Ersatz AVR der Mittelklasse, Pro/Contra der Marken

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Marco76
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 08. Mai 2020, 13:18

Hallo zusammen,

ich weiß, schon wieder so ein AVR Beratungsthema. Es stehen doch eigentlich alle Infos hier schon irgendwo... Trotzdem tue ich mich mit einer Entscheidung schwer. Bei Lautsprechern wäre das ganze einfacher. Vielen dank also schonmal im Voraus, falls ihr euch den Text antut und mir bei der Entscheidungsfindung helfen wollt.

Durch einen Überspannungsschaden hat es letztes Wochenende meinen Onkyo 1010 dahingerafft. Wie die Entschädigung durch die Versicherung aussieht, weiß ich noch nicht. Aber ich möchte natürlich so schnell wie möglich einen adäquaten Ersatz, wobei ein gebrauchtkauf grundsätzlich kein Problem darstellt. Budgetmäßig denke ich an ~800€, wobei mir bewusst ist, dass die Modelle auf die ich weiter unten eingehe, eigentlich etwas übern Durst sind.

Leider habe ich als Lautsprecher immer noch die Canton LE Serie, welche natürlich ihren Dienst tut, aber spätestens nächstes Jahr ersetzt werden soll. Normalerweise wäre das natürlich der erste Schritt, aber ohne AVR möchte ich die nächsten Monate nicht sein ;-). Finanzieller Ansatz für die Lautsprecher liegt im Bereich 1500-max 2500€ für ein 5.1 System, je nachdem, ob ich den Sub weiterbetreibe. Das aber nur als Anhalt, wie die Planung ist...
Ich hatte kurz überlegt, wieder einen Onkyo aus dem Bereich zu nehmen, also einen 1010, 1030, 3010, 3030. Aber die Auswahl an Gebrauchten ist sehr überschaubar. Ausserdem könnte ich jetzt die Gelegenheit nutzen, auch mal an 4K zu denken. Der nächste TV wäre auf jeden Fall 4k fähig. ausserdem hat es einen meiner BR Player auch erwischt. Der wird ebenfalls ersetzt.
In meinem Suchschema liegen daher momentan gebrauchte Denon der 4xxx Reihe, Marantz der 6xxx oder gar 7xxx Reihe. Bei den neuen kämen Denon aus der 3xxx Reihe oder Marantz aus den 5xxx in Frage. Eigentlich auch Onkyo RZ830/840 oder gar ein gebrauchter RZ1100, welcher ja in der Ahnenreihe meines 1010 steht. Aber Onkyo hat durch einige Probleme und der Wahl des Einmesssystems viele Fans verloren.

Wobei wir auch beim eigentlichen Problem wären, wo ihr mir helfen könnt...
Ich weiß, es gibt keinen Hersteller ohne seine Problemchen. Aber von den Marantz 6xxx hört man von kratzenden Kanälen und bei Denon von Überhitzung und toten HDMI Boards, ähnlich wie bei den Onkyos. Das ist natürlich gerade beim Gebrauchtkauf ein gewisses Risiko.

Kann man bei den einzelnen Modellreihen sagen, "ab Modellxxxx überarbeitet und somit kein Problem mehr"? Beseitigt z.B. der ECO Modus der Denons das Problem mit den HDMI Boards? Hat Marantz z.B. bei dem 6013, 6014 das Problem nicht mehr, während der 7012 beispielweise noch zu den gefährdeten Modellen gehört?

Ich führe mal Stichpunktartig weitere Anforderungen/Überlegungen an und versuche alle möglichen Infos zu liefern.

