Wann ist ein LS überlastet?

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Winterhuder
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 24. Apr 2010, 18:25
Hallo zusammen,

ich frage mich folgendes: Woran merke ich, ob ein Lautsprecher überlastet ist und Schaden nehmen kann?

Heute habe ich mal richtig aufgedreht (Audyssey und DynEQ an), und da ist mir aufgefallen, dass der Mitteltöner der Bowers bei den Bässen ganz schön heftig ins Flattern gekommen ist.

Wann können hohe Pegel der Box schaden? Haben solche LS Schutzmechanismen, die vor Schäden schützen?

Mein Equipment:
AV-Receiver DENON AVR 1610
LS BOWERS & WILKINS 686

Danke!


[Beitrag von Winterhuder am 24. Apr 2010, 18:42 bearbeitet]
Winterhuder
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 25. Apr 2010, 17:25
Niemand einen Tipp?
Meischlix
Inventar
#3 erstellt: 25. Apr 2010, 18:14
Hi,

eine Überlastung des Lautsprechers ist nicht das Problem. Der fängt dann erst an im Tief- und Mitteltonbereich "unsauber" zu spielen. Letztlich haben fast alle noch Schutzschaltungen um sowas zu verhindern.

Das Problem sind mehr die Receiver. Treibst Du die an maximale Auslastung, dann kommt es meist zu soft-clipping. Diese Signale wiederrum können den Hochtöner einer Box beschädigen. Viele sagen deshalb, dass der Verstärker kräftiger als die max. Aufnahmeleistung der Boxen sein sollte. Da das sehr selten der Fall ist, versuche z.B. ich meinen Verstärker gar nie ganz auszufahren, dann ist man auf der sicheren Seite. Zudem werde ich bei -10 dB schon fast taub

Bei Deiner Kombi würde ich Dir das selbe empfehlen, die Boxen vertragen viel mehr als Deine Denon liefern kann...

Grüße
Meischlix
Winterhuder
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 26. Apr 2010, 11:49
Hallo Meischlix,

danke für Deine Antwort. D.h., wenn die Membrane bzw. Sicken der Box sehr stark flattern, stellt das für den LS im Allgemeinen keine Gefahr dar? Schaltet sich im Ernstfall eine Schutzschaltung ein, bevor die Box Schaden nimmt?

Mein Receiver hat sicher noch ausreichend Luft, aber das extreme Flattern der Mebrane bei bassbetonter Musik sieht für mich bedenklich aus. Die Musik hörte sich aber noch sauber an.

Viele Grüße
Meischlix
Inventar
#5 erstellt: 26. Apr 2010, 14:17
Hi,

ja, so kann man das Ausdrücken. Bei mir hat beim Testen mal die Membran des Sub an das Schutzgitter aus Metall geschlagen... hat auch nichts gemacht. Und wie gesagt, es gibt Schutzschalter gegen Überlastung.

Grüße
Meischlix
cptnkuno
Inventar
#6 erstellt: 26. Apr 2010, 14:39

Meischlix schrieb:
Hi,

ja, so kann man das Ausdrücken. Bei mir hat beim Testen mal die Membran des Sub an das Schutzgitter aus Metall geschlagen... hat auch nichts gemacht. Und wie gesagt, es gibt Schutzschalter gegen Überlastung.

In einer Passivbox wüßte ich jetzt nicht, wo da eine Schutzschaltung sein sollte.
Hochtöner killt man normalerweise durch eine clippende Endstufe.
Jedes Chassis kannst du töten, indem du ihm entweder mehr Leistung gibst, als es verträgt (diese Leistung ist nicht unbedingt die Nennleistung, die hinten auf der Box steht),
oder wenn es in einem Frequenzbereich betrieben wird, das unter dem für ihn zulässigen liegt. Gegen ersteres hilft ein Limiter vor der Endstufe, zweiteres tritt eigentlich nur auf, wenn man Frequenzweichen selbst entwickelt, oder mit Aktivweichen arbeitet.


