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China HiFi - Euphorie. Was übrig blieb.+A -A |
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Autor |
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Dr._Ohr
Hat sich gelöscht |
#1 erstellt: 12. Sep 2005, 19:29 | |||
Möchte meine Erfahrungen und Gedanken zum Thema China-HiFi diskutieren. Stutzig gemacht hat mich ein Thread in einem angelsächsischen Elektroniker - Forum, wo massiv über die zunehmende Verbreitung von billigen China-Nachbau-Elektronikbauteilen geklagt wird. So sind v.a. teurere Transistoren, z.B. SanKen, Toshiba aber auch bessere Kondensatoren davon betroffen. Die Fakes sind großteils massiver Schrott, so ist der Kern der Transistoren oft nur ein Viertel des Originales, entsprechend hoch ist die Versagerquote. Als ehemaliger Korsun-Besitzer macht man sich dann halt Gedanken: sind die verwendeten Bauteile wirklich echt oder bloss Fälschungen gewesen? Also, ich glaube langsam nicht mehr wirklich, dass in einem Korsun alles echt ist. Glaubt jemand wirklich, dass der Hersteller sich die Mühe macht, für die Verbindung Endstufe-LS-Klemmen (2x20 cm) Van den Hul LS-Kabel in Holland zu kaufen? Gestern habe ich es bei einem Chinesen-Boliden anderer Manufaktur nachgeprüft: "ELNA for Audio" Siebelkos. Gute Teile, täuschend echt gemacht. Nur bei genauer Betrachtung fällt auf, dass der 5er bei "85 Volt" seitenverkehrt ist (!). Da hat wohl einer nicht gut aufgepasst. Original SanKen Transistoren haben eine leicht körnig wirkende Rückseite, die Fälschungen sind hochglänzend, die Beschriftung läscht sich leichter abwischen und ist unten nicht mittig. Korsun heisst jetzt übrigens Dussun, tw. im eBay erhältlich. Die Zell-Homepage ist übrigens nicht mehr vorhanden... Gerade ist bei uns in Österreich aufgeflogen, dass die Chinesen Schilifte der renommierten Firma Doppelmayr nachgebaut haben und ganz keck unter dem Originalnamen verkauft haben. |
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Elric6666
Gesperrt |
#2 erstellt: 12. Sep 2005, 19:39 | |||
Hallo Ohr das in China gerne und viel nachgebaut wird, ist wohl nicht ganz neu. Auch die Dreistigkeit, mit der Plagiate angeboten werden und von Staatlicher Seite nicht reglementiert wird – ist doch auch bekannt. Es stellt sich nur die Frage – bekommst du evtl. sogar etwas besseres oder deutlich schlechteres! Wenn man bewusst den Nachbau oder den org, Chinanamen kauft – geht man selber das Risiko ein und sollte sich nicht betrogen fühlen – wer aber org. kauft – kann auch org. verlangen. Wo wir dann wieder bei der Qualität der Plagiate wären. Gruss Robert |
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Rob!
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 13. Sep 2005, 06:56 | |||
[quote="Dr._Ohr"] Als ehemaliger Korsun-Besitzer macht man sich dann halt Gedanken: sind die verwendeten Bauteile wirklich echt oder bloss Fälschungen gewesen? quote] Warum macht sich ein EHEMALIGER Besitzer darüber noch Gedanken? Warum überhaupt ehemalig? Wenn er nicht gefallen hat, spielt es doch gar keine Rolle, ob echt oder nicht. Was mich immer noch verwundert ist die RedRose-Homepage, die immer noch original Bilder vom Korsun ziert. Hier wird das Plagiats-Prinzip ad absurdum geführt. |
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Dr._Ohr
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 13. Sep 2005, 10:34 | |||
Gedanken wird man sich wohl noch machen dürfen - oder ist dafür der Besitz des Gegenstandes zwingend vorgeschrieben? Ehemalig v.a. deswegen, weil mir das Teil (V8i) zu monströs war, passt in kein Rack. Der Klang ist schon ok, das Geld allemal wert. Um was es eigentlich geht, ist die zunehmende Verbreitung von Plagiaten, insbesondere bei Markenbauteilen. So sollen auch bei einem großen deutschen Elektronikversand schon gefälschte Teile aufgetaucht sein. |
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Amerigo
Inventar |
#5 erstellt: 13. Sep 2005, 11:33 | |||
Der Titel dieses Threads ist IMHO falsch gesetzt. Meiner Ansicht nach ist es erst der Anfang, was wir jetzt sehen. Das sind doch typische Erscheinungen eines sehr jungen Marktes. Sehr bald schon werden wir ausgereifte Eigenmarken der Chinesen sehen und erst dann wird der Wechsel geschehen. Im Moment sieht man noch Kopien, aber das war damals mit Japan auch nicht anders. Gruss Amerigo |
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Panther
Inventar |
#6 erstellt: 13. Sep 2005, 14:57 | |||
Hi, so? Und was ist das?
