Hochohm-LS an normalem Verstärker?

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sschall
Stammgast
#1 erstellt: 20. Jul 2012, 05:27
Moin moin,
ich hätte mal eine Frage: Kann ich einen 400 Ohm oder 800 Ohm-Lautsprecher an einem normalen Verstärker betreiben oder mache ich dann etwas kaputt (Amp oder LS) bzw. kommt überhaupt ein Ton heraus? Danke für eine Antwort
Siegfried
schmappel
Stammgast
#2 erstellt: 20. Jul 2012, 05:55
Hallo Siegfried,

Was sind denn das für LS mit 400-800Ohm? Hab ich ja nochnie gesehen/gelesen..
Dein Verstärker hätte wahrscheinlich viel Mühe mit den LS und würde bald überhitzen oder sonstwie den Geist aufgeben. Ich würd`s nicht ausprobieren

Gruss schmappel
MrJones4470
Stammgast
#3 erstellt: 20. Jul 2012, 07:14
@schmappel

Echt? Wieso sollte er da "Mühe" haben? Wenn kein Lautsprecher (noch viel hochohmiger, nämlich unendlich hoch) dran hängt hat er ja auch keine "Mühe".

Es wird halt entsprechend leise sein. Sonst nix.

Oder verstehe ich da etwas falsch?


[Beitrag von MrJones4470 am 20. Jul 2012, 07:15 bearbeitet]
schmappel
Stammgast
#4 erstellt: 20. Jul 2012, 08:19
Hallo

Ich stelle mir vor, dass das "Leise" das Problem ist. Wenns leise ist, dreh ich auf. Fragt sich wie viel da dann überhaupt rauskommen wird? Könnte da jemand vielleicht eine Berechnung anstellen?

Gruss schmappel
Kalle_1980
Inventar
#5 erstellt: 20. Jul 2012, 08:23
da passiert gar nix mit dem amp, auch nicht wenn man viel aufdrehen muss. aufgrund des hohen widerstandes fließt ja kaum strom, und nix wird heiß. zu geringe impedanz wäre schlecht für einen amp.

was soll das denn für ein komischer lautsprecher sein ?


[Beitrag von Kalle_1980 am 20. Jul 2012, 08:23 bearbeitet]
schmappel
Stammgast
#6 erstellt: 20. Jul 2012, 08:31
Die Impedanz macht mir keine Sorgen, lediglich dass der Lautstärkeregler so hoch aufgedreht werden muss, bis es dann mal heiss bzw. zu heiss wird. Je nach Verstärker kriegt man an 800Ohm nicht besonders viel Leistung.. Glaube ich

Gruss schmappel
Kalle_1980
Inventar
#7 erstellt: 20. Jul 2012, 08:45
wie hoch der regler steht spielt doch gar keine rolle. wenn kein strom fließt(bzw wenig) wird auch nix heiß. oder wird dein amp auch ohne boxen heiß ?? nicht die hohe spannung macht die endstufen heiß, sondern viel strom. und der kommt bei hoher impedanz nicht zu stande.

detegg
Inventar
#8 erstellt: 20. Jul 2012, 09:51
Moin,

ein normaler Home-HiFi Verstärker wird an einem 400...800 Ohm LS nur einige Milliwatt an Leistung liefern können/müssen.
Ob diese kleine Leistung einen nennenswerten Schalldruck am LS erzeugen kann, hängt von dessen Kennschalldruck ab.
Dem Verstärker schadet das nicht.

;-) Detlef
sschall
Stammgast
#9 erstellt: 20. Jul 2012, 11:02
Na, das sind ja reichlich Antworten/Meinungen, sehr schön. Dafür erst einmal ein dickes Danke. Ich fasse mal zusammen: Ein hochohmiger LS schadet dem Verstärker nicht, es kommt bestenfalls nur Leises aus dem Speaker. Entweder hilft Aufdrehen, wenn nicht, nimmt man einen anderen Lautsprecher oder einen Verstärker, der für hochohmige Lautsprecher konstruiert wurde.
@kalle 1980: Früher wurden eben auch hochohmige LS gebaut, und die passenden (Röhren-)Verstärker gab es auch. Sind heute nicht mehr so angesagt, machen aber trotzdem Musik.
Beste Grüße
Siegfried
Demented_are_go
Inventar
#10 erstellt: 20. Jul 2012, 11:12
Das macht in hinsicht auf Röhrenamps durchaus Sinn.
Dadurch spart man sich den Übertrager...Ob die Lautsprecher aber dann auch gut Musik machen können wage ich zu bezweifeln Würde jedenfalls mal sehr gerne so einen "Klopper" ausprobieren..
schmappel
Stammgast
#11 erstellt: 20. Jul 2012, 11:27
Hallo

Ok, sorry. Dann hab ich ne Fehlüberlegung gemacht. Und ja, meine Endstüfchen werden auch ohne LS heiss

Gruss schmappel
w-o-d-i
Stammgast
#12 erstellt: 20. Jul 2012, 11:41
Eine Berechnung?, okay:
Mit 2 Grundformeln kommt man schon ganz weit:

U = I . R (Spannung ist Strom mal Widerstand) (Widerstand und Impedanz wird hier von mir nicht extra unterschieden... es reicht für diese grobe Betrachtung aus, wenn man die beiden gleich setzt.)

