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Qualität des Signals+A -A |
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Autor |
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Paddy_Dignam
Stammgast |
#1 erstellt: 09. Jul 2014, 06:45 | |
Moin moin, habe schon bei der Hotline angerufen und bin dabei auf vollständiges Unwissen gestossen. Daher hier meine Frage an Euch: Ich beziehe mein FS und Rundfunk von Unitymedia über Digitalkabel. FS in HD In welcher Qualität (z.B. .... unser Proband doch Musikströme mit bis zu 192 kHz/24 Bit Auflösung) /Auflösung liefert Unitymedia Rundfunkdaten oder den FS-Ton? Wie erreicht man da ein optimales Hörvergnügen? |
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Slatibartfass
Inventar |
#2 erstellt: 09. Jul 2014, 16:10 | |
Die Audio-Formate der TV-Sender haben in der Regel eine Auflösung von 48kHz/16Bit, die übrigens nicht vom Anbieter bestimmt werden, sondern durch die Sender. Dolby Digital wird in 2.0 oder 5.1 mit einer Bitrate von 384 bzw. 448kBit/s gesendet. Der Standard MPEG-Ton von SD-Sendern i.d.R. mit 192kBit/s in MP2. Ein optimales Hörvergnügen erreicht man mit einem guten Sourround-System mit der DD Tonspur in der Qualität in der sie nunmal geliefert wird durch den Sender. Slati |
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Radiowaves
Inventar |
#3 erstellt: 09. Jul 2014, 22:41 | |
Was den Rundfunk bei der Unitymedia betrifft (und da nur das Digitalradio im DVB-C-Standard), sieht es so aus: das Signal kommt bei den ARD-Programmen aus dem Kabelcompression Center (KCC) der ARD, das steht in Frankfurt beim hr am ARD-Sternpunkt. Die Rundfunk-Datenströme dort sollten identisch sein mit denen, die in den einzelnen Anstalten erzeugt werden und jeweils zu einem sogenannten "Vormultiplex" zusammengepackt werden. Im KCC werden daraus vermutlich (hoffentlich) ohne Recodierung die Kabelpakete gepackt und in Langenberg beim WDR baut man daraus den Hörfunktransponder für den Astra. Die einzelnen Anstalten liefern zu: je Stereo-Rundfunkprogramm 320 kBit/s linear stereo MP2 mit 48 kHz Abtastrate, einige wenige Monoprogramme (einige ARD-Infowellen) mit je 128 kBit/s MP2, Abtastrate 48 kHz. In den 320 kBit/s dürfen 64 kBit/s abgezweigt werden für Zusatzdaten (Radiotext, RaSS, ...). Es bleiben also mindestens 256 kBit/s für Audio. Die Amplitudenauflösung ist schwierig anzugeben. Wenn als Quelle der Musik irgendwann mal CDs genutzt wurden oder anderweitige (Datei-)zulieferungen der Musikindustrie, dürfte das 16 Bit sein. Was danach passiert (Konvertieren in 384 kbps MP2 mit 48 kHz und deutlich niedrigerem Pegel, Abspielen ins Digitalpult durch einen Abtastratenwandler, x-mal Dither, diverse Pegelanpassungen auf digitaler Ebene, raus aus dem Digitalpult und Summenprocessing, dann in den MPEG-Encoder für die DVB-Streams) mag am Ende formal vielleicht 24 Bit Auflösung haben, aber es gingen einst mal "nur" 16 Bit rein und durch diverses Manipulieren sind effektiv vielleicht nur noch 15 oder 14 Bit reale Auflösung übrig - auch wenn formal die MP2-Strecke 24 Bit kann. Die ARD verwendet für die Radioprogramme auf DVB übrigens diese modularen Encoder von QBit aus Bruchsal. Normalerweise gehts da heute via AES/EBU digital rein, prinzipiell wäre auch analog rein möglich, A/D-Wandler sind eingebaut. Bitte auch beachten: in den seltensten Fällen hängt der Encoder direkt am Mischpultausgang. Normalerweise ist da das Soundprocessing