Das sehe ich exakt genauso. Und wenn man bedenkt, was für nette Sachen die Chinesen heute schon bauen... Da können wir Westeuropäer uns schonmal warm anziehen. Der schlafende Drache wacht gerade erst ganz langsam auf. Diese Aussage stammt übrigens nicht von mir, sondern vom Leiter eines Instituts zur Vermittlung deutsch-chinesischer Firmenkontakte, der seit Jahren vor Ort in China ist. Falls der v8i mit gefälschten Bauteilen bestückt ist, dann klingen diese Fälschungen IMHO verdammt gut. Grüße Panther |
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Dr._Ohr
Hat sich gelöscht |
#7 erstellt: 14. Sep 2005, 07:35 | |||
Ich würde die Chinesen nicht so überbewerten. Der Schritt vom einfachen Nachbau bis zu wirklich guten Eigenentwicklungen ist ein langer Weg. Man kann das nicht mit Japan in den 70ern vergleichen, die hatten keinen Kommunismus, welcher ihnen jahrzehntelang das Denken verboten hat. Dazu kommt die Rohstoffverknappung, welche wohl alles ein wenig bremsen wird. Der Dussun passt ästhetisch betrachtet nicht wirklich gut in Racks, wie man oben ja gut sehen kann. So ein Riesenbaby |
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Amerigo
Inventar |
#8 erstellt: 14. Sep 2005, 08:49 | |||
China hat wirtschaftlich keinen Kommunismus mehr, du würdest dich wundern, wie dynamisch die sind. Die KP hat gemerkt, wie schön USD als Devisen im Land sind, wart's nur ab... Welcher Rohstoff wird denn verknappt? Rohöl? Gruss Amerigo |
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Klout
Hat sich gelöscht |
#9 erstellt: 14. Sep 2005, 10:47 | |||
hallo, Ich frage mich nicht ob die China-Produkte gut oder schlecht sind, oder wie sie sich entwickeln werden. Ich frage mich welcher Europäer sich in Zukunft noch China-Ware kaufen kann, wenn wir alle arbeitslos und der Staat verarmt ist?!! Zahlen uns die Chinesen etwa unsere Gehälter oder doch die heimischen / europäischen Firmen. Nur um möglichst billig IMHO auch großteils hässliche Komponenten zu ergattern treiben wir unsere Wirtschft in den Ruin. Es gibt genug Hersteller in Europa die wirklich gutes HIFI-Equipement bauen, die hier Angestellte haben und Ihre Mehrwertsteuer entrichten!! Weiter geht der Spaß mit den Autos wie man momentan in Frankfurt sieht. Hauptsache größer und protziger, dafür billig billig billig!!! Jetzt könnt ihr natürlich über mich herziehen, aber das ist einfach meine Meinung und ich kaufe aus schottischer Produktion + Entwicklung und der Kommunistenkram kann bleiben wo der Reis wächst!! mfg Klout |
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Manfred_Kaufmann
Inventar |
#10 erstellt: 14. Sep 2005, 11:20 | |||
Viele europäische Hersteller produzieren doch schon in China. Meine KEF XQ1 z.B hatten noch einen Aufkleber "Made in Europe" - die jetzigen XQ5 sind "Made in China" |
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Klout
Hat sich gelöscht |
#11 erstellt: 14. Sep 2005, 11:28 | |||
stimmt leider, viele aber nicht alle! Der Grund ist aber der gleiche: Kaufentscheidung ist zu 85% vom Preis abhängig und konkurrenzfähig beim Preis ist ein europäischer Hersteller nie! Dass einige Teile in Asien zugekauft werden ist onehin klar, aber daran stößt sich niemand. mfg Klout |
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TankDriver
Stammgast |
#12 erstellt: 14. Sep 2005, 12:45 | |||
Wohl wahr, weil man dann garnichts mehr kaufen könnte. |
