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Zu viel Bass an alten Standlautsprechern+A -A |
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Autor |
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Tobias2382
Neuling |
#1 erstellt: 05. Jun 2020, 09:35 | ||
Hallo zusammen, ich bin neu im Forum und sende viele Grüße aus Berlin Zudem bin ich noch HiFi-Laie. Deswegen möchte ich fragen, ob mir evtl. jemand mit seiner Expertise helfen kann. Ich habe eine ca. 25 Jahre alte Stereoanlage (Sony FM/AM Receiver STR-DE315) und ein Paar ebenso alte Standlautsprecher der Firma Eltax (Modell unklar, 3 Wege). Altes Zeug und wahrscheinlich nicht besonders edel, hat mir jedoch bisher immer gute Dienste geleistet und macht mir seit einem Jahr wieder richtig Spaß, seitdem ich per Raspberry Pi meinen Spotify-Account als Eingangssignal nutze (Cinch-Out am Raspi, Cinch-In am Receiver). Seit ein paar Monaten ist mir aufgefallen, dass ich am Receiver immer weiter den Bass rausdrehen muss. Mittlerweile hört es sich für mich nur noch ok an, wenn ich den Bass komplett rausgenommen habe (-10). Ich habe getestet: - anderer Verstärker (Onkyo TX-SR607) mit denselben Boxen - andere Eingangsquelle (CD-Player) Bei beiden Varianten bleibt der Bass überbetont. Deswegen denke ich, dass die Ursache in den alten Boxen zu suchen sein müsste. Andere Boxen zum Testen habe ich leider nicht da. Fragen: - ist das ein gängiges Problem alter Boxen? - Ich habe eine Box aufgeschraubt. Da ist zu meiner Überraschung kaum Technik drin. Nur die 3 Speaker und eine Grundplatte mit ein paar Spulen und 1-2 Kondensatoren Wie würdet Ihr vorgehen? Löten kann ich einigermaßen. Multimeter ist vorhanden. Ganz lieben Dank und viele Grüße Tobias |
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ton-feile
Inventar |
#2 erstellt: 05. Jun 2020, 09:52 | ||
Hallo Tobias und herzlich willkommen im Forum, wäre es möglich, dass nicht der Bass lauter, sondern der Hochton/Mittelton leiser geworden ist? Dann kommt als Übeltäter der kleine Elko (3,3µF ?, kann man schwer lesen) auf der Weiche in Frage. Den könntest Du ersetzen, am Besten gegen einen Folienkondensator. Das kostet keine 5€/Paar. Sonst ist nichts auf der Weiche, was großartig altert. Die blödere Variante wäre, dass das Ferrofluid vom Hochtöner eingetrocknet ist... Viele Grüße Rainer |
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Tobias2382
Neuling |
#3 erstellt: 05. Jun 2020, 09:59 | ||
Hallo Rainer, ganz lieben Dank für Deine Nachricht! Den Elko werde ich austauschen und mal prüfen. Das geht ja schnell. Dein Verdacht ist durchaus möglich. Ich höre bei beiden Boxen das Problem auch, wenn ich sie einzeln anschließe. Den Tipp mit dem Folienkondesator werde ich beherzigen. Hat der Vorteile gegenüber der bisher eingebauten Bauform? Darf ich mal um Deine Meinung fragen, ob man diese Kupferspulen austauschen müsste? Viele Grüße Tobias |
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Tobias2382
Neuling |
#4 erstellt: 05. Jun 2020, 10:06 | ||
ton-feile
Inventar |
#5 erstellt: 05. Jun 2020, 10:17 | ||
Hallo Tobias, die Spulen sind bestimmt nicht defekt (passt nicht zum Fehlerbild) und auch von guter Qualität, da kannst Du Dich nicht sinnvoll verbessern. Der Schaltung nach ist das ein 2,5 Wege Lautsprecher. Den Bass erzeugen beide Bassmitteltöner zusammen, aber der untere wird früher aus dem Rennen genommen, während der obere bis in den Mitteltonbereich überträgt. Auch der 5,6 Ohm Widerstand passt, Du könntest aber den Wert vorsichtshalber nachmessen. Dazu musst Du den Hochtöner auf einer Seite abklemmen. Edit: Sorry, vergessen. Folien-Cs sind langzeitstabiler und oft enger toleriert. Außerdem vermeint so mancher einen detailreicheren Klang zu vernehmen. Ich würde an Deiner Stelle einen MKP-Typ nehmen. Kostet ca. 3€/Stück. Viele Grüße Rainer [Beitrag von ton-feile am 05. Jun 2020, 10:21 bearbeitet] |
