Erfahrungen mit Schafswolle Dämmung Adam A5X?

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MSM_C1
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 01. Jan 2023, 16:31
Hallo,
hat jemand Erfahrungen mit Schafswolle als Dämmung bei der Adam A5X um die Gehäuseresonanzen zu verbessern?

Danke im Voraus!
Denon_1957
Inventar
#2 erstellt: 01. Jan 2023, 23:27
Ist deine Frage ein Witz ??
Das sind hervorragende Studiolautsprecher die von Experten entwickelt wurden und da willst du iwi etwas mit Schafswolle ändern.
ton-feile
Inventar
#3 erstellt: 02. Jan 2023, 21:34
Hallo MSM_C1,

kann gut sein, dass bei der Bedämpfung noch was geht, aber dazu solltest Du vorher erst mal Anamnese betreiben und einen Blick ins Gehäuse werfen.

Von Schafwolle rate ich Dir eher ab und empfehle Basotect. Das gibt es in Plattenform und mit 4cm Stärke kosten 100cm x 50cm ca. 12€.
Es ist akustisch sehr wirksam, schwer entflammbar, lässt sich gut mit dem Cutter zuschneiden und bleibt im Gehäuse da, wo es sein soll, wenn man es etwas festklemmt.

Das Hauptproblem bei den A5X um 1kHz herum sind vermutlich die beiden Bassreflexrohre, bzw deren parasitäre Lambda/2 Resonanz, die mit dem Bassmitteltöner zusammen einen schmalbandigen Einbruch erzeugen. Aber auch vagabundierender "Mitteltonmüll" findet gerne durch das BR-Rohr einen Weg nach draußen.

Gegen die Resonanz an sich lässt sich nicht viel tun, aber man kann es dem Bassmitteltöner durch Bedämpfung etwas schwerer machen, selbige anzuregen.
Dabei sollte der untere Bereich um die Bassreflexrohre herum frei bleiben und das BR-Rohr und der Bassmitteltöner sollten sich "sehen" können, sonst leidet der Bassbereich. Es sollte also eine direkte Verbindung zwischen den beiden ohne Dämpfungsmaterial dazwischen geben.

Interessant für Bedämpfungsversuche ist der Bereich unter dem Gehäusedeckel gegen die Stehwelle zwischen Deckel und Boden, der Bereich hinter dem Bassmitteltöner und evtl. die Seitenwände.

Es wäre natürlich besser, wenn Du akustisch nachmessen könntest, aber kaputt geht da nichts und es bringt Dir in jedem Fall Hörerfahrung und vielleicht sogar Spaß mit besseren Lautsprechern.

Einen Lautsprecher würde ich für den AB-Vergleich original lassen und am anderen arbeiten.
Als Testmaterial kann ich Dir wärmstens Bläser (z.B. "Talking Horns") und rosa Rauschen empfehlen, wenn Du nach Gehör arbeitest.

Hier ist noch als kleines Beispiel eine Yamaha NX-E700, die ich kürzlich etwas gepimpt habe.
Die kommt natürlich qualitativ bei weitem nicht an Deine Adam ran, aber das Setup ist vergleichbar.
Zweiwege, um 2,5kHz getrennt, BR-Rohr ca.17cm lang. Das BR-Rohr ist allerdings auf der Gehäuserückwand verbaut, was für die Mitten etwas günstiger ist.

Diese Messungen habe ich im Nahfeld unmittelbar vor dem BR-Rohr gemacht.
Rot=Original, Blau=mit neu bedämpftem Gehäuse.
BR-Rohr nah Daempf-undaempf

Schau Dir aber erst mal den "Ist-Zustand" an, bevor Du Basotect bestellst.
Vielleicht hat mein Vorposter ja Recht und Adam hat schon alles ausgereizt.

Viele Grüße
Rainer
Denon_1957
Inventar
#4 erstellt: 03. Jan 2023, 00:14
Hi Rainer
Adam hat mit Sicherheit schon alles ausgereizt.
Aber wenn der TE experimentieren will immer zu es wird die Sache unterm Strich nur verschlimmbessern.
ton-feile
Inventar
#5 erstellt: 03. Jan 2023, 01:05
Guten Abend Norbert,

schauen wir mal.
Vielleicht geht ja doch noch was...

Viele Grüße
Rainer
MSM_C1
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 18. Jan 2023, 12:57
Hallo ton-feile,
vielen Dank für diese informative Nachricht Im Messdiagramm ist blau linearer als rot, das ist interessant...
Wenn ich bei den Adams durch die Reflexrohre schaue, sehe ich keine Dämmung, man kann bis zur Verstärkerplatine gucken.
Bin gespannt wie die Dämmung sonst innen aussieht wenn geöffnet wird, melde mich dann,
LG
ton-feile
Inventar
#7 erstellt: 18. Jan 2023, 13:33
Hallo MSM_C1,

dann bin ich mal gespannt.

