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Testberichte seriös?+A -A |
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Albus
Hat sich gelöscht |
#51 erstellt: 08. Jul 2003, 13:13 | |
Guten Tag, jetzt nehme ich den Bogen ein weiteres Mal auf. Die Ausgangsfrage kommt mit einer Darstellung des Verhältnisses von Volt, Watt, bei gegebenem Verbraucherwiderstand nicht klar. Die Aufklärung wird im Verlauf nicht ausgesprochen. So der Anfang. Dann der Bogen und hier die Landung. Jetzt ist doch zu unterscheiden: 1. Das auditive Gedächtnis, die Erinnerung eines gehörten Schallereignisses (etwa der berühmt-berüchtigte BT, DBT des Entscheidens über zwei Schallereignisse). 2. Die erinnerte Musik. Gestern hörte ich Bartok, die Musik erinnere ich innerlich in Tönen, singen kann ich den komplizierten Klavierpart nicht, ich würde das Werk immer wieder erkennen. 3. Die Erinnerung an die Lust, die der musikalische Eindruck ausgelöst hatte. Wir waren völlig aus dem Häuschen, alle tobten, es war eine Freude, der Künstler gab drei Zugaben. Singend zogen wir nach Hause. 4. Wir legten zu Haus eine CD auf und erkannten das musikalische Werk als das vorhin im Konzert gehörte Stück - obgleich es ganz anders klang. Wir hörten aber musikalisch-auditiv. Nun wird die Sache vertrackt. 1. Das auditive Gedächtnis ist offensichtlich ein so genanntes Echogedächtnis (Kognitionsforschung), d.h. nur wenige Sekunden tauglich. Subversiv gegen BT, DBT. 2. Die Musik erinnere ich, nicht den Klang. 3. Erinnert wird das Gefühl der Lust als ein großes oder kleines Gefühl. 4. Auf den präzisen Klang kommt es musikalisch nicht an. Watt? Volt? Widerstand? Wozu? MfG Albus PS: Wenn die Konstrukteure entwickeln und der Hersteller produziert, dann hat das Produkt den Spezifikationen zu entsprechen. Und ein so genannter Test hat die Herstellerangaben zu vergleichen mit den selbst gemessenen Werten. Tribut an Werner. Albus [Beitrag von Albus am 08. Jul 2003, 13:40 bearbeitet] |
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jakob
Hat sich gelöscht |
#52 erstellt: 08. Jul 2003, 14:05 | |
@WernerB, exessiv müssen wir es nicht betreiben, aber den unterstellten grundsätzlichen Gegensatz gibt es mE nicht. Dein Beispiel der Bilderinnerung ist gut geeignet, aber Du hast es (willkürlich) mit einem Aspekt, nämlich der Farbtonerkennung verknüpft. Ich denke, analog zur Musikwiedergabe, müsste man eher die Produktion z.B. eines Dias von einem Deiner erinnerten Bilder heranziehen. Die unterschiedliche Wirkung der ?unterschiedlichen? Projektionen verschiedener Diaprojektoren würde zu unterschiedlichen Wirkungen des Bildes auf Dich führen. (ich weiß, ich weiß - wie jede Analogie, so hat auch diese ihre Tücken) Ich stimme Dir ja vollkommen zu, die Musik soll wirken, nicht das Gerät, aber vollkommene Geräteneutralität gibt es nicht, also muß der Hörer lernen die Wirkung dieser Neutralitätsabweichung zu erfahren. Hinter der dürren Fassade von Frequenzlinearität, Klirrfaktorwerten etc. steckt eine Klangbeeinflussung, die sich über die Meßwerte alleine nicht erschließt. Natürlich, nach Dutzenden von Einzelmessungen beginnt sich i.a.R. ein Bild herauszuschälen, das bei genügender Erfahrung, auch durchaus Schlüsse auf den zu erwartenden Klang erlaubt. Soll heißen, wie schon gesagt, die grundsätzlichen Anforderungen müssen erfüllt sein, aber, und hier haben wir tatsächlich einen Gegensatz, darüber hinaus gibt es einen Bereich subtiler Klangbeeinflussung, der überhaupt nicht gut erforscht ist. Warum ist er nicht gut