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Tobias2382
Neuling |
#6 erstellt: 05. Jun 2020, 10:21 | ||
Rainer, ich danke Dir! Ich mess den Elko jetzt mal durch und berichte, was rausgekommen ist. Viele Grüße aus dem wolkigen Berlin |
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net-explorer
Inventar |
#7 erstellt: 05. Jun 2020, 11:20 | ||
Durchaus nahe liegend. Dann müssten aber auch explizit Hoch- und Mittelton hörseitig fast "weg" sein, um das tonale Ungleichgewicht zu schaffen. Das lässt sich aus dem Bereich so nicht erkennen. |
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ton-feile
Inventar |
#8 erstellt: 05. Jun 2020, 11:52 | ||
Hallo net-explorer,
da kann ich Dir jetzt leider nicht so ganz folgen. Wodurch sollte denn das Fehlerbild sonst zustande kommen, vorausgesetzt der Lautsprecher selbst ist die Ursache für die veränderte Klangbalance? Das muss imO etwas mit dem Hochtonzweig zu tun haben. Entweder der 12dB Hochpass, der Serienwiderstand zur Pegelanpassung oder der Hochtöner selbst kommen in Frage. Die beiden Bassmitteltöner sind lediglich mit zwei verschiedenen 6dB Tiefpässen beschaltet und wenn sich die Serieninduktivitäten nicht wie von Zauberhand erhöht haben, kann sich die Klangbalance nicht in Richtung Bass verschieben. Übliche Alterungsprozesse wie undichte oder verhärtete Sicken führen eher zu einem Bassverlust. Die einzige (sehr unwahrscheinliche) Möglichkeit, die mir noch einfallen würde, wäre eine krasse Schwächung des "Motors" der Bassmitteltöner, also eine massive Erhöhung von Qts. Aber da müsste man sich schon sehr ausgiebig mit einem Hammer um die Ferritmagneten kümmern... Na ja, mal abwarten und hoffen, dass es nicht die Hochtöner selbst sind. Das wäre dann doof... Viele Grüße Rainer |
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net-explorer
Inventar |
#9 erstellt: 05. Jun 2020, 16:58 | ||
Uuups! Ich meinte nicht "Bereich", sondern "Bericht"! Raten wir weiter, vielleicht kommen wir noch drauf, was es tatsächlich ist. |
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Tobias2382
Neuling |
#10 erstellt: 05. Jun 2020, 18:26 | ||
Hallo Rainer, hallo net-explorer, ich bedanke mich für die vielen Denkanstöße. Ich bin vorhin zu Conrad gefahren und habe neue Kondensatoren und neue Widerstände geholt und eingebaut. Die Widerstände (Soll: 5.6 Ohm) zeigten im Multimeter 5.7 und 5.6 - denke, die wären i.O. gewesen. Die bisherigen Elkos (Soll: 3.3 uF) zeigten 4uF und 3.8uF im Multimeter. Neue Teile eingebaut. Am gefühlten Bassverhalten hat sich nicht so wahnsinnig viel getan. Aber statt -10 Bass und +-0 Höhe vorher, hört sich nun -6/-8 Bass und +4 Höhe ganz "vernünftig" an. Bass gut akzentuiert, aber nicht aufdringlich. Ich werde das Verhalten jetzt noch ein wenig beobachten. Da der Basszuwachs in der letzten Zeit stetig, aber doch relativ zügig kam, werde ich mal ein Ohr draufhalten, was die nächsten Wochen/Monate passiert. Wenn es so bliebe, wäre das ja schon toll. Parallel werde ich mal schauen, ob ich irgendwoher Testboxen bekomme. Außerdem habe ich eben festgestellt, dass meine Test-CD scheinbar sehr basslastig war. Vielleicht