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Qualität von Video/Audio-Anschlüssen+A -A |
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Autor |
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da_jupp
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 25. Jul 2006, 12:10 | |
Es gibt ja mittlerweile die verschiedensten Anschlüsse für Video- und Audiokabel. Von Video, S-Video über Component-Video bis zu HDMI. Ähnlich ist es beim Ton: Cinch, Coaxial, Optical und, was ich ich auch noch gelesen habe, Farbkodierte 7.1-Multichannel-Eingänge. Gibt es hier, sagen wir einmal, eine Qualitätsreihenfolge? Vielen Dank schon mal im Voraus da_jupp |
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Totenlicht
Stammgast |
#2 erstellt: 25. Jul 2006, 12:57 | |
Ahoi, zunächst einmal kann man deine Frage allgemein mit einem "Ja" beantworten, es gibt tatsächlich qualitative Unterschiede zwischen den einzelnen Schnittstellen, so daß man also auch eine Rangliste bilden könnte. ABER: Man darf dabei nie den Anwendungszweck außer acht lassen um nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Und man muß klar die Unterscheidung zwischen digitalen und analogen Signalen treffen. Der erste Unterschied liegt schon zwischen Video- und Audiosignalen. Ein Anschluß für ein (analog übertragenes) Audiosignal besteht (außer bei speziellen, eher im Studiobereich anzutreffenden XLR Verkabelungen, hier werden zwei Signalleitungen mit jeweils entgegengesetzter Phase und ein Masseanschluß verwendet) prinzipiell aus einer Signalleitung und einem Masseanschluß. In diesem Zusammenhang ist also ein Cinch-Anschluß die erste und an sich auch einzige Wahl. Eine Qualitätsminderung ist hier durch Einstreuungen elektormagnetischer Felder oder schlechte Kabel (hohe Kapazität, etc.) möglich. Bei digitalen Verbindungen (per Koax oder optischem Kabel) werden die Signale praktisch verlustfrei übertragen, hier spielen Einstreuungen nur bei koaxialen Verbindungen eine Rolle und führen auch nicht zu einer Minderung des Klangs sondern zum Aussetzen des Signals. Man könnte(!) also folgende Reihenfolge aufstellen (von "schlecht" zu "gut"): Cinch -> Coax -> Optisch. Allerdings bleibt die Frage nach dem Anwendungsgebiet, die man nie isoliert von der verwendeten Schnittstelle sehen kann. Wenn ich z.B. den internen Wandler meines CD Players nutzen möchte, so kann ich nur per Cinch (oder eben XLR) verbinden, auch wenn die Verbindung rein theoretisch anfälliger für Störungen ist. Eine qualitative Einordnung macht deshalb keinen rechten Sinn. Nebenbei: 7.1 Multichannel Eingänge sind auch nichts anderes als normale analoge Verbindungen und fallen zusätzlich unter die Kategorie Cinch (was die Form der Anschlüsse angeht). Anders sieht das im Video-Bereich aus. Je nachdem welchen Übertragungsstandard man einsetzt können hier rein prinzipbedingt Qualitätsunterschiede auftauchen. Dabei ist (unter Anderem) entscheidend, wie viele Leitungen ich verwende um das Signal zu transportieren. Werden (wie bei Composite) nur eine Signalleitung und eine Masse genutzt kann die Qualität leiden da hier über eine einzige Leitung mehrere Informationen auf ein Trägersignal aufmoduliert werden (Helligkeit, Farbe) --> frequenzgeteiltes Multiplexing. Beim Auftrennen der gemultiplexten Signale kan dann prinzipbedingt z.B. ein Rauschen entstehen. Anders bei S-Video oder RGB, hier sind Helligkeit und Farbe bzw. sogar die einzelnen Farben auf eigene Leitungen verteilt (und separat einer Masseleitung zugeordnet), so daß keine Vermischung der Informationen erfolgen muß. Allerdings kann es so wiederum zu einer Beeinflussung der einzelnen Leitungen untereinander kommen, vor allem bei größeren Kabellängen. Eine Reihenfolge könnte so aussehen: Composite --> S-Video --> RGB. HDMI ist wiederum ein digitales Format (das außerdem noch zur gleichzeitigen Ton- und Videoübertragung dient) und läßt damit die geringsten Qualitätsverluste vermuten. Dennoch: Problem kann hier der Kopierschutz sein der eine flexible Verwendung der Schnittstelle verhindert und somit wiederum der Qualitätsfrage eine Anwendungsrelevanz hinzufügt. Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen. |