erforscht? Weil wir hier immer bei dem falschen Gegenpolpaar landen; einerseits, die Messwerte sind gut, deshalb klingt alles gleich (CD-Spieler, Verstärker etc.) und andererseits, Messwerte sind nichts, man muss nur hören. @ Albus Eine Testzeitschrift, die die Einhaltung der Spezifikationen/Herstellerangaben prüft gibt es ja durchaus, in Form der Stiftung Warentest. Einigen reicht diese Form der Testung von Audiogeräten durchaus (Verstärker X ist bis auf +- 0.5 dB linear und erreicht somit 100 Klangpunkte) Andere sind verunsichert, ob der Unzahl angebotener Geräte und wollen von einer vermeintlich neutralen Seite das erfahren, was hinter den dürren Messwerten liegt. Durchaus verständlich, aber manchmal ein groteskes Missverständnis. Gruss |
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Supper's_Ready
Stammgast |
#53 erstellt: 22. Aug 2003, 09:36 | |
Also jetzt möchte ich als Leser diverser HIFI-Zeitschriften auch mal meinen Senf dazugeben: Eines sollte klar sein: Wer seine Geräte blind nach Rangliste kauft, verschenkt mit Sicherheit ein großes klangliches Potential und wahrscheinlich auch viel Geld. Ein zuammengekaufter Turm aus Testsiegern garantiert sicherlich noch lange nicht, dass die Geräte auch dem individuellen Geschmack entsprechen. Von einer für manche wichtigen einheitlichen Optik mal ganz abgesehen. Andererseits kenne ich aber auch keine Zeitschrift, die genau auf diesen Sachverhalt nicht regelmäßig hinweist. Ich habe schon oft Hinweise gelesen, die sinngemäß lauteten: "Unser Testergebnis darf jedoch nicht als absolute Wahrheit angesehen werden. In Wohnräumen, die nicht den Anforderungen eines Testhörraumes entsprechen (und das sind ja wohl fast alle), werden gerade Lautsprecher ein ganz anderes Ergebnis erzielen. Deshalb sind eine fachliche Beratung vor Ort und am besten im eigenen Hörraum durch nichts zu ersetzen." Ob die Testergebnisse durch irgendwelche "wohlwollenden Zugeständnisse" seitens der Hersteller manipuliert sind oder nicht, kann ich nicht sagen. Und wahrscheinlich kann dies auch der größte Teil der Forumskollegen hier NICHT beurteilen. Dafür müsste man sicherlich entweder an der entsprechenden Stelle beim Hersteller oder Verlag tätig sein und dann würde man es hier wahrscheinlich nicht kundtun. Von daher wüsste ich gerne mal, woher die hier genannten Weissheiten kommen und auf welche Beweise sie sich stützen. Gegenbeispiel: Ich kann mich noch an eine Zeit erinnern (muss so ungefähr Anfang der 90er gewesen sein), in der die Firma Denon in JEDER der großen Fachzeitschriften (Audio, Stereoplay und Stereo) Riesenanzeigen geschaltet hat, die über zehn Seiten gingen. Die aufgrund der Verschwörungstheorien logische Konsequenz, dass Denon-Geräte auch regelmäßig vorderste Plätze bei Vergleichstests belegten, blieb aber aus. Vielmehr war gerade Denon eine Marke, die zu dieser Zeit mehr durch ihr Abschneiden im Mittelfeld auffiel. Wenn jemand Probleme mit den dargestellten Meßwerten hat: In unregelmäßiger Folge wird in den Zeitschriften immer wieder darauf hingewiesen, wie diese zu lesen sind. Es kann garantiert nicht von jedem Leser verlangt werden, die mit physikalischen Einheiten beschrifteten Diagramme sofort zu verstehen und auch noch auf die Bedeutung für das Hören zu schliessen. Aber wenn es einen interessiert: E-Mail an den Verlag und man erhält entweder eine Erklärung oder einen Hinweis darauf, wo man diese Erklärung findet. Ich verwende HIFI-Zeitschriften eigentlich sehr gerne als Informationsquelle darüber, was sich am Markt so tut: Welche