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Umfrage
Sind die Testberichte eigentlich fair und ausgewogen ?
1. ja (8.9 %, 15 Stimmen)
2. nein (91.1 %, 153 Stimmen)
(Die Umfrage ist beendet)

Sind die Testberichte eigentlich fair und ausgewogen ?

+A -A
Autor
Beitrag
Hüb'
Moderator
#261 erstellt: 24. Jan 2013, 11:12

liesbeth (Beitrag #259) schrieb:
Allerdings wird derjenige der die Heftchen liest, um sich vor einer Anschaffung zu orientieren ziemlich in die Irre geführt...

Was man - je nach Sichtweise - den Magazinen anlasten kann, oder aber der mangelnden Medienkompetenz des Lesers. Man kann ja auch die Position vertreten, dass ein "mündiger" potenzieller Käufer der Zeitschriften im Vorfeld in der Lage sein müsste, zu erkennen, was von ihrem Inhalt zu halten ist. Niemand bzw. die Wenigstens werden ja bspw. auch die Aussagen der Bild-Zeitung (oder einer beliebigen anderen Tageszeitung) 1:1 für sich übernehmen und als allgemeingültige "Wahrheit" annehmen wollen.

Grüße
Frank
cwurst
Hat sich gelöscht
#262 erstellt: 24. Jan 2013, 11:23

Hüb' (Beitrag #261) schrieb:
Niemand bzw. die Wenigstens werden ja bspw. auch die Aussagen der Bild-Zeitung (oder einer beliebigen anderen Tageszeitung) 1:1 für sich übernehmen und als allgemeingültige "Wahrheit" annehmen wollen.

Da wäre ich mir aber nicht so sicher ...
liesbeth
Inventar
#263 erstellt: 24. Jan 2013, 11:30
Weiß ich so nicht...

Wenn ich ohne viel Ahnung mir so eine Zeitung kaufe und das auftreten der Herrsteller ansehe, kann ich durchaus zu dem Schluß kommen, dass ein CD Spieler für 10000 € besser klingen muss, als eine für 200 €.
Es handelt sich schließlich um die primäre Funktion des Gerätes und allein die Verarbeitung läßt eine solche Preissteigerung nicht zu.
Außerdem werden die Klangunterschiede mit Worten wie Jitter etc. scheinbar belegt. Von Jitter hatte ich früher noch nie etwas gehört und erklärt was das denn sein soll, wird auch nicht.

Kaufe ich mir ein Fachmagazin zur Kaufberatung, gehe ich erstmal davon aus, dass die auch wissen, wovon die schreiben und vertraue zumindest bei grundsätzlichn Dingen den Schreiberlingen.
Ich hatte das Glück als erstes an eine Ausgabe der Stereo zu gelangen, den darin enthalenen Kabeltest fand sogar ich als Techniklaie so absurd, dass mein Medienargwohn erst richtig geweckt wurde.

Ich habe auch derartiges auch noch bei keinem anderen Hobbybereich vorgefunden und haben schon wesentlich kritischere Magazine gelesen, die von Verkaufshäusern rausgegeben wurden (zb das Magazin von Globetrotter)
cwurst
Hat sich gelöscht
#264 erstellt: 24. Jan 2013, 11:41

liesbeth (Beitrag #263) schrieb:
Ich habe auch derartiges auch noch bei keinem anderen Hobbybereich vorgefunden

Dann lies mal das Rennradmagazin "Tour".
outstanding-ear
Gesperrt
#265 erstellt: 24. Jan 2013, 11:43

die Wenigstens werden


Nein. Die meisten tun das. Hier liegt ja auch der Erfolg der Boulevardpresse und 8 Millionen Dschungelcamp-Fans sind nicht nur unterschichtsnah einzustufen. Manchmal habe ich sogar den Eindruck, diese spezielle Art von Exhibitionismus ist eher im Bildungsbürgertum verankert.

Die Hifimagazine sollten sich wenigstens von haarsträubenden Esoterikveranstaltungen trennen. CDs im Kühlschrank (Ausrichtung der kristallinen Struktur, LOL ) und angemalte Ränder, sowie farboptimierte Laser sind was für Sekten. In keiner anderen Branche, nicht mal in der Astrologie, findet man so viel Beklopptes wie in einem Hifi-Magazin. Kann man diverse Klangeindrücke mit Suggestion erklären, so sind völlig technikferne, ja, physikalisch unmögliche Zusammenhänge einfach nur noch unseriös. Und ich glaube nicht, dass der Leser betrogen werden will, egal, welcher Grund für den Konsum der Artikel zugrunde liegt.

Man kann den Schwerpunkt auch wieder mehr auf Aufbau und Verarbeitung und Langzeitstabilität, Bedienung, Praxisrelevanz, Ersatzteileverfügbarkeit und Ersatzteilpreise, Servicequalität, Kulanz ... legen. Als ich zuletzt im Saturn war und mir nach laaaanger Zeit mal wieder die Gerätschaften zu Gemüte geführt habe, hat mich die Haptik und Verarbeitung nachhaltig geschockt. Eiernde und schabende Potis, Billigplastik, Billigschalter, Gratkanten, häßliche und unübersichtliche Fernbedienungen...etc...pp.

Was nutzt mir eine sagenhafte Klangbeschreibung, wenn mich beim Anfassen der Ekel schüttelt. Aber die Diskussion hat auf jeden Fall dazu geführt, dass ich mir am WE ein paar Zeitschriften holen werde, ausser das B(l)öde-Magazin, wo man auch vor Poliergraden eines Hifiracks nicht halt macht.
liesbeth
Inventar
#266 erstellt: 24. Jan 2013, 11:52

cwurst (Beitrag #264) schrieb:

liesbeth (Beitrag #263) schrieb:
Ich habe auch derartiges auch noch bei keinem anderen Hobbybereich vorgefunden

Dann lies mal das Rennradmagazin "Tour".


hab ich noch nie, hab auch nicht sonderlich Ahnung vom Fahrrädern. Gibt es dort auch "Glaubensfragen" oder meinst du eine gewisse Affinität zu gewissen Marken?
cwurst
Hat sich gelöscht
#267 erstellt: 24. Jan 2013, 12:31
Ich meine da v.a. eine Affinität zu Marken, ferner auch eine gewisse Realitätsferne bei der Einstufung von Messwerten, etwa bei der Steifigkeit von Rennrahmen. Wenn man sich anschaut, welche Testwerte heute im Zeitalter monströser Over-Oversized-Carbon-Konstruktionen gerade noch so durchgehen, fragt man sich, warum man sich früher mit den schlanken, flexenden Stahlrähmchen nicht sofort ins Grab gefahren hat.
Da redet die Testpresse schon den Herstellern das Wort, denn die werfen ja immer leichtere, steifere und angeblich sicherere Teile auf den Markt, und die wollen verkauft werden.

EDIT: Zudem ist in dem Blatt über die Jahre der Anteil an Berichten aus dem nationalen Amateur- und Profisport immer weiter geschrumpft – Test&Technik zieht halt mehr Werbekunden an.


[Beitrag von cwurst am 24. Jan 2013, 12:36 bearbeitet]
outstanding-ear
Gesperrt
#268 erstellt: 24. Jan 2013, 12:34

ferner auch eine gewisse Realitätsferne bei der Einstufung von Messwerten, etwa bei der Steifigkeit von Rennrahmen


Schon mal Testberichte zu Laufschuhen gelesen? Ein Wunder, das man überhaupt noch Muskelkraft aufwenden muß.
Pufftrompeter
Gesperrt
#269 erstellt: 24. Jan 2013, 13:47

Was man - je nach Sichtweise - den Magazinen anlasten kann, oder aber der mangelnden Medienkompetenz des Lesers.


Nein - sorry, das ist nicht richtig. Wenn mich jemand nach Strich und Faden und wider besseren Wissens beluegt und dabei fuer den Anschein der Aufrichtigkeit erheblichen Aufwand treibt, dann ist das nicht mangelnde Medienkompetenz meinerseits, dann ist das irgendetwas zwischen Betrug und unlauterem Wettbewerb. Ladendiebe sind auch nicht unschuldig und von boesen Supermaerkten bloss zum Klauen verleitet worden ....

