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"Die Zeit": "Wem gehört der Jazz?"

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gambale54
Hat sich gelöscht
#51 erstellt: 06. Sep 2007, 11:38
hallo umher,

ist doch völlig bedeutungslos, biste jetzt hilflos, kann ich verstehen, denn zum Thema Musik hast Du nun wirklich nichts, aber auch gar nichts beizutragen....!!


[Beitrag von gambale54 am 06. Sep 2007, 11:38 bearbeitet]
Mimi001
Hat sich gelöscht
#52 erstellt: 06. Sep 2007, 11:42
Was ist denn los Leute ?

Es ist doch genug Jazz für alle da !!!!



1001 Shuan


[Beitrag von Mimi001 am 06. Sep 2007, 11:45 bearbeitet]
MjjR
Hat sich gelöscht
#53 erstellt: 06. Sep 2007, 11:42
hallo,

leute, könnts ihr diese müßigen beflegelungen seinlassen und wieder zum thema zurückkehren?

@gambale54: jeder darf und soll zum thema musik etwas beitragen (nicht nur musiker), wäre nämlich sonst sehr fad...

bitte darum

friedliche grüße,
Mimi001
Hat sich gelöscht
#54 erstellt: 06. Sep 2007, 12:00
Hallo Leute !

Einige der letzten Posts kehren ja über Ecken wieder zum Thema ( vermutl. ungewollt ) zurück !
Es geht , auch Herren wie Marsalis , nicht um die Musik; eher um irgendwelche persönl. Animositäten , seien sie nun kommerzieller Natur oder in einem Platzhirsch-Gebaren a la "Ich habe Recht und Du nicht " begründet !



Einen friedvollen Tag wünscht
Shuan
Skeptisch
Hat sich gelöscht
#55 erstellt: 06. Sep 2007, 13:20

gambale54 schrieb:
Marsalis sagt: "... ich habe auch keine Ambitionen, mein Amerikanersein in die klassische Musik zu integrieren. Ich verstehe nicht, dass Europäer denken, sie müssten etwas Europäisches in den Jazz integrieren. ... "


Ich weiss nicht, welcher Europäer denkt, er *müsse* etwas Europäisches in den Jazz integrieren, aber - es ist klar, dass jeder alles, was er kannte, irgendwie in die Musik, die er schrieb, integriert hat, Schwarze wie Weisse.

New Orleans Jazz weist Einflüsse europäischer Marschmusik auf.
Duke Ellington scheint von Symphonischer Musik inspiriert gewesen zu sein.
Das Modern Jazz Quartet hat offensichtlich viel Bach gehört.
Miles Davis spielt auf "Sketches Of Spain" das "Concierto de Aranjuez" von Rodrigo.
Wenn Miles Davis das macht, warum soll dann Enrico Rava nicht Bizet's Carmen verjazzen dürfen?

Was ist mit Abdullah Ibrahim? Kommt aus Südafrika, ist schwarz, und mischt traditionelle afrikanische Musik mit Jazz. Gehört der Jazz nur den amerikanischen Schwarzen oder allen Schwarzen?

Sicherlich haben die schwarzen Amerikaner Blues und Jazz erfunden, aber diese Stilrichtungen "gehören" ihnen nicht, ebensowenig, wie den Weissen Country oder Klassik gehört.

Gruss Walter


[Beitrag von Skeptisch am 06. Sep 2007, 13:21 bearbeitet]
gambale54
Hat sich gelöscht
#56 erstellt: 06. Sep 2007, 13:22
hallo shuan und miir,
ja es ist besser, wenn sich zwei wie umher und ich, die sich per se nichts zu sagen haben, aus dem Wege gehen, man verbrennt nur Energie und der Wert des "Gedankenaustausches" ist gleich Null...


also noch mal zu euch und generell zu unserem Diskurs über Spieltechnik; Virtuosität auf der einen und musikalischem Ausdruck auf der anderen Seite. Für mich gehört das zusammen. Virtuosität als Selbstzweck ist doch sinnlos, da habt ihr von mir volle Zustimmung.Bestes Beispiel sind die Shredder in der Gitarrenecke, wo immer neue junge Typen hochkommen, die noch schneller spielen wollen als Steve Vai und Al di Meola zusammen. Das ist dann musikalisch oft elender Schwachsinn und reines Skalengedresche, musikalische Aussage null. Technik und Virtuosität muß natürlich immer im Dienste des musikalischen Ganzen eingesetzt werden, und die Noten, die "nicht" gespielt werden sind ebenso wichtig.Der Bassist Charlie Haden ist da ein Meister seines Fachs.. Aber um gewisse spannende Musik überhaupt zu machen, braucht man dann wiederum auch die Könnerschaft. Sonst hätten wir die großartige Musik eines Michael Brecker,Richard Galliano, Allan Holdtworth, Brett Garsed oder gar die Flamenco-Fraktion um Paco, Nunez, Tomatito etc nei erfahren. Jetzt sind teilweise wir schon weit vom Jazz weg, aber die Basics für großartige Musik sind immer gleich....

Gruß Dirk
umher
Inventar
#57 erstellt: 06. Sep 2007, 14:03

Mimi001 schrieb:


Einige der letzten Posts kehren ja über Ecken wieder zum Thema ( vermutl. ungewollt ) zurück !


Hihi ..


Und


Marsalis schrieb:
... ich habe auch keine Ambitionen, mein Amerikanersein in die klassische Musik zu integrieren. Ich verstehe nicht, dass Europäer denken, sie müssten etwas Europäisches in den Jazz integrieren. ...




Das Marsalis dies oder jenes nicht versteht, könnte in Bezug zu seinem eigenen Label und dessen Konkurenzbemühen leicht nachvollziehbar sein.

Er mischt halt Musikgeschichte mit Werbung.

Fazit: Das machen die Europäer auch. Und deshalb ist es auch sein gutes Recht, es auch auf diese Weise in Anspruch zu nehmen, wie es die Europäer auch "dürfen" ...