dazwischen, bei den Popwellen bedeutet das: klangliche Verstümmelung bis teils zur Unkenntlichkeit, Einschränkung der Dynamik auf 1-2 dB (!), starke nichtlineare Verzerrungen in Abhängigkeit vom Programmsignal, spektrale Verfärbungen, Manipulation der stereo-Basisbreite, Tiefpaß bei 16 kHz. Letztlich ist es völlig wurscht, wie hochwertig die nachgeschalteten Encoder sind, bei Programmen wie hr1, hr3, Radio Eins, Fritz, Antenne Brandenburg, 88acht, MDR Jump, MDR Sputnik, MDR Thüringen und Sachsen (nicht Sachsen-Anhalt, die sind sauber), Bayern 1, Bayern 3, SWR 1, 3, Dasding, WDR Einslive, WDR 2, WDR 4, NDR 2, N-Joy und noch paar anderen ist das alles egal. Die sind von Anfang an kaputtgemacht. Da stellt sich keine Frage nach der "Auflösung" oder sonstwas mehr. Die Kulturwellen sind mehr oder weniger sauber, auf jeden Fall aber besser als die Popwellen, manche Kulturwellen sind beinahe referenzmäßig sauber. Für einige gilt das aber nur auf der AC3-Spur (448 kBit/s Stereo oder 5.1, 48 kHz), während die MP2-Spur dann schon wieder das UKW-Processing drauf hat. Dieses ist aber wesentlich weniger schlimm als auf den Popwellen und fiele nur im direkten Vergleich auf. Hier mal der Unterschied zwischen AC3 und MP2 bei BR Klassik: MP2 zeigt deutliches Peak Limiting (Spitzen abrasiert, um auf UKW 75 kHz Spitzenhub nicht zu überschreiten) und weil dankenswerterweise kein Phasenrotator im Einsatz ist, sieht das sehr unsymmetrisch abgeschnitten aus, vor allem bei Sprache (Männerstimmen). Klanglich merkt man davon übrigens faktisch nichts, es sieht viel schlimmer aus als es ist. Ebenfalls zu erkennen ist eine Dynamikkompression der MP2-Spur (die leise Stelle ist beim AC3 sichtbar "dünner" in der Hüllkurve als beim MP2), die identisch auf UKW rausgeht, also das gleiche Ausgangssignal. AC3 hat keinerlei Bearbeitung und ist faktisch "Mischpultausgang". MP2 wird durch einen Jünger d07 dezent bearbeitet. DLF, D-Kultur und D-Wissen werden beim ZDF geuplinkt (ob Unitymedia dieses Signal nimmt oder auch eine Leitung hat, weiß ich nicht) und haben je 256 kBit/s MP2, 48 kHz. Ebenfalls ist hier ein Jünger d07 als Prozessor vorgeschaltet, möglicherweise auch ein älterer d05.
Ideal wäre meist ein Anschluß des DVB-C-Receivers an einen externen hochwertigen Wandler (AV-Receiver, Stereo-DAC, auch in anderen Geräten eingebaut, z.B. in manchen Streamern, die noch nen Digitaleingang zur Nutzung ihres Wandlers haben). Ratsam ist auch der verzicht auf U-Musik-Wellen, bis auf wenige Ausnahmen (MDR Sachsen-Anhalt, SR 1) sind die alle verbogen bis zum gehtnichtmehr. Und bei den Kulturwellen empfiehlt sich meist - so vorhanden - die Nutzung der AC3-Spur. Wenn dort gerade wa sin 5.1 läuft, dann natürlich über eine entsprechende Anlage (Heimkino), aber auch bei Stereo bietet sich die AC3-Spur an, da oft klanglich sauberer als MP2 wegen Verzicht aufs Processing. Manche DVB-C-Receiver können intern AC3 auf Stereo runtermischen und als stereo-PCM am Digitalausgang ausgeben. Andere können das nicht, da muß man dann einen externen AC3-Decoder verwenden (z.B. den eines AV-Receivers) oder auf den Analogausgang der DVB-Kiste ausweichen. [Beitrag von Radiowaves am 10. Jul 2014, 00:00 bearbeitet] |
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Paddy_Dignam
Stammgast |
#4 erstellt: 10. Jul 2014, 07:14 | |