Das hat auch mit journalistischer Freiheit nix zu tun ... es ist Etikettenschwindel und Betrug am zahlenden Leser, wenn Fachmagazin draufsteht und bloss Wachturm drin ist.

Carsten
Jakob1863
Gesperrt
#270 erstellt: 24. Jan 2013, 14:27
@ cwurst, liesbeth, Pufftrompeter,

die "Wachturm-Einschätzung" ist aber doch nur der eigenen "Glaubensposition" geschuldet.

Ich würde sagen, daß es bei Zeitschriftenmachern ebenso wie bei anderen Enthusiasten einen Hang zur übertreibenden Verallgemeinerung gibt, die am Ende zu erstaunlichen Auswüchsen führt.

Da das Korrektiv wissenschaftlicher Überprüfung (zumindest ansatzweiser wissenschaftlicher...) fehlt und es aber jenseits meßtechnischer Erfassung noch Raum für Klangeigenleben gibt, wird es in beide Richtungen schwierig.

Die Jitterthematik ist ein gutes Beispiel, weil einerseits eine technische Begründung für das, von "audiophiler" Seite, bemängelte Klangerlebnis gefunden wurde, auf der anderen Seite aber ein echter Kausalzusammenhang zwischen Klangeigenleben und Jittereffekten nicht hergestellt werden konnte.

Die Preisfrage wäre aber, ob das generell von einer SI-Zeitschrift leist- und erwartbar ist, denn an dieser Fragestellung beissen sich seit geraumer Zeit auch Wissenschaftler die Zähne aus.

Grundlagenerklärungen haben sie alle häufiger gebracht, aber sie können das nicht in jeder Ausgabe wiederholen.

Vielleicht liegt die unterschiedliche Erwartungshaltung auch daran, daß die größeren Zeitschriften nicht so deutlich machen, wie z.B. Image-Hifi, Hörerlebnis, Hifi-Stars usw., daß es sich, abseits von Lautsprechern, eben um subjektive Klangeinschätzungen handelt, denen kein Leser so ohne weiteres vertrauen sollte.

Den Begriff "außergewöhnlich" für das Preisleistungsverhältnis finde ich übrigens gar nicht schlecht gewählt, da bekanntermaßen in diesen Luxusregionen das PLV eine untergeordnete Rolle bei der Kaufentscheidung spielt.

Es gab übrigens mit der Ur-Hifi-Exklusiv im Über-A4-Format Anfang der 80iger Jahre bereits eine Zeitschrift, die sowohl mit opulentem Bildmaterial als auch mit ausgeprägtem Meßtechnikteil sich den Geräten näherte, dabei auch Klangunterschiede wahrnahm, aber eher "unschwurbelig" nach heutigem Maßstab blieb.
Nach Einstellung gründete einer der Redakteure (Klaus Renner) die Zeitschrift "Das Ohr", da er mit der Korrelation zwischen Meßwerten und Klang nicht zufrieden war und davon ausging, nur bei Erprobung über einen längeren Zeitraum einem Gerät wirklich gerecht werden zu können.

Gruß
AndreasHelke
Stammgast
#271 erstellt: 24. Jan 2013, 14:42

Jakob1863 (Beitrag #270) schrieb:

Die Jitterthematik ist ein gutes Beispiel, weil einerseits eine technische Begründung für das, von "audiophiler" Seite, bemängelte Klangerlebnis gefunden wurde, auf der anderen Seite aber ein echter Kausalzusammenhang zwischen Klangeigenleben und Jittereffekten nicht hergestellt werden konnte.

Die Preisfrage wäre aber, ob das generell von einer SI-Zeitschrift leist- und erwartbar ist, denn an dieser Fragestellung beissen sich seit geraumer Zeit auch Wissenschaftler die Zähne aus.

Grundlagenerklärungen haben sie alle häufiger gebracht, aber sie können das nicht in jeder Ausgabe wiederholen.

Gruß


Jitter ist ein typisches Beispiel für den verselbständigten Unsinn in der High End Audio Szene, Zu viel Jitter fällt durch Rauschen auf, schon bevor die Verzerrungen die da auch Auftreten hörbar werden.

Wenn also die THD+N Messung im grünen Bereich liegt, hat das Gerät keine hörbare Klangänderung durch Jitter. So viel ich weiss trifft das bei separater Messung auf alle heute Verkauften Digitalgeräte zu. Und auch bei ganzen Ketten habe ich noch keine Berichte über hörbares Rauschen durch zu viel Jitter gelesen.

Jitter separat zu messen ist also Unsinn. Aber es eignet sich sehr gut um die technisch weniger gebildeten Zeitgenossen in die Irre zu führen.

Ich denke das herumreiten auf einer angeblichen Jitterproblematik dient den Marketingabeilungen und Zeitschriftenredaktionen vor allem dazu eine pseudotechnischen Erklärung für ihre nur eingebildeten subjektiven Klangerlebnisse bereitzustellen.


[Beitrag von AndreasHelke am 24. Jan 2013, 14:45 bearbeitet]
thewas
Hat sich gelöscht
#272 erstellt: 24. Jan 2013, 14:48
@Andreas: Das sind die berühmten Nebelkerzen von Jakob um den Kern jegliches Themas zu umgehen, nicht drauf eingehen, übrigens wurden schon 1974! Studien zu der Hörbarkeitsschwellen von Jitter gemacht http://downloads.bbc.co.uk/rd/pubs/reports/1974-11.pdf aber der moderne "audiophile" braucht halt "bissel" länger...
Pufftrompeter
Gesperrt
#273 erstellt: 24. Jan 2013, 14:57

die "Wachturm-Einschätzung" ist aber doch nur der eigenen "Glaubensposition" geschuldet.


Du willst doch nicht allen Ernstes hier ohne rot zu werden behaupten, dass die geschilderten Klangbefunde wie z.B. im zuvor verlinkten CD-Spieler-Test aus der STEREO auf irgendetwas anderem Fussen als auf purer Phantasie eines schlechtbezahlten Schreibers?

Das hat auch mit eingebildetem Klang nichts mehr zu tun - das ist Beschiss und Betrug, geboren aus einem Interessenkonflikt, der in der Finanzierung der Zeitschriften liegt.

Carsten

PS - au weia ... 10% der Leser halten die Klangbeschreibungen auch tatsaechlich fuer fair und ausgewogen. Feng Shui, Voodoo und Geistheiler lassen gruessen. Irgendwo musses sie ja herkommen ...


[Beitrag von Pufftrompeter am 24. Jan 2013, 15:00 bearbeitet]
Jakob1863
Gesperrt
#274 erstellt: 24. Jan 2013, 14:59

AndreasHelke (Beitrag #271) schrieb:

<snip>
Jitter ist ein typisches Beispiel für den verselbständigten Unsinn in der High End Audio Szene, Zu viel Jitter fällt durch Rauschen auf, schon bevor die Verzerrungen die da auch Auftreten hörbar werden.


Tut mir leid, aber das ist vollkommen falsch.
Zufälliger Jitter sorgt für eine Erhöhung des Rauschgrundes produziert aber keine Verzerrungskomponenten.

Nichtzufälliger Jitter führt zu nichtharmonischen Intermodulationsverzerrungen, hat aber keine Auswirkungen auf den Rauschgrund.

Bei einer herkömmlichen THD + N - Messung könnten zwar Jitteranteile mit enthalten sein, aber es ist wegen der Bandbreitenbegrenzung (z.B. bei 44.1kHz-System) nur bedingt sinnvoll wegen der steilflankigen Filterung (siehe dazu auch die AES-Filterempfehlung).

Aus gutem Grund mißt man auch sonst IM-Verzerrungen unabhängig von THD, und da nichtzufälliger Jitter zu IM-Verzerrungen führt, hält man es da genauso.

Gruß

P.S. Womit wir ein gutes Beispiel hätten, wie leicht auch völlig falsche Inhalte mit kategorischer Inbrunst veröffentlicht werden. Ists hier nun besser als in einer Zeitschrift? Insbesondere weil so viele daran glauben, daß hier die wirklich richtige Information geboten würde?