So What ?



gruss umher
gambale54
Hat sich gelöscht
#58 erstellt: 06. Sep 2007, 14:48
hallo Walter,

ich stimme Dir in allen Punkten zu, gerade auch was die Affinitäten der genannten Musiker anbetrifft!!!!

dieses Zitat habe ich hier nicht eingebracht, sondern aus dem Thread übernommen und bereits als aus meiner Sicht gestrig und engstirnig kritisiert...

Gruß Dirk
umher
Inventar
#59 erstellt: 06. Sep 2007, 16:29

gambale54 schrieb:

dieses Zitat habe ich hier nicht eingebracht, sondern aus dem Thread übernommen und bereits als aus meiner Sicht gestrig und engstirnig kritisiert...


In der Tat, es ist engstirnig und gestrig. Sehr.
Nun ja, eigentlich wars ja noch nie aktuell bei den Musikern.
Weil sie ja mit der musikalischen Freiheit unvereinbar ist.

Aber solche Denkweisen bewähren sich (nicht ohne Einfluss auf die Musiker und Musik) in der Musikindustrie.
Nach wie vor.
Hüben wie drüben.



gruss umher
Mimi001
Hat sich gelöscht
#60 erstellt: 06. Okt 2008, 10:38
Hallo,
ich grabe dieses alte Thema nochmals aus.
In dem Artikel gingen mir die Aussagen von B. Marsalis doch sehr auf die Nerven.
Zu meiner Verwunderung entdeckte dieses Wochenende einige Cds von Marsalis, auf denen er wohl Klassik spielt.

Kennt jemand diese CDs ?

Versucht er sein " Amerikaner sein " ( Marsalis ) entgegen der eigenen Aussage etwa doch in einer Musik zu integrieren, die laut ihm nicht die des eigenen Volkes ist ?


Gruss
Mr._Lovegrove
Inventar
#61 erstellt: 15. Okt 2008, 08:36
Gut. daß du ihn ausgegraben hast, den Grabenkrieg Hat Herr Marsalis eigentlich jemals was von Jerry Roll Morton gehört? Der behauptet schließlich, er habe den Jazz erfunden. Und der war ein weißer (!!!!) Aber das ist nur eine ironische Fußnote in diesem Streit.

Wenn man in die kommerzielle Blütezeit des Jazz im internationalen Kontext guckt, also ich denke an die Zeit zwischen 1949 und 1970, dann wird eines ganz deutlich klar: Amerikanische Jazzmusiker wurden in Europa wesentlich euphorischer gefeiert und mit wesentlich mehr Respekt aufgenommen, als in ihrer Heimat. Dies beschreibt unter anderem Miles Davis in seiner Autobiographie (und nicht nur der). Daß die Jazzmusiker, die wirklich etwas erreichen wollten und auch erreicht haben, schon damals oft in Europa waren und mit Europäern gespielt haben, zeugt in meinen Augen davon, daß schon damals die "Marsalische Frage" beantwortet war. Und zwar kontinentlos im Sinne von guter Musik, die ihr Publikum hatte und erreichen wollte.

Ein Musiker ist ein Künstler und viele tausend Kollaborationen zwischen Europa und Amerika im Jazz haben gezeigt, daß seine Kunst unethisch und unethnisch ist, sondern nur darauf fußt, die Musik an sich zu entwickeln und ihr neue Aspekte zu verleihen.

Wenn Herr Marsalis meint, er müsse nur mit Amis zocken und seinen Traditionalistenscheiß spielen, nur weil Sklaven die Urform dieser Musik "erfunden" haben, dann ist das wirklich Bullshit!

Musik entfernt sich immer von ihren sozialen Ursprüngen, wenn sie eine große Masse erreicht hat, aber deshalb wird sie nicht schlechter. Ist im Hip Hop nicht anders. Eminem ist nun mal ein verdammt guter Rapper und hat als weißer sämtliche Verkaufsrekorde schwarzer Rapper gebrochen.
Die Fanta 4 kommen aus der deutschen Mittelschicht und sind im gesamten erfolgreicher und bekannter, als jeder berliner Hinterhofrapper, der ihnen natürlich mangelnde Street Credibility attestiert. Drauf geschissen auf die Credibility. Letztendlich ist es die Musik, die den Hörer interessiert und fasziniert. Da setzt sich wohl kaum einer hin und macht die CD aus, nur weil der Künstler keine Sklaven als Vorfahren hat....Muauauhahahahahaa....
McMusic
Inventar
#62 erstellt: 15. Okt 2008, 08:41

Mr._Lovegrove schrieb:
Letztendlich ist es die Musik, die den Hörer interessiert und fasziniert. Da setzt sich wohl kaum einer hin und macht die CD aus, nur weil der Künstler keine Sklaven als Vorfahren hat


Dem ist absolut nichts hinzuzufügen. Sehe ich auch so.
fef
Ist häufiger hier
#63 erstellt: 18. Okt 2008, 14:55
Jelly Roll Morton war kein „Weißer“, sondern ein kreolischer „Schwarzer“ (Berendt, Jazzbuch). Und er hat auch nicht den Jazz erfunden (wie er behauptete).

Ja, die Europäer hatten die Jazzer aus den USA mit offenen Armen empfangen, sie besser behandelt als ihre unwirtliche Heimat und erkannt, dass ihre Musik nicht bloß irgendeine Nachtlokal-Sache war, sondern „große Kunst“. Für das europäische Publikum war gerade das (in den USA abgewertete) „Schwarze“ am Jazz besonders anziehend. Europäische Musiker beschwerten sich oft, dass das Publikum immer nur die Afro-Amerikaner hören will. Diese Liebe der europäischen Hörer zur Musik der in den USA diskriminierten Afro-Amerikaner war eine hübsche Sache.

Aber das ist weitgehend vorbei. Die Europäer laden heute kaum mehr ein, werfen alle „schwarzen“ Jazz-Szenen in den einen Wynton-Marsalis-Topf und wettern gegen Marsalis als wäre er ihr persönlicher Erzfeind (so eine Art George W. Bush des Jazz) – übertrieben gesagt. Warum hat sich das so sehr verändert? Meines Erachtens keineswegs, weil Europa mittlerweile so großartige Meister des Jazz hervorgebracht hätte. Ich sehe weit und breit keinen Europäer der auch nur annähernd einem Miles Davis, Thelonious Monk, Sonny Rollins, John Coltrane usw. das Wasser reichen könnte.

