HIFI-FORUM » Stereo » Lautsprecher » Temperatur und Tieftonwiedergabe | |
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Temperatur und Tieftonwiedergabe+A -A |
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Autor |
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audimax
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 29. Nov 2021, 20:19 | |
Hallo Leute, ich habe etwas eigenartiges festgestellt. Ich habe meine Contour 2.8 in einem Kellerraum stehen. Der Raum ist nicht beheizt und die Temperatur fällt bis auf 16Grad. Seit es wieder kälter ist, kommt mir vor, dass der Lautsprecher wesentlich dünner klingt. Habe mir schon gedacht ich bilde mir das ein oder habe es auf die Raumakustik geschoben. Habe mehrere Verstärker probiert, immer sehr flach. Jetzt habe ich meine Canton Fonum Regalboxen frei im Raum aufgestellt, die klingen tatsächlich voller. Die Hochtonauflösung ist natürlich wesentlich schlechter, aber insgesamt nicht schlecht. Kann es sein dass die Kälte die 20W75 Basschassis derartig bremst, die Canton von der Temperatur jedoch vollkommen unbeeindruckt bleiben. Hier geht's nicht um Nuancen, das ist deutlich hörbar. Beide Bässe spielen und die Boxen sind phasengleich angeschlossen. Gummi härtet mit der Zeit aus, aber ob das der Grund ist🤔? Wollte mal nach Euren Erfahrungswerten fragen. Sonst werden die Contour die Sommerboxen🤣 Grüße aus dem verschneiten Salzburg. Ludwig
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Hüb'
Moderator |
#2 erstellt: 01. Dez 2021, 10:37 | |
Hallo, die Lufttemperatur an sich sollte keinen großen Einfluss auf die Wiedergabe haben, wenn man eine Temperaturdifferenz zwischen 21° und 16° unterstellt: http://www.sengpielaudio.com/TemperaturSchall.htm http://www.sengpielaudio.com/Rechner-tonhoehenaenderung.htm http://www.hifi-foru...ead=20231&postID=7#7 Die Temperatursensibilität der Treiber der Dynaudio ist schwer zu beurteilen, grundsätzlich meiner Vermutung nach aber schon denkbar. Viele Grüße Frank |
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Ton0815
Gesperrt |
#3 erstellt: 01. Dez 2021, 12:26 | |
Befindet sich im Haushalt kein Heizstrahler (welche Art auch immer), mit dem man die Boxen auf 25 bringt für den Gegentest Ich kann mir das aber mit den in der Kühle steiferen Sicken gut vorstellen.Vor allem, wenn sie über 20 Jahre alt sind. [Beitrag von Ton0815 am 01. Dez 2021, 12:27 bearbeitet] |
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Hüb'
Moderator |
#4 erstellt: 01. Dez 2021, 12:34 | |
Wirklich klanglich vergleichen kann man das aufgrund der (erheblichen) Zeitversatzes zwischen kalt/ aufgewärmt sowieso nicht. Auch nicht ganz auszuschließen, dass die unterschiedliche Klangwahrnehmung rein "psychosomatisch" bedingt ist, weil man sich bei 16° ggf. insgesamt nicht wohl fühlt. |
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13mart
Inventar |
#5 erstellt: 01. Dez 2021, 12:46 | |
In der Schwingspule eines jeden Lautsprecherchassis entsteht nicht unerheblich Wärme. Diese Wärme bestimmt die Dauerbelastbarkeit eines Lautsprechers (kann durchbrennen). Die Temperatur im Raum sollte dem gegenüber wenig Einfluss haben. Gruß Mart |
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audimax
Ist häufiger hier |
#6 erstellt: 01. Dez 2021, 13:47 | |
Hallo Leute, Danke für Euren Input Der Schall breitet sich in Warmer Luft schneller aus als in kalter, dass wusste schon Baron von Münchhausen Die unterschiedliche Schallgeschwindigkeit glaube ich nicht wahrnehmen zu können, ich habe mir aber die Sicken und die Chassis noch einmal genauer angeschaut, die Dynaudiosicken sind relativ dick und das ganze System benötigt eine höhere Rückstellkraft. Auch der Passivradiator lässt sich im Vergleich zu anderen Systemen viel schwerer in Bewegung setzen, Beispielsweise im Vergleich zu den großen Celestion Passivmembranen. Der Canton Bass hat hingegen eine ganz leichte Papiermembran und eine sehr dünne Sicke und lässt sich wesentlich leichter bewegen. Der Wirkungsgrad der Canton Regalbox ist wesentlich höher, da bei der gleicher Verstärkerleistung bereits mehr Membranauslenkung möglich ist. Problem ist hier, dass bei höherer Leistung der Lautsprecher schneller an seine mechanischen Grenzen gelangt. Damit die Dynaudio Lautsprecher