Braucht zuviel komprimierte Musik einen Balanceregler?

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8Quibhirfd8
Stammgast
#1 erstellt: 14. Okt 2013, 22:17
Hallo,

in Zeiten analoger Einspielungen wie Tuner, Tape oder Vinyl hat man auf einen Balanceregler weitgehend verzichten können.
Bei heutiger komprimierter Musik habe ich den Eindruck, das das Musikgeschehen nicht mehr so eindeutig zu lokalisieren ist, und man öfters als früher am Balanceregler drehen muss.
Ein BL-Regler wäre heute besser angebracht als früher, doch ist das bei der neuen Gerätegeneration oftmals nicht mehr möglich.
Ist das jetzt nur ein Problem von mir oder liegt das an der mehr oder weniger stark komprimierten Musik?

Gruß
Warf384#
Inventar
#2 erstellt: 14. Okt 2013, 22:58
Nunja, entweder hat der Tonmeister in deinen modernen Aufnahmen nicht richtig mit dem Kompressor arbeiten können, oder es liegt an der Anlage. Potis mit starken Gleichlaufschwankungen und Frühe Schallreflexionen zum Beispiel fallen bei komprimierter Musik nämlich weitaus stärker auf.
8Quibhirfd8
Stammgast
#3 erstellt: 15. Okt 2013, 21:38
Vieles liegt heutzutage am Tonmeister, denn mit digitaler Musik kann man weitaus mehr machen (auch weniger gutes)), als das früher der Fall war. Irgendwas wird schon dran sein.
Wenn in der Nachbearbeitung z.B. zu stark an der Stereobreite gedreht wird, hat man auch den Effekt, das sich das Musikgeschehen zu weit aus der Mitte entfernt. Das kann man selber leicht mit Audioprogrammen nachvollziehen.

Ich höre viel über Kopfhörer, und da muß die Stimme aus der Mitte kommen. Oft geht es dabei nur um kleine Nuancen, aber die machen durchaus 10-20 Prozent am Klangeindruck aus. Ein Balanceregler habe ich beim KHV selber auch nicht, ich verwende da in der Chinch Leitung geschaltete Potis aus dem Car-Bereich, weil man für Heim-Audio so etwas nicht findet. Eine kanalgetrennte Lautstärkeregelung ist auch die schaltungstechnisch und klanglich bessere Lösung als ein Balanceregler.
richi44
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 16. Okt 2013, 10:44

Eine kanalgetrennte Lautstärkeregelung ist auch die schaltungstechnisch und klanglich bessere Lösung als ein Balanceregler.

EINSPRUCH!!
Wenn ein Balanceregler gut gemacht ist, dann bleibt die Lautstärke im Raum (also die Summe der Ausgangsleistung zu den Lautsprechern) unverändert. Bei einzelnen Lautstärkereglern ist dies garantiert nicht der Fall.
Im Übrigen handelt es sich genau so um ein Stereo-Poti, das kanalgetrennt betrieben wird. Und je nach Konstruktion wird die Pegel-Variation (also die Kennlinie, mit welcher die Veränderung zu geschehen hat) mit der Kombination aus Poti und Festwiderständen erreicht und ist daher keineswegs einer Regelung mit zwei Knöpfen unterlegen!
Observer01
Inventar
#5 erstellt: 16. Okt 2013, 19:01

Warf384# (Beitrag #2) schrieb:
Nunja, entweder hat der Tonmeister in deinen modernen Aufnahmen nicht richtig mit dem Kompressor arbeiten können, oder es liegt an der Anlage. Potis mit starken Gleichlaufschwankungen und Frühe Schallreflexionen zum Beispiel fallen bei komprimierter Musik nämlich weitaus stärker auf.


ich verstehe nicht ganz, warum ein "falsch eingestellter" (wie soll das gehen?) Kompressor daran schuld sein soll. Kannst du das mal genauer erläutern?
Deep6
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 17. Okt 2013, 12:17
Wahrscheinlich meint er das man "laute" Musik an der Anlage nicht so weit aufdrehen muss wie ein schwächeres Signal. Und da Gleichlaufschwankungen bei Potis (meistens) eher im unteren Regelbereich zu finden sind fallen diese auch eher auf.

Mein Verstärker (ein alter Sony TA-AX500) ist auch so ein Kandidat wo der Lautstärkeregler am Anfang des Regelbereichs nicht auf beiden Kanälen gleich regelt. Deshalb senke ich das Eingangssignal etwas ab und drehe einfach etwas lauter...
cr
Inventar
#7 erstellt: 17. Okt 2013, 12:58

Wahrscheinlich meint er das man "laute" Musik an der Anlage nicht so weit aufdrehen muss wie ein schwächeres Signal. Und da Gleichlaufschwankungen bei Potis (meistens) eher im unteren Regelbereich zu finden sind fallen diese auch eher auf.


Das ist die genial richtige Begründung........

Aufgrund der ohnehin hohen Ausgangsspannung der CDPs arbeiten heute viele Lautstärkeregler im Bereich 9 bis 11 Uhr, was eigentlich ein Unfug ist. Früher hatten Verstärker noch einen Schalter namens Attenuator, mit dem man den Pegel um 10 oder 15 dB absenken konnte, was den Lautstärkeregler wieder in einen besseren Bereich bringen würde.
richi44
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 17. Okt 2013, 14:23
Ein zweites Argument ist die Fehlbedienung des Kompressors. Dieser regelt ja das Signal auf eine mehr oder weniger konstante Lautstärke.
Jetzt kann man die Regelungen so verkoppeln, dass sie immer auf beide Kanäle wirken oder dass jeder Kanal für sich alleine geregelt wird.
Ist der eine Kanal lauter, so wird dieser sicher leiser geregelt. Sind die Kanäle verkoppelt, so wird auch der schwächere Kanal zurückgeregelt, dafür bleibt aber die Balance erhalten.
Ohne diese Verkopplung wird nur der lautere zurückgeregelt, der leisere bleibt aber unbeeinflusst und damit verschiebt sich die Balance laufend. Das ist ein Fehler, den der Tonmeister nicht begehen dürfte! Aber es kann sein, dass er nicht an den Peaklimiter denkt, welcher verhindert, dass das digitale Signal übersteuert wird. Dieser ist üblicherweise fest eingeschlauft und sollte nicht ansprechen. Wird aber mit zu hohem Pegel gefahren kann er ansprechen und dies meist nur einkanalig.
Aber das müsste der Tonmeister wissen. Nur, wenn ein DJ gleichzeitig Tonmeister und Alleinunterhalter (Plauderer) ist und auf den Limiter vertraut, dann reisst er einfach den Fader auf Anschlag, die Technik wird's schon richten.... (amateurhaftes Lokal- und Internetradio).
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