Der wahre Grund für die heutige Veränderung in Europa ist meines Erachtens, dass es in der Zwischenzeit eine Menge europäischer Musiker gibt, die einfach selbst zum Zug kommen wollen. Man betreibt da seit vielen Jahren eine massive Lobby-Arbeit. Seit langem wird in den Medien so getan, als wäre es besonders lobenswert, wenn man „heimische“ Musiker fördert. Ständig werden irgendwo Preise an „heimische“ Musiker verliehen. So eine einigermaßen unabhängige Instanz wie den alten Berendt gibt es nicht mehr. Wer etwas über Jazz schreibt, ist selbst ein Musiker oder ist in irgendeiner Weise mit „heimischen“ Musiker-Interessen verbunden. Ich gewinn diesen Eindruck seit Jahren immer wieder aufs Neue und darum glaube ich, dass vor allem in dieser Lobby-Geschichte der Grund für die massive Veränderung im Jazz der letzten Zeit liegt.

Was mich wirklich wundert, ist, wie schnell sich die Haltung vieler Hörer verändert hat. Viele treten für die „Unsrigen“ ein und sind gegen die „Amerikaner“, als ginge es da um das Vaterland. Es gibt da manchmal Ressentiments, bei denen ich mich frage, ob das jetzt rassistisch ist oder ganz „normal“. Dabei sind das doch unsere Hörer-Interessen, um die wir bei dieser ganzen Provinzialisierung des Jazz umfallen. Wir kriegen die Sachen, die in den USA laufen, einfach immer weniger mit. Die Leute verlieren das Gefühl für das, was Jazz eigentlich einmal war. Es tut mir leid, dass diese große Sache „Jazz“ so im Sand verläuft.
Micha_L
Stammgast
#64 erstellt: 18. Okt 2008, 18:45
Asien macht aber auch Jazz..........
Accuphase_Lover
Inventar
#65 erstellt: 19. Okt 2008, 06:43

fef schrieb:
Europäische Musiker beschwerten sich oft, dass das Publikum immer nur die Afro-Amerikaner hören will.


Die Assoziation bestimmter Volksgruppen/Ethnien mit Musik-Genres ist ein allgemeines Phänomen. Auch Soul & Funk assoziert man für gewöhnlich mit schwarzen Künstlern, während bei Country oder Hard & Heavy kein Mensch an Schwarze denkt, die dort auch tatsächlich kaum vorkommen.

Die Sache mit der "Credibility" wurden ja schon angesprochen. So manch einer glaubt sicherlich, daß man einen "rassischen" Hintergrund braucht, um Black Music zu machen. So wie Viele fälschlicherweise bei Soul den "schwitzenden Neger auf den Baumwollfeldern" erwarten. Sonst könne es nicht gut und/oder authentisch sein.
Was für ein Unfug !
Offenbar denkt man bezüglich Jazz ähnlich - in bestimmten Kreisen !


fef schrieb:

Die Europäer laden heute kaum mehr ein, werfen alle „schwarzen“ Jazz-Szenen in den einen Wynton-Marsalis-Topf und wettern gegen Marsalis als wäre er ihr persönlicher Erzfeind (so eine Art George W. Bush des Jazz) – übertrieben gesagt.


Selbst wenn es so wäre. Ein paar Leuten kann man das doch wohl kaum verdenken, angesichts der Tatsache, daß Mr. Marsalis manchmal gewisse Ähnlichkeiten mit Marcel Reich-Ranicki aufweist.
Man kann in seinen Ansichten auch einen leichten Rassismus erkennen, wenn man will.


fef schrieb:

Ich sehe weit und breit keinen Europäer der auch nur annähernd einem Miles Davis, Thelonious Monk, Sonny Rollins, John Coltrane usw. das Wasser reichen könnte.


Da magst du schon rechthaben, nur sollte man mit Jazz nicht nur die genannten Herren allein assoziieren, wie es gerade deutsche Jazz-Experten gerne tun.


fef schrieb:

Der wahre Grund für die heutige Veränderung in Europa ist meines Erachtens, dass es in der Zwischenzeit eine Menge europäischer Musiker gibt, die einfach selbst zum Zug kommen wollen. Man betreibt da seit vielen Jahren eine massive Lobby-Arbeit. Seit langem wird in den Medien so getan, als wäre es besonders lobenswert, wenn man „heimische“ Musiker fördert. Ständig werden irgendwo Preise an „heimische“ Musiker verliehen. So eine einigermaßen unabhängige Instanz wie den alten Berendt gibt es nicht mehr. Wer etwas über Jazz schreibt, ist selbst ein Musiker oder ist in irgendeiner Weise mit „heimischen“ Musiker-Interessen verbunden. Ich gewinn diesen Eindruck seit Jahren immer wieder aufs Neue und darum glaube ich, dass vor allem in dieser Lobby-Geschichte der Grund für die massive Veränderung im Jazz der letzten Zeit liegt.


Ist es wirklich so falsch, auch mal die eigenen Leute zu präsentieren ? Musik ohne Lobby-Arbeit findet weniger Verbreitung. Und der Jazz hätte etwas mehr Verbreitung nötig, angesichts der Tatsache, daß er nur von etwa 5% aller Musikhörer konsumiert wird. Aber ojeh, dann würde er ja seinen elitären Anstrich verlieren, was einigen Leuten gar nicht recht wäre.
Ich höre zwar auch zu 90% amerikanische Musiker, finde es jedoch nicht falsch zu zeigen, daß es auch heimische gibt.

Preisverleihungen gibt es immer und überall. Amerikaner feiern sich selbst doch am meisten. Sollen wir mal wieder nicht dürfen, was man jenseits des Atlantiks permanent tut ?


fef schrieb:

Was mich wirklich wundert, ist, wie schnell sich die Haltung vieler Hörer verändert hat. Viele treten für die „Unsrigen“ ein und sind gegen die „Amerikaner“, als ginge es da um das Vaterland. Es gibt da manchmal Ressentiments, bei denen ich mich frage, ob das jetzt rassistisch ist oder ganz „normal“.