-Benötigte Endstufen: 9 absolut ausreichend, auch für evtl. spätere Erweiterung
-Einmesssystem: zweitrangig, solange sich auch manuell die nötigen einstellungen vornehmen lassen.
Ausgangsleistung sollte nicht grenzwertig sein, um mich bei der Lautsprecherwahl nicht unnötig einzuschränken, selbiges gilt in Bezug auf Lautsprecherimpendanzen.
Decoder: ehrlich gesagt, keine Ahnung. blicke bei den ganzen Formaten derzeit nicht durch, würde aber nur Gängiges nutzen wollen.
2 HDMI Out für den Beamer und mind. 5 HDMI In, aber das bieten wohl alle in dem Segment
Multiroom wird nicht genutzt
Sog. Night Mode mit reduziertem Dynamikumfang wird benötigt
Bluetooth ist gewünscht (Iphone und Ipad als Zuspieler)
Amazon Music wäre schön, allerdings lese ich hier ständig von Apps zur Bedienung... Super wäre natürlich die Bedienung am AVR selber. Sollte das nicht gegeben sein, reicht doch auch eigentlich Bluetooth/Airplay, oder?
Phono Eingang wird benötigt
Lautprecherklemmen gerne Bananensteckertauglich oder zumindest nicht zu eng sitzend, falls geschraubt werden muss.
Optisch bevorzuge ich eine relativ "cleane Front", ohne tausend Knöpfe und zusätzlicher Eingänge. Hinter einer Klappe darf gerne optisches Chaos herrschen.
Bedienung erfolgt über eine Harmony
ARC Version egal, da alle Quellen über den AVR laufen

wichtiger Punkt:
Ich will mal versuchen, es in Worte zu fassen. Überbegriff ist -Bedienung-
Da das ganze auch von den Kindern und meiner Frau genutzt wird, ist es mir wichtig, dass alles Smooth bedient werden kann. Was ich verhindern will, ist ein ständiges nachjustieren was Seitenverhältnisse, Soundmodi o.ä. betrifft. Das war beim Onkyo schon nicht ganz optimal, was die Soundmodi betrifft. Trotz der Möglichkeit, in den Tiefen des Systems die Vorauswahl treffen zu können, war ständig All channel Stereo o.ä. wieder aktiv, oder trotz DTS/DD Signal ein Manuelles eingreifen notwendig. Wobei ich nicht ausschliessen kann, dass da die Familie dran Mitschuld hatte. Schlecht wären auch zu viele oft benötigte Funktionen, die ich nicht oder nur umständlich über Menüs erreichen kann. Denn für diese Funktionen müsste ich dann wiederum ggf Tasten der Harmony "fremdverwenden".

Modelle der gängigen Hersteller, die ich momentan im Auge habe

Denon: 3500/3600 (keine Cleane Front) 4100/4200/4300/4400
Marantz: 6010/6011/6012/6013/6014, 7010/7011/7012
Onkyo: 1010/1030 (müsste dann aber bei Aufrüstung recht früh wieder wechseln) RZ 830/840, RZ 1100
Pioneer,Yamaha: habe ich mich noch nicht näher mit befasst. Klang wie auch Bedienung eines älteren Yamaha (663 o.ä.) sind mir jedenfalls nicht in guter Erinnerung geblieben, was freilich nichts mehr zu sagen hat.

XN04113
Inventar

#2 erstellt: 08. Mai 2020, 14:28

der x3500 hat keine 9 Endstufen, die hat erst der x3600 oder größer (Auro3D erst ab x4xxx)
Marantz 6010 ebenfalls keine 9, erst ab 6011 sind es 9 und auch 11.2 Verarbeitung (Auro3D erst ab 7xxx)
vom Pioner und Onkyo rate ich ab
Alternativ noch Yamaha 2080

Marco76
Ist häufiger hier

#3 erstellt: 08. Mai 2020, 16:47

Schonmal gut, die Info. Danke!