@Radiowaves , D A N K E ! Das ist ja geballte Info. Werde mir das mal am Sonntag, vormittags, mit einer guten Tasse Kaffee reinziehen. Die Frage die sich mir jetzt stellt - welche Technik lege ich mir neu zu? Besitze nur einen anlogen Vollversträrker von Denon und eine heissgeliebtes audio 310 von BRAUN. Hören tue ich nur Stereo. Nix anderes. Es sei denn ich entscheide mich für Filme von Unitymedia meine Anlage zu erweitern? |
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fotoralf
Inventar |
#5 erstellt: 10. Jul 2014, 10:07 | |
Was heißt hier nur? Hier läuft im Wohnzimmer ein fast 40 Jahre alter Vollverstärker Sugden A48 an zwei B&W-Boxen. Signalzuführung per Toslink optisch aus dem DVB-S-Receiver (oder in Deinem Fall halt DVB-C) über eine Teufel Decoderstation 5 als D/A-Wandler, die so eingestellt ist, dass sie 5.1-Signale aus dem AC3-Stream automatisch auf Stereo abmischt. Das funktioniert und klingt einwandfrei. Ralf [Beitrag von fotoralf am 10. Jul 2014, 10:09 bearbeitet] |
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Lekima
Neuling |
#6 erstellt: 10. Jul 2014, 11:42 | |
Die Information ist echt mal genial - top zusammengefasst ; ) |
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Radiowaves
Inventar |
#7 erstellt: 10. Jul 2014, 15:42 | |
Mensch Ralf, die Teufel-Decoderstation kannte ich noch gar nicht. Spannend! Vor allem wegen des automatischen Stereo-Downmixes. Nicht jeder DVB-Receiver packt das. @Paddy_Dignam: Fang ganz einfach an: DVB-C-Receiver (schon vorhanden oder gar dazubekommen?) mit stereo-Cinchkabel wie einen CD-Player an den Denon-Verstärker anschließen. Alle Eingänge außer "Phono" sind dazu möglich. Im Receiver den Audioausgang (ist meist regelbar) voll aufdrehen und Lautstärke am Denon einstellen, genau wie bei einem CD-Player. Wenn noch kein Receiver vorhanden: bitte idealerweise einen nehmen, der Sendernamenanzeige am Gerät hat und nicht nur Programmplatznummer im "Radiowecker-Style". Das ist schonmal fürs Radiohören gut. Radio (und TV) kann man auch aufnehmen, wenn der Receiver dsas unterstützt (PVR-Funktion). Für Radio genügt normalerweise ein anständiger USB-Stick, für TV muß es dann schon eher eine passende (die Receiver sind da oft zickig!) USB-Festplatte sein. Manche Receiver bieten auch eine eingebaute Festplatte. Die Aufnahmen erfolgen normalerweise (Ausnahmen gibt es) in 1:1 Originalqualität, also keine Verluste beim späteren Anhören/Ansehen. Falls Du bei Unitymedia mit einer Smartcard hantierst (Private in HD, Sky, ...) und nicht nur die Öffis in HD und die Radioprogramme auf dem Receiver brauchst, dann ist ein Receiver mit CI+-Schnittstelle fällig, da kommt das UM-Modul rein mit der Karte. Für "Öffis in HD und private in SD" reicht ein Receiver ohne CI+. Manches für Radio ganz gut geeignete Modell findet sich zuweilen in der Bucht für weniger als 40 EUR. Z.B. der Wisi OR252, aber der geht wirklich nur für die unverschlüsselten Programme. Die Aufnahmen auf USB erfolgen auf einem in ganz eigenem Format zu formatierenden Speichermedium, das man aber unter Windows mit einer kleinen Freeware komfortabel auslesen kann. Die Menüs sind bei diesem Gerät in aktueller Firmware im Display so gut abgebildet, daß man Aufnahmen z.B. ohne eingeschalteten TV (Menü!) bedienen kann. Die aktuelle Firmware braucht man auch, weil in alten Versionen der Ton grauenvoll war. Und man braucht nen Scart-auf-Cinch-Adapter, um den Ton rauszubekommen auf die Anlage. [Beitrag von Radiowaves am 10. Jul 2014, 18:27 bearbeitet] |
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