war die schon schlecht abgestimmt. Mit einer anderen klingt es mit Bass -6db besser aber +- 0 hört sich auch da immer noch übel an. Da ich nun fast nur noch den Raspberry Pi als Eingangsquelle nehme (wo mir der Bass fast durchgängig aufgefallen ist) werde ich auch dort mal schauen, ob sich das Ausgangsignal dort eventuell noch softwaremäßig anpassen lässt. Auf jeden Fall habe ich heute wieder viel gelernt und endlich mal wieder Lötzinn gerochen :-) Beste Grüße [Beitrag von Tobias2382 am 05. Jun 2020, 19:07 bearbeitet] |
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ChristianKurz
Stammgast |
#11 erstellt: 05. Jun 2020, 20:28 | ||
Hallo, ich lese interessiert mit und mir ist noch ne Idee gekommen Läuft auf dem Raspi eine Art von Equalizer mit, irgendwas was sich dort einhängt, ich kenne mich zwar weniger mit Linux und noch weniger mit der Art von Linux welches auf dem Raspi läuft aus, aber bei Windows gibts bzw. gabs sowas das da irgendwelche Sound-"Verbesserer" eingeschaltet sind. Hast du das mal überprüft? Könnte auch bei nem Update auf dem Raspi reingekommen sein. Häng vielleicht zum Test auch mal nen normalen PC oder Handy an den Verstärker-Eingang. [Beitrag von ChristianKurz am 05. Jun 2020, 20:30 bearbeitet] |
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Tobias2382
Neuling |
#12 erstellt: 05. Jun 2020, 20:41 | ||
Danke für den Tipp, Christian! bin da gerade am Lesen. Direkt in der Spotify-App (kann man per Raspotiy am Handy als Fernbedienung für den Raspberry und damit für das Signal nehmen) funktioniert der Equalizer scheinbar nicht in Verbindung mit Raspotify. Aber es könnte direkt am Raspberry noch einen Equalizer geben. Das prüfe ich nochmal. Besten Dank und ein schönes Wochenende! |
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ton-feile
Inventar |
#13 erstellt: 05. Jun 2020, 20:45 | ||
Hallo Zusammen, Das entwickelt sich ja immer mehr zum Krimi! @Tobias: Mir stellt sich aber mehr denn je die Frage, wie wir die Hochtöner als Übeltäter ausschließen. Die könnten auch an eingetrocknetem Ferrofluid leiden. Nachdem Du vermutlich keine akustischen Messungen machen kannst, fehlt mir momentan die zündende Idee für einen "Workaround". Viele Grüße Rainer [Beitrag von ton-feile am 05. Jun 2020, 20:50 bearbeitet] |
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ChristianKurz
Stammgast |
#14 erstellt: 05. Jun 2020, 20:46 | ||
Kein Ding, bei einer Fehlersuche muss man halt alle Komponenten in der Kette kontrollieren. Von vorne (dort wo das Signal entsteht) bis dort hin wo es ausgegeben wird (Lautsprecher). Ich find sowas ja immer blöd, z. B. das Handy schickt den Sound per Bluetooth an einen Verstärker, also spielt quasi einen Line-Out, aber wenn man nicht aufpasst ist doch ein EQ drauf und man verbiegt den Sound dann zweimal. Dir auch ein schönes Wochenende. [Beitrag von ChristianKurz am 05. Jun 2020, 20:48 bearbeitet] |
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net-explorer
Inventar |
#15 erstellt: 06. Jun 2020, 06:13 | ||