Was bringt dich zu dieser Auffassung ?
Wenn dem tatsächlich so sein sollte, könnte dies mit einer schleichenden Emanzipation Europas vom bisherigen Hegemon USA zu tun haben ? Etwas was nicht nur in der Musik stattfindet und politisch (!) längst überfällig ist !


fef schrieb:

Dabei sind das doch unsere Hörer-Interessen, um die wir bei dieser ganzen Provinzialisierung des Jazz umfallen. Wir kriegen die Sachen, die in den USA laufen, einfach immer weniger mit. Die Leute verlieren das Gefühl für das, was Jazz eigentlich einmal war. Es tut mir leid, dass diese große Sache „Jazz“ so im Sand verläuft.


Darf ich fragen was Jazz für dich war und sein sollte, etwas spezifisch amerikanisches, dessen Authentizität und QUALITÄT nur bei Artisten mit speziellem ethnisch-sozialem Hintergrund gegeben ist ?

Jazz als die wahrscheinlich großartigste und VIELSEITIGSTE (jawohl !) Musikgattung des 20. Jahrhunderts ist wie fast jedes andere Musikgenre auch, sowohl Veränderungen als auch Erweiterungen unterworfen !
Es spricht nichts dagegen, daß auch Europäer ihren Beitrag zur "Weltmusik" Jazz leisten.
Daß genau DAS aber denjenigen nicht gefällt, für die Jazz eben keine Weltmusik, sondern amerikanisch-ethnisch-proprietär ist, leuchtet ein.
Zu solchen Leuten zähle ich auch Wynton Marsalis !



Grüße
Mr._Lovegrove
Inventar
#66 erstellt: 19. Okt 2008, 09:35
Oh ja, mit der Hautfarbe des guten Jelly Roll hatte ich mich vertan. Aber auch wenn er nicht der Erfinder des Jazz war, so hatte er massiven Einfluß auf die frühe musikalische Entwicklung des Stils.

@fef: Ich sehe das ähnlich wie Accuphase_lover. Was ist so schlimm an Lobbyarbeit? Ohne Lobbyismus in der Musikindustrie hat noch nie einen Band oder ein ganzer Musikstil Erfolg gehabt. Irgendjemand muß für irgendetwas eintreten, um es stark zu machen. Und wenn die Musikindustrie den Jazz stark machen will, bzw. diese Fahne hochhalten will, dann läuft das in absatzschwachen Zeiten meines Erachtens vorranging über den Identifikationsfaktor national.

Bestes Beispiel ist Till Brönner. Über seine Musik kann man streiten, über den künslerischen Wert seines neuen Werkes "Rio" auch, aber Fakt ist, daß diese CD seit langer mal wieder eine Jazz CD in den deutschen Top 30 Albumcharts ist. Und dies ist deshalb ein Erfolg geworden, weil Till Brönner sich als Deutscher ind Deutschland stark hat machen können. Weil er populär ist und die Kunden und Hörer erreicht hat.
Dies ist für den Jazz ein Glücksfall und führt vielleicht mehr Menschen an den Jazz heran.
Es ist doch an ganz normaler Vorgang, das nationaler Künstler von solchem Rang mehr im Fokus stehen, als international vergleichbare. Ich finde nichts verwerfliches daran, unsere eigene Szene zu fördern und vorrangig zu behandeln. Die Amis tun nix anderes.

Ein Zeichen für deren Nationalitätenegoismus ist in meinen Augen die Tatsache, das auf dem Cover des Downbeat nach 30 Jahren erstmals ein Europaact (e.s.t) zu sehen ist, obwohl die europäische Szene schon spätestens seit Beginn der ECM Ära 1970 weltweites Ansehen genießt.

Die Plattenfirmen wissen sicher ziemlich genau, daß es auch wirtschaftlich wesentlich rentabler ist, ihre Heimatszene zu fördern, anstatt nur auf Künstlermporte zu setzen.

Aber es mag auch daran liegen, daß sich der europäische Jazz an sich schon sehr lange aus dem Windschatten Amerikas entfernt hat und sich so sehr verselbstständigt hat, daß wir Europäer eben auf unseren eigene Acts abfahren, weil wir vielleicht einen leichteren Zugang zu deren Musik gefunden haben. Und sei es aus dem Grund, daß die Künstler ganz andere musikalische und kulturelle Einflüsse und Traditionen haben, mit denen sich der Hörer identifizieren kann.

Aber letztendlich ist es doch völlig egal, woher die Musik kommt, hauptsache sie gefällt....
fef
Ist häufiger hier
#67 erstellt: 19. Okt 2008, 10:25
Die „Assoziation bestimmter Volksgruppen/Ethnien mit Musik-Genres“ ist in meinen Augen kein „Unfug“, aus zwei Gründen:
1.)Zum Beispiel die echte, alte alpenländische Volksmusik (Tirol, Bayern): Da ist in einem „Kulturraum“ eine eigene Art, Volksmusik zu spielen, entstanden, die in vielen anderen Gegenden geschätzt wird. Je näher man diese alte Musik kennt, desto mehr versteht man ihren ureigenen „Schmäh“ (ich bin in Tirol aufgewachsen und hab das daher automatisch mitgekriegt). Und diese Dinge sind erstaunlich konstant: Selbst in der seit Jahrzehnten weit verbreiteten, unerträglich volks-dümmlichen Schlagermusik haben etwa die Zillertaler immer noch eine Art drauf, die man bei einer Wiener Gruppe nicht finden wird (schon gar nicht bei einer norddeutschen). Es war einmal ein jodelnder Japaner die Sensation. Man muss das nicht ablehnen. Irgendwie hat es vielleicht sogar Charme, aber für einen Alpenländler ist es nur ein Scherz.
2.)Die Musik drückt eine Lebensweise aus. Wer die alpenländische Musik kennt, sieht im Jodeln auch die Almen, das Leben der Leute dort, ihre Art, ein gutes Gefühl ins harte Leben zu bringen usw.. Auch diese Komponente der Musik ist kaum übertragbar. Wenn jemand im Hochhaus einer Großstadt jodelt, ist das vielleicht Ausdruck einer sehnsüchtigen Erinnerung, aber nicht der unmittelbaren Lebenssituation.

