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Obertonlastig?+A -A |
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Autor |
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Argon50
Inventar |
#1 erstellt: 13. Jul 2008, 14:06 | |
Hallo Leute! Ab und an liest man ja, dass ein LS (manchmal auch ein Verstärker) obertonlastig klingt. Was versteht man unter obertonlastigem Klang? Würde mich über kurze, knappe und für einen Laien verständliche Erklärungen freuen. Grüße und schönen Sonntag, Argon P.S. Ausflüge in die Notenlehre sind nicht unbedingt mein Ding. |
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Metal-Max
Inventar |
#2 erstellt: 13. Jul 2008, 14:19 | |
LS haben einen nicht idealen (heißt nicht glatten) Frequenzgang. Ein kleiner Peak an der ein oder anderen Stelle wird von uns dann als tendenziell höhen- oder auch basslastig empfunden. Herrühren tun diese Nichtidealitäten zu großen Teilen von der mechanischen Aufhängung der Schwingspule. Diese bildet einen Schwingkreis mit einer Resonanzfrequenz, welche der LS stärker abbildet, als andere Frequenzen. Größere Speaker haben geringere Resonanzfrequenzen, weswegen (unter anderem) bei Subwoofern eher größere Modelle zum Einsatz kommen, bei Hochtönern hingegen kleine. |
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Argon50
Inventar |
#3 erstellt: 13. Jul 2008, 14:26 | |
Hallo! Höhen- oder basslastig ist mir klar. Was ist aber obertonlastig? Grüße, Argon |
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Eminenz
Inventar |
#4 erstellt: 13. Jul 2008, 14:31 | |
Das menschliche Gehör nimmt periodische Schwingungen als Töne (im Sinne von musikalischen Tönen) wahr, wobei die Schwingungsperiode die wahrgenommene Tonhöhe bestimmt. Analysiert man das Frequenzspektrum periodischer Schwingungen (z. B. mit Hilfe der Fourier-Transformation), so besteht dieses aus * einer Grundfrequenz (Grundton), die der Schwingungsperiode entspricht * und Frequenzen, die ganzzahligen Vielfachen der Grundfrequenz entsprechen, den Obertönen. Auch im instrumentalen Bereich kann man Obertöne deutlich hörbar machen. Typische Instrumente hierfür sind z. B. das Didgeridoo oder Klangschalen. Auf dem Klavier kann man Obertöne hörbar machen, indem man die Tasten eines Akkords aus der Obertonreihe sanft niederdrückt, ohne dass die Hämmer die Saite berühren, und dann den Grundton im Bassbereich kurz und stark anschlägt. Die Obertöne erzeugen nun eine Resonanz auf den ungedämpften Saiten der niedergedrückt gehaltenen Tasten, die man deutlich hören kann. Dies wird auch von Komponisten in ihren Werken verwendet (z. B. Béla Bartók: Mikrokosmos, Band IV). Bei Saiteninstrumenten können Töne in der Tonhöhe von Obertönen durch Flageolett-Spielweise (siehe Flageolettton) erzeugt werden. Dabei wird die Saite mit der Greifhand nur leicht berührt anstatt sie auf das Griffbrett zu drücken. In der Regel werden Obertöne nicht einzeln wahrgenommen, sondern sie ergeben den Klang eines Tons. Es gibt aber auch Menschen, die unter bestimmten Bedingungen Obertöne auch ohne jegliche Hilfe deutlich wahrnehmen können. Dies gilt besonders bei sehr stabilen Tönen wie beispielsweise bei lang ausgehaltenen Tönen von Orgelpfeifen. Die Gesangstechnik des Obertonsingens macht die Obertöne deutlich wahrnehmbar. Beispiele sind der Obertongesang mongolischer und tuvinischer Völker. Auch in der westlichen Musik gibt es seit Ende der sechziger Jahre wieder eine Belebung der Obertonkultur. |
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Argon50
Inventar |
#5 erstellt: 13. Jul 2008, 14:35 | |
Sorry Eminenz, Wikipedia kann ich selber lesen und zitieren. Ich will nicht wissen was Obertöne sind, sondern was mit obertonlastig als Klangbeschreibung gemeint ist. Mal auf gut deutsch: Wie klingt obertonlastig? Grüße, Argon |
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kptools
Hat sich gelöscht |
#6 erstellt: 13. Jul 2008, 14:41 | |
Hallo, das ist eigentlich völliger Quark. Obertöne sind ein Vielfaches der Schwingung eines Grundtons mit mehr oder weniger stark fallender Ausprägung. Und das beginnt praktisch schon im Bassbereich. Man könnte dann z.B. einen LS mit einer Anhebung im Frequenzgang bei 100 Hz schon als Obertonlastig bezeichnen . Meist wird damit aber eine Betonung des Frequenzgangs ab 3000 Hz (also im Hochtonbereich) bezeichnet.
