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Beethoven mit 24 bit?+A -A |
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Autor |
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marco9
Neuling |
#1 erstellt: 26. Mrz 2006, 14:48 | |
Hallo, vielleicht wollt ihr einem Neuling helfen mit seinem Wissen über CD's weiter zu kommen. Ich habe einen Hi-FI sagen wir der Mittelklasse, also es lohnt sich bei dem schon auf die Qualität der CD's zu achten, weil schlechtere Aufnahmen deutlich wahrnehmbar sind. Ich bin mir aber für zukünftigen Kauf von CD's nicht über alles im Klaren. Eine CD'ist logischerweise gut, wenn sie gut klingt: ADD muss nicht schlechter sein als DDD, besser klingt es mit einem geringen Rauschpegel, gut arangierte Mikrophonplatzierung etc. Aber was hat es mit 24-bit Aufnahme auf sich, ich meine kann das wirklich sein? Vor mir liegt eine Happy Hour-Classic: Ludwig van Beethoven, Symphonies NR.5 und Nr7. Die dauert immerhin 71, Minuten.Die Hülle prahlt mit 24 bit recording. Ich kenne immerhin den Unterschied zwischen einer 32, 24 und einer 16-bit Wiedergabe von Bildern, schließe daraus, dass mit höherer Bit-Zahl zunehmend mehr Zahlenkombinationen für die Digitalisierung analoger Klänge möglich sind. Damit kann das digitale Klangspekturm erweitert werden und die digitalisierte Musik soll natürlicher klingen. Aber wie kann auf einer gewöhnlichen CD von 71 Minuten Dauer eine 24-bit Aufnahme Platz haben? Also wäre da bloß eine Symphonie gespeichert könnte ich es vielleicht glauben. Muss eine echte 24-bit Aufnahme denn nicht auf einer DVD Platz finden? Renne ich einer Illusion nach, wenn ich nun beim Kauf auf 24-bit CD-Aufnahme achte? Schönen Dank im voraus.
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MartinG
Stammgast |
#2 erstellt: 26. Mrz 2006, 15:52 | |
Ja, das tätest du. Du hast schon ganz recht, das Endformat auf der CD hat eine 16-bit-Auflösung, daran läßt sich nichts ändern. Dennoch ist es durchaus sinnvoll, höher aufgelöst aufzunehmen, sobald es irgendeine Form von Nachbarbeitung geben soll. Auch bei Klassik ist das in der Regel der Fall. Denn jeder Nachbearbeitungsschritt, selbst eine simple Pegeländerung, erzeugt nicht-lineare, digitale Rundungsfehler. Wären diese Rundungsfehler statistisch zufällig, wäre es "nur" ein zusätzliches weisses Rauschen. Ohne weiteres Zutun sind sie aber nicht mal das, es käme Zwitschern oder ähnliches hinzu. Daher muss man bei Bearbeitungsschritten auf 16-bit-Ebene bei jedem (!) Schritt ein Dither-Rauschen hinzufügen, das dafür sorgt, dass die Rundungsfehler statistisch zufällig werden, was dann aber eben zusätzlich rauscht. Deswegen arbeitet man beim Nachbearbeiten vorzugsweise mit 32bit-Fliesskomma-Auflösung, um Rundungsfehler so klein wie möglich zu halten. Und wenn die Aufname bereits 24 bit hat, um so besser. Aber auch 16-bit-Aufnahmen sollten erforderliche digitale Zwischenschritte hochaufgelöst sein. Erst der allerletzte Schritt ist dann die Konvertierung nach 16 Bit. Auch dort mit Dither, allerdings kann man die Rauschenergie der Rundungsfehler geschickt so umverteilen, dass man sie weniger wahrnimmt. Das nennt man Noiseshaping, und es rauscht dann vor allem da, wo unser Gehör unempfindlicher ist. Aber über die Qualität einer Aufnahme sagt das alles wenig aus. Viel entscheidender ist, was bei der Aufnahme passiert ist. Es gibt hervorragende Analalogaufnahmen aus den 60ern. Da ist dann unter Umständen der beste Weg, sie direkt in einen korrekt ausgesteuerten AD-Wandler zu spielen, 16 bit aufzunehmen, nicht zu bearbeiten, nicht zu dithern und eine CD zu erstellen. Es gibt noch einen Trick: da man eh normalerweise Ditherrauschen hinzufügt, hat man sich überlegt, dass man statt zufälligem Rauschen darin auch datenreduzierte Informationen über zusätzliche, niederwertige Bits unterbringen kann. Ein Dekoder rekonstruiert dann beim Abspielen die Information und erweitert ggf. die Dynamik. Das nennt sich HDCD, ist aber auch nur mit Dekoder sinnvoll. Gruß, Martin [Beitrag von MartinG am 26. Mrz 2006, 15:55 bearbeitet] |
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marco9
Neuling |
#3 erstellt: 26. Mrz 2006, 16:40 | |