Der Jazz ist natürlich eine viel weiter gestreute Sache. Es gibt da ja schon lange ziemlich unterschiedliche Musikerkreise mit eigenen Auffassungen von Jazz, unterschiedlichen ästhetischen Vorstellungen und auch sehr verschiedenen Lebensweisen. Die großen Meister der Jazztradition waren aber doch nicht nur durch die Musik, sondern auch durch ihre afro-amerikanische Lebenssituation miteinander verbunden und ihre Musik ist zu einem guten Teil auch Ausdruck dieser Lebenserfahrung.

Ein Beispiel: Ich find den Alt-Saxofonisten Bunky Green super. Er wird offenbar von Musikern sehr geschätzt (z.B. kniet sich der italienische Saxofonist Stefano di Battista im folgenden Video zum Zeichen seiner Wertschätzung vor ihm nieder und küsst ihm die Hand)
http://www.youtube.com/watch?v=jQ4Wp8Zi548
Es gibt von Bunky Green wenige Platten. Steve Coleman hat ihm jedoch vor einigen Jahren eine CD-Veröffentlichung ermöglicht - mit einer ausgezeichneten Band: Jason Moran, Lonnie Plaxico und Nasheet Waits. „Another Place“ heißt die CD und ich schätze sie sehr.

Vor ein paar Monaten war Bunky Green im TV zu sehen. Er spielte da mit Nasheet Waits am Schlagzeug und 2 jungen deutschen Musikern – einer Bassistin und einem Pianisten. Ich begann mich nach kurzer Zeit zu ärgern, weil ich die Bass-Begleitung furchtbar fand und dann stieß ich mich auch am Piano. Schließlich fragte ich mich, ob mich meine Vorurteile gegenüber europäischen Musikern schon verrückt machen. Ich verglich die Aufnahme mehrmals mit der „Another Place“-CD. Dann holte ich ein Video von einer Greg-Osby-Gruppe ebenfalls mit Jason Moran und Plaxico heraus. Ich verglich hin und her und irgendwann war ich mir dann sicher, dass der enorme Unterschied, den ich hörte, nicht auf einem Vorurteil beruhte. Ich schrieb in einem Internet-Forum darüber und irgendwann ging mich ein Blogger von der Zeitschrift „Jazzthing“ an, weil ich die “grandiose“ deutsche Bassisten Eva Kruse herabgesetzt habe. Bunky Green werde wohl wissen, mit wem er auf die Bühne geht.

Gestern hab ich zufällig ein Interview mit Eva Kruse gelesen und daraus geht Folgendes hervor: Der Veranstalter hatte Eva Kruse als Begleiterin von Bunky Green bereits ausgewählt, bevor er Bunky Green überhaupt einlud. Und der Pianist wurde von Eva Kruse ausgewählt. Sie sagt, dass sie und der Pianist einerseits und Bunky Green mit seinem Schlagzeuger andererseits „aus einer ganz anderen musikalischen Kultur“ kamen. Sie und der Pianist kämen beide von der Klassik her und hätten eigentlich nur im Studium die Sachen der Jazztradition gespielt, während Bunky Green aus dieser Tradition kommt – „und das ist natürlich ein vollkommen anderer Background“ (wörtlich Eva Kruse).
Ich find es sympathisch, wie sie redet, und ich find es gut, dass sie die Dinge so auf den Tisch bringt.
Das Interview (Seite 77): http://www.berlinerf...st08_Pressemappe.pdf

Diese Aussage bestätigt, was ich beim Hören selbst erlebt habe: Dass da unterschiedliche Dinge, unterschiedliche Ästhetiken zusammenkamen. Man kann das meinetwegen reizvoll finden. Aber die Differenzen sind da und sie sind keineswegs nebensächlich:

Steve Coleman erzählte: „Als ich aufwuchs und in Von Freemans Sessions spielte, gab es bestimmte Dinge, die wichtig waren. Dein Sound, dein Groove und wie du dich selbst ausdrückst. […] Es gab ständig diese Kritik daran, dass man keinen Sound hat, keinen guten Groove, eine Menge Kritik am Rhythmus: Dieser Typ kann nicht swingen, er hat kein Feeling usw.. Es ist also keine intellektualisierte Sache, es ist einfach eine Frage des Lernens dieses speziellen Idioms von diesen Meistern, die vor einem kamen. Man muss mitkriegen, was es ist, das sie gut ausdrücken können. Wie man erreicht, dass es sich in einer bestimmten Weise anfühlt, wie man verbindet, wie man swingt. Man hört die Typen über das Gleiten des Rhythmus, das Swingen des Rhythmus und all diese verschiedenen Begriffe reden. Man muss das mitkriegen. Nicht als ein Schreiber, nicht in der Weise, wie man es jemandem erklärt, sondern einfach um ein Mitwirkender zu sein.“ - Coleman rannte z.B. auch Sonny Stitt nach, wenn der in Chicago war, besuchte ihn im Hotel in seinem Zimmer, um von ihm zu lernen. Er ging nach New York, u.a. um in einer Big-Band zu spielen (Thad Jones/Mel Lewis), weil auch die alten Meister so lernten. Das brächte einiges auch für das Spielen in kleinen Gruppen. … Colemans Aussagen zeigen gut, wie sehr die Jazz-Tradition eine ausgefeilte Ästhetik entwickelt hat, die im persönlichen Kontakt in Musiker-Communities weitergereicht wurde. Eine entscheidende Voraussetzung für einen jungen Musiker war „to pay the dues“ – seine „Schuldigkeit“ gegenüber der Jazztradition abzuleisten. Coltrane war z.B. so hoch angesehen, weil er nicht bloß innovativ war, sondern seine Musik aus einer Meisterschaft im Sinne der Tradition heraus entwickelte. Bevor Bunky Green seinen eigenen Stil hervorbrachte, war er ein extremer Charlie-Parker-Kenner. Er konnte bereits als 16 Jähriger alle ihm bekannten Charlie-Parker-Soli auswendig spielen. Ein Musiker erzählte einmal, er habe in einem Workshop erlebt, wie Steve Coleman Parkers „Koko“-Solo perfekt nachspielte. Dewey Redman erzählte von Ornette Coleman, dass er so spielen konnte, dass man glaubte, Parker sei es. … Das sind keine Nebensächlichkeiten. Ich denk, es geht da um eine hoch entwickelte Ästhetik des Jazz, die nicht vom Notenblatt, sondern in jahrelangem, engen Kontakt mit Älteren gelernt wird – so wie die Tiroler Jodler die Ausdrucksart ihrer Kultur von klein auf aufgesogen haben.