BTW, obwohl das eh klar ist:
Mach bitte lieber zu viele als zuwenige Fotos, dann klappt es mit der Fern-Anamnese besser.

Es gab übrigens sogar bei meinen eigentlich ohnehin schon relativ amtlichen Klein&Hummel O92 über die Bedämpfung im Mitteltonbereich noch etwas zu verbessern.

Original:
CSD Mitteltonkammer Orig

Neu bedämpft:
CSD Mitteltonkammer Basotect

Aber mal sehen...

Viele Grüße
Rainer


[Beitrag von ton-feile am 18. Jan 2023, 13:36 bearbeitet]
trilos
Inventar
#8 erstellt: 18. Jan 2023, 18:33
Zitat Denon_1957:

"Adam hat mit Sicherheit schon alles ausgereizt."

So gut wie kein HiFi- oder High-End- oder Studio-Hersteller hat bei seinen Produkten "alles ausgereizt".

Das wäre ökonomisch unsinnig, oder zumindest (zu) teuer.
Das nennt sich Marktwirtschaft!

Es wird gerade dann gerne dort gespart, wo es der Kunde nicht sieht oder nachvollziehen kann.
Daher ist der Ansatz des TE sowie ton-feile grundsätzlich richtig.

Ob, was und wieviel das Ganze dann messtechnisch und akustisch bringt, kann ein anderes Thema sein.

In der Herstellung investiert jeder Hersteller gerade nur soviel, um das gesteckte Entwicklungsziel zu erreichen.
Ob klanglich und messtechnisch noch mehr ginge (bei größerem Zeit- und Budgetinvestment), interessiert schlicht nicht.

Kann man hier im Forum auch schön sehen, da vor Jahren ein User seine schon "ab Werk" sehr guten KEF LS50 messtechnisch & klanglich gegenüber dem Serienstandard weiterentwickeln konnte, und das in einem Thread dokumentierte.
Und das wäre nicht das einzige Beispiel....

Beste Grüße,
Alexander
ton-feile
Inventar
#9 erstellt: 19. Jan 2023, 13:21
Hallo Alexander,


Ob, was und wieviel das Ganze dann messtechnisch und akustisch bringt, kann ein anderes Thema sein.

Das ist der Knackpunkt. Es wäre wesentlich einfacher und sicherer, wenn man da auch nachmessen könnte.

Gerade bei Bassreflexsystemen verliert man durch übertriebene/falsche Bedämpfung gerne ein paar dB im Bassbereich und zusätzlich kann man sich mehr Klirr und eine geringere Belastbarkeit untenrum einhandeln, weil der Bassmitteltöner auf der Tuningfrequenz stärker "huben" muss.
Mit Basotect habe ich da (wie geschrieben) sehr gute Erfahrungen gemacht.
Mal sehen, was ADAM bei der A5X an Bedämpfung am Start hat...


Ob klanglich und messtechnisch noch mehr ginge (bei größerem Zeit- und Budgetinvestment), interessiert schlicht nicht.

Kann man hier im Forum auch schön sehen, da vor Jahren ein User seine schon "ab Werk" sehr guten KEF LS50 messtechnisch & klanglich gegenüber dem Serienstandard weiterentwickeln konnte

Ich weiß nicht, inwieweit man bei der LS50 wirklich von "Weiterentwicklung" sprechen kann, weil das kein Studiomonitor ist, von dem man absolute Klangtreue erwarten würde.

Als einzigen Kritikpunkt kann man da aus meiner Sicht die Membranresonanz des Bassmitteltöners bei 8,5kHz anführen, die ich als technischen Makel des Lautsprechers sehe, weil KEF bei der Weichenentwicklung nicht darauf eingegangen ist.

Was die tonale/klangliche Abstimmung angeht, sieht das etwas anders aus, denn die ist in meinen Ohren im Hifi-Bereich schlichtweg Geschmacksache.
Da hat KEF, wie viele andere Hersteller auch, einen gewissen Markenklang und das geht für mich völlig in Ordnung.

So mancher Hersteller lässt entwickeln und wenn sich da jemand erdreisten würde, völlig neutral zu wasteln, würden ihm/ihr die Kisten als "Themaverfehlung" um die Ohren gehauen...

Da liegt imO die "Wahrheit"/"Richtigkeit" im Ohr des Rezipienten und erlaubt ist, was gefällt!

Viele Grüße
Rainer

Edit: "weil" gegen "und" getauscht.


[Beitrag von ton-feile am 19. Jan 2023, 17:24 bearbeitet]
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