auch große Leistungen verkraften kann muss der Lautsprecher wohl auch mechanisch stabiler ausgelegt sein und der Antrieb entsprechend stark sein. Daraus könnte sich der relativ schlechte Wirkungsgrad der Lautsprecher erklären. Bei höheren Pegeln kommt die Contour dann tatsächlich in Fahrt und der Bass ist für ein 20er (18er) Chassis ganz ordentlich, nur beim Leisehören ist es definitiv zu wenig. Ich muss den Raum wohl wirklich einmal ordentlich aufheizen, und das Gegenexperiment machen, ich glaube schon, dass der Gummi in kühlerer Umgebung härter wird. Wenn man die Lautsprecher ordentlich fordert, sollten sich auch die Sicken durch die mechanischen Verluste erwärmen, wie bei einem Autoreifen auch, der muss ja auch erst auf Temperatur kommen. Dass die Abwärme der Lautsprecher die Sicken wärmt glaube ich nicht, die Körbe der Lautsprecher erwärmen sich im Normalbetrieb nicht fühlbar, obwohl bei Vollbelastung der Lautsprecher schon warm werden kann. Aber wer belastet seinen Lautsprecher daheim mit 100W? Solche Pegel vertrage ich jedenfalls nicht mehr Der Elektrodynamische Lautsprecher ist ja immer nur ein Kompromiss. Loudnesstaste, DSP oder doch 30er Bass?:KR |
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13mart
Inventar |
#7 erstellt: 01. Dez 2021, 15:46 | |
Die Sicken dienen bei weich aufgehängten Chassis der Trennung zwischen Gehäuse und Raum, die Aufhängung geschieht an der Schwingspule durch die sogenannte Zentrierspinne. Gruß Mart |
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audimax
Ist häufiger hier |
#8 erstellt: 01. Dez 2021, 17:44 | |
Hi Mart, nicht nur, die Sicke dient auch der linearen Führung, schau mal wie bei einen Chassis ohne Sicke, zB. zerbröselte Sicke die Membran beweglich wird. Die Zentrierspinne allein kann die lineare Auslenkung und die Führung der Schwingspule allein nicht gewährleisten. Die Sicke bildet neben der Zentrierspinne ebenfalls einen mechanischen Widerstand und wird sich durch die Walkbewegung geringfüig erwärmen.Wahrscheinlich kaum Messbar aber zumindest theoretisch😁 Du hast die Wärmentwicklung des Lautsprechers erwähnt, ich wollte damit nur sagen, dass sich der LS im normalen Betrieb nicht maßgeblich erwärmt. LG |
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13mart
Inventar |
#9 erstellt: 01. Dez 2021, 18:38 | |
1. Da widerspreche ich weiterhin, außer im PA Bereich. Meine Podzus-Görlich haben eine Stoffsicke komplett ohne Führung der Membran, Fostex hatte sogar mal Lautsprecher ganz ohne Sicke im Angebot. 2. Die Wärmeableitung an der Schwingspule ist ein qualitatives Kriterium. So gibt es Schwingspulen aus Kapton oder Titan, die Hitze abführen sollen. Die Raumtemperatur ist dem gegenüber, nun, nebensächlich. Gruß Mart |
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audimax
Ist häufiger hier |
#10 erstellt: 01. Dez 2021, 19:32 | |
Ich sage ja nicht, dass es keine Sonderformen gibt, der 20w75 würde ohne Sicke wahrscheinlich im Luftspalt kratzen und mechanisch anschlagen. Das probier ich jetzt aber nicht aus😆. Das sich die Schwingspule erwärmt ist keine Frage und damit, dass die Wärme weg muss, hast Du natürlich auch Recht. Aber ich habe nie bemerkt, dass der restliche Lautsprecher fühlbar warm würde oder sich die Luft im Lautsprecher erwärmt. Obwohl das bei PA Anlagen schon möglich wäre. Wir reden etwas aneinander vorbei, ich meinte, dass die Abwärme, zumindest in meinem Fall keinen Einfluss auf die Sickentemperatur hat. LG |
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ton-feile
Inventar |
#11 erstellt: 01. Dez 2021, 22:59 | |
Hallo Mart, warum sollte denn eine Gewebesicke die Membrane nicht mit der Zentrierspinne zusammen führen können? Zumal die jedenfalls bei meinen Görlich 13-ern mit einem gummiartigen Zeug zur Abdichtung getränkt wurden, wodurch sich die Fasern des Geflechts kaum gegeneinander verschieben lassen. Viele Grüße Rainer |
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jehe
Inventar |
#12 erstellt: 01. Dez 2021, 23:29 | |
