Geithain ME25 zu "dünn"?

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xlupex
Inventar
#1 erstellt: 13. Mrz 2004, 16:20
Hallo!
Ich hatte neulich die kleinen ME25 von Geithain zuhause und habe echt ein zwiespältiges Gefühl zu den Lautsprechern.
Der Monitorcharakter gefiel mir an und für sich ganz gut, der Lautsprecher machte endlich mal wahr, was andere oft versprechen: Die Instrumente auf manchen Aufnahmen kommen zu ganz neuen Ehren, bzw. manche Instrumente werden erst zu welchen, vorher waren sie nur angedeutet.
Aber: In meinem Wohnzimmer spielten die LS so dünn, dass sie ohne Subwoofer nicht zu ertragen waren. Mit meinen Kef Q1 bin ich nie auch nur auf den Gedanken gekommen einen Sub zu brauchen, die ME25 gingen ohne überhaupt nicht!

Wegen dieser Dünne habe ich die LS wieder zurück gegeben, mir hängen sie aber immer noch hinterher. Sie haben aus meiner Bastelröhre ohne richtige Vorstufe Feinheiten herausgeholt, die ich nie für möglich gehalten hätte.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen?

Grüsse
Ralf
MICHAEL_G
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 13. Mrz 2004, 19:14
Hi Ralf,

die Antwort ist ganz einfach und zweigeteilt.
Erstens: die LS spielen das ab, was auf der Aufnahme gespeichert ist. Nicht mehr und nicht weniger.
Zweitens: um das ganze vernünftig hören zu können mußt Du ein paar Dinge berücksichtigen. Die ME 25 sind Monitore und keine Hifi-Boxen und verzichten daher auf die typische Bassüberhöhung letzterer. Echte Monitore werden immer subjektiv bassärmer klingen, weil sie unten rum nicht unstrukturiert rumgrummeln, was allerdings im Hifi Umfeld gerne mit Basswiedergabe verwechselt wird. Ausserdem
halte ich die 45 Hz untere Grenzfrequenz der Kef für einen sehr marketingorientierten Wert. Ein beliebter Trick ist es beispielsweise den Bereich zwischen 100 und 150 Hz ein bißchen aufzudicken, dann meint man, es gäbe sowas wie Tiefbass und die Wiedergabe wird subjektiv "größer". Bitte nicht falsch verstehen, ich halte das nicht unbedingt für verwerflich, die LS3/5a macht das z.B., aber es entspricht nicht der reinen Lehre.
Hinzu kommt hier, daß die ME 25 Nahfeld-Monitore sind. Das heißt, eine "richtige" Wiedergabe bekommt man in einem Abstand der nicht mehr als um die zwei Meter betragen sollte. Was bei Abständen darüber hinaus wiedergegeben wird ist in hohem Maße raumabbhängig (bei anderen Boxen natürlich auch, aber man kann in Grenzen konstruktiv darauf eingehen). Hier kann es durchaus sein, daß Du sehr viele reflektierende Flächen um die LS herum hast, die massiv den Mittel-/Hochtonbereich beeinflussen. Damit wird das Klangbild sehr schnell "dünn".
Aber hier einen Subwoofer einzusetzen halte ich für einen völlig falschen Weg. Der steht nur irgendwo 'rum, regt den Raum an und klingt an jeder Stelle anders. Meine Standardfrage: wo denn "richtig"???
Wie gesagt, die ME 25 sind Top-Lautsprecher, aber man muß sie annähernd unter den Bedingungen betreiben, für die sie konstruiert sind und keinesfalls zu weit entfernt sitzen, sonst löst man zwar ein Problem, schafft sich aber gleich ein neues.

Schönen Gruß,
Michael
Tantris
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 13. Mrz 2004, 20:29
Hallo,

man sollte sich einfach vor Augen halten, daß es sich hier um passive Kleinstmonitore handelt, in denen ein lediglich ca. 13cm großer Tiefmitteltöner werkelt - sorry, aber da kann man einfach keine Wunder im Baß erwarten. Die Boxen sind zwar angesichts dieser Voraussetzungen verhältnismäßig tief abgestimmt, aber es fehlen eben einfach die untersten Frequenzen, und der max. Pegel im Baßbereich ist beschränkt.

Wer den Tiefbaß braucht, sollte sich in einer anderen Klasse von Monitoren umschauen, nämlich den Aktivmodellen mit ca. 20-25cm großem Baß, ich nenne hier mal exemplarisch Genelec 1032 und Mackie HR824 (oder um bei MEG zu bleiben, die leider recht teure RL903) - oder eben einen Sub benutzen.

Die andere Frage ist, bei welchem Hörabstand Du diese Boxen betreibst. In meinen Augen sind es Nahfeldmonitore, mehr als 1,5m Hörabstand würde ich nicht empfehlen.