P.P.S. Ein Beispiel für die erstaunlichen hohen Jitterwerte, die auch bei relativ modernen Geräten (Meßresultate aus dem Jahr 2009) möglich sind, habe ich kürzlich im Thread http://www.hifi-forum.de/viewthread-18-1862.html gepostet- und nein, damit ist immer noch nichts zur Hörbarkeit gesagt.

BTW, auch in diesem Thread kann man ganz gut sehen, wie oft die elektrotechnischen Grundlagenerläuterungen inkl. Fundstellennachweis an den üblichen Verdächtigen vorbeirauschen.
Was der moderne, aufgeklärte "Techniker" nicht glauben möchte, daß gibt es halt nicht, da kann die Elektrotechnik noch so sehr anderer Auffassung sein.
peeddy
Inventar
#275 erstellt: 24. Jan 2013, 15:11

Klar ist nach wie vor, das ein AVR schlechter klingt als ein Stereo Verstärker, diese Meinung wird von der Mehrheit vertreten.
Und was sollen die ganzen elektronischen Helferlein, die verfälschen doch den Klang, nur Pure Direct ist das wirklich wahre.

Glenn, das meinst Du doch nicht ernsthaft jetzt..oder
AndreasHelke
Stammgast
#276 erstellt: 24. Jan 2013, 15:22

Jakob1863 (Beitrag #274) schrieb:

AndreasHelke (Beitrag #271) schrieb:

<snip>
Jitter ist ein typisches Beispiel für den verselbständigten Unsinn in der High End Audio Szene, Zu viel Jitter fällt durch Rauschen auf, schon bevor die Verzerrungen die da auch Auftreten hörbar werden.


Tut mir leid, aber das ist vollkommen falsch.
Zufälliger Jitter sorgt für eine Erhöhung des Rauschgrundes produziert aber keine Verzerrungskomponenten.

Nichtzufälliger Jitter führt zu nichtharmonischen Intermodulationsverzerrungen, hat aber keine Auswirkungen auf den Rauschgrund.

Bei einer herkömmlichen THD + N - Messung könnten zwar Jitteranteile mit enthalten sein, aber es ist wegen der Bandbreitenbegrenzung (z.B. bei 44.1kHz-System) nur bedingt sinnvoll wegen der steilflankigen Filterung (siehe dazu auch die AES-Filterempfehlung).

Aus gutem Grund mißt man auch sonst IM-Verzerrungen unabhängig von THD, und da nichtzufälliger Jitter zu IM-Verzerrungen führt, hält man es da genauso.



Okay da habe ich falsch gelegen. Solche Sachen muss man mir allerdings nur einmal sagen. Die Jittermessug ist also dann doch etwas komplizierter.



Weist du welchen Anteil diese beiden Arten von Jitter üblicherweise haben? Rauschen fällt meist viel früher auf als Verzerrungen selbst wenn es sich bei diesen um Intermodulationsverzerrungen handelt.

Bei den HiFi Zeitschiften vermisse ich allerdings dass sie nicht ihre Messergebnisse aktueller Geräte mit den alten Studien zur Hörbarkeit von Jitter vergleichen, die schon publiziert wurden bevor die ersten CD Player auf den Markt kamen.
cwurst
Hat sich gelöscht
#277 erstellt: 24. Jan 2013, 16:07

Jakob1863 (Beitrag #270) schrieb:
die "Wachturm-Einschätzung" ist aber doch nur der eigenen "Glaubensposition" geschuldet. ;)

Sag "Informationsanspruch" statt "Glaubensposition", dann unterschreibe ich das sofort
DJ_Bummbumm
Inventar
#278 erstellt: 24. Jan 2013, 16:14
Obwohl ich selbst Opfer der Zeitschriften-Propaganda bin, habe ich kurz innegehalten und mich gefragt, ob sie ein dermaßen niederschmetterndes Ergebnis verdient haben.

BB


[Beitrag von DJ_Bummbumm am 24. Jan 2013, 16:17 bearbeitet]
Tobi1982
Inventar
#279 erstellt: 24. Jan 2013, 16:22
Hallo zusammen,

Da ich mich für Wissenschafts- und Technikjournalismus interesisere und mir auch mal überlegt habe, beuflich was in der Richtung zu machen, habe ich Fachbücher zu den Themen gelesen. Ich war erschrocken darüber, dass beim Thema Technikjournalismus ganz offen darüber geschrieben wird, dass für ein verhältnismäßg "kleines" Blatt Anzeigenkunden derart wichtig sind, dass "Testberichte" immer darauf abzielen sollten, diese auch als Anzeigenkunden zu halten, also deren Produkte nicht negativ darzustellen. Und wenn man mal ein bisschen aufpasst, wenn man eine Audio, Stereo oder Video durchblättert, fällt auch genau das auf, Testsieger sind immer die Produkte, von denen auf der nächsten Seite eine große Anzeige steht.
Ich lese trotzdem nach wie vor solche Zeitschriften, aber hauptsächlich als Marktübersicht, um auf dem Laufenden zu bleiben. Den Testberichten traue ich nicht.

Gruß
Tobi
frank_frey
Ist häufiger hier
#280 erstellt: 24. Jan 2013, 16:33
Liebe schreibfreudige und Musik begeisterte Hifi-Freunde.
Euer großes Interesse auf meine Frage hat mich überrascht: Binnen 10 Tagen sind so 279 verschiedene Meinungen zur `Ausgewogenheit von Magazinen und Testberichten´ zusammen gekommen. Nach einem ausgewogenen Start stürzte die Abstimmung binnen 3 Tagen unaufhaltsam ihrem jetzigen Endergebnis entgegen. Ab dem 7. Tag rissen die Journalistenkollegen unter Euch noch einmal die Glaubwürdigkeits- quote von 8% auf 10% hoch. Das kümmerliche Endergebnis: Glaubhaftigkeit 9%.
- Nun gut, vermutlich konnte jeder beim Öffnen des Threads erneut abstimmen (?) Ein Schelm wer Böses dabei denkt!
- Wie ich finde haben Eure Beiträge alle Argumente des Für und Wider genannt und wurden trotz amüsanter Kabbeleien erstaunlich ausgewogen verhandelt. Klar, der Elchtest kommt aus Schweden und selbst kritische Produktbetrachtungen sind nicht besonders investigativ. Innovativ fand ich ´Home theater reviews´, bei denen man online seine Meinung zu Testberichten äußern kann.
- Der Hintergrund meiner Umfrage ist die Suche nach einem neuem Vollverstärker für meine 20 Jahre alten Dynaudio-Crafft-Monitore, der meinen schönen aber kaputten Camtech ersetzen soll. Kein leichtes Unterfangen, denn vermutlich hat sich mir mein Camtech V101 mit seiner Class A Vor- und Claas A-B Endverstärkung als Maßstab ins Ohr gebrannt. Bei meinen Hörproben bin ich den Bestenlisten bis in die Top Kategorien gefolgt und war oft vom Klang und besonders dem Preis-Leistungsverhältnis entäuscht. Bei einem dt. Hersteller wurden mit zunehmenden Gerätepreis der Klang sogar wieder schlechter!
- Vermutlich unterliegt der Hifi Markt der selben Spaltung, wie die Gesellschaft selbst: Das Hören und Downloaden mit MP3 wird immer selbstverständlicher, portabler und billiger - Der Masse kommt dabei der wirklich gute Klang abhanden und der wird auf diese Weise wohl immer teurer und exclusiver.
- Wer also den Camtech noch kennt oder für mich einen Tipp hat, dem wäre ich dafür dankbar. Allen anderen Forumsteilnehmern danke ich für Ihre freundlichen Meinungen,
ff


[Beitrag von frank_frey am 24. Jan 2013, 17:34 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#281 erstellt: 24. Jan 2013, 16:38
Hallo Themenersteller,

Nun gut, vermutlich konnte jeder beim Öffnen des Threads erneut abstimmen (?) Ein Schelm wer Böses dabei denkt!

nein, jeder User kann nur einmal abstimmen.

Grüße
Frank
-Moderationsteam-
Jakob1863
Gesperrt
#282 erstellt: 24. Jan 2013, 19:40

Pufftrompeter (Beitrag #273) schrieb:
<snip>
Du willst doch nicht allen Ernstes hier ohne rot zu werden behaupten, dass die geschilderten Klangbefunde wie z.B. im zuvor verlinkten CD-Spieler-Test aus der STEREO auf irgendetwas anderem Fussen als auf purer Phantasie eines schlechtbezahlten Schreibers?