Danke, an der Antwort werde ich noch eine Weile studieren,die ist sehr ausgefeilt. Mein CD-Player hat einen 1-bit Umwandler mit 24-bit Digitalfilter (D.R.I.V.E II-Technologie von Kennwood.)Von dem heißt es, er reduziere die Quantisierungsverzerrungen über den gesamten Frequenzbereich deutlich.Du hast nicht das mit "Dekoder" gemeint? Übrigens bin ich froh um das Lob der digitalisierten Analogaufnahmen, denn die kosten auch noch weniger (durchschnittlich 13 euro bei Deutscher-Grammophon-Gesellschaft) |
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MartinG
Stammgast |
#4 erstellt: 27. Mrz 2006, 10:40 | |
Nein, ich meinte das HDCD-Verfahren, was aber sowohl beim AD- als auch beim DA-wandeln zum tragen kommen muß, um so etwas wie "mehr als 16 bit" auf der CD zu haben. Dein Wandler versucht folgendes Problem zu vermeiden: Will man wirklich alle 16 bit gleichzeitig parallel wandeln, so muß jedes Bit exakt eine doppelt so hohe Spannung erzeugen wie das nächst niederwertige, so dass man letztlich 65536 gleiche Stufen hat. Das ist in der Praxis nicht so einfach, darum hat man Verfahren entwickelt, bei denen weniger oder im Extremfall nur einziges Bit wirklich in Spannung gewandelt werden. Durch Oversampling-Verfahren werden die 16 bit in deinem Wandler zu einem einzigen, das ganze dann allerdings mit einer viel höheren Samplingrate als 44.1 kHz, so dass die Auflösung gewahrt bleibt, nur quasi von der Vertikalen in die Horizontale wandert. Da der Wandler nun eigentlich nur noch Spannung 1 oder Spannung 0 abgibt, liegt er damit jetzt fast immer daneben. Das aber so rasend schnell, dass sich als statistisches Mittel die Wellenform ergibt. "Statistik" bedeutet - wie schon gesagt - Quantisierungsrauschen, weil Rundungsfehler. In diesem Fall so gar sehr viel - es liegt aber freuqenzmäßig so hoch über dem Nutzsignal, dass man es gut wegfiltern kann. Bei der AD-Wandlung hat man ähnliche Probleme, daher haben sich auch dort Wandlertechnologien etabliert, die mit hoher Abtastrate in weniger Bits wandeln und dann umrechnen in 16, 24 bit etc. (bei niedrigerer Samplingrate). Sony stellte sich daher die Frage, warum man auf dem Speichermedium überhaupt Multibit-PCM speichern muß, wenn es weder leicht AD- noch DA zuwandeln ist. Den 1-Bit-Strom, den deine Wandlerelektronik vor der Wandlung mühsam erzeugt, und der Abtaster des AD-Wandlers im Tonstudio womöglich auch, könnte man ja auch direkt auf den Datenträger schreiben. Da spart man sich viele Konvertierungsschritte. Das nennt sich dann DSD (Direct Stream Digital) und wird bei der SACD nun so gemacht. Ein Einbit-Wandler ist übrigens im Grunde gar keiner mehr, denn Bit oder nicht Bit ist ja bereits Spannung oder nicht Spannung. Daher könnte man bei DSD vereinfacht gesagt direkt einen Lautsprecher an den Datenstrom anschliessen. Er könnte dem 2.8 MHz-Rechteck-Knattern der SACD nicht folgen, sondern würde quasi nur das sich im statistischen Mittel ergebende Nutzsignal wiedergeben. Vielleicht hilft das dabei, sich einen Ein-Bit-Wandler vorzustellen. O.k. so? Gruß, Martin |
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Miles
Inventar |
#5 erstellt: 28. Mrz 2006, 15:44 | |
Ich nehme an das ist eine Billigproduktion, bei der "24Bit" irgendwie Klangqualität bezeugen soll. Das garantiert natürlich gar nichts. Heute werden fast alle professionellen PCM-Aufnahmen mit 24Bit/96kHz-Auflösung gemacht. Diese Ausstattung kann sich jeder Amateur leisten. Es sagt nichts über das Endresultat aus, das vior allem vom Knowhow des Toningenieurs in Sachen Mikrofonauswahl, -Aufstellung und Abmischung bestimmt wird. Prinzipiell ist 24Bit natürlich besser als 16Bit, da bei der Aufnahme weniger Informationen verloren gehen. Es gibt viele Public Domain Label in Klassik und Jazz die 24Bit-Remastering anpreisen. Dabei besteht das Ausgangsmaterial meist aus CD-Rips (also 16Bit), das zum Editieren auf 24Bit hochgerechnet wird, und dann für die CD-Erstellung wieder auf 16Bit runtergesampelt. [Beitrag von Miles am 28. Mrz 2006, 15:46 bearbeitet] |
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hq_music
Neuling |
#6 erstellt: 17. Jun 2006, 15:40 | |
Hallo, check mal diese CD: Mozart 40. und 41. Symphonie XRCD mit 24Bit Bearbeitung CD bei amazon sehr gute Klangqualität |
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