Gruß, T.
Schoppi
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 13. Mrz 2004, 20:41
Hallo Ralf,

ich hatte diese Woche die Emes Black TV (aktiv) Nahfeldmonitore zum Probehören zuhause. Die Vorteile dieser sehe ich in der hohen Transparenz und natürlich die bei Monitoren übliche Neutraltität, wodurch alle Musikstile gleich gut wiedergegeben werden.Im sweet-spot ist es fast nicht mehr möglich die Lautsprecher selbst herauszuhören.
Der Bass ist nach meinem Empfinden auf meinen 17qm absolut ausreichend (laut Spezifikation -3db bei 43 Hz). Somit macht auch basslastigere Popmusik noch richtig Spass.

Mein grösster Kritikpunkt ist, daß die Lautsprecher ausserhalb des empfohlenen Abhörbereichs stark verfärben und dazu neigen undeutlich zu klingen, als wären sie hinter einer dünnen Wand. Wer also nicht ständig im sweet spot sitzt und sich auch mal beim Musikhören ein wenig bewegen will, könnte hier auf Probleme stossen. Ich vermute, dass dieser Effekt durch die stark ausgeprägte Schallführung des Hochtöners (sitzt im innern des Tieftöners) zurückzuführen ist.

Ich habe daraufhin auch die Boxen wieder zurückgegeben, und hoffe dass ich noch welche finde, die nicht ganz so kritisch bzgl. der Hörposition sind. Im Moment bin ich allerdings auch etwas ratlos. Geithain wäre sicher eine gute Lösung, aber für mich zu teuer. Bei den kleinen könnte wie bei dir der Bass zu mager sein, die nächstgrösseren aktiven (RL904) sprengen defintiv meinen preislichen Rahmen.

So long..
xlupex
Inventar
#5 erstellt: 13. Mrz 2004, 22:55
Danke schon mal für eure Meinungen!

Zum Hörabstand: Der beträgt in etwa bei mir 2-2,5 Meter - eingentlich schon recht wenig, aber stimmt, etwas näher hätte vielleicht besser getan.

Am auffälligsten war der "Brüllwürfel"-Effekt auch tatsächlich außerhalb der Berieselungszone, quasi beim reinkommen ins Zimmer.

Andere Lautsprecher spielen bei mir im Raum nicht so bassarm (Q1, Valeur) bzw. die ME tut`s extrem. Bei einem Freund im Raum spielten sie gar nicht bassarm, sonder recht gut, zwar nicht farbig aber präzise.

Aktivlautsprecher kommen für mich nicht in Frage. Ich bin frischer Röhrenhörer und möchte so schnell nicht wieder auf diese Klangdarbietung verzichten!

Genau und deshalb habe ich gerade auch ein Problem damit, geeignete neue Lautsprecher zu finden:
Kompakt müssen sie sein und mit den Röhren klar kommen.
Hm - Geithain hätte ganz gut passen können, sogar die Optik wär mir egal gewesen!

Ach so, ATC Lautsprecher gelten doch auch als Monitorlautsprecher und was die an Bass draufschaufeln, da scheint meine Kef ein Waisenknabe zu sein. Bei der SCM12 schien mir das so zu sein.

Welche Lautsprecher ich wirklich gerne mal hören würde wären die 2/3D von Lua, KompaktLS!
Kennt die jemand?


im Zimmer. Die Q1 wie gesagt
xlupex
Inventar
#6 erstellt: 13. Mrz 2004, 23:56
Aber trotzdem vermisse ich die Geithain...
Schoppi
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 14. Mrz 2004, 02:18

Aber trotzdem vermisse ich die Geithain...


Geht mir mit der Emes im Moment genauso.
Leisehöhrer
Inventar
#8 erstellt: 14. Mrz 2004, 19:09
Hallo Ralf,

wie gross ist Dein Hörraum ? Waren die Geithain bei dem Freund an einem Transistorverstärker angeschlossen ?
War der Raum bei ihm klein ?
ACT Lautsprecher sind normale Hifilautsprecher, keine Monitore.

Gruss leisehörer
xlupex
Inventar
#9 erstellt: 14. Mrz 2004, 20:12
Hallo Leisehörer!
Zuerst mal: Auf deinen Nickname bin ich ein wenig neidisch gewesen, war dass doch zunächst mein größtes Anliegen - eine Anlage die auch leise schon gut spielt!!

So: Ich meinte nicht ACT sondern ATC-Lautsprecher, und dass sind sehr wohl Monitore, allerdings untenrum eher dick (SCM12).

Mein Raum ist ca. 24qm, allerdings höre ich nur auf ca. 16qm (eine Raumhälfte).
Ich hatte die LS bei 2 Freunden laufen, beide mit Transistoren (AVM, Yamaha), bei einem liefen die LS gut beim anderen ebenfalls der Dünn-Effekt. Die Räume waren beide ebenfalls in der gleichen Größenordnung, die Effekte jedoch sehr unterschiedlich.

Meine Lösung ist die folgende: Ich gebe den Geithain eine 2. Chance und werde sie noch mal intensiv zuhause hören!

Was hast du für LS?
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