Da ich bisher nur 5.1 betrieben und mich mit den verschiedenen Möglichkeiten noch garnicht befasst habe wäre das wohl zunächst kein Problem.
Aber bei einem hochpreisigen Gerät würde ich schon drauf achten, dass ich mich da nicht unnötig beschränke. Solange mir da keine Funktionen fehlen, darf der AVR gerne einige Jahre bei mir spielen.
Also Denon 4400, Marantz 6012/7012 stehen bei mir schon ganz oben auf der Liste. Wie sieht es da mit der Zuverlässigkeit aus? Möchte ungern 800€ in ein gebrauchtes Gerät investieren, bei dem z.B. das neue HDMI Board eigentlich schon überfällig wäre.

Denon_1957
Inventar

#4 erstellt: 08. Mai 2020, 18:41

Wenn du gebraucht kaufst must du immer damit rechnen das der AVR nach kurzer Zeit kaputt geht kann aber muß nicht sein.
Ich hab mal hier aus dem Forum eine Rotel Endstufe RB 1072 gekauft die ist genau nach 3 Monaten kaputt gegangen habe dann für die Reparatur die hälfte des Kaufpreises bezahlt für den Preiß hätte ich dann aber etwas neues bekommen ich kaufe grundsätzlich nix mehr gebraucht bin geheilt.

Marco76
Ist häufiger hier

#5 erstellt: 09. Mai 2020, 09:24

Ja, Norbert. Das ist mir natürlich klar.

Bei einem Gebrauchtkauf geht es natürlich immer um den Preis. Je höher der Schnäppchenfaktor, umso eher geht man das Risiko ein. Und es ist immer ein Risiko. Selbst wenn der Verkäufer der fairste Geschäftspartner mit besten Absichten ist.

Teilweise werden Geräte zu Preisen angeboten, wo mich der nach-Nachfolger als Neugerät mit voller Garantie nur 20% mehr kostet. Das kommt natürlich garnicht in Frage.

dejavu1712
Inventar

#6 erstellt: 09. Mai 2020, 10:44

Mit Technik vollgestopfte Elektronik (z.B. AVR) würde ich auch nicht gebraucht kaufen, da ist die
Gefahr eines Defektes relativ groß, zu mal diese Geräte sowieso nur eine kurze Halbwertzeit
haben oder warum kommt hier jedes Jahr wieder was Neues raus und so viel spart man bei
einem recht aktuellen Gerät auch nicht, wenn man mit dem Händler einen guten Preis verhandelt.

Bei Vollverstärkern oder Endstufen ist die Gefahr eines Defektes mEn schon weitaus geringer.

Mit gebrauchten LS ist ein Defekt nur noch minimal, es sein denn man verursacht den Schaden selbst,
z.B. durch zu lautes hören etc., allerdings birgt der Gebrauchtkauf wieder andere Gefahren/Nachteile.

Im großen und ganz muss das aber jeder für sich selbst abwägen....

Marco76
Ist häufiger hier

#7 erstellt: 09. Mai 2020, 13:27

Gerade wegen solcher bekannter Problemchen bin ich ja so unschlüssig.

Aber das muss ich kurzfristig, je nach Angebot entscheiden. Solange ich von euch nicht höre „Modell xxx auf keinen Fall wegen....“ scheinen die genannten Geräte ja soweit in Ordnung zu sein.
Ich warte dann mal ab, was die Versicherung sagt, dann kann ich den finanziellen Spielraum besser abstecken...

Marco76
Ist häufiger hier

#8 erstellt: 16. Mai 2020, 20:14

Habe jetzt von nem Kumpel Übergangszeiten einen Denon X3100 für kleines Geld bekommen.
Eigentlich ausreichend, wenn auch sehr träge in der Bedienung. Außerdem leider keinen Phono Eingang. Aber immerhin tönt wieder was im Wohnzimmer.

Die Versicherung hat mir 800€ angeboten, in etwas das, womit ich gerechnet hatte.
Und es würde reichen, um den Onkyo adäquat zu ersetzen. Der BR Player war ohnehin so gut wie abgeschrieben.

