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Frage zu Reihenschaltung von LS mit verschiedenen Impendanzen+A -A |
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Autor |
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-Dom92-
Neuling |
#1 erstellt: 21. Jan 2019, 11:53 | |
Hallo liebes Hi Fi Forum, meine Frage bezieht sich auf die Reihenschaltung von Lautsprechern mit verschiedenen Impendanzen und wie sich das auswirken kann auf die Lautsprecher. Vorab folgendes Szenario: Ich hab nen schönen Vintage Verstärker, Sony STR 5800. Des weiteren habe ich insgesamt 3 Lautsprecherpaare. 2 Paare sind 4 Ohm Lautsprecher und ein neues Paar welches dazugekommen ist ist ein 8 Ohm paar. Mein Verstärker stellt 3 Ausgänge zur Verfügung, A, B und C. Von denen kan man A und B und A und C zusammenschalten. Bei A und B hatte ich bisher immer die beiden 4 Ohm Paare dran. Nun möchte ich in der variante A und C ein 4 Ohm Paar mit einem 8 Ohm Paar kombinieren. Was ich weiß ist dass der verstärker bei A+B oder A+C die Lautsprecher intern in Reihe schaltet. Kann man ganz einfach testen in dem man im A und B Betrieb zum Beispiel einfach ein Kabel von einem LS löst. Auf dem Kanal ist dann komplett stille. Nun, mein Wissen geht so weit dass sich in Reihenschaltung die Impendanzen addieren auf 12 Ohm. Sollte ja kein Problem sein, klar, ich habe weniger Leistung, aber sonderlich Leistung brauch ich auch nicht da ich eh meistens in moderaten Lautstärken höre. Aber wo ich mir noch unsicher bin ist ( weil ich sowas in der Art mal von einem Freund gehört habe ) ob sich die Lautsprecher negativ beeinflussen und die Induktivitäten der verschiedenen Schwingspulen Trennfrequenzen der Frequenzweiche verzerren kann. Ist das der Fall? Sollte ich es besser sein lassen? Oder kann ich mein vorhaben bedenkenlos umsetzen? Ich bedanke mich schonmal herzlich für die Hilfe. Freundliche Grüße aus NRW. |
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ton-feile
Inventar |
#2 erstellt: 21. Jan 2019, 13:15 | |
Hallo -Dom92, vor einigen Jahren habe ich dazu mal etwas geschrieben, es sind aber mittlerweile alle Pics offline, deshalb hier nochmal etwas kürzer: --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Ein Lautsprecher hat leider keinen konstanten Widerstand. Dieser ändert sich mit der Frequenz(Tonhöhe) und so sieht der Impedanzgang dann auch in der Regel wie eine Berg und Talfahrt aus. Eine Reihenschaltung von zwei Lautsprechern entspricht so einem Spannungsteiler von zwei komplexen Widerständen. Ich habe das mal mit zwei verschiedenen Lautsprechern und einem Monacor-Tieftöner (Subwoofer) durchgespielt. --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das sind die Impedanzmessungen der beiden Kombatanten: Horizontal auf der X-Achse ist die Frequenz(Tonhöhe) in Hertz und Vertikal auf der Y-Achse ist der Impedanz-Wert in Ohm aufgetragen. Blau=TAFAL, Rot=Behringer B2031P Ich habe dann noch einen Tieftöner dazu genommen, weil die Auswirkung bei der Reihenschaltung besonders krass ist: Impedanzgänge Sub (Blau) und Behringer (Rot): Impedanzgänge Sub (Blau) und Tafal (Rot): So würde sich der Impedanzgang für den Verstärker darstellen, wenn Tafal und Behringer in Reihe (Rote Kurve), oder parallel (Blaue Kurve) geschaltet sind. Bei der Parallelschaltung (Blau) liegt das Impedanzminimum bei ca. 190Hz und 2 Ohm. Das ist potenziell ungesund für den Amp. Die Reihenschaltung dagegen ist wie erwartet völlig unkritisch und hat ihr Impedanzminimum von 8 Ohm ebenfalls bei ca.190Hz. Abgesehen davon fällt noch auf, dass die Schwankungen der Kurve größer ausfallen. Es ist völlig eindeutig, welche Schaltungs-Variante elektrisch vorzuziehen ist. ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Die nächste Frage ist nun, was bei der Reihenschaltung mit den Amplituden(Frequenz)gängen der beiden Lautsprecher passiert. ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Die Amplitudengangmessungen: Bei allen akustischen Messungen stand das Micro in 1m Entfernung vom Lautsprecher. Erst wurde ein Lautsprecher alleine gemessen. Danach dann in der Reihenschaltung. Damit sich die Messungen der Reihenschaltungen besser mit der Solomessung vergleichen lassen, habe ich deren Pegel auf 1kHz bezogen angepasst. Der Lautsprecher, der zwar in Reihe lag, aber nicht akustisch mitgemessen werden sollte, war außerhalb des Raumes mit Decken bedämpft. Als erstes die TAFAL: Rot=TAFAL solo, Grün=in Reihe mit der Behringer, Grau=in Reihe mit dem Monacor. Jetzt die Behringer: Rot=Behringer solo, Grün=in Reihe mit der TAFAL, Grau=in Reihe mit dem Monacor. Die Reihenschaltungen haben den vorher ganz annehmbaren Frequenzgang ziemlich verunstaltet. Je höher die Impedanz des in Serie geschalteten Lautsprechers in Relation zum akustisch Gemessenen ist, desto leiser wird dieser. Besonders gut ist das bei den Messungen mit dem Monacor zu sehen. Der Pegelverlust zu den Höhen hin ist hier wirklich dramatisch. ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Mein Fazit wäre, dass wenn überhaupt, nur identische Lautsprecher in Reihe geschaltet werden sollten. Anderenfalls ist mit drastischen Einbußen beim Klang zu rechnen. Viele Grüße Rainer [Beitrag von ton-feile am 21. Jan 2019, 13:19 bearbeitet] |
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-Dom92-
Neuling |
#3 erstellt: 21. Jan 2019, 13:47 | |
Hallo Rainer, wow, super lieben Dank für die Mühe. Genau was ich wissen wollte. Super erklärt, gut verständlich Dann werd ich das eher sein lassen. Meine Überlegung war meine Vintage Magnat Zero 5 mit meinen neuen Monitor Audio Bronze 2 zu kombinieren um die Bronze 2 nach unten hin zu ergänzen ohne extra nen subwoofer kaufen zu müssen oder so. Beide klingen für meinen Geschmack gut, aber die Bronze 2 klingen einfach besser, präsenter, schönere Mitten. Hatte vorher die Magnat Zero 4 und Zero 5 zusammen laufen. Dort sind Hoch und Mitteltöner identisch, Impendanz identisch und für meinen Geschmack hat der Betrieb beider Paare gleichzeitig den Klang viel offener gemacht und gefühlt ne wesentlich größere Kulisse erschaffen als ein einzelnes Paar. Die Überlegung war das selbe mit den Bronze 2 zu versuchen. Aber dann lass ich es besser. Vielen dank nochmal |
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ehemals_Mwf
Inventar |
#4 erstellt: 21. Jan 2019, 14:06 | |
Hi,
Versuchen kannst du es jederzeit, denn eine Gefahr besteht nicht(*). Lediglich ist der Klang bei Reihenschaltung von unterschiedlichen LS nicht vorhersagbar(**), da beide jeweils anders klingen als einzeln oder im Parallelbetrieb. ------------------------ (*) = ... bei zivilen Pegeln Bei Party- /PA-Betrieb kann es im Bass Probleme geben wg. Ungleichverteilung der Belastung (**) = lediglich dass der hochohmigere LS lauter spielen wird ist klar (wie von Rainer schon angemerkt), d.h. genau gegensätzlich zur Parallelschaltung [Beitrag von ehemals_Mwf am 21. Jan 2019, 14:13 bearbeitet] |
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ton-feile
Inventar |
#5 erstellt: 21. Jan 2019, 17:05 | |
Hallo -Dom92-,
freut mich, wenn ich helfen konnte. Ach ja, herzlich willkommen im Hifi-Forum. Hatte ganz übersehen, dass dies Deine ersten beiden Beiträge waren. Beste Grüße Rainer |
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Corynebacterium
Gesperrt |
#6 erstellt: 21. Jan 2019, 18:18 | |
@Rainer Ich kenne mich dieser Thematik so rein gar nicht aus und las es nur rein zufällig. Umso bemerkenswerter finde ich deine Antwort und die die Mühe, die du dir gabst. Aller Ehren wert! Coryne |
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