Kopierschutz - Gangbarer Kompromiß?

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cr
Inventar
#1 erstellt: 10. Mrz 2004, 00:41
Ich habe mir jetzt interessehalber Alicia Keys: Diary und Sarah McLachlan: Afterglow gekauft (beide BMG).

Sie sind zwar kopiergeschützt, aber:
Nicht mit einem Daten-korrumpierenden Schutz (wie Cactus DS 200), sondern nur mit einem, der manche CDROM-Laufwerke mit der 2. Session verwirrt. Also keine unkorrigierbaren Fehler
(die Pressungen sind nicht sonderlich gut, auf einer steigt die BLER bis auf 100 an, aber das ist ein anderes Kapitel)
Aber das Beste kommt noch: Das Copy-Prohibition-Bit ist auf "Erste-Generation-Erlaubt" gesetzt. Dh man hat nun wieder das SCMS-Abkommen eingehalten (oder hat man nur vergessen das Bit zu setzen??)
Dh. man kann diese CDs wie bisher üblich mit einem Consumer-Rekorder (somit auch Minidisc, Consumer-DAT) DIGITAL kopieren (natürlich nur, soferne sie der CDP abspielen kann).

Dies erscheint durchaus als möglicher Kompromiß und ich bin auch etwas überrascht, denn Heather Nova: South (eine der ersten geschützten) und etliche andere sind auf Kopierverbot gesetzt. "Copy Protected" zeigt dann der Consumer-Brenner und verweigert.

Was haltet ihr davon? Gangbarer Kompromiß oder nicht?
Ich zumindest hätte damit kein Problem.


[Beitrag von cr am 10. Mrz 2004, 02:17 bearbeitet]
2001stardancer
Inventar
#2 erstellt: 10. Mrz 2004, 08:00

Was haltet ihr davon? Gangbarer Kompromiß oder nicht?


Das wäre eine Möglichkeit, aber muss der Endverbraucher tatsächlich mit einem solchem Kompromiss leben?

Unumstössliche Tatsache ist: Wer einen Kopierschutz knacken will, der schafft das auch. Lediglich die Qualität der Aufnahme ist von dem betriebenen Aufwand zum Erstellen der Kopie abhängig.
Selbst mit relativ geringem Aufwand kann jeder einen geschützten Tonträger kopieren. Für das Auto reicht so ein Teil qualitativ meist aus.

Demnach ist der Kopierschutz überflüssig wie ein Kropf. Wer kopieren will, der tut es nach wie vor.

Ich persönlich sehe den Kopierschutz lediglich als Werkzeug der Musikindustrie an, mit dem sie verhindern will dass Tonträger kopiert werden um auf diesem Weg die teilweise völlig überzogenen Preise durchzusetzen. Leider ist die Lobby der MI viel zu stark, so dass sie sogar in der Lage ist den Gesetzgeber vor ihren Karren zu spannen

Dem kann der Endverbraucher letztendlich nur entgegentreten indem kopiergeschütze Tonträger ohne Ausnahme boykottiert werden!

Auch wenn man es in meinen bisherigen Postings zwischen den Zeilen herauslesen kann (falls man will), bin ich doch kein Befürworter von Raubkopien. Ich möchte lediglich weiterhin mein (Gewohnheits-) Recht in Anspruch nehmen einen Tonträger für meinen eigenen, ganz persönlichen Gebrauch zu kopieren ohne gleich kriminalisiert zu werden.
Oliver67
Inventar
#3 erstellt: 10. Mrz 2004, 09:03
Auch ich halte Kopierschutz für schlecht, egal welcher.

Kopieren kann man immer, entweder mit Knackprogramm oder einfach einmal analog und dann wider digital. Kopierschutz verärgert aber viele Käufer.

Ich kaufe sehr viele CDs, mache keine illegalen Kopien, deshalb interessiert mich das Thema eigentlich nur am Rande. Gerade im Bereich abseits des Privatradio-Dudel-Mainstreams sind jedoch (legale) Pivatkopien fast das einzige Mittel andere Leute auf interessante Musik hinzuweisen bzw. selbst probezuhören.