Ich bilde mir keineswegs ein, da alle Feinheiten der Jazz-Meister mitzukriegen, aber wenn diese Dinge weitgehend fehlen, weil sie durch eine europäische Ästhetik ersetzt werden, dann macht mir das Hören einfach keinen Spaß mehr. Es geht mir also nicht so sehr um das Politische (Amerikaner/Europäer usw.), sondern vor allem um mein eigenes Hörvergnügen.

Zum Beispiel gefällt mir das folgende Video von DeJohnettes Special Edition. Diese Typen haben eine elegante, coole, total swingende Power, die in meinen Augen eine Menge anderes Zeug einfach vom Tisch bläst. Diese intensive, rhythmische, geschmeidige Sache fühlt sich für mich nach Jazz an:
http://www.youtube.com/watch?v=MyK8oLU0pY8

Freundliche Grüße
Accuphase_Lover
Inventar
#68 erstellt: 19. Okt 2008, 11:57

fef schrieb:
Die „Assoziation bestimmter Volksgruppen/Ethnien mit Musik-Genres“ ist in meinen Augen kein „Unfug“


Du hast recht. Natürlich zählt der sozio-ethnische Background der Musiker. Der "Unfug" besteht in meinen Augen darin, Leuten die diesen Background nicht haben, die Fähigkeit gute Musik innerhalb eines Genres machen zu können, abzusprechen ! Das hatte ich gemeint.
Selbstverständlich ist Black Music (Jazz, Soul, Funk, R 'n B, Hip-Hop etc.) durch den sozial-geschichtlichen Hintergrund der Protagonisten erst möglich geworden. Ich bin aber der Ansicht, daß auch jemand der diesen Hintergrund nicht besitzt, bzw. keine Assoziation zum eigenen oder dem Schicksal seiner Vorfahren (in diesem Falle die Sklaverei !) wünscht und herzustellen versucht, gute Musik machen kann, wenn er den Aufbau dieser Musik verstanden hat. Hier ist die Frage, welche Authentizität der Hörer wünscht und ob diese für seinen Musikgenuß überhaupt eine Rolle spielt. Das muß jeder für sich entscheiden.



fef schrieb:

1.)Zum Beispiel die echte, alte alpenländische Volksmusik (Tirol, Bayern): Da ist in einem „Kulturraum“ eine eigene Art, Volksmusik zu spielen, entstanden, die in vielen anderen Gegenden geschätzt wird. Je näher man diese alte Musik kennt, desto mehr versteht man ihren ureigenen „Schmäh“ (ich bin in Tirol aufgewachsen und hab das daher automatisch mitgekriegt). Und diese Dinge sind erstaunlich konstant: Selbst in der seit Jahrzehnten weit verbreiteten, unerträglich volks-dümmlichen Schlagermusik haben etwa die Zillertaler immer noch eine Art drauf, die man bei einer Wiener Gruppe nicht finden wird (schon gar nicht bei einer norddeutschen). Es war einmal ein jodelnder Japaner die Sensation. Man muss das nicht ablehnen. Irgendwie hat es vielleicht sogar Charme, aber für einen Alpenländler ist es nur ein Scherz.
2.)Die Musik drückt eine Lebensweise aus. Wer die alpenländische Musik kennt, sieht im Jodeln auch die Almen, das Leben der Leute dort, ihre Art, ein gutes Gefühl ins harte Leben zu bringen usw.. Auch diese Komponente der Musik ist kaum übertragbar. Wenn jemand im Hochhaus einer Großstadt jodelt, ist das vielleicht Ausdruck einer sehnsüchtigen Erinnerung, aber nicht der unmittelbaren Lebenssituation.


Keinerlei Widerspruch meinerseits !


fef schrieb:

Der Jazz ist natürlich eine viel weiter gestreute Sache. Es gibt da ja schon lange ziemlich unterschiedliche Musikerkreise mit eigenen Auffassungen von Jazz, unterschiedlichen ästhetischen Vorstellungen und auch sehr verschiedenen Lebensweisen.


Da sind wir beim Punkt :
Europäischer Jazz drückt andere ästhetische Vorstellungen aus ! Was spricht gegen diese ?
Ich glaube nicht, daß man eine Musik wie Jazz mit all ihren großartigen Ausdrucksmöglichkeiten, für alle Zeit explizit unter dem Gesichtspunkt ihrer Entstehungsgeschichte betrachten muß, auch wenn dies hier natürlich nahe liegt !


fef schrieb:

Die großen Meister der Jazztradition waren aber doch nicht nur durch die Musik, sondern auch durch ihre afro-amerikanische Lebenssituation miteinander verbunden und ihre Musik ist zu einem guten Teil auch Ausdruck dieser Lebenserfahrung.


Absolut korrekt. Das wollte ich auch nie in Abrede stellen.

Übrigens sind auch bei mir die allermeisten Jazz-Artists Afroamerikaner, da ich deren Rhythmusgefühl für unerreicht halte und ich ihre Harmonien sehr schätze. Dennoch kann ich mich auch mal an "Euro-Jazz" erfreuen - wenn er gut ist.


fef schrieb:

Ich bilde mir keineswegs ein, da alle Feinheiten der Jazz-Meister mitzukriegen, aber wenn diese Dinge weitgehend fehlen, weil sie durch eine europäische Ästhetik ersetzt werden, dann macht mir das Hören einfach keinen Spaß mehr. Es geht mir also nicht so sehr um das Politische (Amerikaner/Europäer usw.), sondern vor allem um mein eigenes Hörvergnügen.