Geräte es neu gibt, welche Geräte in Zukunft zu erwarten sind oder welche neuen Technologien in den Startlöchern stehen. Auch ein Blick ins Innere der Geräte ist für mich immer wieder interessant. Dies ermöglicht nämlich selbst der beste Händler nur selten. Und bei der hervorragenden Druckqualität, die die genannten Zeitschriften besitzen, kann man aus den Fotos schon einige Rückschlüsse z.B. auf die zu erwartene Lebensdauer eines Gerätes schliessen oder auch darauf, wie gut ein Platinenlayout entwickelt wurde. Wer die Zeitschriften nicht als Bibel betrachtet, sondern als Orientierungshilfe oder auch nur als angenehmen Zeitvertreib (welcher HIFI-Freund guckt sich nicht mal gerne eine Mark Levinson-Kette für über 100000€ an), der hat dadurch sicherlich nichts verloren, sondern kann im Gegenteil sogar gewinnen. [Beitrag von Supper's_Ready am 22. Aug 2003, 09:42 bearbeitet] |
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Miles
Inventar |
#54 erstellt: 22. Aug 2003, 10:48 | |
Was auffällt ist dass sehr häufig von Geräten die gerade getestet werden auch eine Anzeige im gleichen Heft ist.Soweit ich weiss kommt es daher dass die Zeitschriften die Hersteller kontaktieren und fragen "Wir bringen im nächsten Heft einen Test, wollt ihr nicht eine Anzeige schalten?" Es ist also nicht so dass der Hersteller den Test "bestellt". Das grösste "Verbrechen" von Zeitschriften ist meiner Meinung nach nicht dass sie krampfhaft Testsieger hervorbringen, sondern dass sie erhebliche Mängel von Geräten verschweigen und und diesen noch eine durchnittliche oder gar gute Note geben. Probleme werden blumig umschrieben, von Lautsprechern die verfärben schreibt man sie hätten einen "individuellen Charakter" und so ähnlich. Die Wahrheit erfährt man dann nur selbst beim Hören oder an vielen übereinstimmenden Meinungen in Internetforen. |
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senderlisteffm
Ist häufiger hier |
#55 erstellt: 22. Aug 2003, 11:01 | |
NEE! Das läuft dann wohl eher so! "Hey - Schaut her. Hier ist der Vorabdruck des Test von Eurem tollen Gerät. Da würde doch prima eine ganzseitige Anzeige dazu passen?" Seit ich gerade einen Test der Motorpresse gelesen und danach vor Ort mit meinen Ohren verglichen habe, komme ich zu dem Schluß! Da einzig interessante an Tests der Motorpresse sind die Meßdiagramme. Und das gilt für Zeitschriften aus dem Haus unabhängig vom Genre. Beurteilen kann ich das für Auto, Mobilfunk, Foto, und Hi-Fi. Und leider haben die in Deutschland das Monopol. |
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martin
Hat sich gelöscht |
#56 erstellt: 22. Aug 2003, 11:31 | |
Genau so läufts. Man muss sich schon um die Anzeigenkundschaft bemühen. Hat mir auch eine Redakteurin (eines anderen Verlages) bestätigt, wie ich schon mal erwähnt habe).
Es gibt ja noch welche, die sich als Alternative anbieten und stolz darauf sind, auf Messungen zu verzichten, weil es dem Hören im Wege steht Grüße martin |
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Albus
Hat sich gelöscht |
#57 erstellt: 22. Aug 2003, 11:42 | |
Tag auch noch, der Zweck von Presseerzeugnissen ist der Verkauf von Anzeigenraum (eine alte Wahrheit aus der Publistik als Wissenschaft). Vertriebserlöse sind verlagsökonomisch nachrangig. Ökonomisch interessant sind Abonnements (daher auch die vielerlei Zugaben für einen neuen Abonnenten), der Einzelverkauf ist drittrangig. So die Gliederung in der Beachtung der Interessen. MfG Albus |
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