HIFI-FORUM » Surround & Heimkino » A/V-Receiver/-Verstärker » Angst um Clipping berechtigt? | |
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Angst um Clipping berechtigt?+A -A |
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Autor |
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catalystman
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 14. Mrz 2006, 21:19 | |
hallo, ich habe einen renkforce wla 8600 verstärker und steuere damit einen Magnat XTC 1200 an (300 watt rms) nun wollte ich fragen ob clipping auftreten kann auch wenn ich den verstärker nicht bis zum "anschlaf" aufdrehe? er steht immer ca auf stufe 8-10 von 20 und ich steuere die lautstärke des subs über meinene soundkartenausgangslautstärke. kann es passiert dass ich den verstärker bei maximaler soundkarten ausgangsleistung übersteuere? |
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catalystman
Ist häufiger hier |
#2 erstellt: 15. Mrz 2006, 18:50 | |
keiner ne antwort? |
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Shadow-HH
Stammgast |
#3 erstellt: 16. Mrz 2006, 06:56 | |
Hallo Catalystman, ich konnte zwar über den Verstärker nichts finden, aber zumindest theoretisch sollte es da kein Problem geben. Zum besseren Verständnis versuche ich mal, dir zu erklären, was es mit dem Clipping auf sich hat. Dabei passiert nämlich folgendes: Wird der Verstärker überlastet, kappt er von den bis dahin sinusförmigen Signalen die Spitzen. Je größer die Überlastung, desto ausgeprägter. Dadurch nähert sich die Form des Ausgangssignals immer mehr einem Rechtecksignal. Nun ist es physikalisch so, daß ein Rechtecksignal alle Frequenzen zu gleichen Anteilen enthält. "Normales" Musikmaterial enthält dagegen ist im Hochtonbereich wesentlich weniger leistungsintensiv. Als Faustformel für die Leistungsverteilung bei einem durchschnittlichen 3-Wege-Lautsprecher kann man sagen, daß etwa 60-70% auf den Tieftöner, 20-30% auf den Mitteltöner und nur etwa 5-10% auf den Hochtöner entfallen - je nach Übergangsfrequenzen und Flankensteilheiten der Weichen. Schau dir mal die Schwingspule einer üblichen 25mm Kalotte an und du kannst dir vorstellen, daß die natürlich alleine keine 100 Watt verträgt (auch wenn die komplette Box dafür ausgelegt ist und bestens funktioniert). Schließlich wird mehr als 95% der zugeführten Leistung in Wärme umgesetzt und nicht in Schall. Der Knackpunkt ist nun, daß die Frequenzweiche die durch Clipping verursachten starken Obertonanteile voll an den Hochtöner weiterleitet und dieser folglich zuerst durchbrennt. Anschließend wirds dann wohl den Mitteltöner zerlegen, die Tieftöner sind dagegen von Clipping nahezu unbeeindruckt, da sie ja ohnehin die höchste elektrische(und thermische) Belastbarkeit aufweisen. Viel gefährlicher für Tieftöner ist die Gefahr eines Anschlagens der Schwingspule bei mechanischer Überlastung, also extrem großen Hubbewegungen der Membran. Da aber der Magnat meines Wissens nach als Freeair-Sub für Autohifi konzipiert ist, sollte es da kein Problem geben. Nun hoffe ich, daß dir diese Kurzfassung weiterhilft und etwas zu deinem Veständnis beiträgt. Wäre halt einfacher im direkten Gespräch und mit ein paar Skizzen dabei. Gruß Olaf |
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catalystman
Ist häufiger hier |
#4 erstellt: 16. Mrz 2006, 17:39 | |
oke, dass die clippinggefahr eigendlich nur bei hochtönern besteht wusste ich nicht. eigendlich könnte clipping bei mir doch garnicht auftreten da der verstärker nur über den subwooferausgang meiner soundkarte angesteuert wird oder? dass der sub vom hub her überlastet ist könnte doch eigendlch nur auftreten wenn der verstärker mehr als 300 watt power hat oder? leider habe ich keinerlei angaben über meinen verstärker, habe ihn von einem bekannten geschenkt bekommen. auf dem verstärker selbst steht nichts und im inet habe ich auch nichts gefunden |
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Shadow-HH
Stammgast |
#5 erstellt: 16. Mrz 2006, 22:48 | |
Du hast da wohl etwas mißverstanden. Die Clippinggefahr besteht nicht bei Hochtönern, dieser ist nur aufgrund seiner geringen tatsächlichen Belastbarkeit am meisten gefährdet (wie ich schon schrieb maximal etwa 10% der Gesamtleistung). Darum ist eine Belastbarkeitsangabe von z.B. 200 Watt für einen Hochtöner auch ziemlich unsinnig, wenn nicht auch angegeben wird, bei welcher Trennfrequenz und Flankensteilheit er abgetrennt werden muß. Clipping ist letztlich das Ergebnis einer Überlastung eines Verstärkers, unabhängig von der Signalquelle und der Nennleistung des Verstärkers. Natürlich kann ich auch mit einer Soundkarte einen Verstärker übersteuern. Eigentlich sollte man das aber rechtzeitig hören können, denn die entstehenden Verzerrungen klingen nicht besonders gut Die mechanische Belastbarkeit eines Tieftöners hat dagegen meistens nichts mit der elektrischen zu tun. Gegeben sei ein Tieftöner, der bei 100Hz für 95dB Schalldruck einen Membranhub von 3mm ausführen muß. Soll dieser Tieftöner nun bei 50Hz ebenfalls 95dB erzeugen, so muß er seinen Membranhub vervierfachen, also 12mm erreichen!!! Wenn du zufällig noch einen Plattenspieler besitzt, wirst du wohl das Problem mit Subsonic-Störungen kennen, die z.B. von verwellten Platten oder Trittschall herrühren. Dabei führen die Tieftöner schon bei sehr geringen elektrischen Leistungen von unter 10 Watt gewaltige Flatterbewegungen aus. Dabei kann es im Extremfall zum anschlagen der Schwingspule am Magneten kommen, wobei diese dann verbiegen oder brechen kann - auch wenn die elektrische Belastbarkeitsgrenze noch lange nicht erreicht ist. Diese Gefahr sehe ich aber bei deinem Magnat (wegen der Konstruktion als Carhifi-Treiber) als ziemlich gering an. Du mußt dich da halt mit etwas Fingerspitzengefühl rantasten. Gruß Olaf [Beitrag von Shadow-HH am 16. Mrz 2006, 22:50 bearbeitet] |
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TEEZR
Ist häufiger hier |
#6 erstellt: 17. Mrz 2006, 18:38 | |
noch eine Frage: kann man das Clipping hören? wie hört es sich an? |
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Shadow-HH
Stammgast |
#7 erstellt: 18. Mrz 2006, 07:35 | |
Wenn man nicht vollkommen taub ist, kann man es sogar deutlich hören, sobald der Verstärker anfängt zu clippen. Das sind nun mal ziemlich häßliche Verzerrungen . . . . allerdings wüßte ich nicht, wie ich das mit Worten beschreiben sollte. Gruß Olaf [Beitrag von Shadow-HH am 18. Mrz 2006, 07:36 bearbeitet] |
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