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Künstliche intelligenz für HiFi ?

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Beitrag
.JC.
Inventar
#51 erstellt: 11. Jan 2017, 14:22
Hi,


pelowski (Beitrag #49) schrieb:
.. wenn so etwas sich (ganz sicher irgendwann) wiederholt?


tja, ohne Elektrizität keine Computer, ohne Computer kein Essen.
Dürfte lustig werden ..
hifi_angel
Inventar
#52 erstellt: 11. Jan 2017, 15:02

soundrealist (Beitrag #46) schrieb:
.............


Interessanter Punkt.

Doch zunächst einmal. Bei heutigen sogn. KI Systemen laufen ebenfalls zuvor starr festgelegte Algorithmen ab in Form von hinterlegten Regeln, in einfachster Form als Wenn-Dann Beziehung. D.h. bei selben Ausgangs- und Randbedingungen werden auch immer dieselben Ergebnisse produziert.
Je nach Ausgangs- und Randbedingungen kommen jedoch situativ immer wieder unterschiedliche Regeln und in unterschiedlicher Reihenfolge zum Einsatz. Das kann durchaus beliebig komplex gestaltet werden, es können sogar jede Menge Rekursionen vorkommen. Man könnte dann zwar von einer intelligenten Programmierung sprechen, jedoch wenn man so will sind alle möglichen Programmläufe generell vorab vorweg gedacht, das System "erdenkt" sich nicht aus der Situation heraus selber neue Regeln. Wenn es das könnte wäre es in meinen Augen ein "echtes" KI-System.
Schon seit Jahrzehnten existieren "intelligente" Produktionsplanung und -steuerungssysteme, die genau so arbeiten wie oben beschrieben, doch keiner käme auf die Idee sie als KI-Systeme zu bezeichnen.

Selbstfahrendes Auto.
Schon heute existieren ja alltagstaugliche Notfall-Bremsassistenten, die nicht nur eine Bremswarnung erzeugen, sondern vollkommen autonom eine Bremsung einleiten (trauriges Beispiel der LKW Terroranschlag in Berlin). D.h. über die Sensorik werden Ereignisse erkannt, die bei Überschreitung von Grenzwerten selbstständig hinterlegte Regeln triggern und bei einer bestimmten Kombination von Ereignissen die Regel (den Algorithmus) für die Notbremsung aktivieren. Nach deiner bisherigen Definition wäre das ja schon KI, da es (zumindest zur Vermeidung von Auffahrunfällen bis 50 km/h) exakt der menschlichen Intelligenz entspricht, nur noch verlässlicher und schneller). In der Tat bei über 50km/h wird das System inaktiv, da es heute noch nicht dafür ausgelegt ist erkennen zu können ob ein Ausweichen gegenüber der Vollbremsung nicht die bessere Alternative wäre.

Diese Erweiterung oder die Erweiterung der "Programmierung" bezogen auf deine geschilderte zugespitzte Situation würde es nicht automatisch dadurch zum KI-System machen. Es wäre lediglich eine Erweiterung um weitere Regeln in Kombination mit einer verbesserten Sensorik. Und wenn du das KI nennen möchtest, so war es zuvor auch schon KI.
Und der Entwickler hätte auch kein Problem oder muss sich festlegen wer in so einer Situation zu sterben hat. Für jede Situation werden zunächst entsprechende Regeln definiert. Welche Regeln dann zur Anwendung kommen sollen, hängt nur von den Randbedingungen ab.
Dazu muss man sich nur vergegenwärtigen wie denn die menschliche Intelligenz sich in so einer Situation verhalten würde? Nach welchen Kriterien richtet denn der Mensch seine Entscheidung aus oder sollte sie ausrichten? Genau diese Kriterien werden als Randbedingen zur Auswahl welche Regel anzuwenden ist genommen. Es steht dann jedem Fahrer frei sich vorher zu entscheiden wie er sich in welcher Situation verhalten möchte und dies beispielsweise über sein einzugebendes "Profil" dem System mitteilt.


[Beitrag von hifi_angel am 11. Jan 2017, 15:03 bearbeitet]
Criollo
Inventar
#53 erstellt: 11. Jan 2017, 15:08
Nach dem grossen Sieg des Google-Go-Computers über einen den stärksten menschlichen Spieler ("Durchbruch" des Deep-Learnings) hab ich mir mal angeschaut, was für Hardware die einsetzten: "1.920 CPUs und 280 GPUs" meint Wiki. Junge, Junge! Wäre gespannt zu sehen, wie weit die Go-Maschine mit jener Hardware käme, mit der PCs begannen die Grossmeister im Schach zu schlagen (vor ca. 10 Jahren).

Insofern ist vielleicht ganz viel des Automated-Learning-Forschritts vor allem eine Hardwaresache.

Und vielleicht auch: das menschliche Hirn ist für Schach oder Go eigentlich überhaupt nicht geeignet. Merkt jeder Anfänger schnell, wenn er z.B. "vergisst", dass seine Dame angegriffen war, obwohl er's eigentlich gesehen hat.
hifi_angel
Inventar
#54 erstellt: 11. Jan 2017, 15:19

tomtiger (Beitrag #47) schrieb:


Bei der praktischen KI geht es um die Simulation intelligenten Verhaltens, das bei der Spracherkennung vorhanden ist, bei der Fernbedienung nicht. Würde die Fernbedienung selbständig lernen, müsste man sie wohl der KI zurechnen.

