Planung Heimkino im Keller

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wernersen1982
Neuling
#1 erstellt: 25. Sep 2012, 11:40
Skizze Grundriss
Hallo zusammen,

ich bin neu hier und eins vorweg: Mich hat das Heimkinofieber gepackt und ich hoffe, Ihr könnt meine zunehmende Begeisterung für das Thema anfeuern.

Kurz zu meiner Geschichte:
Ich baue bzw. lasse momentan ein Einfamilienhaus mit Büro bauen. Insgesamt 2 Etagen und Keller mit jeweils einer Wohnfläche von ca. 140m².

Ursprünglich hatte ich nicht geplant, ein Heimkino zu bauen. Aber als ich das erste Mal im Keller unter der Doppelgarage gestanden bin, habe ich mich an meine Jugend erinnert, in der ich mich zeitweise sehr intensiv mit dem Thema Heimkino beschäftigt habe.
Zu dieser Zeit war zwar mehr der Fokus auf der Thematik "DIY-Beamertechnik" (also für kleines Geld einen selbstgebauten Beamer für die Filmprojektion herzustellen), aber nichts desto trotz, hat man immer für ein eigenes, halbprofessionelles Heimkino geschwärmt.

Und als ich, wie gesagt, in diesem Raum zum ersten Mal stand, wurde ich schlagartig an diese Zeit erinnert.

Daher steht für mich fest, dieser Raum wird zum Heimkino ausgebaut. Jetzt muss nur noch der Familienrat meiner Idee zustimmen. Aber ich denke, dass ich schlagende Argumente für die Umplanung der Raumnutzung habe.

Ursprünglich soll der Raum, der die Abmaße 8,4x5,1x2,5m (also ca. 40m², rund herum gegossene Betonwände, siehe Skizze) im Rohbauzustand hat, für die Lagerung von 9t Pellets und als Werkzeugraum dienen.

Da der Pellettank lediglich 2,6m auf 2,6m misst, sieht meine momentane Planung vor, dass ich den Raum mit dem Tank vom restlichen Zimmer abtrenne und in diesen separaten Raum die Technik bzw. Steuerung (Musikrack, PC, Spielekonsole etc.) des davorliegenden Heimkinos unterbringe.

Schöner Nebeneffekt: Der Beamer könnte hinter einem Museumsglas im Technikraum untergebracht werden. Somit wäre die störenden Lüftergeräusche im Heimkinoraum deutlich zu verringern.

Also würde die Abmessung des eigentlichen Heimkinoraums ca. 5,6m auf 5,1m betragen.

Was meint Ihr? Eine gute Abmessung für ein Heimkino, in dem später 3-6 Personen Platz finden sollen?

Ich habe noch etwas Kopfweh wegen der späteren Positionierung der Boxen und der Abstand der Zuschauer zur Leinwand. In meiner Erinnerung habe ich noch den Grundsatz, dass die optimale Sitzposition der Zuschauer bei 2/3 der Gesamtlänge des Raums vor der Leinwand liegt.
Das wären dann bei mir ca. 3,7m vor der Leinwand. Ich hatte an eine Leinwand 16:9 mit einer Diagonalen von 100" gedacht.
Reicht die Entfernung zur Leinwand dann aus?

Theoretisch könnte ich mir auch vorstellen, den Pellettank an eine andere Stelle im Keller zu versetzen und dann die Trennwand zum Heimkinotechnikraum auf ein optimales Maß zu platzieren.

Wie seht Ihr das?
Gibt es eine Faustformel, mit der man die optimalen Raumabmessungen festlegen kann?

Wie Ihr Euch vorstellen könnt, ist die Raumakustik momentan vergleichbar mit der einer Höhle.

Da ich sowohl die Decke als auch die Wände noch wärmedämmen möchte, stellt sich die Frage, ob man dies mit einer Optimierung der Schallakustik direkt verbinden kann.
Habt Ihr damit Erfahrungen oder würdet Ihr zuerst die Wärmedämmung (Rockwoll o.ä.) anbringen und danach mit Akustikbauteilen (Platten, Absorbern etc.) arbeiten.

Wie Ihr schon seht, ergeben sich schon in der frühen Planungsphase eine Vielzahl an Fragen. Aber bevor ich anfange, sollte die Planung zumindest in groben Zügen stehen.

Ich bedanke mich für Eure Antworten schon mal im voraus.

Gruß
Wernersen
binap
Inventar
#2 erstellt: 25. Sep 2012, 17:44
Hi Wernersen,
Erst mal willkommen bei den Heimkinoverrückten.
So auf die Schnelle gesagt, Du hättest nach Deiner bisherigen Panung dann einen fast quadratischen Raum, akustisch denkbar ungünstig für ein Heimkino. Was für ein Setup möchtest Du denn fahren, 5.1 oder 7.1?
Am besten Du schaust Dir zuerst die hiesigen Bauthreads hier im Bereich einmal durch, dann werden sicherlich die größten Fragen geklärt.

Viele Grüße,
Binap
wernersen1982
Neuling
#3 erstellt: 26. Sep 2012, 06:57
Ursprünglich hatte ich an 5.1 oder 5.2 System gedacht.