Anscheinend muss man erst mal am Fundament der Wiedergabe anfangen, bei den Musikkonserven, und dann noch weiter über die Wiedergabesysteme hin zu den LS. Wenn die gewählte Musik ihrer Art nach schon nicht ausgewogen ist, lässt sich nach Gehör schlecht "testen". Als Extrembeispiel: keine Aufführungen von Taiko-Trommeln nutzen! Bei einem Flötenkonzert sollte man vom Bass natürlich praktisch "nichts" hören. Wenn mit Dateien zugespielt wird, müssen sämtliche Softwareeinstellungen geprüft werden, dass diese "linear" weitergeben. Und dann hat man leider auch nicht jeden Tag die Idealsensitivierung, das wird ohnehin schon meistens unterschätzt. Ich nutze solche end-of-live-Erfahrungen ganz gerne, um die betreffende Komponente mal gegen was anderes zu tauschen. Das spart womöglich unproduktiven Aufwand, und damit Zeit und Geld, evtl. sind fachgerechte Reparaturen auch gar nicht mehr möglich, und da dies bei mir selten ist, kann man sich auch mal auf was anderes freuen. |
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Rufus49
Stammgast |
#16 erstellt: 06. Jun 2020, 08:33 | ||
Wurde doch schon hier beschrieben, dass bei der Eltax 200 der Bass viel zu vorlaut ist. Insbesondere der Oberbass (um 100 Hz) ist aufgedickt, d.h. die Frequenzweiche bzw. die Bassreflexabstimmung sind suboptimal. Test Eltax 200 Es müsste sich um einen 2,5-Weger handeln mit viel Wumms-Bass (um 100 Hz) und wenig Tiefbass. Sind eben sehr einfache Chassis im Tief-/Mitteltonbereich verbaut. Wenn das Verschließen der Bassreflexöffnungen nicht weiterhilft, dann müsste die Frequenzweiche mit Hilfe von Messtechnik korrigiert werden. |
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Tobias2382
Neuling |
#17 erstellt: 06. Jun 2020, 12:17 | ||
Hallo Rainer, hallo, net-explorer, hallo Christian, hallo Rufus, vielen Dank für Eure Gedanken. @Rufus: Danke für den Link, das passt zu meinem Empfinden. Möglicherweise hat sich auch mein Gehör in letzter Zeit für den Bass sensibilisiert :-) Ich habe am Raspberry einen Software-Equalizer gefunden, der das Ausgangssignal schon mal verbessert. Mit den gewählten Einstellungen am Receiver passt das für den Moment erst mal. Ich habe den Eindruck, ich sollte mir mittel-/langfristig mal ein paar bessere LS anhören :-) Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende. Liebe Grüße |
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Tobias2382
Neuling |
#18 erstellt: 06. Jun 2020, 12:23 | ||
PS: ich finde gerade keinen Knopf, um den Thread als gelöst zu markieren. Wie macht Ihr das hier im Forum? LG |
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net-explorer
Inventar |
#19 erstellt: 06. Jun 2020, 14:58 | ||
Stehen lassen bis zum St. Nimmerleinstag oder das Schließen durch ausgewählte Unhöflichkeit provozieren. Aber das happy-end steht ja noch aus, und das wüssten wir nun auch noch gerne! |
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Tobias2382
Neuling |
#20 erstellt: 06. Jun 2020, 20:29 | ||
Also das happy-end muss hier erstmal einem Pragmatismus weichen. Auf die Musikkonserven habe ich nur bedingt Einflussmöglichkeit. Das Zuliefersignal vom Raspberry lässt sich scheinbar per Software-Equalizer anpassen. Das ist schon mal gut. Eine sachgerechte Ausmessung hier vor Ort wäre schön, aber im Moment nicht so richtig vorstellbar. Der bisher nur im Keller stehende und nun als Testgerät bemühte Onkyo-Receiver hat im Gegensatz zu dem bisher von mir betriebenen Sony-Receiver deutlich mehr Einstellungsmöglichkeiten. Er scheint auch mind. 10-15 Jahre jünger zu sein. Unter anderem hat er einen 5Band-Equalizer und diverse andere Einstellparameter. Der Plan ist jetzt, diesen Receiver kennenzulernen und im Laufe der nächsten Wochen herausfinden, ob ich das Klangbild damit für mich verbessern kann. Parallel werde ich mich mit Lautsprechern auseinandersetzen und mal schauen, ob ich irgendwo bessere LS ausleihen kann. Würde mich schon reizen. Herzliche Grüße, Tobias |
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