Das hat auch mit eingebildetem Klang nichts mehr zu tun - das ist Beschiss und Betrug, geboren aus einem Interessenkonflikt, der in der Finanzierung der Zeitschriften liegt.


Den Link habe ich verpasst und auch bei schnellem "Übersuchen" jetzt nicht gefunden- wäre also für eine Wiederholung dankbar.

Es gibt in der SI-Abteilung natürlich auch keine heile Welt, aber in vielen Fällen, in denen ich die jeweils besprochenen Geräte aus eigener Erfahrung kannte, ließ sich das Geschriebene nachvollziehen, allerdings erforderte es häufig das vielbeschworene "zwischen den Zeilen lesen" .

@ AndreasHelke,


Okay da habe ich falsch gelegen. Solche Sachen muss man mir allerdings nur einmal sagen. Die Jittermessug ist also dann doch etwas komplizierter.


Ja, aber das liegt auch in der jeweiligen Fragestellung begründet, denn natürlich würde Jittereffekt auch in einer THD + N -Messung auffallen, nur misst man bei dem beschriebenen 44.1kHz-System nicht bei so hohen Frequenzen, weil schon bei 11 kHz die harmonischen Verzerrungswerte der Bandbegrenzung "zum Oper fielen" .
Bei tieferen Frequenzen hingegen fällt auch tieffrequenter Jitter (sonst mit dem Begriff "Wander" bezeichnet) bei der üblichen Messung nicht auf.

Also läuft es auf eine Spektrumsanalyse hinaus, bei der man ein Signal benutzt, das (hoffentlich) ein paar Problemstellen der Elektronik mit anregt, wie z.B. das berühmte "J-Test-Signal" bestehend aus einem "nahe 0dB-Sinus" 11025 kHz sowie überlagertem Kleinsignal mit einer Amplitude von 1LSB und Frequenz von 1/192 x 44.1 kHz besteht- dies bezogen auf das 44.1kHz - System .


Weist du welchen Anteil diese beiden Arten von Jitter üblicherweise haben? Rauschen fällt meist viel früher auf als Verzerrungen selbst wenn es sich bei diesen um Intermodulationsverzerrungen handelt.


Da kann man mE nicht so sicher sein, da die möglichen Jitterspektren eben so unterschiedlich ausfallen können, was bedeutet, das in Abhängigkeit vom Musikmaterial Verzerrungsprodukte entstehen können, für die kein "passender Maskierungsanteil" in der Musik vorhanden ist.
Wenn man dann noch die mögliche höhere Empfindlichkeit mancher Hörer für diese Effekte ins Kalkül zieht, dann ....


Bei den HiFi Zeitschiften vermisse ich allerdings dass sie nicht ihre Messergebnisse aktueller Geräte mit den alten Studien zur Hörbarkeit von Jitter vergleichen, die schon publiziert wurden bevor die ersten CD Player auf den Markt kamen.


Diese Untersuchungen geben eben immer nur den gerade aktuellen Stand wieder; im Falle der von thewas verlinkten BBC-Experimente kann sich auch innerhalb des Testzeitraums eine erhebliche Änderung ergeben. (Diese Änderung halbierte die zuvor ermittelte Jitterschwelle)

Benjamin/Gannon fanden bei ihren Versuchen Werte, die im empfindlichsten Fall nochmals bei der Hälfte des reduzierten Wertes aus der BBC-Zeit lagen.
Die Zahl der jeweils involvierten Vpn lag bei 7 resp. 8 Hörern, der Autor der BBC-Studio argumentierte folgerichtig damit, daß bei Unterschreitung der gefundenen Werte für 95% die Änderung vermutlich nicht mehr wahrnehmbar sei.

Diese Argumentation kann man auch für den nochmals niedrigeren Wert aus Benjamin/Gannon übernehmen, nur daß die Kurve insgesamt deutlich niedriger lag.

Aus statistischen Gründen muß man annehmen, daß es also _wahrscheinlich_ einen gewissen Anteil von Hörern gibt, der nochmals deutlich empfindlicher auf diese Effekte reagiert.

Gruß
Pufftrompeter
Gesperrt
#283 erstellt: 24. Jan 2013, 19:58

Den Link habe ich verpasst und auch bei schnellem "Übersuchen" jetzt nicht gefunden- wäre also für eine Wiederholung dankbar.


Post 160 & 163
thewas
Hat sich gelöscht
#284 erstellt: 24. Jan 2013, 20:24

Jakob1863 (Beitrag #282) schrieb:
Benjamin/Gannon fanden bei ihren Versuchen Werte, die im empfindlichsten Fall nochmals bei der Hälfte des reduzierten Wertes aus der BBC-Zeit lagen.

Und immer noch deutlich höher als bei jedem normalen CD Player sind, aber das muss man ja nicht erwähnen...


Aus statistischen Gründen muß man annehmen, daß es also _wahrscheinlich_ einen gewissen Anteil von Hörern gibt, der nochmals deutlich empfindlicher auf diese Effekte reagiert.

Ja, es kann sein das 0,001% der Population doch bisschen empfindlicher ist so wie es inzwischen 99,999% wahrscheinlich ist das solche Nebelkerzen von einem bestimmten gewerblichen Mitglied kommen das immer irgendwelche Einsprüche bringt ohne aber Gegenlösungen aufzuzeigen. Die Logik dahinter ist, man zeigt immer irgendwelche theoretische Unsicherheiten auf (siehe <snips>), also kann alles möglicherweise Einfluß auf den Klang haben, von Silberfeinsicherungen bis Jitter-Exorzisten. Wenn es noch keiner im Blindtest geschafft hat herauszuhören liegt es nur an der falschen und nicht wissenschaftlichen Methodik. The same procedure as every year...


[Beitrag von thewas am 24. Jan 2013, 20:26 bearbeitet]
thewas
Hat sich gelöscht
#285 erstellt: 24. Jan 2013, 20:56

#angaga# (Beitrag #191) schrieb:

thewas schrieb:
Na ja, die Testkriterien und deren Gewichtung sind ja quasi willkürlich, von daher muss man schon gezielt die Subnoten beachten. Ich habe zur Zeit unter anderem 2 Samsung LCD TVs und deren Bedienung ist noch gruseliger. Aber von sowas spezielles jetzt komplett die StiWa Tests zu diskreditieren und sie mit den "Werbeblättchen" gleichzustellen finde ich nicht fair.

Na dann vergleiche doch mal das Testergebnis des 55PFL8007K (Heft 12/2012, Ergebnis: Gut 2,1) oder des 42PFL6007K (Ergebnis: Gut 2,2) mit den Berichten hier aus dem Forum. Danach würdest du dich wahrscheinlich auch fragen, wie die o. g. Testergebnisse zustande gekommen sind.

So, habe mich endlich erinnert den Test anzuschauen und alle 3 Philips im Test haben als einzige der Top-platzierten bei der Handhabung nur "befriedigend" bekommen. Also sollte man doch vielleicht vor so einer großen Investition die 4,90€ für das komplette Heft oder 2,50€ für den PDF Einzeltest ausgeben und nicht nur dem gekürzten Fazit diverser kostenloser Testportale vertrauen bevor man die Stiftung Warentest kritisiert
CarlosDZ
Hat sich gelöscht
#286 erstellt: 24. Jan 2013, 22:51
Hallo "frank",

m. E. hat Dir "Hüb´" eine ebenso klare wie einfache Antwort auf Deine Frage gegeben - der ich mich unbedingt anschliessen möchte!

Deinem Gehör und Deiner Intuition solltest Du vertrauen,
und sonst nichts und niemand Anderem.
Nur "wer das nicht schafft" und "dazu nicht in der Lage" ist, braucht "Besten-Listen".

Ich hatte in meinem Leben das Glück, über einige Jahre hinweg einen ziemlich guten Kontakt zu einem Verkaufsleiter eines renommierten Düsseldorfer HiFi-Studios zu haben; "verkabelt wurde damals alles mit allem", vor allem aber haben wir "intensiv gehört". Und ich darf Dir sagen, dass damals SELTENST diejenigen Hersteller überzeugt haben, die auf der 2, 3. oder 4. Umschlagseite im Hochglanzdruck in den "Fach-Zeitschriften" - und auch in den "Besten-Listen" - zu finden waren.
("Wessen Brot ich ess', dessen Lied ich sing"...)