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Althalus
Stammgast |
#13 erstellt: 14. Sep 2005, 15:20 | |||
@ Klout ...... und konkurrenzfähig beim Preis ist ein europäischer Hersteller nie! Hi, das ist mir aber zu pauschal. Nimm zB Dynaudio, nimm Cabasse, die fertigen komplett im eigenen Land (Dänemark, Frankreich) und sind durchaus konkurrenzfähig. Tschüss Lutz |
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Panther
Inventar |
#14 erstellt: 14. Sep 2005, 16:25 | |||
Hi Klout, Deine Meinung sei Dir gestattet (wenn ich mir diese Bemerkung erlauben darf), wie jedem anderen dessen Meinung auch. Ich hoffe, Du siehst das genauso. Das Thema (Europäer kaufen europäische Ware... - oder ähnlich) taucht inzwischen in jedem China-Thread auf und wurde schon von allen möglichen Seiten beleuchtet. Nix neues also. Grüße Panther |
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Elric6666
Gesperrt |
#15 erstellt: 14. Sep 2005, 16:32 | |||
Was fertigen die denn komplett? Kommen keine Teile / Fertigprodukte aus dem weiteren Ausland? – und wenn es nicht China ist - evtl. Korea? Vietnam? Indien? Das ist doch nicht wirklich schlimm. Im übrigen baut KEF auch noch einiges in England. Aber im Ernst – mir wäre es auch egal, wenn die komplett aus China kommen würden. Gruss Robert |
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andisharp
Hat sich gelöscht |
#16 erstellt: 14. Sep 2005, 16:38 | |||
Meine Meinung: Geiz ist halt geil. Da kauft man dann auch billigen China-Müll. Muss jeder selbst wissen, ob ihm ein billiges(letztendlich aber doch überteuertes) Plagiat reicht oder nicht. Ich finde es übrigens absolut richtig, wenn sich die Hersteller der Qualitätsmarken mit allen rechtlichen Mitteln gegen Plagiate und Fälschungen zur Wehr setzen. |
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Hawking
Stammgast |
#17 erstellt: 14. Sep 2005, 16:52 | |||
Hallo zusammen, ich finde es ist schon eine zweischneidige Sache. Eigentlich bin ja auch eher dafür in Europa gefertigte Sachen zu kaufen. Jedoch muß es sich auch leisten können. Wenn ich z.B. bei CDP's einmal die Verarbeitungsqualität innerhalb einer Preisklasse vergleiche, schneiden viele eropäische Hersteller schon recht schlecht ab.Vergleichbare Qualität ist hier schon um einiges teurer. Der China-Boom wird sich wohl nicht vermeiden lassen, aber wie immer wird sich der Markt auch hier am Ende selbst regulieren. Grüße Detlef |
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Panther
Inventar |
#18 erstellt: 14. Sep 2005, 19:33 | |||
Hi, diese Aussage halte ich so nicht für sehr qualifiziert. Mein CD-Player von Shanling beispielsweise ist alles andere als "billiger China-Müll". Das Gerät wird hier in Deutschland für schlappe 2.950 € verkauft. Billig? Müll? Also ich weiss ja nicht. Aber ganz sicher entwickelt und produziert in China. Das Laufwerk stammt übrigens von Philips. *g* Ein anderes Beispiel: Die Geräte von Vincent. Produziert in China und inzwischen hier im Markt fest etabliert. Billig? Müll? Das kann doch nicht ernst gemeint sein. Und wieso sollen das Plagiate sein? Noch ein Beispiel: Die hervorragenden Bändchenhochtöner von Aurum Cantus oder besser Jinlang Audio. Die werden jetzt von einem namhaften deutschen Lautsprecherhersteller in einer Auswahl der allerneusten Modelle verbaut, weil es - nach Aussage des Chefentwicklers - "die Chinesen echt draufhaben". Soweit das Urteil eines Profis. Billig? Müll? Aha. Ich würde mich freuen, wenn das Thema etwas differenzierter und mit mehr Respekt vor unseren östlichen Nachbarn diskutiert wird. Sicher bauen die auch viel im LowEnd-Bereich. Aber auch das wollen die Märkte eben. Wer jedoch China = Billigmüll setzt, der hat meiner Meinung nach wenig Überblick. Grüße Panther |