Da Du mir jetzt aber von einem fast quadratischen Raum abrätst, werde ich wohl doch den Pellettank aus dem Zimmer nehmen.

Von der Idee, einen abgetrennten Technikraum zu realsieren, bin ich aber noch überzeugt. Ich werde die Abmaße des Raums dann auf 1,4x5,1m abändern. Dann bliebe für den eigentlichen Kinoraum 7x5,1m.

Gibt es ein empfehlenwertes 3D-Planungstool, um für die Raumgestaltung einige Entwürfe erstellen zu können? Gerne auch kostenlos.

Ich werde mir mal in der Zwischenzeit, ein paar Bauberichte hier im Forum zu Gemüte führen. Insbesondere den Bericht des "Binaptikums". Da wurde ja auch viel mit Akustikelementen gearbeitet.

Gruß
Wernersen
quetzacotl
Stammgast
#4 erstellt: 26. Sep 2012, 07:28
Zur Frage mit dem 3D Planner hier ein Vorschlag.
binap
Inventar
#5 erstellt: 26. Sep 2012, 11:18

Gibt es ein empfehlenwertes 3D-Planungstool, um für die Raumgestaltung einige Entwürfe erstellen zu können? Gerne auch kostenlos

Wenn Du sowas brauchst... Das gängigste 3D-Planungstool ist eigentlich Google Sketchup:
SketchUp

Insbesondere den Bericht des "Binaptikums". Da wurde ja auch viel mit Akustikelementen gearbeitet.

Sehr schön.
JULOR
Inventar
#6 erstellt: 26. Sep 2012, 11:19
Die Pellets machen schönen Feinstaub, der ist Gift für die Elektronik. Wenn der Tank nicht dicht ist (oft sind sie oben offen und die Pellets werden nur reingeschüttet), solltest du mindestens eine Trennwand zur Technik einbauen. Oder wie schon geschrieben, den Tank ganz woanders hinstellen.
jopi1
Inventar
#7 erstellt: 26. Sep 2012, 11:25
Geh bitte auch noch näher auf die geplante Dämmung des Kellers ein, was du vor hast, wie du mit der ggf. vorkommenden Luftfeuchtigkeit umgehst. Hat der Raum Fenster? Oder wie sorgst du für die notwendige Belüftung?

Ich bin mal gespannt!
wernersen1982
Neuling
#8 erstellt: 27. Sep 2012, 07:11
Ich werde mal beide Programme ausprobieren.

Eine 3D-Übericht würde meines Erachtens die Planung doch erleichtern. Man könnte die verschiedenen Ideen mal anhand des Modells durchspielen.
Werde mich mal in den kommenden Tagen daran versuchen.

Der Tank ist zwar staubdicht ausgeführt, aber ich habe mich trotzdem entschieden, den kompletten Raum für den Aufbau des Kinos zu verwenden. Damit kann ich die Trennwand fast beliebig setzen, um eine möglichst optimale Aufstellung der LS zu realisieren.
Damit kann ich dann auch die ursprünglich fast quadratische Grundform des Heimkinos umgehen.

Für die Isolation hatte ich zuerst an eine 5er Ytong-Wand gedacht. Da könnte die elektr. Installation relativ einfach versteckt werden.

Nachdem ich nun mit großer Begeisterung den ein oder anderen Baubericht hier im Forum studiert habe, favorisiere ich momentan die Isolation jedoch wie folgt auszuführen:
An die Betonwände ringsherum 5er oder 6er Rahmenschenkel horizontal andübeln und die Zwischenräume mit Hanf- bzw. Glasfaserplatten ausfüllen. Davor würde ich dann OSB-Platten 9mm Stärke stellen.

Danach OSB-Platten streichen und Akustikstoff mittels Rahmenkonstruktion an den Wänden befestigen.
Hier stellt sich doch die Frage, ob der Zwischenraum unterhalb des Stoffs mit Absorbermaterialen auszustopfen ist??

Das selbe würde ich dann an der Decke durchführen.
Auf den Betonboden wird noch Gussasphalt incl. Dämmung aufgetragen. Darauf wollte ich dann einen einfachen Teppichboden auslegen.

Diese Maßnahmen sollten dann schon eine erste Verbesserung der Raumakustik bewirken. Ich möchte aber einen akustisch totgedämpften Raum gerne vermeiden.

Ich erwarte keine Feuchtigkeitsprobleme, da es ein komplett mit Beton ausgegossener Keller zusätzlich ist die Außenwand mit Schwarzanstrich und 6cm Styrodur versehen. Da sollte alles trocken bleiben.

An ein spezielles Be- und Entlüftungssystem habe ich bis jetzt noch nicht gedacht, da der Kellerraum (hinter der späteren Leinwand und im Technikraum) jeweils ein Fenster besitzt.
Was meint Ihr? Ist ein seperates Lüftungssystem notwendig?

Gruß
Wernersen
GlennFresh
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 27. Sep 2012, 07:40
Moin

Erst einmal halte ich es für eine gute Idee den Pellet-Tank in einen anderen Raum zu verlegen.
Nur wenige Häuslebauer sind so flexibel und die Kompromisse fangen oft schon beim Raum an.
Die dadurch gewonnene Fläche ist positiv und der geplante Technikraum macht mMn durchaus Sinn.