Wie hältst Du es mit weißen US-Jazzern wie den Brecker Brothers oder Chet Baker ?
Und wie sieht es z.B. mit Brasilianern wie A.C. Jobim, Deodato oder Eliane Elias aus ?



Grüße
fef
Ist häufiger hier
#69 erstellt: 20. Okt 2008, 18:03
A. C. Jobim: war mein Favorit in jungen Jahren und ich hab die Bossa-Nova-Songs heute noch oft im Ohr, aber mich interessieren jetzt mehr die intensiven, komplexen Jazz-Sachen.

Chet Baker: ist für mich ein Beispiel für die lyrische, weiche Linie, die nach meinem Eindruck oft für „weiße“ Musiker typisch ist (bis zu Keith Jarrett, Pat Metheny, Jan Garbarek usw.). Neben Jobim usw. begannen mich als Junger mehr die intensiven Rhythmen und expressiven Sounds (Samba, afro-kubanische Musik usw.) zu interessieren und das hat sich bei mir im Jazz fortgesetzt. Selbst bei Miles Davis mochte ich die Sachen mit Biss lieber als die lyrischen.

Brecker Brothers: kenne ich kaum, aber ich höre auch Brandford Marsalis nicht wirklich, denn mir kommt bei dieser Mainstream-Richtung immer vor, ich kenn das schon alles. Wenn Brandford Marsalis z.B. Stücke aus „A Love Supreme“ spielt, verstehe ich nicht recht, wozu das gut sein soll: Man kann diese Musik ja jederzeit original von Coltrane hören. Es war Coltranes Werk, seine persönliche Aussage und niemand wird es besser spielen (höchstens anders). Also höre ich gleich Coltrane. So geht es mir bei vielen Sachen. Und weil ich ja nicht dauernd Musik hören kann, genügen mir eigentlich weitgehend die Aufnahmen der großen Meister.

Anfang der 1990er Jahre hat mich eine CD von Steve Coleman umgehauen („Rhythm People“). Mich faszinierten die feinen, eleganten Sounds und dieser umwerfende Groove. Zugleich verwirrten mich diese komplizierten Rhythmen. Ich hatte das Gefühl, dass das eine echt große Sache ist, die da läuft, und ich wollte dieses Zeug irgendwie „verstehen“, ein Gefühl dafür kriegen, irgendwie durchschauen. So hörte ich das immer wieder – mit steigender Begeisterung. Heute ist mir diese Musik so vertraut wie Jobim in meiner Jugendzeit. Sie hat allerdings auch dazu geführt, dass mir das meiste andere, was im Jazz heute abläuft, irgendwie altbekannt vorkommt – vor allem rhythmisch zu wenig interessant. Aber auch in melodischer und harmonischer Hinsicht finde ich eigentlich kaum etwas, das mich vergleichsweise beeindruckt wie Colemans Musik. Neben seinen offiziellen CDs sind eine Menge Konzertmitschnitte (mit seiner Zustimmung) im Umlauf und das höre ich großteils. Von Steve Coleman ist in unserer Gegend aber seit Jahren kaum mehr die Rede, obwohl er seine Musik ständig spannend weiterentwickelt hat. Es ist auch nicht mehr zu erwarten, dass ich ihn in meiner Gegend noch jemals live erleben werde. Eben weil die europäische Szene ihr eigenes Geschäft machen will und kaum mehr Afro-Amerikaner einlädt, schon gar nicht so einen Musiker wie Coleman, der auf Belange des Musikgeschäftes so wenig Rücksicht nimmt. Darum tangiert mich diese „Machtübernahme“ der Europäer so. Ansonsten habe ich nicht das Geringste dagegen, dass europäische Musiker ihren Jazz machen und Leute das gerne hören. Nur ist eben dieser Markt verschwindend klein und mit jedem Musiker, der auftritt, kann ein anderer nicht auftreten. Wenn in diesem Gerangel gerade die Musiker überbleiben, die ich hören will, dann gefällt mir das eben gar nicht. Was soll’s, so ist es halt!

Freundliche Grüße
hat_sich_gelöscht
Hat sich gelöscht
#70 erstellt: 22. Okt 2008, 01:23
...ein wunderbarer Thread!

Man sollte nicht auf Wynton Marsalis 'rumhacken; seine Musik ist so altmodisch nun auch nicht.

Ich bin ja leidenschaftlicher Hörer von AACM-Platten; so irre die oft sind...aber Wynton Marsalis musiziert nach meinem subjektiven Feel im selben Spirit.

Dazu fällt mir eine Diskussion in einer Pause beim Moers Festival ein: jemand bemerkte sehr treffend, das David Murray inzwischen näher am Mainstream driftet als Wynton Marsalis. Die letzten Platten Murrays' bieten nichts überraschendes; die letzten Marsalis Alben schon...ich finde, da ist was dran...


Der Jazz gehört dem der ihn gerade zelebriert. Alles andere ist Geschmack. So soll es sein.

Wobei ich unverbesserlich bin: Jazz ist per se politisch. Allein als Gegenentwurf zu einem alles killenden Pop-Mainstream.

Ausserdem ist Jazz 'ne Supa-Tanzmusik! Man beachte den Begriff "Dancefloor Jazz": Sicherlich ein Verkaufs-Slogan; aber nach wilden & lauten Sessions mit meinen R'n'B, Blues, Soul und Reggae Platten eine Duke Ellington Live Scheibe...das setzt noch einen 'drauf & haut alles wech! Siehe auch die Bilder dazu in der "Ken Burns" DVD-Reihe!


Der Jazz kommt aus Amerika: weisses Intrumentarium & schwarzes Interpretieren: den Streit, wem da was gehört kann man knicken. Braucht kein Mensch. Wichtiger scheint mir eher das Bewusstsein um die Soziologie schwarzer Musiker; eigene Bühneneingänge und anderer purer Rassismus. Das weisse Amerika hat sich disqualifiziert.