[Beitrag von cptnkuno am 26. Apr 2010, 14:40 bearbeitet]
Meischlix
Inventar
#7 erstellt: 26. Apr 2010, 14:45
Hi,

also zumindets meine Boxen haben eine selbst rückstellende Sicherung gegen Überlastung in der Weiche. Zumindest wirbt Nubert damit, also wird wohl auch was dran sein. Ob das jeder Hersteller macht... Ich hoffe aber mal schon

Grüße
Meischlix


[Beitrag von Meischlix am 26. Apr 2010, 14:50 bearbeitet]
Mickey_Mouse
Inventar
#8 erstellt: 26. Apr 2010, 18:55
erstmal gibt es verschiedene Arten der Überlastung!

bei TT schlägt gewöhnlich die Schwingspule irgendwann an, verbiegt und kratzt dann im Luftspalt. Das kann gerade bei einfachen Verstärkern passieren, die die Chassis unterhalb ihrer Resonanzfrequenz noch befeuern aber nicht mehr richtig bedämpfen können. Oder wenn einfach zu weit aufdreht ;-)

HT killt man durch das Clipping des Verstärkers (Soft-Clipping soll das gerade Verhindern!). Wenn der Amp an seine Leistungsgrenze stößt, werden die Signale einfach "abgekappt" (clipping). Dabei steigt der Hochton Anteil unverhältnismäßig hoch an und der HT wird zu heiß, dessen Schwingspule brennt einfach durch!

Manche LS haben da verschiedene Schutzschaltungen mit Glimm-Lampen, Varistoren und was weiß ich nicht alles. Das kenne ich aber eigentlich nur von billigen LS. Bei "normalen" geht man einfach davon aus, dass sie gut behandelt werden ;-)

Achja, da nahezu alle Quellen (z.B. CD Player) am Ausgang deutlich mehr Pegel raus geben als der Verstärker eigentlich benötigt, ist der Verstärker meistens schon weit vor 5 Uhr Stellung (oder wo halt Ende ist) "voll aufgedreht"!
Meischlix
Inventar
#9 erstellt: 26. Apr 2010, 19:14
Hi,

mir hat man einmal hier gesagt, das der Verstärker bei 0 dB eigentlich voll ausgefahren ist, alles andere ist nur Reserve für für Musik mit extrem schwachen Pegel.
Hört man das nicht schon vorher, das der Teiftöner übersteuert? Ich sagte ja nicht, dass es nicht geht, nur man das eigentlich vorher merkt. Bei Clipping ist das nicht ganz sooo einfach...

Vermutlich hat die fehlende Schutzschaltung bei Lautsprechern weniger mit den "billig" oder "teuer" zu tun, sondern eher damit, dass die Hersteller auf die Schutzschaltungen in den Receivern/Verstärker vertrauen. Obwohl sie das eigentlich gat nicht müssten, denn eine willentlich erzeugte Stromspitze ist kein Garantiefall... weder für den Hersteller des Receivers noch für den der Boxen. Ich werde die Schaltung meiner Nuberts hoffentlich nie brauchen, aber ich bin trotzdem froh sie zu haben... ähnlich wie bei einem Airbag

Ich glaube übrigens nicht, dass Nuberts Billiglautsprecher sind. Das wiederspricht deutlich den Meinungen der User hier und dem von diversen angesehen Zeitschriften (zumindest was Technik und Verarbeitung angeht testen sie ziemlich objektiv). Nicht jeder mag ihren Klang mögen, aber das sie "billig" sind hat noch nie jemand behauptet

Grüße
Meischlix
Mickey_Mouse
Inventar
#10 erstellt: 26. Apr 2010, 20:07
so war das nicht gemeint!
ICH habe sowas bisher hauptsächlich in "billigeren" LS gesehen oder bei auf Pegel ausgelegten Car-Hifi LS. Ich will auf keinen Fall die Nubert schlecht reden!