Da die Deckenhöhe nur 2,5mtr. beträgt wird es vermutlich schwierig eine Akustikdecke einzuziehen.
Die würde aus akustischer Sicht viel Sinn machen, Knauf bietet aber im Internet einen Planer an.
Dort kannst Du dich ja mal schlau machen, welche Minimum Höhe für eine Akustikdecke benötigt wird.

Zur Leinwand und dem Beamer, wenn Du es perfekt möchtest, rate ich zur Schall transparenten Leinwand.
Als DIY gibt es solche LW schon für relativ kleines Geld, für 3mtr. Bildbreite werden etwa 400€ fällig.
Den Rahmen kann man leicht selbst bauen, so spart man schnell mal 2000€ da bleibt mehr für den Beamer.
So kann man die Front Lsp. hinter der Leinwand positionieren, was gleich mehrere Vorteile mit sich bringt.
Die heutigen Beamer sind meist sehr flexibel in der Montageposition und lassen sich oft über die FB einstellen.
Der Hersteller hält entsprechende Berechnungstools auf seiner Webseite bereit, das erleichtert das Ganze etwas.

Wenn Du den Raum akustisch auf Vordermann bringst, das geht auch unsichtbar, hast du schon mal die halbe Miete beim Klang.
Die Auswahl der Lsp. richtet sich dann nach dem Budget und dem persönlichen Geschmack, die Auswahl ist allerdings riesengroß.

Zum Be und Entlüftungssystem, ich würde das machen, aber weniger wegen der Feuchtigkeit, sondern wegen dem Raumklima!
Wie ein solches System ausfällt und ob es dann überhaupt installiert wird, ist letztendlich sicher auch eine Frage der Kosten.

Der Technikraum für die Geräte lässt eine flexible Auswahl zu, so könnten auch günstige PA-Endstufen mit Lüfter eingesetzt werden.
Wie stehst Du denn bei den Lsp. und den Subwoofern zum Selbstbau, hier wird ein enormes Potenzial und ein sehr gutes PLV geboten.
Hast Du überhaupt schon eine Vorstellung wie das komplette Equipment aussehen könnte und wie hoch ist Dein Budget fürs Heimkino?

Saludos
Glenn
JULOR
Inventar
#10 erstellt: 27. Sep 2012, 08:43
Bei Neubauten sollte zumindest eine Querlüftung in den Kellerräumen Standard sein. So wird ein Luftaustausch zwischen den Räumen gewährleistet. Wie groß sind denn die Fenster? Kleine Kellerfenster oder hast du einen richtigen Aushub davor?
Und natürlich die Heizung nicht vergessen.
Retro-Markus
Inventar
#11 erstellt: 27. Sep 2012, 13:25
Zum Thema "Raumdesign in 3D" hatte ich an anderer Stelle schon mal einen Blog-Beitrag verfasst:

Raumdesign mit Sweethome 3D

Viele Grüße
Markus
wernersen1982
Neuling
#12 erstellt: 27. Sep 2012, 13:31
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten und Anregungen.

Da die Akustik des Raums maßgeblich für den späteren Hörgenuss ist, möchte ich nicht am falschen Ende sparen. Jedoch kann ich mir gut vorstellen, dass der Einbau dieser Akustikplatten von Knauf nicht ganz preiswert sein würde.

Ich habe in den Bauberichten mehrfach gesehen, dass mit sog. Akustikstoff gearbeitet wurde. Ist das vergleichbar mit diesen Knauf-Platten?

Das notwendige handwerkliche Geschickt bringe ich (denke ich) schon mit um mit Holzmaterialien entsprechende Rahmen anzufertigen.

Bei den Fenstern handelt es sich um rel. große Kellerfenster mit davor angebrachten Lichtschacht.

Da die Leinwand später direkt vor dem Kellerfenster angebracht sein wird, hätte ich eine Rolloleinwand bevorzugt.

Theoretisch wäre aber auch eine selbstgebaute, abnehmbare Leinwand mit entsprechend montierbarer Maskierung denkbar.

Das würde natürlich etwas Geld einsparen.

Bei der LS- und Technik-Wahl (AVR u.ä.), tue ich mir noch richtig schwer. Da muss ich mich noch richtig einarbeiten. Ich werde den Raum zu 70% zum Filme schauen verwenden, der Rest verteilt sich auf Musik hören und etwas zocken.
Die LS sollen mir eine später ausgewogene, vielleicht etwas basslastige, Akustikatmosphäre schaffen. Schwer zu beschreiben, es muss sich einfach gut anhören. Momentan schaue ich mich bei Heco, Nubert, Klipsch, Canton um, bin aber für Vorschläge immer offen.

Selbstgebaute LS halte ich momentan für keine Alternative. Da werde ich auf die langjährigen Erfahrungen der LS-Hersteller zurückgreifen.

Das Gesamtbudget sollte die 10000 bis max. 12000 Euro nicht übersteigen.

Gruß
Wernersen
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