LG Tom

Und ich dachte ich hätte es ausführlich und nachvollziehbar erläutert.

Nun, dann ist ein Einmesssystem mit seiner Frequenzanpassung nach deinem Sprachgebrauch ja auch selbstlernend und somit ein KI-System.

Ich habe hier noch eine FB der man beliebige gesprochene Worte einer Taste zuordnen kann, d.h. wenn ich das Wort nochmals danach spreche wird diese Taste aktiviert. Ich habe also Spracheingabe und Erkennung und sie ist selbstlernend. Ich bin also inzwischen nur so umzingelt von künstlicher Intelligenz. Irgendwann werde ich also das eigene Denken einstellen können.


[Beitrag von hifi_angel am 11. Jan 2017, 15:31 bearbeitet]
Passat
Inventar
#55 erstellt: 11. Jan 2017, 15:26
Das menschliche Gehirn schafft etwa 10^13 analoge Rechenoperationen pro Sekunde und verbraucht dabei ca 15-20 Watt.
Das sind ca. 10 Terraflops.

Ein normaler PC-Prozessor ist dagegen eine lahme Krücke und verbraucht obendrein auch noch sehr viel Energie bezogen auf die Leistung.

Grüße
Roman
Dadof3
Moderator
#56 erstellt: 11. Jan 2017, 22:33

hifi_angel (Beitrag #54) schrieb:
Und ich dachte ich hätte es ausführlich und nachvollziehbar erläutert.

Du hast nur erläutert, was deine Definition von KI ist, und dass selbstlernende Systeme deinen Ansprüchen an den Begriff nicht genügen.

Das sieht aber jeder anders, weil der Begriff eben höchst unscharf abgegrenzt ist. Dass du da die Grenze woanders ziehst, haben wir auch ohne deine länglichen Ausführungen verstanden, die in dieser Ausführlichkeit auch wenig zum eigentlichen Thema beitragen.
tomtiger
Administrator
#57 erstellt: 11. Jan 2017, 23:19
Hi,


Criollo (Beitrag #53) schrieb:
mit der PCs begannen die Grossmeister im Schach zu schlagen (vor ca. 10 Jahren).


1997 verlor Kasparow gegen Deep Blue. Die 480 speziellen Chips errechneten ca. 130 Millionen Stellungen pro Sekunde.

2006 besiegte Deep Fritz Kramnik auf einer Hardware von 2 Stück Core 2 Dualkern CPUs und berechnete ca 10 Millionen Stellungen pro Sekunde.

2006 hat Deep Fritz das Schachprogramm Deep Junior besiegt, wobei Deep Fritz auf einem 16 CPU System, Deep Junior auf einem 8CPU System basierte. 2003 hatte Deep Junior (auf mir nicht bekannter Hardware) ein 3:3 Unentschieden gegen Kasparow erzielt.



Insofern ist vielleicht ganz viel des Automated-Learning-Forschritts vor allem eine Hardwaresache.


Siehe oben, die Software muss auch passen. Rein rechnerisch müsste die Software "Deep Fritz" mit 10% der Hardware annähernd so gut sein wie seinerzeit das System Deep Blue.

Wobei die Frage ist, inwieweit es sich hier um KI handelt, Deep Blue war z.B. nicht lernfähig.

LG Tom
pelowski
Hat sich gelöscht
#58 erstellt: 12. Jan 2017, 11:06

kinodehemm (Beitrag #50) schrieb:
... wir alten Leut sind doch bloss zukunftspessimistisch ...

Das wird´s wohl sein... uns fehlt die Optimistigkeit.

Grüße - Manfred Alter Sack (2)
hifi_angel
Inventar
#59 erstellt: 12. Jan 2017, 12:18

Dadof3 (Beitrag #56) schrieb:

hifi_angel (Beitrag #54) schrieb:
Und ich dachte ich hätte es ausführlich und nachvollziehbar erläutert.

Du hast nur erläutert, was deine Definition von KI ist, und dass selbstlernende Systeme deinen Ansprüchen an den Begriff nicht genügen.

Richtig, weil es ja auch nur eine direkte Erwiderung auf einen Beitrag von tomtiger war, der seine Definition meiner entgegengesetzt hatte, insbesondere da der Vorgang einer Justierung nicht gleich selbstlernend bedeuten muss. Ich konnte ja nicht wissen das dies dein Missfallen auslösen würde.


Das sieht aber jeder anders, weil der Begriff eben höchst unscharf abgegrenzt ist. Dass du da die Grenze woanders ziehst, haben wir auch ohne deine länglichen Ausführungen verstanden, die in dieser Ausführlichkeit auch wenig zum eigentlichen Thema beitragen.


