HIFI-FORUM » Stereo » Lautsprecher » Erfahrungsbericht Rogers Studio 3 | |
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Erfahrungsbericht Rogers Studio 3+A -A |
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Autor |
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lubini68
Neuling |
#1 erstellt: 27. Jan 2018, 18:50 | |
Hallo, Dies ist mein erster Beitrag im HIfi-Forum. Obwohl ich dort gerne lese und auch schon viele Anregungen erhalten habe, wollte ich selbst nie etwas schreiben, da klangliche Vorlieben so unterschiedlich sind wie räumlichen Gegebenheiten, in denen Menschen Musik hören, so dass es wenig Sinn macht, etwas Verbindliches über einzelne Komponenten zu sagen. Zudem hat meine eigene Suche vor ca. 8 Jahren nach endlosen Tests mit zahlreichen Lautsprechern und Verstärkern ein glückliches Ende gefunden, als ich bei ebay für 80.- ein Paar Grundig Hifi-Boxen 400 ersteigerte und an meinem alten NAD 3020 /Serie 20 anschloss, eine Kombi die mir nach langer Suche und Tests mit zahlreichen Lautsprechern das Gefühl gab, genau das gefunden zu haben, was ich mit anderen Lautsprechern angefangen von älteren Monitor Audio über Quad L11, Epos 12mi, Abacus A-Box bis hin zu den viel gelobten Harbeth P3 nie in Kombination erreicht hatte. Wunderbare Klangfarben, Transparenz, Spielfluss und die von mir geschätzte Möglichkeit, Musik selbst bei geringer Lauststärke zufriedenstellend zu hören. Als kurz vor Weihnachten mein CD-Spieler NAD 545 seinen Geist aufgab und der NAD-Reparaturservice in längerfristigem Urlaub war, trieb ich mich plötzlich wieder in Hifi-Foren herum und landete, nachdem ich mir relativ schnell einen gebrauchten Philips CD 350 für 30.- besorgt hatte, der im übrigen nicht schlechter klingt als der NAD, aber leider keine gebrannten CDs abspielt, bei Tests der legendären LS 3/5. Wollte ich die nicht immer mal hören? Schließlich gab es so gut wie niemand, der die Lautsprecher nicht über den grünen Klee lobte und ihnen eine besondere Magie bescheinigte, was die Wiedergabe von Stimmen betrifft. Nachdem ich sah, dass selbst Paare in bescheidenem Zustand selten unter 1000.- zum Verkauf angeboten werden, landete ich schließlich bei den Rogers Studio 3, die von der Bauform her identisch mit den LS 3/5 sind und wie die Harbeth, Falcons oder Stirlings zu der Folgegeneration der von der BBC lizensierten Studiomonitore zählen. Da sie von einigen Besitzern als hidden gems beschrieben wurden und zudem für wandnahe Aufstellung konzipiert sind, bestellte ich schließlich welche für 250.- (der durchnittliche Preis liegt eher bei 400.-). Nach 2 Tagen waren die Beauties bei mir. Nachdem ich sie mit meinem NAD verkabelt hatte, hörte ich zunächst Schumanns Kinderszenen. Der erste Eindruck: Die Klaviertöne kommen glasklar und spritzig, aber ist der Sound nicht recht schlank? Sofort musste ich an verschiedene Studiomonitore denken, die ich seinerzeit auch immer mal wieder gehört habe (Genelec etc). Vielleicht ist es ja genau das, was man unter neutraler Wiedergabe versteht? Als nächstes spielte ich Musik, die immer wieder als das eigentliche Terrain der Kleinlautsprecher beschrieben werden. Kleine Ensembles und Stimmen: Billie Holyday, Thelonious Monk, John Coltrane, Nick Drake, Elliott Smith, Francoise Hardy. Und tatsächlich. Man staunt und ist fasziniert, mit welcher Direktheit und Fülle einen jede Stimme und jedes Instrument ansprechen. Man glaubt tatsächlich im Aufnahmeraum zu sitzen. Dazu gesellt sich eine anspringende Dynamik und eine frappierende Räumlichkeit. Als letztes hab ich schließlich Pet Sounds von den Beach Boys eingelegt, die von vielen als ultimatives Meisterwerk der Rockgeschichte gerühmt wird, mit der ich persönlich aber immer Schwierigkeiten hatte und nie wirklich am Stück hören wollte. Mit den Rogers eröffnet sich auf einmal die ganze Vielschichtigkeit dieses Konzeptalbums. Die vielen überraschenden und unvermittelt daherkommenden Wechsel zwischen komplexen Instrumentalpassagen, A-Capella Gesang, Orgeln, Straßengeräuschen lassen sich tatsächlich bis ins Detail verfolgen und genießen. Kurzum: Die Lautsprecher erfüllen die hohen Erwartungen, die ich hatte und entsprechen ziemlich genau den Eigenschaften die ihnen von vielen glücklichen Besitzern immer wieder attestiert werden. Dazu gehört ehrlicherweise auch der Fakt, dass sich die Lautsprecher auf wenige Andeutungen von Bass beschränken (die originalen LS 3/5 sollen durch einen Oberbass ein wenig mehr Wärme ins Geschehen bringen, welche den Studio 3 abgeht, was man aber aufgrund ihrer anderen Fähigkeiten schnell vergisst und nicht wirklich vermisst, solange man keine anderen Lautsprecher im direkten Vergleich hört. Und wie endet die Geschichte? Ich werde die Rogers an einen Freund weitergeben, der mich zufällig besuchte und ebenso angetan war wie ich. Das Beste ist jedoch: Zurück mit meinen Grundig Hifi Boxen habe ich schlagartig wieder das Glück verspürt wie vor 8 Jahren, als ich sie zum ersten Mal hörte. Ich hatte meine Neugier befriedigt und kam zu dem befriedigenden Schluss. Die Grundigs können all das, was die Rogers auch können. Stimmen und Details werden mit ähnlicher Akkuratesse wiedergegeben, nur dass sie spürbar runder und raumfüllender klingen. Man kann mit ihnen gut und gerne in Aufnahmen reinhören, genauso gut aber laden sie einen förmlich ein zum Nebenbeihören. Zudem machen sie auch als Partylautsprecher eine gute Figur und behalten ihre Transparenz selbst bei gehobener Lautstärke. Unter dem Strich sind die Grundigs für mich die besten Lautsprecher, die ich unter 1000 Euro gehört habe und zusammen mit dem NAD, der durchaus den Charakter eines Röhrenverstärkers mitbringt (ohne Details zu vernachlässigen) bilden sie ein unwiderstehliches Gespann, mit dem ich weitere 8 Jahre zufrieden leben kann. |
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Dadof3
Moderator |
#2 erstellt: 30. Jan 2018, 14:39 | |
Danke für den Bericht, diese Lautsprecher kannte ich noch gar nicht. |
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blueminotaur
Stammgast |
#3 erstellt: 30. Jan 2018, 23:07 | |
Interessanter Bericht. Viele Grundig-Lautsprecher aus der Zeit -ich höre gerade Musik über die 850 A- bieten eine Wiedergabequalität, die sich hinter der von Herstellern wesentlich klangvollerer und bekannterer Namen überhaupt nicht zu verstecken braucht. |
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RocknRollCowboy
Inventar |
#4 erstellt: 31. Jan 2018, 09:50 | |
Diese Erfahrung mit Grundig Lautsprechern habe ich auch schon gemacht. Gruß Georg |
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