Brillant . Gruß aus OWL kp [Beitrag von kptools am 13. Jul 2008, 14:47 bearbeitet] |
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Argon50
Inventar |
#7 erstellt: 13. Jul 2008, 14:43 | |
Hallo kp!
Danke! Grüße, Argon |
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Eminenz
Inventar |
#8 erstellt: 13. Jul 2008, 14:44 | |
Du wirst das kaum hören, außer du spezialisierst dich darauf. Eine Summe von Ober- und Untertöne ergeben einen Klang. So wie ein schwingender Gong einen Ton wiedergibt, der aus mehreren Unter- und Obertönen besteht. Obertonlastig wird man nur in der Theorie hören bzw. durch Instrumentarien messbar machen. |
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goldohr33
Stammgast |
#9 erstellt: 14. Jul 2008, 14:34 | |
einer der wesenlichen unterschiede zwischen einem lautsprecher und einem musikinstrument ist der, dass ein lautsprecher idelaerweise nur die töne die er soll wiedergibt, d.h. gar keine obertöne. leider tun dies die meisten bis ca. 50% verzerrung, auch intermodulare verzerrung genannt. wird interessanter weise selten gemessen und noch seltener irgendwo in datenblättern erwähnt. obertonlastig hat nichts mit frequenzganz zu tun, d.h. ein lautsprecher kann einen nicht linearen frequenzgang haben, somit klingen manche frequenzen (relativ) lauter als andere, oft im 60 hz bereich als vortäuschen von gutem bass gewollt eingebaut. |
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Hannes2k2
Stammgast |
#10 erstellt: 14. Jul 2008, 16:32 | |
Falls man wirklich "obertonlastig" meinte, könnte das am ehesten auf ein hohes Maß an Verzerrungen (die sind ja eben Obertöne des eigentlichen Signals) hindeuten. Ich würde aber vermuten, dass man eigentlich "hochtonlastig" meinte. MfG Hannes |
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MusikGurke
Hat sich gelöscht |
#11 erstellt: 14. Jul 2008, 16:54 | |
Obertonlastig: Viel Klirr, viele Oberschwingungen. Wenig Obertöne: Kirchenorgel Viele Obertöne: Chello, Gitarre, etc. Je nach Zusammensetzung der Obertöne ist auch ein verzerrender Transistorverstärker "obertonlastig". Wenn der Begriff hier im Forum verwendet wird ist er meist ein Platzhalter für etwas, was der Schreiber nicht in Worte fassen kann. Wenn der Begriff in gewissen Zeitungen steht, werden nicht genügend Anzeigen für bessere Bewertungen geschaltet. |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#12 erstellt: 17. Jul 2008, 08:35 | |
Man könnte allenfalls noch zwischen den richtigen, also musikalischen und den falschen Obertönen unterscheiden. Betrachtet man den Frequenzgang und das Wasserfalldiagramms mancher Blechtröten (Lautsprecher mit Metallmembran), so sind starke Resonanzen sichtbar. Diese Resonanzen werden sicher durch den passenden Ton angeregt oder durch eine Oberwelle dieses Tons, andererseits können sie auch durch einen Impuls angeregt werden, in welchem möglicherweise diese Frequenz kaum vorkommt. Es sind aber so wie anders Resonanzen mit ihrem Ausschwingen, welches mangels Auswirkung (Auslenkung) auf die Schwingspule elektrisch nicht registriert und nicht bedämpft wird. Diese Resonanzen können also Obertöne darstellen, wenn sie in deren Raster liegen, sie können aber auch irgendwelche unmusikalischen Klänge bilden, die gar nicht passen wollen und daher stark auffallen. Genau so können Intermodulationen eine Obertonlastigkeit erzeugen, weil auch diese entstehenden Frequezen, je nach Lage der Grundtöne, musikalisch keinen Zusammenhang (keine reinen Intervalle) zur Musik haben und damit stark auffallen. Ich würde die Obertonlastigkeit auch als Verzerrungsprodukt deuten, das hauptsächlich aus dem Lautsprecher stammt. |
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Argon50
Inventar |
#13 erstellt: 17. Jul 2008, 10:02 | |
Hallo richi! Danke für die, mal wieder, sehr anschauliche, einfache und verständliche Erklärung. Wenn sich die Aussage (z.B. in der Fachpresse) auf Verstärker bezieht, dann kann ich getrost davon ausgehen, dass es sich wie von kptools beschrieben verhällt, oder? Grüße, Argon |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#14 erstellt: 17. Jul 2008, 10:08 | |
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Argon50
Inventar |
#15 erstellt: 17. Jul 2008, 10:12 | |
Sehr gut. Wieder etwas enttarnt. Jetzt bin ich mal gespannt, welche Wortschöpfung als nächstes in Testberichten auftaucht. Grüße, Argon |
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