Schau mal, wenn das Thema lautet: "Künstliche Intelligenz für HiFI?" und du ja selbst sagst dass der Begriff KI höchst unscharf abgegrenzt ist, ist es denn im Sinne des Themas nicht erst einmal hilfreich sich darüber auszutauschen was wir (bzw. der Einzelne) unter KI versteht?
Und ist es dann eine Zumutung (wie ich es aus deinem Text entnehme) wenn man dies nicht nur mit Schlagworten sondern mit entsprechenden Erläuterungen vornimmt?

Und wenn du jetzt schreibst. "... wir haben auch ohne deine...." ist das jetzt eine neue Form von "Schwarmintelligenz"? Sorry, der musste jetzt sein, weil ich mich immer darüber wundere wenn Einzelne meinen für die Gesamtheit sprechen zu können.

PS. Ein Tipp, wenn mir ein Beitrag zu ausführlich ist oder ich gerade keine Zeit habe, lese ich nur die Kernaussage, die ausführliche Erläuterung ggf. später oder garnicht oder nur bei Bedarf.


[Beitrag von hifi_angel am 12. Jan 2017, 12:59 bearbeitet]
soundrealist
Gesperrt
#60 erstellt: 12. Jan 2017, 16:10

hifi_angel (Beitrag #52) schrieb:

soundrealist (Beitrag #46) schrieb:
.............


Interessanter Punkt.


Schon heute existieren ja alltagstaugliche Notfall-Bremsassistenten, die nicht nur eine Bremswarnung erzeugen, sondern vollkommen autonom eine Bremsung einleiten (trauriges Beispiel der LKW Terroranschlag in Berlin). D.h. über die Sensorik werden Ereignisse erkannt, die bei Überschreitung von Grenzwerten selbstständig hinterlegte Regeln triggern und bei einer bestimmten Kombination von Ereignissen die Regel (den Algorithmus) für die Notbremsung aktivieren. Nach deiner bisherigen Definition wäre das ja schon KI, .


Ich dachte dabei eher an folgende Situation: Ein extrem plötzlich vor dem Fahrzeug auftretendes (massives) Hindernis, welches eine rechtzeitige Vollbremsung unmöglich macht. Links eine Betonwand, rechts eine Menschenmenge. Das System muss nun entscheiden: Kollision mit dem Hindernis oder der Betonwand (=was in beiden Fällen den Tod der Insassen zu Folge hätte) oder ein Ausweichen nach rechts in eine Menschenmenge. Würde der Entwickler hier einen Algorythmus vorgeben, würde er sich zum Henker machen. Vertraut er die Sache KI an, entscheidet Technik über die Auswahl von Menschenleben.
krupunderstab
Ist häufiger hier
#61 erstellt: 12. Jan 2017, 21:18
Wir werden in Zukunft noch einige Überraschungen auf dem Hifi-Gabentisch bekommen. Etwa ein Messmikrofon für beide Ohren, streng Kanalgetrennt

Damit können endlich die so ganz persönlichen Schwächen unserer Ohren analysiert und vernünftig korrigiert werden. Somit könnte eine wirklich gehörrichtige Auswertung erfolgen und bei jeder Lautstärke der exakte Sound ausgegeben werden.

Aber wenn selbst in der Jetztzeit die Möglichkeiten der modernen Technik im Hi-Fi Bereich nicht ausgenutzt werden und auf Ideologen mit ihrem Absolutheitsanspruch vertraut wird, was bringt es ?

Die aktuellen AVR bringen eine Menge an innovativer Technik für bezahlbares Geld, doch die Möglichkeiten sind nicht erkannt worden. Wie viele haben sich gewundert, das der neue AVR irgendwie nicht so schön und gelöst Stereo-Quellen zur Wiedergabe brachte, wie ihr alter Stereo-Verstärker. Die Allwissenden erklärten, das dieses nun mal so richtig sei und empfahlen das abrücken der LSP und so nette große Absorberchen.

Schließlich hatten viele die Schnauze voll und schafften sich wieder einen Stereo-Amp an und vertickten den AVR im E-Schlund.


Dabei wurde völlig übersehen, das ein mit einem Messystem, mehreren Endstufen und gewissen Tools ausgestatteter Verstärker eigentlich Möglichkeiten hat, Stereo wirklich erfahrbar zu machen. Die Arbeit und das Wissen der besten Kapazitäten, die Aufgrund ihrer jahrzehntelangen Erfahrungen immer an der Spitze der theoretischen und praktischen Neuerungen in der Wiedergabetechnik waren, gibt es dort gratis mit.

Nur, es wurde nicht genutzt.

Dabei muß jedem eigentlich aufgefallen sein, das die Macht seiner Lautsprecher beim Filmton so völlig anders ist als die Stereo-Wiedergabe mit nur 2 Lautsprechern des selben Geräts. Der Sound fällt in Sekunden-Bruchteilen jämmerlich zusammen.
Einigen mehr Nachdenkenden war auch klar, das die lustigen Back-LSP ja aktiv die berechneten Raum-Parameter mit abstrahlen.

Nur diese vernünftig anzuwenden, dh. diese für Stereo-Wiedergabe völlig überzogenen Werte der Filmton-Einmessung für seinen eigenen Raum anzupassen und zu nutzen, da gab es kaum einen.
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