Beste Einstellung PCM Abtastrate und Wortbreite optischer Digitalausgang

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Affe_mit_Waffe
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 11. Apr 2020, 18:19
Hallo zusammen,

ich habe jetzt schon einige Zeit hier im Forum gesucht, aber bisher noch nichts zu diesem Thema gefunden.
Vielleicht könnt ihr mir mit einem Link zu einem anderen Thread weiterhelfen, oder wir klären das hier.

Zuerst mein Setup:
-Selbstbau PC (Komponenten hier einsehbar: https://geizhals.de/?cat=WL-1077999) mit optischem Digitalausgang (unterstützt werden 32; 44,1; 48; 88,2; 96 und 192kHz Abtastrate, jeweils mit 16 oder 24 Bit Wortbreite; Ausnahme 32kHz, hier nur 16 Bit)
-Kenwood K-521-SB Stereoanlage mit optischem Digitaleingang (unterstützt werden 32; 44,1; 48; 88,2; und 96kHz Abtastrate, ich weiß aber nicht, mit wie viel Bit Wortbreite, vermutlich werden es 16 Bit sein)

Meinen PC habe ich selbstverständlich mit Toslink an die Stereoanlage angeschlossen, weil ich dann kein Brummen etc. habe und der D/A Wandler in der Stereoanlage (meine ich) besser ist als der des Mainboards.

Meine Frage ist nun, welche Abtastrate wohl die beste Tonqualität liefert. Bisher hatte ich in den Eigenschaften des Soundchips immer 96kHz mit 24 Bit eingestellt, also die höchste Abtastrate, die meine Stereoanlage noch mitmacht. Meine Überlegung war hier, dass Sounds, die direkt auf dem PC erstellt werden (Systemsounds und Spiele), wahrscheinlich dann auch nativ die 96kHz mit 24 Bit haben.
Meine andere Überlegung war, dass Töne mit einer niedrigeren Abtastrate (Musiktitel, Youtube, etc.) weniger an einem Upsampling leiden, wenn die Zielabtastrate möglichst hoch ist (also dass sich 44,1kHz hochskaliert zu 96kHz besser anhört als 44,1kHz hochskaliert zu 48kHz). Ich weiß nicht genau, ob das stimmt, aber ich habe es irgendwie so im Gefühl und bei Bildwiederholraten verhält es sich meine ich auch so.

Mit der Einstellung war ich so auch immer zufrieden, bis ich auf folgenden Artikel zu S/PDIF gestoßen bin:
S/PDIF - TOSLINK - Infotip Kompendium

Hier heißt es in Punkt 4, dass S/PDIF Stereo PCM nur bis 48kHz@24Bit unkomprimiert übertragen kann:

4. Einschränkungen
Übertragungsbandbreite

Aufgrund der eingeschränkten Datenrate, die zur Verfügung steht, kann unkomprimiertes PCM-Audio, so wie es z.B. ein CD- oder DVD-Player liefert, maximal mit zwei Kanälen, einer Abtastrate von 48 kHz und einer Auflösung von 24 Bit per S/PDIF oder TOSLINK übertragen werden.


Jetzt meine Fragen:

-Stimmt der Artikel?

-Wenn ja, werden alle Abtastraten über 48kHz@24Bit verlustbehaftet oder verlustfrei komprimiert?

-Stimmt meine Überlegung von weiter oben, dass man am besten eine möglichst hohe Abtastrate einstellt, wenn man nicht genau weiß, was die native Abtastrate ist oder sich diese je nach Programm ändert?

-Ich weiß nicht sicher, welche Wortbreiten meine Stereoanlage unterstützt, aber wenn nichts dazu in den technischen Daten auf der Herstellerseite oder der Anleitung steht, werden es vermutlich 16 Bit sein. Soweit ich weiß, kann ein 16 Bit D/A Wandler auch 24 Bit Signale abspielen, weil er sich dann nur die 16 Bit, die er unterstützt, rauspickt und den Rest gar nicht beachtet. Stellt man in so einem Fall lieber 16 Bit ein oder ergibt sich kein Qualitätsverlust bei 24 Bit?

