Was "Neues" von den Phonoverbänden

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Supper's_Ready
Stammgast

#1 erstellt: 20. Okt 2003, 12:05

Hier ein Artikel aus Stereo 11/2003

Wozu noch Privatkopien ?

Musikindustrie steckt ihre Claims für die nächste Runde zum Urheberrecht ab.

Am 15. September ist das neue Urheberrecht in Kraft getreten, das unter anderem die Privatkopie, auch die digitale, ausdrücklich erlaubt, andererseits aber das Umgehen von Kopiersperren verbietet - ein ziemlich paradoxer Zustand. Deshalb macht sich die Politik nun gleich an die nächste Novelle dieses Gesetzes, die noch vor der Sommerpause 2004 fertig sein soll. Dabei geht es vor allem um die Frage, ob die Privatkopie weiterhin über eine pauschale Abgabe vergütet wird, oder ob künftig jede einzelne Kopie individuell abgerechnet werden soll ("Digital Rights Managemant"), wie es die Geräteindustrie fordert. Diese Lösung stößt offenbar auch bei Justizministerin Brigitte´Zypries auf Gegenliebe. Unterdessen stellt die Musikindustrie gleich mal neue Maximalforderungen auf. "Wozu noch Privatkopien?" fragt Gerd Gebhardt, Vorsitzender der deutschen Phonoverbände, öffentlich in die Runde. Und er gibt auch gleich die Antwort: Das Recht auf digitale Privatkopie solle gestrichen werden - "analoge Kopien sind zur Befriedigung privater Bedürfnisse ausreichend". Ob er wirklich so genau weiss, welche Bedürfnisse die Kunden haben? Wenn Sie ihm mal Ihre Bedürfnisse mitteilen wollen: Der Bundesverband Phono ist gerade nach Berlin umgezogen und dort unter der Anschrift Oranienburger Strasse 67/68, 10117 Berlin zu erreichen.

leboef
Ist häufiger hier

#2 erstellt: 01. Nov 2003, 01:12

Also, im Grunde ist es doch egal, welches Gesetz hier erlassen wird oder wer welche Forderungen zu irgendwas stellt.
Fakt ist doch: Die Möglichkeiten, digital zu kopieren wird es auch in Zukunft geben und diese Möglichkeiten werden auch weiter genutzt werden, vollkommen egal, ob das jetzt rechtens ist oder nicht.

Die einzige Möglichkeit wäre zur Verhinderung der Privatkopie wäre: alles, was irgendwie kopieren kann, müsste zerstört werden. Und das sollen die Heinis von der Phonoindustrie mal versuchen.

der_graue
Stammgast

#3 erstellt: 06. Nov 2003, 02:06

Hi,

solange viele Plattenfirmen am anderen Ende des vertikalen Konzerns (man denke an Sony u.ä.) auch die Hardware zum Kopieren verkaufen, kann das mit dem Kopierverbot ja nicht so weit her sein.
Dann dürfen wir nicht mehr mit dem Sony CD-Brenner eine Kopie von einer Sony-Music CD anfertigen.
Prima und die Sony CD-Rohlinge bleiben auf der Halde.
Die sollen mal die Bits flachhalten.

Viele Grüsse
Stephan

aera
Neuling

#4 erstellt: 02. Dez 2003, 03:45

"Wozu noch Privatkopien?" fragt Gerd Gebhardt, Vorsitzender der deutschen Phonoverbände, öffentlich in die Runde. Und er gibt auch gleich die Antwort: Das Recht auf digitale Privatkopie solle gestrichen werden - "analoge Kopien sind zur Befriedigung privater Bedürfnisse ausreichend"

So ein Quatsch... wer hat schon noch die Geräte um analoge Kopien zu machen??? Auch sind die Spitzenmodelle diverser CC-Decks schon lange vom Markt...

drbobo
Inventar

#5 erstellt: 02. Dez 2003, 05:38

Hallo
wäre etwas vorsichtig mit dem Gebrauch herablassender Worte, wenn der Inhalt nicht verstanden wird.
Tatsächlich kann man mit jedem handeslüblichen CD - Brenner analoge Kopien herstellen. CD abspielen D - A wandeln, Analogsignal wieder in Digitalsignal umwandeln und brennen.
Der geringe Qualitätsverlust ist für den einmaligen Kopiervorgang vertretbar gering.
Nicht dass man mich falsch versteht, ich bin schon gegen den Kopierschutz in dieser Form, das "Verteilen" von Musik ohne Rücksicht auf Rechte von Urhebern ist aber auch ungut.

cr
Inventar

#6 erstellt: 02. Dez 2003, 13:33

Übers Ziel geschossen
Antikopierkampagne wird als menschenverachtend kritisiert

http://futurezone.orf.at/futurezone.orf?read=detail&id=201972&tmp=43704

aera
Neuling

#7 erstellt: 05. Dez 2003, 06:32

Hallo
wäre etwas vorsichtig mit dem Gebrauch herablassender Worte, wenn der Inhalt nicht verstanden wird.

Ich meine den Inhalt richtig verstanden zu haben... Das Wort Quatsch (umgspr. für Unsinn) betrachte ich nicht als herablassend und sollte im Rahmen einer Kritik auch hingenommen werden können.

Tatsächlich kann man mit jedem handeslüblichen CD - Brenner analoge Kopien herstellen. CD abspielen D - A wandeln, Analogsignal wieder in Digitalsignal umwandeln und brennen.
Der geringe Qualitätsverlust ist für den einmaligen Kopiervorgang vertretbar gering.

Nein! Was Du hier beschreibst ist eine "DIGITALE KOPIE" einer analogen Quelle (D/A gewandelten Version einer CD). Die Rede ist aber von "ANALOGEN KOPIEN" und das macht eigentlich auch einen Sinn:

- Analoge Kopien (z.B. CCs)lassen sich nicht über das Internet verbreiten, instantan in Masse kopieren und verlieren mit der Zeit und der Anzahl der Kopiervorgänge ihre klanglichen Eigenschaften.

- Digitale Kopien (D/D, D/A/D oder A/D) lassen sich wunderbar übers Internet verbreiten, können schnell und in Masse kopiert werden und verlieren dabei nur bedingt ihre klanglichen Eigenschaften.

Man könnte nun darüber diskutieren weshalb der Gesetzgeber bestimmte Kopiervorgänge unterschiedlich bewertet; dies würde jedoch den Rahmen dieser Diskussion sprengen.

Ansonsten kann jeder seine Schlüße ziehen....

Nicht dass man mich falsch versteht, ich bin schon gegen den Kopierschutz in dieser Form, das "Verteilen" von Musik ohne Rücksicht auf Rechte von Urhebern ist aber auch ungut.

Dazu nächstes mal... muß jetzt gehen!