Nimm' Dir Zeit für Deine Auswahl - und "vertraue Dir selbst"!
Burkie
Inventar
#287 erstellt: 25. Jan 2013, 00:10

thewas (Beitrag #128) schrieb:

outstanding-ear schrieb:

Ach, ja? Und ich dachte, es wäre Marketing, dass Apple so toll ist und Nikon und Canon nur perfekte Kameras bauen. Ernsthaft: Mir sind keine wirklich kritischen Tests bekannt. Jedenfalls nicht kritischer als im Hifisektor.

Nur exemplarisch:
Canon http://www.chip.de/a...a-Test_59604614.html
Dann ist ja alles juuut! :prost


Den Test finde ich gerade mal gut geschrieben.
Es werden die Negativpunkte des Produkts geschildert (mässiges Bild), aber auch die positiven Seiten hervorgehoben: Einfache Bedienung,lange Batterielaufzeit.

Somit ist das auch kein Verriss, aber auch keine Lobhuddelei.

Für jemanden, der eine einfache Kamera zum schnellen Knipsen sucht, kann das Produkt brauchbar sein. Er soll aber nicht erwarten, damit eine sehr gute Bildqualität zu erhalten. Ausserdem kostet diese Kamera wohl auch nicht allzu viel.

Ähnlich geschriebene Testberichte finde ich zu semiprofessionellen Homerecording-Produkten, z.B. Interfaces, Mikrophonen oder Monitorboxen. Ich glaube mich zu erinnern, Amazona schreibt so in der Art.

Auf diese Weise wird einerseits kein Hersteller direkt verunglimpft oder verissen, andererseits wird der Leser aber auch nicht übers Ohr gehauen. Vielmehr wird ihm der Zahn gezogen, für billiges Geld sei höchste Qualität erhältlich. Etwa, echter Tiefbass, noch dazu sauber und "phasenrein" bei nur 8cm-Chassis in kleinem Gehäuse...

Grüße
Burkie
Inventar
#288 erstellt: 25. Jan 2013, 00:59

Markus_Pajonk (Beitrag #166) schrieb:

cr schrieb:
Wie siehts denn eigentlich im Ausland aus?
Ist dieses Hifi-Geschwurbel und -Geschwätz ein deutsches Unikum, oder läuft es in England, Frankreich und den USA ähnlich?


Umgekehrt. Dort gibt es noch Faszination für das Thema Hifi, welches in Deutschland seit Jahren sukzessive zum Erliegen kommt.. Die "alles-gleichmacherei" gibt es dort nicht. Die pure Technikgläubigkeit und quasi die Aussage das nur die wirklich hören können, die keine Unterschiede hören sind dort in weiter Ferne.

Dadurch haben dort natürlich auch einige sehr krasse Vodoo-Firmen Goldgräberstimmung. Es wird aber nicht alles so massiv und falsch gecuttet wie hier.....


Das ist gerade das Gegenteil von seriösem Berichten, und Geschwurbel in Reinstform.
In den 80ern war das noch anders.
Ich erinnere mich noch an Testberichte über Kassettendecks, wo Frequenzgänge und Rauschen mit und ohne Dolby mit verschiedenen Bandsorten gemessen wurden, und auch Empfehlungen für Kassettenmarken für die jeweiligen Decks gegeben wurden. Gleichlauf wurde auch gemessen. Dort gab es aber auch noch echte Unterschiede zwischen den Decks.
Es gab damals auch zwei Werbeaktionen zweier großer deutscher Kassettenhersteller, bei denen man über Coupons der Zeitschrift Testkassetten zur Einstellung des Azimuths der Tonköpfe oder des Wiedergabepegels erhalten konnte, um seine Tapedecks selber in wesentlichen Punkten einjustieren zu können.
Das war noch echte Aufklärung für den technisch interessierten und handwerklich geschickten Leser und Hobbyisten.
Es gab da auch noch Tests von CD-Veröffentlichungen hinsichtlich der Klangqualität. Wo auch CDs verrissen wurden, weil z.B. bei einer Steppenwolf-CD bei einigen Titel der Hochlauf der analogen Bandmaschine am Titelanfang hörbar war...
Es gab auch noch ernstzunehmende Tests der damals neu eingeführten Sony-MiniDisc, die ja wegen der Datenkompression bei Hifi-Freunden im Zwielicht stand. DAT war ja unkomprimiert PCM.
Ich hatte dann aufgehört, solche Magazine zu kaufen, als eines dieser Magazine ein CD-Reinigungsmittelchen angepriesen hatte mit dem Argument, eine beliebte und häufig gehörte Redaktions-CD klänge nach Behandlung mit dem Mittelchen irgendwie sauberer und klarer, die Bühne sei weiter vorne, oder ähnliches Geschwurbel. Da wusste ich, sie wollen mich für dumm verkaufen...
Das war dann Anfang der 90er, als alles schon digital lief, und die damals noch großen Plattenfirmen ihre Plattenpresswerke verschrottet hatten...

Grüße
Burkie
Inventar
#289 erstellt: 25. Jan 2013, 02:23

AndreasHelke (Beitrag #204) schrieb:
Ich ärgere mich sehr darüber das die gesamte HiFi Branche die eigenen Ressourcen und das Geld ihrer Kunden mit dem zum Scheitern verurteilten Versuch vergeudet, den perfekten Klang, den gut konstruierte Einstiegsgeräte liefern, hörbar verbessern zu wollen.

Statt dessen sollten sie gut genuge, aber billige Elektronik mit gut aussehenden und bedienbaren Gehäusen verbinden

Das gesparte Geld könnten sie dann einsetzen um echten klanglichen Mehrwert zu bieten. Z. B. Die automatische Korrektur von Lautsprecher- und Kopfhörer-Frequenzgang-Fehlern.


Hallo,

dem kann ich nur zustimmen. Seit die ganze Tonträgerspeicherei rein digital ist, die Übertragung bis kurz vor die Lautsprecher- oder Kopfhörermembran auch digital ist, und auch die ganze analoge Verstärkerei seit wenigstens einigen 10 Jahren ausentwickelt ist, gibt es einfach keinen Raum mehr, um über den Stand der Technik herausgehend irgendetwas hörbar zu verbessern.

Natürlich können selbst digitale Geräte von nicht so versierten Entwicklern "verbockt" sein, sodass sie hörbar anders klingen, also dem Originalsignal irgendwas hinzufügen oder entfernen. Das mag dem ein oder anderen subjektiv sogar besser gefallen, hat aber mit Hifi nichts zu tun.

Hifi heißt für mich, die Tonkonserve technisch perfekt zu reproduzieren, also dem Signal nichts hinzuzufügen oder zu entfernen. Sowas können alle nach dem Stand der Technik konstruierten analogen Verstärker und digitale Geräte.

Stand der Technik heißt für mich, solides Uni-E-Technik-Ingenieurs-Wissen, welches im Rahmen der physikalischen Theorie abgeleitet und durch Experimente belegt wurde, im Gegensatz zum technoiden Philosophieren irgendwelcher Hinterhof-HiEnd-"Entwickler". Die ihre Kenntnisse womöglich teilweise nur durch Hören-Sagen oder eigener Vorurteile erlangt haben...

Eigentlich wundert es mich sehr, dass sich die Hifi-Postillen so sehr aufs Schwurbeln verlegt haben. Wo doch gerade die Klangtechnik in den letzten Jahren mit Surroundsound und AVRs sich ziemlich weiterentwickelt hat. Da gibt es doch echten Beratungsbedarf zur richtigen Einstellung der AVRs, dem richtigen Aufbau der Boxen, insbesondere, wenn die Lautsprecher wegen häuslicher Nebenbedingungen nicht optimal aufgestellt werden können.
Oder, wenn man sich nur kleine Satellitenquäker als Surrounds und Frontboxen hinstellen kann, und mit Subwoofer trotzdem noch optimalen Klang in der Situtation herausholen möchte.
Reportagestoff findet sich doch eigentlich genug, wenn es darum geht, alte Aufnahmen für Reissues als 5.1-Surround-Remixes aufzupolieren. Wie wurde das gemacht, wie wurden die Analogbänder überspielt und restauriert, usw. Wie ist das alles im Hinblick auch den "historischen" Klangeindruck zu bewerten, usw.

