Was bedeutet die Ohm-Angabe?

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flashcamp
Neuling
#1 erstellt: 21. Okt 2003, 21:56
Hallo Leute,
hier mal ein paar Fragen von einem absoluten Laien, der einfach nur etwas mehr wissen möchte, was ihm bei Beratungsgesprächen so alles erzählt wird...

1. Was bedeutet die Ohm-Angabe bei Boxen und Verstärker?
Das das der Widerstand ist, ist mir klar, aber was sind die Auswirkungen?

2. Muss ich darauf achten, dass die Angaben bei Boxen und Verstärker gleich sind?
Ein Händler hat mir gesagt, dass ich meinen Reveiver (Denon AVR 1603) mit angegebenen 6 Ohm nicht wirklich gut mit z.B. Canton LE 109 Boxen (4,5 Ohm) betreiben kann, eben wg. der abweichenden Ohm-Angaben!!! Stimmt das?

Mir raucht echt ein bißchen der Schädel, 10 Gespräche, 10 Meinungen... vielleicht könnt ihr ja ein bißchen Licht in mein Dunkel bringen.

Dafür schon mal vielen Dank.
flashcamp
Christian_Böckle
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 21. Okt 2003, 23:08
1.)Die Ohm-Angaben auf Lautsprecherboxen sind nichts anderes, als deren Gleichstromwiderstand. Um es einfach zu beschreiben:
Sie dienen nur als Richtwert. Die Widerstandsangabe auf der Lautsprecherbox bedeutet: Sie hat einfach jenen angegebenen Widerstand (ungefähr!).
Die Widerstandsangabe auf dem Verstärker bedeutet: Dieser Ohm-Wert sollte nach Möglichkeit nicht unterschritten werden, weil sich das Ganze dann dem Kurzschluß nähert. D.h., daß beispielsweise ein Verstärker, welcher für minimal 8 Ohm ausgelegt ist, möglichst nicht mit 4-Ohm-Boxen belastet werden sollte, weil er sonst bei großen Lautstärken Schaden nehmen könnte. Die Differenz zwischen 6 und 4,5 Ohm ist meines Erachtens aber eher unbedenklich.

2.)Du mußt (siehe auch oben) logisch gesehen nicht darauf achten, daß die Ohm-Angaben gleich sind, sondern nur darauf, daß die Angabe auf dem Verstärker möglichst nicht unterschritten wird. Denn: Je niedriger der Widerstand (bzw. die Impedanz), desto größer ist die Belastung für den Verstärker. Wenn der Widerstand der Box hingegen größer ist, so ist das absolut problemlos (Beispiel: Bei doppeltem Widerstand fließt nur der halbe Strom).

3.)Und: Laß Dich möglichst nicht von Leistungsangaben beeindrucken, denn hier handelt es sich meistens nicht um Richtwerte, sondern eher um Hausnummern. Grundsätzlich gilt vereinfacht: Das Gewicht ist maßgebend.
Das Gewicht des Verstärkers gibt Aufschluß über sein Netzteil, bzw. die Stromversorgung der Endstufe (Hohes Gewicht bedeutet: Großer Transformator).
Das Gewicht von Lautsprecherboxen gibt Aufschluß über die Wandstärke des Gehäuses. Wenn die Lautsprecherbox leicht ist, weist sie eine zu geringe Gehäusewandstärke auf und sie wird dadurch immer hohl klingen.

Gruß


[Beitrag von UweM am 08. Okt 2005, 21:42 bearbeitet]
Oliver67
Inventar
#3 erstellt: 22. Okt 2003, 06:45
Kleine Korrektur, es handelt sich um den Wechselstromwiderstand, deshalb gibt es ja eine Impedanzkurve. Je nach Frequenz ist der Widerstand unterschiedlich.

Unter " Hifi-Forum.de » Hifi-Wissen » Hifi-Wissen » Wie geht das mit den 4 und 8 Ohm?" bzw. hier:

http://www.hifi-forum.de/index.php?action=browseT&back=1&sort=lpost&forum_id=42&thread=5

hat Brösel das genau und ausführlich erklärt.

Oliver
Christian_Böckle
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 22. Okt 2003, 16:00
Kleine Korrektur der kleinen Korrektur: Bei der Impedanzangabe auf einer Lautsprecherbox handelt es sich in der Tat um den Gleichstromwiderstand. Die Impedanzkurve hingegen beschreibt den Widerstand in Abhängigkeit zur Frequenz, also den Wechselstromwiderstand, welchen ich oben gar nicht behandelt habe.