Einen sehr interessanten Artikel über die Musikindustrie, Downloads, Kopierschutz, gibt es in der aktuellen Ausgabe des Wirtschaftsmagazins Brandeins. Der Artikel kann als PDF auch hier runtergeladen werden, nachdem man sich als Gast angemeldet hat: http://www.brandeins.de/

Oliver
Django8
Inventar
#4 erstellt: 10. Mrz 2004, 11:47
Ich bin folgender Meinung: Wer einen Kopierschutz knacken will um damit Geld zu verdinenen (und somit der Plattenindustrie Schaden zu fügt), der hat die technischen Hilfsmittel und das Know-How, um das hinzukriegen. Wer aber eine Kopie für den Eigenbedarf (z.B. für einen Sampler für ins Auto) machen will, scheitert am Kopierschutz. Daher trifft der Kopierschutz immer die Falschen! Ich kaufe aus Prinzip keine CD's mit Kopierschutz, da ich der Meinung bin, dass man die boykottieren sollte.
2001stardancer
Inventar
#5 erstellt: 10. Mrz 2004, 12:35
ein kleiner Nachtrag noch:

Ich finde es im Grunde genommen ganz schön pervers, dass die Künstler diejenigen sind, die das kleinste Stück von Kuchen abbekommen

Die, die sich eine goldenen Nase an der Kreativität anderer verdienen, täglich völlig selbstzufrieden in ihrem Luxusbüro sitzen und sich feiern lassen, sind die Mitarbeiter in den Führungsetagen der Musikindustrie. Den müsste mal mal gehörig in den....
Oder liegt die wahre Berufung dieser Leute darin kreativ arbeitende Künster kaputt zu machen um mehr Raum für MI-Marionetten wie Daniel K., Alexander usw. zu schaffen

Ist zwar ein wenig am eigentlichen Thema vorbei, aber das musste ich mal los werden
cr
Inventar
#6 erstellt: 10. Mrz 2004, 13:11
Sinnvoll halte ich diese Form auch nicht. Sie hat nur den Vorteil, dass die reinen HiFi-Nutzer keine Nachteile im Vergleich zu früher haben:

Keine korrumpierten Daten durch diesen Kopierschutz.
Digitalkopie über Audio-Brenner möglich wie früher.
cr
Inventar
#7 erstellt: 10. Mrz 2004, 13:40
Mich würde interessieren, was nun auf den Klassik-CDs (EMI) verwendet wird: Ein datenkorrumpierender Schutz oder nur ein verwirrungstiftender (falsche Dateieinträge)?
Leider steht ja meist nicht mehr drauf, was drinne ist , sodass man es mit einem Fehlerratenprogramm analysieren müßte. Weiß wer was Genaueres?
meierzwo
Stammgast
#8 erstellt: 12. Mrz 2004, 12:26

Unumstössliche Tatsache ist: Wer einen Kopierschutz knacken will, der schafft das auch. Lediglich die Qualität der Aufnahme ist von dem betriebenen Aufwand zum Erstellen der Kopie abhängig.
Selbst mit relativ geringem Aufwand kann jeder einen geschützten Tonträger kopieren. Für das Auto reicht so ein Teil qualitativ meist aus.

Demnach ist der Kopierschutz überflüssig wie ein Kropf. Wer kopieren will, der tut es nach wie vor.


Mir scheint, darum geht es aber eigentlich gar nicht...
Klar wissen die Labels daß kopieren trotzdem (meistens?) geht.
Sie wollen aber, daß du mit jeder Kopie ein schlechtes Gewissen bekommst. "Ich tue was illegales, ..ich bin ein Klein-Krimineller, ...morgen steht die Kripo vor meiner Tür". Ich denke das ist es,worum es geht. Sie hoffen dadurch vorsichtige Gemüter einzuschüchtern und so die Kopien einzudämmen.

Am perversesten finde ich das ganze bei der MiniDisc:
Erst bringen Sie etwas nettes auf den Markt, welches CDs (übrigens verlustbehaftet!) digital kopiert, sogar mit Startmarken etc. Man kauft noch einen MD-Walkman und die Welt ist schön.
Und dann f**cken sie einen ins Knie, weils mit den aktuellen CDs nicht mehr geht.
...nachdem man fleissig investiert hat.
Wenn man jetzt doch die neue CD mit auf Reisen (MD) nehmen will, muß man erst eine "saubere" Kopie machen -> Illegal.
Toll.

Eigentlich sollte man das ganze MiniDisc Gerümpel (ich find das medium übrigens gut!) in einer konzertierten Aktion Sony vor die Haustür werfen.
Den Umweg über Analog lasse ich nicht gelten, weil:

1. Die MD sowieso eine verlustbehaftete Kopie ist.
2. Kopien der 2.ten generation digital eh nicht gehen, was auch OK ist.

--meierzwo--
SaGruenwdt
Stammgast
#9 erstellt: 12. Mrz 2004, 13:05

Am perversesten finde ich das ganze bei der MiniDisc:
Erst bringen Sie etwas nettes auf den Markt, welches CDs (übrigens verlustbehaftet!) digital kopiert, sogar mit Startmarken etc. Man kauft noch einen MD-Walkman und die Welt ist schön.
Und dann f**cken sie einen ins Knie, weils mit den aktuellen CDs nicht mehr geht.
...nachdem man fleissig investiert hat.
Wenn man jetzt doch die neue CD mit auf Reisen (MD) nehmen will, muß man erst eine "saubere" Kopie machen -> Illegal.
Toll.