Grüße
Torsten70
Inventar
#290 erstellt: 25. Jan 2013, 09:37

thewas (Beitrag #224) schrieb:

stefansb schrieb:
Genau aus diesen Grund lese ich mittlerweile nur noch die Hobbyhifi, abundzu die Klang und Ton und auch die Website von Hifi-Selbstbau.
Auch interessant ist die Website vom Udo Wohlgemuth http://www.lautsprecherbau.de/. Ist natürlich seine eigene Verkaufsseite, er stellt aber seine Produktentwicklungen im Detail vor und begründet sein Vorgehen.

Das sind bei mir auch nur noch die einzigen Deutschsprachige Magazine die ich regelmäßig lese, bin aber für ähnliche Tipps immer sehr dankbar. :)


Ihr seid ja süß. Euch sind aber schon die Anzeigen in beiden Zeitungen aufgefallen? Wann habt ihr denn das letzte mal einen "Verriss" in einer der Zeitungen gelesen? Und selbst bei Hifi-selbstbau muss man sich schon länger fragen, wie deren Verhältnis zu Monacor aussieht.
thewas
Hat sich gelöscht
#291 erstellt: 25. Jan 2013, 09:47
Sicher gibt es keinen direkten Verriss, aber im Gegensatz zu den Hifi-Gazetten sauber dokumentierte Messungen, logische Schlussfolgerungen und wenn man bisschen zwischen den Zeilen lesen kann auch welche Treiber die Highlights sind, das reicht mir persönlich vollkommen. Anstatt alles nur zu kritisieren kann man ja selber auch ein besseres/kritischeres Selbstbau-Portal aufstellen, Blogs und Webspace gibt es kostenlos, aber wie auch in der DIY vs. KH120 Challenge in deiner Signatur wird höchstwahrscheinlich nichts konstruktives kommen


[Beitrag von thewas am 25. Jan 2013, 09:51 bearbeitet]
Torsten70
Inventar
#292 erstellt: 25. Jan 2013, 10:40

thewas (Beitrag #291) schrieb:
Anstatt alles nur zu kritisieren kann man ja selber auch ein besseres/kritischeres Selbstbau-Portal aufstellen, Blogs und Webspace gibt es kostenlos, aber wie auch in der DIY vs. KH120 Challenge in deiner Signatur wird höchstwahrscheinlich nichts konstruktives kommen ;)


Nein, da Kritik ja scheinbar nicht angebracht ist, muss man auch nichts verbessern
Ich glaube sowieso, dass die Masse sich lieber für 5€/Monat fantastisch vollschwurbeln lässt, als für 10€/Monat die grausam langweilige Wahrheit zu lesen.
Das ist ja nicht nur ein Problem bei Hifi, sondern zieht sich durch alle Themen bis hin zur Politik. Tatsachen können so furchtbar abtörnend sein.
thewas
Hat sich gelöscht
#293 erstellt: 25. Jan 2013, 10:50

Torsten70 (Beitrag #292) schrieb:
Nein, da Kritik ja scheinbar nicht angebracht ist, muss man auch nichts verbessern :D

Sicher gibt es immer was zu verbessern und konstruktive Kritik ist immer wünschenswert, aber sowas bedeutet nicht alles komplett schlecht reden.

Ich glaube sowieso, dass die Masse sich lieber für 5€/Monat fantastisch vollschwurbeln lässt, als für 10€/Monat die grausam langweilige Wahrheit zu lesen. Das ist ja nicht nur ein Problem bei Hifi, sondern zieht sich durch alle Themen bis hin zur Politik. Tatsachen können so furchtbar abtörnend sein.

Für die große Masse glaube ich hast du leider Recht, man sollte es jedoch nicht generalisieren, es gibt immer positive Ausnahmen, die Frage ist wie groß dieser Markt jedoch jeweils ist und ob sich da ein qualitatives Magazin rentiert, bei Politik eher, aber bei unserem aussterbenden Hobby wohl eher nicht
George_Lucas
Inventar
#294 erstellt: 25. Jan 2013, 12:07
Im Grunde ergänzen sich Fachmagazine und Internet-Foren.
Einem Journalisten und/oder der Redaktion stehen ein Testgerät meist nur wenige Tage zur Verfügung. Während seiner Tätigkeit als Autor auch für andere Produkte, bleiben dem Redakteur/Tester oftmals zur wenige Stunden Zeit, um das Testgerät auf "Her(t)z" und "Nieren" zu prüfen. Neben den üblichen Messdiagrammen verlangt der Leser auch eine (subjektive) Beschreibung des Höreindrucks. Dem kommt der Autor nach, in dem er gebräuchliche Formulierungen verwendet wie "breite Bühne", "Tiefenstaffelung", "knackiger Tiefbass", "liegt ein Schleier drüber" und "wird quasi ein Vorhang davor weggezogen". Darunter können sich viele Leser etwas vorstellen.
Ich finde das immer dann hilfreich, wenn diese Klangbeschreibungen mit den publizierten Messwerten einhergehen. Wie 5 dB mehr Pegel ab 8 kHz sich anhören, weiß ich. Wenn dann geschrieben wird, dass sich "Dinge etwas Kristallklarer abheben", ist das für mich nachvollziehbar. Ist der Tiefbass beispielsweise um 40 - 80 Hz um 8 dB lauter, glaube ich dem Autor, wenn er scheibt, dass Mitten und Höhen "belegt" klingen.
Dass Käufer nun nicht unbedingt etwas Negatives über ihre Neuerwerbungen lesen wollen, ist doch ebenso verständlich, wie der Hersteller und ein Händler lieber etwas Positives über das Produkt im Magazin stehen sehen.
Hier gilt es dann oftmals auch zwischen den Zeilen zu lesen, sich die Messergebnisse genauer anzuschauen und vor allem darauf zu achten, auf was diesbezüglich NICHT näher im Fließtext eingegangen worden ist.

In Foren kommt hinzu, dass die Besitzer dieser Hifi-Komponenten über längere Erfahrungswerte verfügen. Nach Monaten oder Jahren der Praxis offenbaren sich oftmals Dinge, die in der kurzen Testphase eines Redakteurs/Tester gar nicht erfasst werden können.
Beispielsweise lösen sich die Sicken der Chassis auf oder halten sie "ewig"? Hier kann eine sinnvolle Ergänzung stattfinden.
Doch auch hier wird viel polemisiert. Manchmal habe ich das Gefühl, dass User mit ihren gekauften produkten ein intimes Verhältnis besitzen. Da verteidigt eine Löwenmutti ihr Junges oftmals weniger als einige User das gekaufte Hifi-Gerät! Oftmals wird sachliche Kritik mit persönlichen Anfeindungen begegnet, spätenstens dann, wenn die (sachlichen) Argumente ausgehen.
Es gibt aber auch viele User hier im Forum, die darüber stehen. Die sind sehr wohl Willens und in der Lage Pro und Cons sachlich darzustellen.

Dass ein Magazin wie HEIMKINO, STEREO, AUDIOVISION auf Inserenten angewiesen ist, dürfte hier auch jedem klar sein. Immerhin müssen Redakteure, Räumlichkeiten und viele andere Dinge bezahlt werden. Dafür sind Einnahmen wichtig, weil sich allein aus dem Verkauf der gedruckten Magazine dieser Kostenapparat nicht finanzieren lässt.
Da gibt es natürlich Synergien. "Ich teste Dein Produkt und du schaltest dafür Werbung!" Das ist so lange in Ordnung, wie die Testberichte "neutral" bleiben. Dass ein komplett mies ausgefallener Test nicht sofort publiziert wird, finde ich sogar gut. Da kontaktiert die Redaktion oftmals erst den Hersteller und berichtet vom Ergebnis. Es kann durchaus vorkommen, dass ein Transportschaden oder sonstiger Defekt aufgetreten ist. Dieses Miteinander gehört zur Praxis.

