Wozu De-Interlacing?

Das Problem ist nicht das Film-interlacing, sondern das Video-interlacing. Stell' dir vor wie das TV-Bild an einer Röhre erzeugt wird: Ein Elektronenstrahl wandert zeilenweise von oben nach unten und stellt jeweils ein Halbbild dar. Das ganze macht er 50x pro Sekunde (50i). Genauso nimmt eine Videokamera auf, d.h. wenn die Kamera während der Aufnahme geschwenkt wird, bekommst du nicht einzelne Standbilder sondern leicht gegeneinander verschobene Halbbilder. Das wieder zu entzerren und für ein Panel aufzubereiten, dass nur Vollbilder darstellt, ist hohe Kunst...

Hier im Forum gab es dazu einen Thread mit wirklich guten Links. Ich finde den aber gerade leider nicht...

Aber den meisten Heimkino-Enthusiasten geht es doch in erster Linie um Filme. Oder anders gesagt: De-Interlacing von Video-Material hin oder her: Warum so einen Aufwand im DVD-Player betreiben? Der wäre doch in TV-Receivern und AVRs viel eher angebracht.

Die neuen AVRs verwenden ja die gleichen Bauteile, die bisher in den DVD-Playern verwendet wurden (Silicon Optix, AVT, Faroudja, usw.). Es gibt aber auch Menschen ohne AVR, dann muss der Player oder das Display das können, deshalb werden besagte Bauteile auch in Displays verbaut.

Das Problem beim Deinterlacing des Filmmaterials liegt daran, dass man (leider) mit Interleaving (Weaving) von zwei Halbbildern nicht immer das gewünschte Ergebnis erreicht, da man nicht immer die zusammengehörigen interlaced Bilder erwischt um ein Vollbild zu generieren. Das wird bei der Erstellung der DVD unterschiedlich gehandhabt, deshalb bietet der Oppo 983 auch die Möglichkeit, den 2:2 Pulldown gerade oder ungerade durchführen zu lassen.

Gruß
Tom

PS: Genau das einfache Weaving können viele DVD Player nicht und generieren einfach zwischen berechnete Bilder (Bobbing), egal ob Video oder Filmmaterial.

Tja, leider leben wir nicht in einer perfekten Welt. Ob ein Signal jetzt Film-interlaced oder Video-interlaced ist, kann ein De-Interlacer nicht wissen. Wenn jetzt Film-interlaced-Material als Video-interlaced behandelt wird, wird das Bild schlechter (Kamm-Artefakte, Unschärfe). Das gleiche gilt umgekehrt. Und gerade die Entscheidung welches De-Interlacingverfahren anzuwenden ist, macht gute De-Interlacer aus. Bei einigen Geräten kann man den De-Interlacer fest auf Film- oder Video-Deinterlacing einstellen, wenn man denn weiss was richtig ist. Ganz böse wird es bei TV, wo zwischen Film- und Video-i gewechselt werden kann, d.h. es muss zur Laufzeit entschieden werden, was angewendet werden muss.

Buschel schrieb:

Tja, leider leben wir nicht in einer perfekten Welt. Ob ein Signal jetzt Film-interlaced oder Video-interlaced ist, kann ein De-Interlacer nicht wissen.

Doch. Da gibt es doch ein Flag, welches dem De-Interlacer mitteilt, welche Halbbilder zusammen gehören. Aber wahrscheinlich wird das zum Teil gar nicht und zum Teil falsch gesetzt, sodass sich da niemand drauf verlassen mag...

THX2008 schrieb:

Doch. Da gibt es doch ein Flag, welches dem De-Interlacer mitteilt, welche Halbbilder zusammen gehören. Aber wahrscheinlich wird das zum Teil gar nicht und zum Teil falsch gesetzt, sodass sich da niemand drauf verlassen mag...

Jupp.

Buschel schrieb:

THX2008 schrieb: Doch. Da gibt es doch ein Flag, welches dem De-Interlacer mitteilt, welche Halbbilder zusammen gehören. Aber wahrscheinlich wird das zum Teil gar nicht und zum Teil falsch gesetzt, sodass sich da niemand drauf verlassen mag... Jupp.

... genau das ist der Punkt!