Es fragt sich halt nur immer, in wie weit eine Schutzschaltung den Klang beeinflusst?!? Dabei auf den Verstärker zu vertrauen ist falsch, der kann ja nicht die Leistungsgrenzen der LS kennen. Der schützt sich damit eigentlich nur selber, gegen Überhitzung, zu viel Strom (Kurzschluss) usw.

Um beim Vergleich mit dem Auto/Airbag zu bleiben: wenn ich auf die Rennstrecke fahre und mich bewusst am Grenzbereich bewege, dann schalte ich natürlich das ESP aus, weil es mir nur 80% des Potentials des Wagens zugesteht!

Zu den 0dB: wenn das ganze System eingemessen ist, dann mag das stimmen, im Normalfall aber sicherlich nicht! Wenn ein CD-Player 2Vss macht und der andere 4, dann kannst du da nicht mehr so weit aufdrehen bis der Amp in die Begrenzung fährt wie beim ersten!
Meischlix
Inventar
#11 erstellt: 26. Apr 2010, 20:29
Hi,

ja über die Elektronik in Lautsprecher gibt es wohl mitunter kleinere Glaubenskriege. Soweit ich weiß ist diesbgl. z.B. B&W einer von den minimalistischen Herstellern (sieht man wohl schon an den verbauten Weichen). Dementsprechend ist ihr Frequenzverlauf anscheinend etwas eigenwillig (zumindest habe ich das unlängst in einem Thread gelesen). Nubert ist da wiederrum das genaue Gegegenteil. Letztlich muss einem der Klang gefallen, egal wieviel oder wenig Elektronik verbaut ist.

Ich stimme zu, dass die Schutzschaltungen eines Receivers primär dazu da sind ihn selbst zu schützen, allerdings mit der erfreulichen Nebenwirkung, dass sie damit auch bei der Mehrheit aller Kombinationen die Lautsprecher schützen. Denn oftmals vertragen die Boxen mehr als der Receiver liefern kann (auch wenn die Empfehlungen meist anders herum lauten). Deshalb schein ja Clipping auch die größere Gefahr zu sein.

Ah ok, die Erklärung mit den CD-Playern leuchtet mir ein

Das mit den Nuberts hatte ich schon verstanden, ich wollte es nur relativieren, keine Sorge

Grüße
Meischlix
Winterhuder
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 27. Apr 2010, 10:50
Interessante Diskussion

Ich habe meine B&W Boxen nun nochmals dem basslastigen Stück ("Behind The Stars" von Pantha Du Prince) ausgesetzt.

Mit aktiviertem Audyssey + DynEQ pumpen die Membrane bei den Bässen wie wild, die Sicken flattern enorm.

Wenn ich nun auf "Pure Direct" schalte, bleiben die Membrane sogar bei noch höheren Pegeln ganz entspannt.

Das hat m.E. natürlich mit den Frequenz-Veränderungen durch die Audyssey-Einmessung zu tun - Audyssey hebt die Bässe deutlich an.

Ich frage mich nur: Kann man einem LS schaden, indem man bei relativ hohem Pegel zusätzlich Audyssey mit DynEQ aktiviert?

Wenn das so ist, müsste ja eigentlich in der Bedienungsanleitung ein Hinweis stehen, der etwa sagt: "DynEQ darf nicht bei hohen Pegeln aktiviert werden" o.ä. In der Anleitung zu meinem Denon 1610 steht nur: "DynEQ sorgt bei allen Lautsärken für optimale Dynamik" oder so ähnlich.

Was meint Ihr?


[Beitrag von Winterhuder am 27. Apr 2010, 10:51 bearbeitet]
Meischlix
Inventar
#13 erstellt: 27. Apr 2010, 11:03
Hi,

eigentlich dürfte es bei Dir nicht passieren, da Deine Lautsprecher vielmehr abkönnen als Dein 1610 leisten kann. Gerade eine Bassanhebung verbraucht zudem ordentlich Saft... aber Du musst es ja nicht unbeding versuchen

Wiso sollten Hersteller sowas angeben (Ok, außer in der USA vielleicht)? Sie wissen ja nicht, was Deine Lautsprecher vertragen, so dass diese Aussage nur relativ wäre. Vermutlich würde sie vorher etwas über Clipping reinschreiben... muss mal in die BA von meinem Marantz schauen...