Die Bestenlisten sind einigen Redakteuren sogar ein Dorn im Auge, weil die Testergebnisse und Punktebewertung meist nur wenig über die eigentlichen Eigenschaften (Pro/Cons) eines Gerätes aussagen. Aus einer Gesamtpunktezahl lässt sich nicht heraus lesen, ob ein Projektor beispielsweise ein schlechtes Objektiv besitzt und deshalb nicht das gesamte Bild scharf darstellt. Trotzem kann dieses Gerät in der Rangliste vor einem anderen Projektor platziert sein, obwohl der andere Projektor bessere Schärfeeigenschaften besitzt - und warum...? - weil das erstgenannte Gerät eventuell eine umfangreichere Ausstattung besitzt. Aber die Leser fordern diese Tabellen - wie mir ein Reakteuer der Audiovision verraten hat.
Von daher sollte immer auf die detailierte Kritik geachtet werden, wenn einem bestimmte Dinge wichtig sind wie beispielsweise Abstrahlverhalten von Lautsprechern, weil mehrere Zuschauer nebeneinander sitzen, oder Leistungsangaben, weil große Räume sehr laut beschallt werden sollen.

Generell bin ich aber der Meinung, dass die heutigen Hifi-Komponenten wie Blu-ray-Player, Endstufen, Vorstufen, AV-Receiver von so hoher Qualität sind, dass die klanglichen Unterschiede innerhalb einer Preisklasse so gering sind, dass eher andere Dinge wie die Ausstattungswünsche, Markenname und Aufstellungseigenschaften im Fordergrund stehen.

Von daher finde ich Testmagazine immer noch als eine lesenswerte und informative Lektüre. Allerdings greife ich zusätzlich auch auf andere Quellen zurück, wenn ich mich umfassend über ein Produkt erkundigen will. Am Ende steht dann (bei Lautsprechern, Projektoren/TVs) der eigene Sicht/Hörtest.


[Beitrag von George_Lucas am 25. Jan 2013, 12:15 bearbeitet]
AndreasHelke
Stammgast
#295 erstellt: 25. Jan 2013, 12:28
Das Forum ist zur Information über die Qualität der Produkte eher wenig hilfreich, weil man zumindest als Neuling die Qualität des Rats den man bekommt kaum Einschätzen kann.

Eine Objektiv arbeitende Redaktion mit ausreichen Fachkenntnis und Interesse an der Erforschung der Wahrheit wäre da weit nützlicher.

Leider fehlt es den meisten Redakteuren in HiFi Zeitschriften sowohl an solidem Fachwissen als auch am Interesse Objektiv zu sein.
outstanding-ear
Gesperrt
#296 erstellt: 25. Jan 2013, 12:52
Ob das Ergebnis aufgrund von wirtschaftlichen Zwängen heraus entsteht oder aufgrund von mangelndem Talent, ist ja erst einmal unerheblich. Solange man aussagekräftige Messungen im Heft findet (keine 3x4cm kleinen Diagramme mit einer praxisfernen Skalierung), die mit grundlegender Klangbeschreibung einhergeht, habe ich immer noch die Möglichkeiten, hier auf Kausalität zu prüfen, vorausgesetzt, die Messungen waren nicht geschönt.

Was aber nicht geht, ist das Geschwurbel um Klangwässerchen, Reinigungsflüssigkeiten und differenzierte Klangdifferenzierung bei Digitalkabeln! Und wenn man dann mal bei tmr-audio nachliest, wo man sich auch vor "Einbrennen" von Kabeln nicht schämt, dann wird die "Vernetzung" mal so richtig klar. Selbst wenn ein Gerät mal verrissen wird, kommt wahrscheinlich direkt der Hersteller, haut dem Dachverband auf den Kopf und im nächsten Heft erscheint eine Gegendarstellung, weil angeblich ein Bauteil defekt war. Da entscheiden dann auch +/- 1 dB im Bassbereich über den Referenzstatus.

Natürlich ist es ärgerlich, wenn der informierte Endkunde begreift, dass ein 08/15 Verstärker genauso klingen kann wie eine Burmester Vor/Endstufe, wenn man sie nicht an einen Exoten anschließt. Aber so ist die Realität eben. Ich wünsche mir auch kein Heft, wo missonsierte Gleichmacherei herrscht und wo alles schlecht schreibt. Aber ich wünsche mir wieder mehr Bezug zur Realität. Überall scheint das Gleichgewicht aus den Fugen zu geraten und das ist eine Entwicklung, die nachdenklich stimmen sollte.
thewas
Hat sich gelöscht
#297 erstellt: 25. Jan 2013, 12:56
@Burkie, AndreasHelke und outstanding-ear: Dem gibt es nicht mehr hinzuzufügen!
Torsten70
Inventar
#298 erstellt: 25. Jan 2013, 13:00

George_Lucas (Beitrag #294) schrieb:
Von daher finde ich Testmagazine immer noch als eine lesenswerte und informative Lektüre.


Ich halte "Testmagazine" für die grösste Verarschung, seit es Werbung gibt.

Wenn man diese Geblubberzeitschriften wenigstens "kostenlos" der Tageszeitung beilegen würde, so wie es Aldi und MM auch machen. Seid ihr auch bereit für das wöchentliche Aldi-Prospekt (direkt) Geld zu zahlen (indirekt macht man das ja sowieso)? Da stehen auch Produktinformationen drin.

Der Inhalt dieser Blätter ist völlig wertlos. Selbst wenn man unterstellen würde, dass 60% Wahrheit darin enthalten ist, bringt das gar nichts, weil man die 60% nicht vom Rest unterscheiden kann. Man hat also tatsächlich 0 Informationen erhalten. Bunte Produktbildchen bietet mitlerweile jeder Hersteller kostenlos auf seiner Webseite, so wie es sich für Werbung auch gehört.
Wenn man es genau nimmt, müsste ich für das Lesen von dem Zeuch sogar noch Geld erhalten.
Es geht bei den Zeitschriften ja auch schon lange nicht mehr um Hifi, sondern um die Stärkung des Egos der Leserschaft. Peinliche Weinschlürfer philosophieren über "Fußwippen" und das Puplikum, das nach 30 Jahren "Hobbytätikeit" immer noch stolz ihre Ahnungslosigkeit in ihrem Interessengebiet vor sich her trägt, fühlt sich bestätigt. Tja, und Bestätigung ist ja genau das was gesucht wird. Am besten für Nichts


[Beitrag von Torsten70 am 25. Jan 2013, 13:01 bearbeitet]
thewas
Hat sich gelöscht
#299 erstellt: 25. Jan 2013, 13:08
Leider auch sehr wahr Torsten, wobei generell das Hobby Hifi (aber auch andere Hobbies) inzwischen eher zur Stärkung männlicher Egos sind, sieht man auch in den meisten Foren. Je teurer das Hifi, Auto, Wein und je feiner das Goldohr, Fahrkönnen, Geschmackssinn (natürlich alles gnadenlos gelogen und überzogen), desto mehr wird man zum Alphatier in den Foren/Szene und genießt den Respekt und Bewunderung anderer...


[Beitrag von thewas am 25. Jan 2013, 13:09 bearbeitet]
George_Lucas
Inventar
#300 erstellt: 25. Jan 2013, 13:11

Torsten70 (Beitrag #298) schrieb:

George_Lucas (Beitrag #294) schrieb:
Von daher finde ich Testmagazine immer noch als eine lesenswerte und informative Lektüre.


Ich halte "Testmagazine" für die grösste Verarschung, seit es Werbung gibt.

Meinen Beitrag hast du aber schon komplett gelesen?


Heutzutage gibt es deutlich mehr Möglichkeiten, sich über Produkte zu informieren als noch vor 10 oder 20 Jahren. Nur sind die anderen Quellen wirklich glaubwürdiger und informativer als Magazine?
- Fachhandel?
- Elektronikketten?
- Internethandel?
- Foren?
- Beiträge in der Tagespresse?
- Freunde?