-Ergibt sich durch das Hochskalieren von einer Abtastrate zu der doppelten Abtastrate irgendein Qualitätsverlust (z.B. 44,1kHz→88,2kHz oder 48kHz→96kHz)?

-Kennt ihr eine Möglichkeit, die native Abtastrate z. B. eines Musiktitels auch so über den optischen Digitalausgang auszugeben (außer den exklusiven Modus bei der Tidal Windows 10 App, der funktioniert zwar wunderbar, 20€ im Monat für das Tidal HiFi Abo sind mir aber etwas zu viel)?

Ich hoffe, der ein oder andere kann mir die ein oder andere meiner Fragen beantworten.
Ich würde mich über jede Antwort freuen.
MfG
Werner_B.
Inventar
#2 erstellt: 11. Apr 2020, 19:55

Affe_mit_Waffe (Beitrag #1) schrieb:
-Stimmt der Artikel?

Ja und nein Wenn ich mich recht erinnere: der Standard war in der Tat mal so vorgesehen (und wurde möglicherweise auch nicht aktualisiert). Praktisch ist das aber keine Limitierung der Übertragungsstrecken selbst (jedenfalls nicht notwendigerweise), sondern der Sender und Empänger. Per Coax geht schon lange 24Bit/192kHz, per Toslink ging das erst etwas später, ist aber ebenfalls verfügbar. Da muss man in den Gerätespezifikationen der Hersteller genau nachlesen. Fehlen die Angaben, dürfte im Regelfall der alte Standard zur Anwendung kommen.

Affe_mit_Waffe (Beitrag #1) schrieb:
-Wenn ja, werden alle Abtastraten über 48kHz@24Bit verlustbehaftet oder verlustfrei komprimiert?

Es wird nicht übertragen.

Affe_mit_Waffe (Beitrag #1) schrieb:
-Stimmt meine Überlegung von weiter oben, dass man am besten eine möglichst hohe Abtastrate einstellt, wenn man nicht genau weiß, was die native Abtastrate ist oder sich diese je nach Programm ändert?

Nein. Günstiger sind immer geradzahlige Vielfache, krumme Multiplikatoren sind ungünstiger. Ausprobieren - Goldohren mögen den Unterschied hören, Holzohren eher nicht ...

Affe_mit_Waffe (Beitrag #1) schrieb:
-Ich weiß nicht sicher, welche Wortbreiten meine Stereoanlage unterstützt, aber wenn nichts dazu in den technischen Daten auf der Herstellerseite oder der Anleitung steht, werden es vermutlich 16 Bit sein.

Siehe oben.

Affe_mit_Waffe (Beitrag #1) schrieb:
Soweit ich weiß, kann ein 16 Bit D/A Wandler auch 24 Bit Signale abspielen, weil er sich dann nur die 16 Bit, die er unterstützt, rauspickt und den Rest gar nicht beachtet. Stellt man in so einem Fall lieber 16 Bit ein oder ergibt sich kein Qualitätsverlust bei 24 Bit?

Wenn der Empfänger-Chip die 24Bit kann, möglicherweise. Moderne DAC-Chips mit 16Bit dürfte es nicht mehr geben. Wenn 8Bit abgeschnitten werden, die zuvor ohnehin nicht "gefüllt" waren, gibt es jedenfalls keinen Qualitätsverlust. Erfolgt die Lautstärkeregelung digital, wären die vollen 24Bit allerdings sehr wünschenswert (und mit Dithering "aufgefüllt").

Affe_mit_Waffe (Beitrag #1) schrieb:
-Ergibt sich durch das Hochskalieren von einer Abtastrate zu der doppelten Abtastrate irgendein Qualitätsverlust (z.B. 44,1kHz→88,2kHz oder 48kHz→96kHz)?

Nein. Siehe oben.

Affe_mit_Waffe (Beitrag #1) schrieb:
-Kennt ihr eine Möglichkeit, die native Abtastrate z. B. eines Musiktitels auch so über den optischen Digitalausgang auszugeben (außer den exklusiven Modus bei der Tidal Windows 10 App, der funktioniert zwar wunderbar, 20€ im Monat für das Tidal HiFi Abo sind mir aber etwas zu viel)?