P = U . I (Leistung ist Spannung mal Strom)

Ein Verstärker "X" verstärkt die Eingangs-Spannung z.B. auf 40 Volt. voll aufgedreht.

Je nach Widerstand liefert (oder ergibt sich) dabei ein bestimmter Strom.
(Aus 1. Gleichung ergibt sich: )
I = U / R
Dieser Verstärker würde dann "an 8 Ohm" (40/8) einen Strom mit 5 A fließen lassen.
(Aus 2. Gleichung: )
Die Leistung dieses Verstärkers "X" wäre (40x5)) 200 Watt.

An 400 Ohm Lautsprechern sieht es dann so aus:
I = (40/400) = 0,1 A
P = (40x0,1) = 4 Watt (oder 4000 Milliwatt)

4 Watt kann schon wie Zimmerlautstärke klingen.

Kaputt gehen kann nichts, wenn der Widerstand groß ist, wie schon erwähnt von vielen hier.

Viel Spaß beim Ausprobieren und mach bloß keinen "Kurzen" bei voll aufgedrehtem Poti!

Wodi

edit: Doppelpunkt und Klammer zu war hier von mir nicht als gedacht


[Beitrag von w-o-d-i am 20. Jul 2012, 20:32 bearbeitet]
w-o-d-i
Stammgast
#13 erstellt: 20. Jul 2012, 11:45

schmappel schrieb:
Und ja, meine Endstüfchen werden auch ohne LS heiss


Vielleicht hast Du einen Class-A Verstärker... die werden auch ohne Ton heiß.
ehemals_Mwf
Inventar
#14 erstellt: 20. Jul 2012, 12:23
Moin,
schmappel schrieb:
... Könnte da jemand vielleicht eine Berechnung anstellen?...

Ja,
Beispiel mal einfach runtergetippert...

a) Verstärker, Clippingpunkt bei z.B. 1% THD
an Last:
2 Ohm -- 162 Watt = 18 V / 9 A
4 Ohm -- 100 Watt = 20 V / 5 A
8 Ohm -- 66 Watt = 23 V / 2.9 A
16 Ohm -- 36 Watt = 24 V / 1.5 A
32 Ohm -- 18 Watt = 24 V / 0.75 A
64 Ohm -- 9 W = 24 V / 0.38 A
128 Ohm -- 4.5 W = 24 V / 0.19 A
256 Ohm -- 2.25 W = 24 V / 0.094 A
512 Ohm -- 1.13 W = 24 V / 0.047 A
1024 Ohm -- 0.56 W = 24 V / 0.023 A

Leerlauf -- 0 W = 24 V / 0 A


--------------------------
b) Lautsprecher, typischer Wirkungsgrad: 90 dB /1 W / 1m

Typische Empfindlichkeit bei Konstantspannung, z.B. 2.83 Volt = 1 W an 8 Ohm,
SPL in 1 m, bei Nenn-Impedanz:
2 Ohm -- 96 dB
4 Ohm -- 93 dB
8 Ohm -- 90 dB
16 Ohm -- 87 dB
32 Ohm -- 84 dB
64 Ohm -- 81 dB
128 Ohm -- 78 dB
256 Ohm - 75 dB
512 Ohm -- 72 dB
1024 Ohm -- 69 dB


Kurzum:
durch die Fehl-Anpassung von ca. 1 : 100 (z.B. 8 zu 800 Ohm)
geht
-- die maximal verfügbare Verstärkerleistung auf nahezu 1/100 zurück,
-- gleichzeitig ist der LS um 20 dB leiser (bei gleicher -- Spannungs -- Verstärkungseinstellung),
-- beides zusammen bedeutet nahezu 40 dB weniger Maximalpegel, z.B. 70 statt 108 dB.

Gruss,
Michael


[Beitrag von ehemals_Mwf am 20. Jul 2012, 12:26 bearbeitet]
cptnkuno
Inventar
#15 erstellt: 20. Jul 2012, 12:31

sschall schrieb:
Ich fasse mal zusammen: Ein hochohmiger LS schadet dem Verstärker nicht, es kommt bestenfalls nur Leises aus dem Speaker.

Gilt für Transistorverstärker, Röhren sind da anders herum, die halten Kurzschluß aus und haben Probleme beim Betrieb ohne Lautsprecher


[Beitrag von cptnkuno am 20. Jul 2012, 12:36 bearbeitet]
detegg
Inventar
#16 erstellt: 20. Jul 2012, 17:26
@Mfw

Danke!

Detlef
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