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andisharp
Hat sich gelöscht |
#19 erstellt: 14. Sep 2005, 19:48 | |||
Dass man in China nach westlichen Qualitätsnormen fertigen lassen kann, habe ich nicht bestritten. Aber, dass sich Leute Geräte zweifelhafter Herkunft selbst importieren, die natürlich rein zufällig frappante Ähnlichkeit mit teuren Markengeräten haben, verstehe ich beim besten Willen nicht. Da ist es kein Wunder, wenn die Markenhersteller alles tun, um den Import und Verkauf solcher Geräte zu verhindern (ist ihr gutes Recht). Wer würde sich dagegen einen nachgebauten BMW oder Mercedes kaufen wollen? Diese Nachmacherei und Fälscherei von allen möglichen Markenartikeln ist übrigens schon so weit verbreitet, dass dadurch Schäden in astronomischer Höhe entstehen. Man sollte sich vor Augen halten, dass es letzlich auch um unsere Arbeitsplätze geht. |
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Klout
Hat sich gelöscht |
#20 erstellt: 15. Sep 2005, 06:26 | |||
es ist schon klar, dass man hier nicht verallgemeinern sollte. Dennoch ist es verwerflich wenn "westliche" Firmen ihre Produktion nach "Osten" auslagern, nur um billiger sein zu können. Es gibt genug Dokumentationen über die Arbeitsbedingungen in China (vor allem in der Textilbranche). Die Zustände sind schlichtweg menschenunwürdig, wenn auch die Qualität stimmen mag (da ja "nur ausgelagert" wurde). Wenn die Chinesen in zig Jahren ein äquivalentes Sozialsystem haben, gleiche Umweltbestimmungen etc.. und dennoch billiger bei gleicher Qualität produzieren, kann man ihre Ware kaufen. Das ist fairer Wettbewerb, aber momentan werden Preisvorteile durch die Ausbeutung armer Menschen und/oder (teilweise) durch die Herstellung billiger Plagiate erzielt. Die Verlockung zuzugreifen ist natürlich hoch, aber man kann seinen Prinzipien treu bleiben, wenn man welche hat! Letztlich hat das Thema aber nur peripher mit HI-FI zu tun, und ich möchte mir jeden weiteren Kommentar sparen. mfg, Klout |
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Rob!
Ist häufiger hier |
#21 erstellt: 15. Sep 2005, 07:09 | |||
[quote="andisharp"]Aber, dass sich Leute Geräte zweifelhafter Herkunft selbst importieren, die natürlich rein zufällig frappante Ähnlichkeit mit teuren Markengeräten haben, verstehe ich beim besten Willen nicht. quote] Bitte nenne mal ein paar Beispiele für chinesische Plagiate von bekannten Produkten! Ich will mir ein Bild über den HiFi-Plagiate-Markt in China machen. [Beitrag von Rob! am 15. Sep 2005, 07:10 bearbeitet] |
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Althalus
Stammgast |
#22 erstellt: 15. Sep 2005, 08:41 | |||
@Elric6666 Was fertigen die denn komplett? Kommen keine Teile / Fertigprodukte aus dem weiteren Ausland? – und wenn es nicht China ist - evtl. Korea? Vietnam? Indien? Die fertigen alles selbst, vom Chassis über Weiche bis zum Gehäuse (OK, Schrauben, Kondensatoren und Widerstände stellen sie nicht her ). Tschüss Lutz |
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