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da_jupp
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 25. Jul 2006, 14:39 | |
Vielen Dank für die sehr ausführliche und aufschlussreiche Antwort. Ich hätte nur noch eine Frage: Sind jetzt die Multichannel-Eingänge zu bevorzugen, da hier pro Kanal ein gesondertes Signal übermittelt wird, oder sollte man doch lieber auf die digitale Übertragung zurückgreifen? Natürlich hängt das sicherlich von der Qualität der D/A Wandler in DVD-Player und A/V-Receiver - aber angenommen beide D/A Wandler sind sehr hochwertig und verarbeiten das Signal bestmöglichst. |
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Totenlicht
Stammgast |
#4 erstellt: 25. Jul 2006, 14:49 | |
Das kann man pauschal wieder einmal nicht beantworten. An sich ist ggegen Multichannel nichts einzuwenden, sinnvoll ist das aber eigentlich nur wenn der (Vor-)Verstärker z.B. keine Decodierung eines DTS oder Dolby Digital Signals erlaubt und man somit zwingend den (dann hoffentlich vorhandenen) Decoder des DVD-Players nutzen muß. Andernfalls ist es bequemer, einfach eine optische Strippe zwischen DVD Player und Receiver zu legen und sich die Fummelei mit 7 Kabeln zu sparen. Anders bei Super-Audio-CD oder DVD-Audio, hier gibt es keinen anderen Weg (außer über HDMI wenn ich richtig informiert bin) als die analoge Verbindung zu wählen (zumindest wenn man die volle Auflösung des SACD oder DVDA Signals nutzen möchte), über die optischen Standardausgänge kommt in diesem Fall gar nichts an. Kurz gesagt: bei Audio richtet sich meiner Ansicht nach die Art der Verbindung nach dem Zweck und den technischen Besonderheiten der zu verbindenden Geräte. Bei gleichwertigen Wandlern und unter der Voraussetzung daß damit keine Tonformate außen vor bleiben ist digitale Verkabelung der einfachere Weg, klanglich wirkt sich das in diesem Bereich (ordentliche Kabel vorausgesetzt) nicht aus, da bei analogen Verbindungen immer 1 x Signal und 1 x Masse vorhanden sind und es somit im analogen Bereich (abgesehen von XLR das aber nur zwischen Vor- und Endstufe bzw. zwischen einigen hochwertigen CD Playern und Verstärkern verwendet wird) keine Alternativen gibt. [Beitrag von Totenlicht am 25. Jul 2006, 14:52 bearbeitet] |
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Crazy-Horse
Inventar |
#5 erstellt: 26. Jul 2006, 13:55 | |
Es gibt auch noch andere Formen der Digitalverbindung, i-Link und Denon Link können beide sogar DVD-Audio und SACD übertragen. Aber auch symmetrische Digitalverbindungen die dann über XLR laufen sind zu erwähnen. Gerade die symmetrischen können Qualitativ deutlich Punkten, da hier auch Taktinformationen mit übertragen werden. Zu diesen Verbindungen zählen digital XLR und Denon Link Verbindungen. |
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Totenlicht
Stammgast |
#6 erstellt: 26. Jul 2006, 14:21 | |
Wird nicht auch bei einer stinknormalen optischen Digitalverbindung der Takt mit übertragen?! |
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Crazy-Horse
Inventar |
#7 erstellt: 26. Jul 2006, 16:43 | |
Das schon, aber die normalen Toslink Verbindungen haben Probleme mit Jitter, das sind Laufzeitfehler und diese können sich bemerkbar machen. Ich empfehle jedem das selber zu testen, hat man Geräte die über eine symmetrische Verbindung verfügen ist das relativ einfach möglich. |
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