Ich nicht, vielleicht wissen das andere besser. Möglicherweise geht sowas z.B. mit Foobar, wenn man mit WASAPI exclusive ausspielt oder über ASIO. Sprich: das geht ziemlich sicher nur über das Abspielprogramm.

Gruss, Werner B.


[Beitrag von Werner_B. am 11. Apr 2020, 20:02 bearbeitet]
moon1883
Stammgast
#3 erstellt: 12. Apr 2020, 11:59

Werner_B. (Beitrag #2) schrieb:
Möglicherweise geht sowas z.B. mit Foobar, wenn man mit WASAPI exclusive ausspielt oder über ASIO. Sprich: das geht ziemlich sicher nur über das Abspielprogramm.

Richtig - genau dafür sind diese Treiber gedacht. Zu beachten ist dabei, daß sich WASAPI (ASIO vermutlich auch, weiß ich nicht, einer von den Kameraden reicht) dabei die Soundkarte "greift" und - anders als sonst in Windows - alle anderen Sounds anderer Programme stumm bleiben. Etwa: Foobar spielt Musik via WASAPI, Du willst währendessen ein Youtube-Video abspielen, das Youtube-Video ist dann ein "Stummfilm". Deswegen "exklusiv".
Affe_mit_Waffe
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 13. Apr 2020, 16:29
Vielen Dank für die schnellen Antworten! Ich muss aber doch nochmal nachhaken, ein paar Sachen habe ich noch nicht ganz verstanden.

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Ja und nein Wenn ich mich recht erinnere: der Standard war in der Tat mal so vorgesehen (und wurde möglicherweise auch nicht aktualisiert). Praktisch ist das aber keine Limitierung der Übertragungsstrecken selbst (jedenfalls nicht notwendigerweise), sondern der Sender und Empänger. Per Coax geht schon lange 24Bit/192kHz, per Toslink ging das erst etwas später, ist aber ebenfalls verfügbar. Da muss man in den Gerätespezifikationen der Hersteller genau nachlesen. Fehlen die Angaben, dürfte im Regelfall der alte Standard zur Anwendung kommen.



Es wird nicht übertragen.


Also gibt es gar kein komprimiertes Stereo PCM bei Toslink? Entweder die Geräte unterstützen auch unkomprimierte Abtastraten über 48kHz oder eben nicht. In dem Fall würde mein Kenwood K-521 alles bis 96kHz unkomprimiert unterstützen:

Kenwood K-521 Anzeige der Abtastrate

Kenwood K-521 Anzeige der Abtastrate vergrößert

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Nein. Günstiger sind immer geradzahlige Vielfache, krumme Multiplikatoren sind ungünstiger. Ausprobieren - Goldohren mögen den Unterschied hören, Holzohren eher nicht ...


Ich glaube da haben wir aneinander vorbeigeredet. Was ich meinte ist, dass man ja nicht immer weiß, welche Abtastrate gerade gespielt wird und sich das ja je nach Programm auch ändert (Bei Musikiteln ist es oft 44,1kHz, beim Rest eher 48kHz). Da will ich nicht jedes Mal die Abtastrate auf gut Glück neu festlegen.
Meine eigentliche Frage ist also, ob man eher 96kHz, 88,2kHz, 48kHz oder 44,1kHz einstellen sollte, wenn man zu 90% Inhalte mit 44,1kHz hört und zu 10% 48kHz. Meine Überlegung dabei habe ich ja schon oben beschrieben:


Meine andere Überlegung war, dass Töne mit einer niedrigeren Abtastrate (Musiktitel, Youtube, etc.) weniger an einem Upsampling leiden, wenn die Zielabtastrate möglichst hoch ist (also dass sich 44,1kHz hochskaliert zu 96kHz besser anhört als 44,1kHz hochskaliert zu 48kHz). Ich weiß nicht genau, ob das stimmt, aber ich habe es irgendwie so im Gefühl und bei Bildwiederholraten verhält es sich meine ich auch so.


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Wenn der Empfänger-Chip die 24Bit kann, möglicherweise. Moderne DAC-Chips mit 16Bit dürfte es nicht mehr geben. Wenn 8Bit abgeschnitten werden, die zuvor ohnehin nicht "gefüllt" waren, gibt es jedenfalls keinen Qualitätsverlust. Erfolgt die Lautstärkeregelung digital, wären die vollen 24Bit allerdings sehr wünschenswert (und mit Dithering "aufgefüllt").