Gruß
Christian
UweM
Moderator
#5 erstellt: 22. Okt 2003, 18:20

Kleine Korrektur der kleinen Korrektur: Bei der Impedanzangabe auf einer Lautsprecherbox handelt es sich in der Tat um den Gleichstromwiderstand. Die Impedanzkurve hingegen beschreibt den Widerstand in Abhängigkeit zur Frequenz, also den Wechselstromwiderstand, welchen ich oben gar nicht behandelt habe.

Gruß
Christian


Hallo Christian,

der erste Satz ist falsch. Die Angaben auf dem Lautsprecher nennen die Impedanz, nicht den Gleichstromwiderstand. Letzterer würde ja nur den Widerstand von Bassdrossel und Schwingspule des Basses angeben und Mittel- und Hochtonbereich völlig unterschlagen.

Laut DIN ist die Impedanzangabe eines LS der Wert, der bei keiner Frequenz um 20% unterschritten wird. Eine 4 Ohm-Box darf also bei einigen Frequenzen durchaus 3,2 Ohm haben, aber nicht darunter.

Grüße,

Uwe
Christian_Böckle
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 22. Okt 2003, 21:39
Hallo Uwe

Ich muß Dir da recht geben.

Aber bei der Widerstandsangabe auf dem Lautsprecher selbst,
müßte es sich aber dann doch um den Gleichstromwiderstand handeln. Denn ich kann ja beispielsweise sowohl bei einem 8 Ohm-Baßlautsprecher als auch bei einem 8 Ohm-Kalottenhochtöner einen Gleichstromwiderstand von 8 Ohm (natürlich mit gewisser Toleranz) messen. Und hier ist noch keine Frequenzweiche im Spiel. Daraus würde ich also folgern, daß auf der Lautsprecherbox die Impedanz, also der Wechselstromwiderstand, angegeben ist (wie Du richtig ausgeführt hast), und auf dem Lautsprecher selbst, der Gleichstromwiderstand.

Gruß
Christian
Technics
Stammgast
#7 erstellt: 22. Okt 2003, 22:18
Hallo,
alle haben Recht, nur sind bei "ehrlichen" Angaben des
Lautsprecherherstellers immer die Toleranzen mit angegeben.

z.B. 4-8 Ohm Impedanz

Der komplexe Lausprecher setzt sich dann aus verschiedenen Systemen mit Lautsprechern, bei denen der Gleichstromwiderstand angegeben wird, und den Hoch- und Tiefpass-Spulen, sowie den Widerständen und Kondensatoren zusammen. Die Angabe auf dem Typenschild ist mit Vorsicht zu genießen. 6 Ohm kann auch schon mal bei der Resonanzfrequenz z.B. 33Hz eine meßbare Impedanz von 3 Ohm bedeuten.
Ein Amp mit einem Dämfungfaktor unter 40 hat dann schon Probleme.

Gruss

Dieter
weissnich
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 22. Okt 2003, 22:28
flashcamp um es dir einfach und präzise zu sagen:
wenn du einen verstärker hast mit der aufschrift : 8-16 ohm an den lautsprecher ausgängen dann darfst du auch nur lautsprecher dran aschliessen die diesen wert nicht unterschreiten (keine 4 ohmer!!)sonst verstärker putt! oder er schaltet sich ab( schuzschaltung) wie bei mir und das nevt! hast du einen verstärker mit 4-16 ohm dann das gleiche nur halt mi mindestens 4 ohm lautsprecher im idealfall solltest du bei einem 8 ohm verstärker 8 ohm boxen haben und bei einem 4 ohm verstärker 4 ohm boxen haben das kommt dem klang zu gute!! am besten achtest du darauf dir einen verstärker mit 4 -16 ohm zu kaufen dann hast du mehr auswahl bei neuen boxen!! und mehr freiheiten wenn du dir selber welche bauen willst. ciao
UweM
Moderator
#9 erstellt: 23. Okt 2003, 12:11


Daraus würde ich also folgern, daß auf der Lautsprecherbox die Impedanz, also der Wechselstromwiderstand, angegeben ist (wie Du richtig ausgeführt hast), und auf dem Lautsprecher (Chassis) selbst, der Gleichstromwiderstand.


So isses!

Grüße,

Uwe
flashcamp
Neuling
#10 erstellt: 23. Okt 2003, 16:37


Besten Dank an alle.
Das hat mir (z.T.) auf jeden Fall geholfen.

Jetzt stehe ich schon nicht mehr ganz wie der Depp da. Dann kann ich mich ja jetzt um die anderen 150.000 Themenschwerpunkte beim Boxenkauf kümmern.

Bis zum nächsten Mal & Schöne Grüße
flashcamp
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