gefühlt hatte ich solche Erfahrungen auch schon. Allerdings glaube ich weniger das die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Schalls bei unterschiedlichen Raumtemperaturen wahrnehmbar dafür verantwortlich ist. Vielmehr könnte ich mir vorstellen dass körperliche Befindlichkeiten dabei eine Rolle spielen. So hat die Weite der Blutgefäße, der Blutdruck und somit wiederum auch der Innenohrdruck Einfluß auf das Hörempfinden. Mal ein etwas anrüchiges Beispiel : wir haben hier nen Lüfter im Bad der vom Geräusch her relativ tieffrequent ist und wenn man sich beim Eilegen mal etwas anstrengt dann hört sich das Geräusch in diesem Moment deutlich hochfrequenter an. Kann man sehr schnell miteinander vergleichen indem man einfach aufhört zu drücken. Da ja Sachen wie Blutdruck und dergleichen keine Konstante sind und sich dieser bei kühler Umgebung durch das Zusammenziehen der Blutgefäße auch messbar ändert, hat dass natürlich auch Einfluss aufs Ohr und somit auf das Hörempfinden. |
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13mart
Inventar |
#13 erstellt: 02. Dez 2021, 10:48 | |
Bei mir ist es ein 17er mit einem feinen Gewebewulst. Dieser ist so leicht eindrückbar und beweglich, dass dessen 'Führungsqualitäten', nun, sehr begrenzt erscheinen. Gruß Mart p.s. Alles keine Probleme der Wärmeableitung oder der Zimmertemperatur. |
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audimax
Ist häufiger hier |
#14 erstellt: 06. Dez 2021, 16:44 | |
@Jehe, interessanter Vergleich🤣 Ja das stimmt schon, wenn man den Kopf nach unten hält, ändert sich der Höreindruck ebenfalls. Ich hatte aber Referenzlautsprecher zum Vergleich angeschlossen, die spielten bei Zimmerlautstärke (Sehr relativ, ich weiß😃) etwas voller. Habe jetzt mal meine Selbstbau Subs mit 26 cm Bass aktiviert, dass dürfte wirklich an den Dynaudios liegen. Eigentlich wären die Contour ja groß genug, dass es ohne Sub gehen müsste.... |
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source
Stammgast |
#15 erstellt: 06. Dez 2021, 20:34 | |
@13mart Die Sicke führt, auch wenn diese noch so weich ist. Durch ihre kreisrunde Form bzw. die Wölbung im Querschnitt ist genug Stabilität vorhanden, das die Membran sicher geführt wird. Schneide die Sicke doch mal kreisrund ein und sieh was die Görliche dann machen source |
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audimax
Ist häufiger hier |
#16 erstellt: 31. Dez 2021, 16:54 | |
Hallo Leute, habe letztens mit Sonarworks herumexperimentiert. Die Schwäche im Bassbereich ließ sich einerseits mittels DSP eindrucksvoll beseitigen. Der Bassverlust im Normalbetrieb, war jedoch im erhöhten Abstand der LS zur Rückwand begründet. Es heißt ja immer der LS soll soweit wie möglich von der Wand entfernt stehen. Die Messung zeigte unter 100Hz herzlich wenig Pegel. Ich habe die LS testweise in den No Go Bereich rund 25 cm an die Wand gestellt und plötzlich hört man auch wieder Bass. Die gängigen Aufstellungsratschläge sind offenbar nicht allgemein gültig und teilweise auch nicht richtig. Genelec empfiehlt beispielsweise sogar die wandnahe Aufstellung, mit Recht, wie sich bei mir herausgestellt hat😁. Die Raumtemperatur kann jedenfalls bei meinen Ohren vernachlässigt werden.😊 |
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audimax
Ist häufiger hier |
#17 erstellt: 28. Apr 2022, 15:34 | |
Hallo Leute, der letzte Beitrag war nicht der Weisheit letzter Schluss. Da ich es selber hasse, wenn Themen nicht ordentlich abgeschlossen werden folgender Abschlussbericht: Die Contour haben in Wandnähe wie berichtet noch ganz gut gespielt, aber trotzdem eher auf der schlanken Seite. Ich habe in letzter Zeit immer mit meinen Eigenbau Lautsprechern gehört und mir überlegt die Contour zu verkaufen. Dann habe ich mir noch einmal die Sicken angeschaut und mir gedacht, dass sie relativ hart sind. Ich dachte ich gebe den Dynaudios noch eine Chance und habe mir 4 Stk Originalsicken gekauft und gewechselt. Es waren definitiv die Sicken, die Lautsprecher klingen für 20er erstaunlich kräftig. Ich habe die Boxen selbst gebraucht gekauft, so habe ich die Contour noch nie gehört. Die Verschlechterung der Basswiedergabe war also ein schleichender Prozess, der vielleicht durch die Temperatur nocheinmal verstärkt wurde. Habe jetzt gefühlt ein paar neue Boxen Sonnige Grüße aus Salzburg |
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13mart
Inventar |
#18 erstellt: 28. Apr 2022, 16:42 | |
Schön Gruß Mart |
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