Ich denke, dass nach wie vor die Hifi-Freunde um eigene Hörvergleiche nicht herum kommen, wenn sie sich etwas Neues kaufen.
Ich denke auch, dass viele Zeitschriften nicht schlechter geworden sind, sondern dass die Informationsmöglichkeiten heutzutage umfangreicher sind - und so allerhand Geschwurbel aufgezeigt wird, was damals (also vor 10 - 20 Jahren) noch nicht in diesem Umfang möglich war.
Denn Anfang der 1990er Jahre wurde bereits von der STEREO (wenn ich mich richtig erinnere) der Rand einer CD Blau angemalt, um den Klang zu verbessern. Gut, das war wohl nur ein Aprilscherz, aber viele Leser glaubten das seither... - Heute wird gegen diesen Unsinn sachlich vorgegangen.

Bemerkenswert finde ich daher, dass sogar im Voodoo-Bereich in diesem Forum oftmals sachlicher diskutiert wird als Projektorenbereich...

Fazit:
Es muss auch heute jeder User selbst die Infos für sich heraussuchen und bewerten, die für ihn wichtig sind. Die Anzahl der Quellen ist größer geworden - aber leichter wird es dadurch nicht, brauchbare von unbrauchbaren Infos zu unterscheiden. Da sollte nach wie vor der gesunde Menschenverstand eingeschaltet bleiben.


[Beitrag von George_Lucas am 25. Jan 2013, 13:20 bearbeitet]
thewas
Hat sich gelöscht
#301 erstellt: 25. Jan 2013, 13:19

George_Lucas (Beitrag #300) schrieb:
Ich denke auch, dass viele Zeitschriften nicht schlechter geworden sind, sondern dass die Informationsmöglichkeiten heutzutage umfangreicher sind - und so allerhand Geschwurbel aufgezeigt wird, was damals (also vor 10 - 20 Jahren) noch nicht in diesem Umfang möglich war.

Sorry, aber dann hast du wohl nie eine Hifi-Stereophonie aus den 70ern in deinen Händen gehabt, wenn man sie mit den heutigen Blättchen vergleicht ist der Unterschied noch deutlich heftiger als wenn man die C't mit der Computerbild vergleicht.


[Beitrag von thewas am 25. Jan 2013, 13:21 bearbeitet]
Torsten70
Inventar
#302 erstellt: 25. Jan 2013, 13:38

George_Lucas (Beitrag #300) schrieb:

- Foren?


Theoretisch sind Foren dazu sehr geeignet. Praktisch treiben sich natürlich immer ein paar Leute mit weniger selbstlosen Interessen dort herum, und auch die Ratsuchenden sind nicht selten ein Problem, weil viele nicht wirklich Rat, sondern nur Bestätigung ihrer (für die Allgemeinheit meist wertlosen) Erfahrungen suchen.
Am besten sind natürlich richtige Fachbücher dazu geeignet, aber über die kann man sich so schlecht im Internet austauschen, weil die nur von ca. 30 aller 684.227 Mitglieder des Hifi-Forums überhaupt gelesen wurden :D,
Und davon haben sich auch schon 20 aus Verzweiflung gelöscht
outstanding-ear
Gesperrt
#303 erstellt: 25. Jan 2013, 13:56

Und davon haben sich auch schon 20 aus Verzweiflung gelöscht


Musst ja auch nicht in jedem Thread stänkern.
Torsten70
Inventar
#304 erstellt: 25. Jan 2013, 14:08

outstanding-ear (Beitrag #303) schrieb:

Musst ja auch nicht in jedem Thread stänkern. ;)


Geht ja auch nicht. So viele Threads, so wenig Zeit...
Don_Tomaso
Inventar
#305 erstellt: 25. Jan 2013, 16:11

Torsten70 (Beitrag #302) schrieb:

George_Lucas (Beitrag #300) schrieb:

- Foren?


Theoretisch sind Foren dazu sehr geeignet. Praktisch treiben sich natürlich immer ein paar Leute mit weniger selbstlosen Interessen dort herum, und auch die Ratsuchenden sind nicht selten ein Problem, weil viele nicht wirklich Rat, sondern nur Bestätigung ihrer (für die Allgemeinheit meist wertlosen) Erfahrungen suchen...

Du hast die Besserwisser und Forenkönige vergessen, die sind imho das Hauptproblem. Die kommerziellen Interessen manchen Member werden ja klar gekennzeichnet und zu ungeschicktes Guerrillia-Marketing fällt auch auf, aber Internet-Foren sind der natürliche Lebensraum der Klugsch§%$$er und Wichtigtuer, die in jedem Faden ihre hochwichtige Sicht von allem zum Besten geben oder ihren kleinen privaten Feldzug gegen Hersteller XY führen müssen. Man kann sie meist am Post-Counter erkennen...
Smoke_Screen
Inventar
#306 erstellt: 25. Jan 2013, 16:42
Don_Tomaso @: Yep. Das fällt auch ins Fach Medienkompetenz.
Markus_Pajonk
Gesperrt
#307 erstellt: 25. Jan 2013, 18:04
Schon 1958 gab es im Ausland seriösen Journalismus für Hifi
http://www.hifisoup.com/2009/10/mad-magazine-goes-hifi.html
achim96
Inventar
#308 erstellt: 25. Jan 2013, 18:46
Testberichte in den HEIVIEH Magazinen sind so hilfreich wie Textbausteine in Pornoblättern.
outstanding-ear
Gesperrt
#309 erstellt: 25. Jan 2013, 19:17

Don_Tomaso (Beitrag #305) schrieb:



Smoke_Screen schrieb:


Schön, das wir auf euch beide als geballte Medienkompetenz zurückgreifen können. Das Forum braucht einen selbstgerechten Gegenpol. Bitte, bitte löscht euch nicht.
Melzman
Inventar
#310 erstellt: 25. Jan 2013, 20:16

George_Lucas (Beitrag #300) schrieb:


Denn Anfang der 1990er Jahre wurde bereits von der STEREO (wenn ich mich richtig erinnere) der Rand einer CD Blau angemalt, um den Klang zu verbessern. Gut, das war wohl nur ein Aprilscherz, aber viele Leser glaubten das seither... - Heute wird gegen diesen Unsinn sachlich vorgegangen.





Ich war auch einer von denen, die das gemacht haben. Weil es eben in der Zeitschrift stand und ich das glaubte.
Damals wurde behauptet, dass damit Irritationen und Spiegelungen des Laserlichtes minimiert werden, wenn gerade am CD-Rand heftige Lichtreflexionen entstehen.

Diese angemalten CD's hab ich heute noch.
Aber damals war ich ja auch noch ein Jungspund in Sachen Hifi...zudem wissbegierig zu diesem Thema und auch noch aus den neuen Bundesländern stammend
Marcel1995
Inventar
#311 erstellt: 25. Jan 2013, 20:46
Ich hab auch noch zig farbige Schallplatten, in Grau, Blau transparent, Orange transparent, mehrfarbig (sieht richtig verrückt aus, wenn die sich dreht) und eine mit Motiv, sind hauptsächlich von Depeche Mode, die mit Motiv war hier dabei: http://www.amazon.de...id=1359141598&sr=8-7
Und der Mehrwert beim Klang ist wohl auch eher eine Glaubensfrage, konnte jedenfalls noch keinen Unterschied zwischen der schwarzen und der grauen LP von "Some Great Reward" (Depeche Mode) hören (habe einige Depeche Mode-Alben und Singles doppelt, z.B. zweimal "Music for the Masses" in Blau transparent oder zweimal "Strangelove" einmal Orange transparent und einmal schwarz), aber die farbigen sehen auf jeden Fall schicker aus als die schwarzen.

Und eine Reinigung des Lasers via Reinigungs-CD ist wohl wirksamer als eine CD am Rand anzumalen, wenn die Wiedergabe nicht sauber ist.

Die meisten Tests in diesen Blättern sind nicht ausgewogen, so werden die beats solo und studio klanglich relativ gut bewertet und das Preis-Leistungsverhältnis ebenfalls als fair, aber in Wirklichkeit sind die Teile nicht mal ein Drittel dessen Wert, was sie klanglich bieten (für mich das wichtigste an einem Kopfhörer, Modeschmuck brauch ich nicht) und der Preis ist überhaupt nicht gerechtfertigt, schade dass hier nicht vor dem miesen Klang gewarnt wird, diese Tests wurden wohl unter dem Motto: "Selbst schuld, wer sich diese Kopfhörer dann wirklich wegen der vermeintlich guten Klangqualität gekauft hat und nun in die Röhre guckt!" geschrieben...
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