So "modern" ist meine Stereoanlage nicht, die hat schon 10 Jahre aufwärts auf dem Buckel. Weder in der Anleitung, noch auf der Herstellerseite, noch sonst wo im Internet steht etwas über die Wortbreite. Da 16 Bit so weit ich weiß das Minimum ist, wird sie wahrscheinlich nur 16 Bit haben. Wenn ich dich richtig verstehe, habe ich aber trotzdem keinen Nachteil, wenn ich auf die 24 Bit gehe, auch wenn mein Stereoanlage eventuell nur 16 Bit davon versteht. Macht es da auch keinen Unterschied, ob ich mir Inhalte anhöre, die nativ 16 oder 24 Bit Wortbreite haben, bzw. werden die 16 Bit Inhalte irgendwie auf 24 Bit "hochskaliert" oder bleiben einfach 8 Bit davon frei?

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Ich nicht, vielleicht wissen das andere besser. Möglicherweise geht sowas z.B. mit Foobar, wenn man mit WASAPI exclusive ausspielt oder über ASIO. Sprich: das geht ziemlich sicher nur über das Abspielprogramm.


Alles klar, dann ist Tidal wahrscheinlich der einzige Streaminganbieter, der das unter Windows unterstützt. MP3s oder FLACs einzeln zu kaufen, kommt bei mir aus Kosten- und Komfortgründen gegenüber dem Musikstreaming nicht in Frage, da ich sehr viele verschiedene Titel anhöre.
Wenn mein Tidal Testabo abgelaufen ist, höre ich dann einfach, auch wenn ich am PC sitze, über den Chromecast Audio meine Musik, denn der gibt immer die native Abtastrate über Toslink aus, das habe ich letztens bei einem Podcast bemerkt, als er automatisch von 44,1kHz auf 48kHz umgeschaltet hat.

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Richtig - genau dafür sind diese Treiber gedacht. Zu beachten ist dabei, daß sich WASAPI (ASIO vermutlich auch, weiß ich nicht, einer von den Kameraden reicht) dabei die Soundkarte "greift" und - anders als sonst in Windows - alle anderen Sounds anderer Programme stumm bleiben. Etwa: Foobar spielt Musik via WASAPI, Du willst währendessen ein Youtube-Video abspielen, das Youtube-Video ist dann ein "Stummfilm". Deswegen "exklusiv".


Danke für die Info. So ist es bei der Tidal Windows 10 App auch, also denke ich, dass es anders technisch nicht machbar ist. Wir HiFi-Enthusiasten hören unsere Musik ja ohnehin im Normalfall nicht nebenher während wir 10 andere Sachen machen, sondern konzentrieren uns darauf und genießen es.

MfG
Werner_B.
Inventar
#5 erstellt: 13. Apr 2020, 18:22

Affe_mit_Waffe (Beitrag #4) schrieb:
Also gibt es gar kein komprimiertes Stereo PCM bei Toslink?

Richtig.

Affe_mit_Waffe (Beitrag #4) schrieb:
In dem Fall würde mein Kenwood K-521 alles bis 96kHz unkomprimiert unterstützen:

Sieht so aus, gut so.

Affe_mit_Waffe (Beitrag #4) schrieb:

Nein. Günstiger sind immer geradzahlige Vielfache, krumme Multiplikatoren sind ungünstiger. Ausprobieren - Goldohren mögen den Unterschied hören, Holzohren eher nicht ...

Ich glaube da haben wir aneinander vorbeigeredet.

Nein, ich habe das schon verstanden. Entscheiden darfst Du schon selbst ... ich erlaube Dir das grossmütig ...

Affe_mit_Waffe (Beitrag #4) schrieb:
So "modern" ist meine Stereoanlage nicht, ..., wird sie wahrscheinlich nur 16 Bit haben. ... keinen Nachteil, wenn ich auf die 24 Bit gehe, auch wenn mein Stereoanlage eventuell nur 16 Bit davon versteht.

Probier's einfach aus.

Gruss, Werner B.
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