Meine Freundin hat letzte Woche auf eine Londonreise einen MD Player mitgenommen, Kopieren ihrer CDs darauf ging nicht... Analog kopieren dauerte mir zu lange, und zu umständlich! also... Musste ich letzte Woche rippen und dann digital auf MD kopieren.

Immerhin ist der Player legal teuer erworben worden und die CD auch. Da können die mich / uns mal, auch wenn ich / wir jetzt ein Verbrecher bin / sind!

Grüni
2001stardancer
Inventar
#10 erstellt: 12. Mrz 2004, 15:23
@meierzwo


Sie wollen aber, daß du mit jeder Kopie ein schlechtes Gewissen bekommst. "Ich tue was illegales, ..


Warum sollte ich ein schlechtes Gewissen bekommen. Die kriminellen Machenschaften sehe ich eindeutig bei der Musikindustrie. Schliesslich verticken die wissentlich und vorsätzlich Tonträger die Fehler aufweisen

Ich hätte kein Problem damit den Kopierschutz zu knacken/umgehen um mir eine Kopie für meinen eigenen persönlichen Gebrauch, z.B. im Auto oder auf der Arbeit, zu erstellen. Wohlgemerkt vom einem Original das mir auch gehört.
Dies bedeutet aber auch, dass ich durch den Erwerb dieser UnCD's den Schwachsinn der MI akzeptiere und unterstütze.

Für mich ist (heute muss ich wohl besser sagen WAR) es völlig normal Musik auf anderen Medien aufzunehmen um diese auch unterwegs hören zu können. Ich habe meine erste LP ca. 1969/1870 gekauft, seitdem hatte ich sehr viel auf Cassette kopiert und später eben mit dem PC auf CD-R.
Das sind ca. 35 Jahre Gewohnheitsrecht und das hat mir die MI genommen

Ok, ich gebs zu, die eine oder andere UnCD habe ich auch, allerdings halte ich mich mit dem Kauf solchen Teilen sehr zurück.
Und im Metal-Bereich ist Kopierschutz noch nicht an der Tagesordnung.


[Beitrag von 2001stardancer am 12. Mrz 2004, 15:24 bearbeitet]
Django8
Inventar
#11 erstellt: 12. Mrz 2004, 17:17
"Und im Metal-Bereich ist Kopierschutz noch nicht an der Tagesordnung."

Ich weiss nicht, denn die neue Iron-Maiden z.B. hat einen Kopierschutz. Konnte sie nicht einmal digital auf MD kopieren (absolute Frechheit!). Da ich aber gerne den einen oder anderen Track auch auf einem selbstzusammengestellten Sampler (für den Eigengebrauch natürlich) möchte: Gibt es etwas, was ich tun kann?
2001stardancer
Inventar
#12 erstellt: 12. Mrz 2004, 23:44
@Django8


Gibt es etwas, was ich tun kann?


Es gibt nur eine (gesetzeskonforme) Möglichkeit:

die analoge Kopie
Jabberwocky
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 13. Mrz 2004, 10:31

@Django8


Gibt es etwas, was ich tun kann?


Es gibt nur eine (gesetzeskonforme) Möglichkeit:

die analoge Kopie :(


Meine gesetzeskonforme Lösung ist, keine Musik-CDs mehr zu kaufen. Ich habe die Schnauze voll. Da kauft man eine CD und der Player im Auto spielt sie (das Original) nicht ab. Einzige Möglichkeit, die für teures Geld gekaufte Scheibe im Auto zu hören: kopieren und sich strafbar machen. Diese CD war die letzte, die ich gekauft habe. Sollen die ihren Mist jemand anderem andrehen... Zum Glück gibt's im Zeitalter der Superstars und Plastikbands sowieso fast nichts mehr, was sich zu kaufen lohnt.
meierzwo
Stammgast
#14 erstellt: 15. Mrz 2004, 10:23

Sollen die ihren Mist jemand anderem andrehen... Zum Glück gibt's im Zeitalter der Superstars und Plastikbands sowieso fast nichts mehr, was sich zu kaufen lohnt.





Wie?? Du willst etwa nicht die Super-Duper CD zu "Ich bin ein Star, holt...." kaufen?
Oder die noch vieeeel bessere CD zur Comeback-Show?
Auch nicht die neuesten Bohlen-Ergüsse (Start/Programme/Music/Compose/Slow/Auto-Do-Everything)?
Was ist mit der innovativen Musik der genialen Köpfe von Overluders oder Preground?

Mein Gott - wie soll es da mit der Musikbranche wieder aufwärtsgehen...Konsumverweigerer!


PS: Dieses Posting hat keinen wertvollen Inhalt - aber ich stimme dir 100% uneingeschränkt zu!
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