Dummerweise hat der Anschluss aller Geräte zu der Erkenntnis geführt, dass der Beamer es ebenfalls nicht mehr tut. Die HDMI Eingänge sind tot.

Bin mal gespannt was es damit noch gibt. Habe den Defekt nachgemeldet. Zwar hatte ich letztes Jahr mit dem Gedanken gespielt, den Beamer für einen großen TV abzuschaffen, aber das ist momentan nicht drin.

Marco76
Ist häufiger hier

#9 erstellt: 30. Mai 2020, 23:59

Gerade die Bestellung für nen Denon 4500 abgeschickt.
Der defekte BR Player wird durch den Samsung BD F 7500 aus dem Wohnzimmer ersetzt. Dort wird dann vermutlich der Sony UBP-X700 Einzug halten.

Was den Beamer betrifft... habe testweise einen HDMI> VGA konverter bestellt. Kostet ja nichts und ist ein Versuch wert. Wenn das funktioniert, und es auch keine Probleme mit dem HDCP gibt, betreibe ich den Epson 3200 noch weiter. Ansonsten gibts nen Ersatz (Epson 7000 oder 7100).
Meine Billigheimer Lautsprecher dürfen dann wohl doch noch etwas bleiben...

Marco76
Ist häufiger hier

#10 erstellt: 06. Jun 2020, 17:02

Kleines Update...
Der Denon hat Einzug gehalten. Ich bin sehr zufrieden.
Die Ansteuerung des Beamers über den HDMI>VGA Konverter funktioniert Problemlos. Zwar bilde ich mir einen kleinen Schärfeverlust ein, aber damit komme ich erstmal klar, immerhin kann ich ihn so trotz Defekts der HDMI Eingänge weiternutzen.

Kleinere Probleme gibt es im Zusammenspiel mit dem Entertain Receiver. Stichwort HDCP 2.2. Manchmal gibt es beim Einschalten nur die Fehlermeldung, dass der TV kein HDCP unterstützt und der Inhalt nicht wiedergegeben werden kann. Ich lasse testweise über die Harmony jetzt mal den AVR zuerst einschalten, und habe dem Entertain Receiver ne kurze Verzögerung vor dem Einschalten spendiert.

Ich habe hier noch ein paar ungenutzte Lautsprecher rumstehen. Ein Magnat Motion 990, dessen Standlautsprecher mal wegen Überschwemmung im Nassen standen. Die kleinen Regallautsprecher aus dem Set bilden seit gestern testweise Rear Heights, für die Front Heights habe ich für kleines Geld nen baugleichen Center geschossen, der noch im Zulauf ist. Die beiden Center werden dann auf der Leinwandverblendung einen Platz finden. Mal schauen, wie sich das macht.

Nebenbei habe ich in der Kramkiste noch weitere Lautsprecherkomponenten wiederentdeckt.
-Die Hochtöner und Weichen eines hochwertigen MB Quart zweiwegesystems fürs Auto. (PSC 216)
-2x13cm SinusLive TMT
-Weichen, HT und TMT von älteren, günstigen Magnat Standlautsprechern
-Diverse Anschlussterminals und BR Rohre

Ich werde mir da jetzt mit den MBQuart HT, MBQuart Weichen und den 20‘ er Chassis aus den Magnat Motion Standlautsprechern kleine Regallautsprecher bauen. Die Weiche passt zumindest zum HT, Trennfrequenz ist mit 2500 Hz hoffentlich nicht zu hoch für die 20 er TT, Impedanz vom TT passt und die Gehäusegröße ist relativ flexibel, da ich der Einfachheit halber geschlossen bei ca 30L bleibe. Holz habe ich eh noch da, daher kostet mich der Versuch nichts. Wenn es nichts wird, messe ich den Frequenzgang des TT in dem Gehäuse und werde ne passende Weiche bauen i.V.m. einem der drei verschiedenen HT, die mir zur Verfügung stehen.