Unterschiede bei der Dekodierung in Player<->AVR trotz HDMI?

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Jackhammer2k
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 19. Sep 2008, 09:34
Hallo!
Ich habe nun schon des öfteren mit nem Kumpel über ein leidiges Thema gesprochen, bei dem wir einfach nicht verstehen, wo das Problem ist. Bei dem Lesen einiger Threads hier ist mir aufgefallen, dass andere das gleiche Problem haben und auch einige Leute vielleicht eine Antwort auf das Problem haben.

Es geht hier um die Frage, ob die Decodierung im AV-Receiver wirklich höherwertig als die Dekodierung im Player sein kann bei komplett digitaler Verarbeitung/Übertragung?

Im folgenden geht es nur noch um die rein digitale Übertragung von Sound über HDMI. Es entfällt also jegliche Analog-Wandlung (bis zu den D/A-Wandlern im AV-Receiver natürlich) und übrig bleibt nur Hin- und Hergeschiebe von Bits und Bytes.

Da ich die Diskussion gerne eher auf technischen Begründungen anstatt auf Erfahrungsberichte aufbauen würde, dachte ich mir, die Signalverarbeitungskette einzeln zu durchleuchten.
  1. (Bluray-Player) Lesen der Quelldaten -> Dekodierung in PCM -> Übertragung per HDMI -> PCM an D/A-Wandler übergeben (AV-Receiver)
  2. (Bluray-Player) Lesen der Quelldaten -> Bitstream -> Übertragung per HDMI -> Dekodierung in PCM -> PCM an D/A-Wandler übergeben (AV-Receiver)
In welchem Abschnitt können tatsächlich Qualitätsunterschiede auftreten?

Lesen der Quelldaten:
Hier kenne ich mich nicht so aus. Ich weiß nur, dass es da Qualitätsunterschiede wegen dem Jitter gibt.

Dekodierung in PCM:
DD/DTS (verlustbehaftete Formate): Die Dekodierung von verlustbehafteten Formaten basiert auf Heuristiken, um die verlorenen Bits wiederherzustellen. Dabei muss die Berechnung natürlich in Echtzeit erfolgen. Aus diesem Grund kann ein leistungsstarker Prozessor eine höhere Genauigkeit in Echtzeit berechnen als ein leistungsschwächerer Prozessor. Hier kann es also tatsächlich zu Unterschieden in der Qualität kommen.
TrueHD/DTS HD Master Audio (verlustfreie Formate): Bei der Dekodierung dieser Formate darf eigentlich kein Unterschied auftreten, da bei verlustfrei komprimierte Daten natürlich bei der Dekodierung die Originaldaten rauskommen müssen (siehe ZIP, RAR, FLAC, etc.). Demzufolge kann es bei diesen Formaten keinen Qualitätsunterschied geben, wenn unterschiedliche Dekoder die Daten dekodieren. Andernfalls ist einer der Dekoder fehlerhaft.

Übertragung per HDMI:
Solange alle Komponenten innerhalb der Spezifikationen arbeiten, sollte hier kein Qualitätsunterschied auftreten können (bezogen auf die Übertragenden Daten (PCM/Bitstream), nicht Kabelqualität).

PCM an D/A-Wandler übergeben:
Wenn man DSPs und Einmesssysteme ausblendet, sollte hier eigentlich nichts weiter passieren, was die Qualität beeinflussen könnte.

Soviel zu meinen Informationen dazu. Ich hoffe, dass es hier Leute gibt, die von ein paar der Bereiche mehr Ahnung haben und dort vielleicht ihr Statement abgeben können.

P.S.: Aufgekommen ist das Thema natürlich, da unsere AV-Receiver zwar HDMI, aber kein HDMI 1.3 unterstützen. Wir möchten mit diesen aber natürlich trotzdem in den Genuss von TrueHD&Co kommen.
Jackhammer2k
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 25. Sep 2008, 20:52
Falls es noch jemanden interessiert: Ich hab den Thread noch in nem anderen Forum gestartet und dort etwas mehr Reaktion bekommen.
http://www.audio.de/...avr-trotz-hdmi-1892/

Außerdem gibts auch noch eine detaillierte Erklärung in nem Test von Stereoplay 9/2008 des Denon DVD 2500BT (siehe www.denon.de)

Wenn die Uhr falsch geht
So einfach sich die Übertragung über nur ein Kabel auch anhört, der Teufel steckt im Detail. Warum... klingt der HD-Ton nachvollziehbar besser, wenn ihn der Receiver statt PCM als Stream-Signal zugespielt bekommt? Eine Antwort findet sich in den HDMI-Spezifikationen: Der Start der einzelnen Musik-Datenworte ist nicht exakt definiert, das Taktsignal muss im Receiverbaustein aus dem Video-Clock zurückgewonnen werden. Kein Problem, wenn der Player das Video- und Audio-Timing mit einem einzigen Quarz generiert. Dann stehen die unterschiedlichen Abläufe in einem mathematischen Zusammenhang, können also rückgerechnet werden. Falls sich Audio asynchron zu Video verhält oder der Master-Takt wegen Jitter nicht mehr exakt erkannt wird, stimmen auch die Rückrechnungen nicht mehr, es ergeben sich fehlerhafte Werte. Bei Bitstream macht sich das weniger bemerkbar, weil nur ein oder zwei Amplituden in der dichter bestückten Hüllkurve falsch getroffen werden. Beim PCM-Signal fallen pro Wort gleich 24 Bits um, zudem liegen die Daten weiter auseinander. Mehrere Fehler haben größere Auswirkungen auf den Klang.


[Beitrag von Jackhammer2k am 26. Sep 2008, 09:15 bearbeitet]
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