Grüße
Meischlix
cptnkuno
Inventar
#14 erstellt: 27. Apr 2010, 11:10

Winterhuder schrieb:

Ich frage mich nur: Kann man einem LS schaden, indem man bei relativ hohem Pegel zusätzlich Audyssey mit DynEQ aktiviert?

Natürlich kann es dem Lautsprecher schaden, wenn man den Baßbereich anhebt. Dabei ist es egal, ob das Audyssey macht oder du selbst. Die Frage ist auch: hast du bei dem Pegel eingemessen oder leiser?
segelfreund
Stammgast
#15 erstellt: 27. Apr 2010, 11:16

cptnkuno schrieb:
Dabei ist es egal, ob das Audyssey macht oder du selbst. Die Frage ist auch: hast du bei dem Pegel eingemessen oder leiser?



Jetzt muss ich mich mal einklinken.
Wieso fragst Du bei welchem Pegel er eingemessen hat?
Dachte der Pegel ist an sich egal.
cptnkuno
Inventar
#16 erstellt: 27. Apr 2010, 12:14

segelfreund schrieb:

cptnkuno schrieb:
Dabei ist es egal, ob das Audyssey macht oder du selbst. Die Frage ist auch: hast du bei dem Pegel eingemessen oder leiser?



Jetzt muss ich mich mal einklinken.
Wieso fragst Du bei welchem Pegel er eingemessen hat?
Dachte der Pegel ist an sich egal.

hast recht, ich hab den dynamic EQ übersehen.
segelfreund
Stammgast
#17 erstellt: 27. Apr 2010, 12:18

cptnkuno schrieb:

segelfreund schrieb:

cptnkuno schrieb:
Dabei ist es egal, ob das Audyssey macht oder du selbst. Die Frage ist auch: hast du bei dem Pegel eingemessen oder leiser?



Jetzt muss ich mich mal einklinken.
Wieso fragst Du bei welchem Pegel er eingemessen hat?
Dachte der Pegel ist an sich egal.

hast recht, ich hab den dynamic EQ übersehen.



Selbst wenn da nicht DynEQ stände.
Die Einmessung der LS erfolgt doch unabhängig der eingestellten Lautstärke.
cptnkuno
Inventar
#18 erstellt: 27. Apr 2010, 12:26

segelfreund schrieb:

cptnkuno schrieb:

segelfreund schrieb:

cptnkuno schrieb:
Dabei ist es egal, ob das Audyssey macht oder du selbst. Die Frage ist auch: hast du bei dem Pegel eingemessen oder leiser?



Jetzt muss ich mich mal einklinken.
Wieso fragst Du bei welchem Pegel er eingemessen hat?
Dachte der Pegel ist an sich egal.

hast recht, ich hab den dynamic EQ übersehen.



Selbst wenn da nicht DynEQ stände.
Die Einmessung der LS erfolgt doch unabhängig der eingestellten Lautstärke.

Ja schon, aber dein Gehör arbeitet anders, wenn sich der Pegel ändert. Ich glaub auch nicht, daß die linear einmessen.


[Beitrag von cptnkuno am 27. Apr 2010, 12:28 bearbeitet]
-TMR-
Stammgast
#19 erstellt: 08. Sep 2011, 18:48
Warum sollten sie auch, der EQ ist doch dazu dar um die Lautsprecher an den Raum "anzupassen" und da kann es ja zb sein das der Raum alles im Bereich von 30-40 Herz mehr schluckt als den Rest, der EQ folglich plus jetzt mal extreme 5db in diesem Bereich macht und damit die Tieftöner mehr belastet.
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