Raumkorrektur (per Dirac etc.) und Endstufenbelastung

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Berndk*
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 08. Nov 2023, 16:32
Hallo zusammen,

ich arbeite mich gerade in Dirac ein. Ein erster Korrekturvorschlag der Software nach Messung hob den Bassbereich über 7 dB an. Ich bin kein extremer Lauthörer würde ich sagen. Gehobene Pegel sind aber schon drin (muß auf keine Nachbarn Rücksicht nehmen).

Meine LS liegen bei 88 dB Kennschalldruck. AVC ist ein Mittelklasse Denon X3800H. Leider finde ich nur die Angabe (gilt für alle LS) 105W/8Ohm und 135W/6Ohm pro LS - ich habe 4 Ohm LS dran hängen (laut Manual möglich).

Irgendwo in meinem Hirn spukte noch von früher herum, daß solche Anhebungen mordsmäßig Leistung verbraten und man solle lieber per EQ eher absenken als anheben. Kurz recherchiert und wenn ich das richtig sehe müßte bei mir doch theoretisch gelten:

88 dB bei 1W in 1m Entfernung. Allerdings sitze ich ca. 2,25 m von den Front LS weg, das kostet nochmal 7,5 dB. Damit sind wir dann bei rund 81 db als Ausgangsbasis:

+3 dB Dynamik = 2 Watt
+6 dB Dynamik = 4 Watt
+9 dB Dynamik = 8 Watt
+12dB Dynamik = 16 Watt
+15dB Dynamik = 32 Watt
+18dB Dynamik = 64 Watt
+21dB Dynamik = 128 Watt (entspricht 102 dB am Hörplatz)
+24dB Dynamik = 256 Watt

Also 102 dB sind in der Theorie so das Maximum mit den LS an dem AVC. Sollte ja reichen, aber nicht ausgeschlossen, daß man da in lauten Szenen auch mal fast an der Leistungsgrenze kratzt (von der man sich fern halten sollte). Da frage ich mich, ob ich da per EQ überhaupt noch was anheben kann/sollte? Ist irgendwo ein Denkfehler?

Da ich bisher noch nirgends den Ansatz gelesen habe, anstatt den Bassbereich anzuheben, den restlichen Frequenzbereich abzusenken (wäre theoretisch doch endstufenfreundlicher?), scheint es mit so einem Ansatz wohl gravierende klangliche Nachteile zu geben? Die Kurve wäre ja genau dieselbe, nur läge der Bassbereich auf 0 dB und der ganze Rest "drunter". Auf die Schnelle probiert mit dem Denon eigenen grafischen EQ war bei Absenkung von Höhen und Mitten die ganze räumliche Wiedergabe im Eimer. Mit Dirac muß ich das noch probieren, das dürfte deutlich ausgefeilter sein als die genannte provisorische Holzhammer Methode. Vielleicht hat jemand Erfahrungswerte und es geht grundsätzlich nur per Bass anheben, dann kann ich mir die Probiererei schenken?

Grüße
Bernd


[Beitrag von Berndk* am 08. Nov 2023, 17:00 bearbeitet]
Prim2357
Inventar
#2 erstellt: 08. Nov 2023, 18:12
Moin,

ist denn die vorgeschlagene Kurve so bassintensiv oder hebt Dirac nur in Teilbereichen den Bass so stark an?
Bei Dirac hat man nicht die Audyssey Loudness (Dyn. EQ) zur Auswahl, diese hebt je nach Einstellung und Lautstärke den Bassbereich noch mehr an.

Es ist jetzt eigentlich egal ob du den Basspegel anhebst oder den Rest absenkst, für eine identische Abhörlautstärke ist es quasi egal, senkst du ab, musst du insgesamt lauter machen um auf dieselbe Lautstärke zu kommen.

Bei normalen Lautstärken wird da nichts passieren, wenn du laut hören möchtest würde ich über Subwoofer nachdenken und die normalen Lautsprecher vom Tiefbass befreien....
Berndk*
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 09. Nov 2023, 09:06
Hallo,

danke für die Antwort. Einen brauchbaren 20 Hz 12" Aktivsub (Nubert AW 850) habe ich hier stehen und ist im Heimkinobetrieb unter 40 Hz auch eingebunden (da Stand LS ohne WAF ;-): ASE Silenos, höre auch viel Stereo damit). Um die Frage zur Kurve zu beantworten, muß ich erst wieder Dirac Live mit dem AVC verbunden bekommen. Der erste Receiver war nach 3 Tagen (ohne nennenswerte Belastung, reine Programmierarbeiten, etwas Dirac) defekt. Mit dem (identischen) Austauschgerät funktioniert die Dirac Lizenz nicht mehr. Seit Montag ist die Dirac Hepldesk Seite down. Melde mich wieder...

Gruß
Bernd


[Beitrag von Berndk* am 09. Nov 2023, 10:40 bearbeitet]
Der_Weihnachtsmann
Stammgast
#4 erstellt: 09. Nov 2023, 09:28
Ich glaube, du hast in deiner Rechnung vergessen, dass du ja zwei Lautsprecher hast. Da kommen noch mal 3 db drauf, sodass du bei 128 w bei 105 db landest. Da wirst du wohl auch nie ankommen und alles darunter braucht so viel weniger Leistung, dass du wohl noch genug Reserven haben dürftest.
BassTrap
Inventar
#5 erstellt: 09. Nov 2023, 12:39

Berndk* (Beitrag #3) schrieb:
Einen brauchbaren 20 Hz 12" Aktivsub (Nubert AW 850) habe ich hier stehen und ist im Heimkinobetrieb unter 40 Hz auch eingebunden (da Stand LS ohne WAF ;-): ASE Silenos, höre auch viel Stereo damit).

Bei >7dB Bassanhebung bleibt vom 40Hz Highpass für die Silenos nicht mehr allzu viel übrig. Die würde ich dann höher trennen. Bei fullrange im Stereobetrieb kommt die Bassanhebung bei den Silenos komplett an.

Bei einer Bassanhebung funktioniert die Rechnung mit dem Kennschalldruck und Verstärkerbelastung durch plus x dB nicht mehr. Bass wird zum einen leiser wahrgenommen, braucht zum anderen aber auch noch sehr viel mehr Leistung als Mittel- und Hochton.
Berndk*
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 09. Nov 2023, 16:28
Hallo zusammen,

danke für Eure Gedanken!


BassTrap (Beitrag #5) schrieb:
Bei einer Bassanhebung funktioniert die Rechnung mit dem Kennschalldruck und Verstärkerbelastung durch plus x dB nicht mehr. Bass wird zum einen leiser wahrgenommen, braucht zum anderen aber auch noch sehr viel mehr Leistung als Mittel- und Hochton.


Da schließt sich der Kreis - meine Befüchtung war, daß aufgrund des Leistungsbedarfs im Bass deutliches Equalizing in dem Bereich die Endstufe zum Abwinken bringt oder zumindest bei Dynamikspitzen an ihre Grenzen. Ich hatte vor Jahren mal was dazu gelesen (finde es leider nicht mehr), was mich bisher immer von mehr als 6 dB Anhebungen abgehalten hat. Daher war ich erstaunt über die 7+ (Shelf-Kurve, keine Peaks) bei Dirac. Aber ich muß das noch mal im Detail anschauen...sollte ich meine Lizenz mal wieder freigeschaltet bekommen (Warten, Tag 4).

Gruß
Bernd


[Beitrag von Berndk* am 09. Nov 2023, 16:33 bearbeitet]
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