Das Gute & Schöne ist wie immer die Dialektik: Zwo weisse Berliner bringen die afro-amerikanische improvisierte Musik richtig zum "schwingen"!

Alfred Lion und Frank Wolff: Blue Note!

Jazz isses! Und er gehört niemand. Oder uns allen!
Mr._Lovegrove
Inventar
#71 erstellt: 22. Okt 2008, 08:07
Es hat zwar mich direkt mit Jazz zu tun., aber mir fallen passenderweise zum Thema Sozio- Ethnologie noch die Fotos aus der "Philly- Sound" 3er CD Box von Sony Legacy ein, auf dem die Mitglieder des MFSB sind. Und die sind so gut wie alle weiß! Wenn man nun bedenkt, daß die Vision von Gamble & Huff eine sich auch kommerziell emanzipierende schwarze Musikgesellschafft war, ist das schon eine seltsame Randnote.
Accuphase_Lover
Inventar
#72 erstellt: 22. Okt 2008, 13:20

Carsten_Fritz schrieb:
...ein wunderbarer Thread!


In der Tat !


Carsten_Fritz schrieb:

Man sollte nicht auf Wynton Marsalis 'rumhacken; seine Musik ist so altmodisch nun auch nicht.


Es geht hier ja auch mehr um seine Geisteshaltung, als um seine Musik. Daß er selbst ein guter Musiker ist, steht außer Frage. Umso trauriger, wie er dann argumentiert und welcher Gedanke dahinter steht !



Grüße


[Beitrag von Accuphase_Lover am 22. Okt 2008, 13:21 bearbeitet]
Dualplattenspieler
Inventar
#73 erstellt: 22. Okt 2008, 18:00
Jetzt lebt dat Ding doch wieder
Ich dachte es gäbe da wirklich nix mehr zu "intellektualiseren", aber gefehlt. Na dann will ich nu' auch 'mal:

fef störte sich zu Beginn dieses threads an E.S.T. und deren musikalischer(nicht wirtschaftlicher ) Talentlosigkeit(recht hat er der fef ) und das Thema EST hat sich ja auch zwangsweise selbst überholt(ohne Häme wohlgemerkt). Der Knackepunkt dieser (wohlgemerkt amerikanischen ) Diskussion ist doch diese Kernaussage von Branford M

Auch der Saxofonist Branford Marsalis, der seine CDs für das eigene Label Marsalis Music aufnimmt, sieht seine Musik in einer schwierigen Situation. Die Plattenverkäufe stagnierten, und die Konzerte seien schlecht besucht.


und in Gedanken fügt er vermutlich hinzu: ..."und dann kommen diese skadinavischen Holzfäller daher, und graben uns das Wasser ab..."

Diese Diskussion findet vor dem Hintergrund einer vermeintlich existenzbedrohenden "Europäisierung" dort statt.
Vor vielen vielen Monden hatte Charles Lloyd auf einer europäischen Bühne seiner Freude Ausdruck verliehen, wie schön es sei, hier spielen zu können, denn in Amerika könne heute jeder der auf einem Plattenspieler scratchen kann, Millionen verdienen während seinesgleichen hungern müsse.

Es geht um Marktanteile.

Wenn es ein französiches Phänomen wäre, hätte Sarko längst einen Importstop verhängt um seine Chansontussen zu schützen, und wenn der Jazz-Markt grösser wäre(grösser im Sinne von potenter in Dollares Euronen Peseten) als er leider ist(etwa im Vergleich zum Pop) dann hätte wohl auch George Dabbelju bereits ein Embargo verhängt oder vielleicht eine Achse des Bösen zwischen Oslo, Stockholm und Warschau gesehen.

Ich kann den Frust vieler (afro)amerikanischer Musiker verstehen, wenn plötzlich von E.S.T. angenommen wird, sie könnten auch nur die Spur von "influencial" sein auf das was diese Amerikaner (und ich auch!!) unter Jazz verstehen.

Der Jazz gehört den Amerikanern aber nur einige wenige Europäer haben das verstanden wie Zawinul,Grapelli, Thielemanns, Ponty, Mangelsdorff,Dauner, Herbolzheimer, Stanko, Fresu ACHTUNG diese Liste ist NICHT vollständig und es wird auch nicht um eine Vervollständigung ersucht) und nehmen an dessen Geschichte teil, sind sogar gern geshene Mitstreiter. Am 30. September 1966 brachte Duke Ellington mit dem Konzert „Violin Summit“ die damals vier bekanntesten Violinisten auf die Bühne. In verschiedenen Sets traten neben Grappelli Stuff Smith, Svend Asmussen und Jean-Luc Ponty auf. Gemeinsam spielten sie It Don't Mean a Thing (If It Ain't Got That Swing). Es gab ja auch keinen adäquaten (afro)amerikanischen Violisten!

Andere wiederum haben halt den Ärger der Marsalis Familie verdient

Ich weiss ja nicht was Ihr Tankwart empfiehlt, ich lasse mich diesbezüglich gern von afro-amerikanischem Lehrgut schulmeistern


Wynton M. From Plantation to the Penetentiory
hat_sich_gelöscht
Hat sich gelöscht
#74 erstellt: 22. Okt 2008, 19:15
@ Mr. Lovegrow: Stimmt, das ist wirlich eine Geschichte mit den Herren Gamble & Huff! Deren Singles horte ich ja wie einen Schatz: diese Arrangements; beispielsweise bei den Delfonics....einfach sagenhaft!

Motown:Faszinierend auch die Strategie Barry Gordys: Wir schwarze machen den besseren (weissen)Pop! Und es funktioniert! Ähnliches darauf-pfeifen-welche-Hautfarbe findet sich ja auch bei Stax und bei Sun Records.

In einer Jazz-Doku habe ich einmal einen Jazz-Musiker gesehen, der heulend davon berichtete, wie seine aus Europa zurückgekommenen schwarzen Mitmusiker 1945 nachwievor einen seperaten Eingang in einem Jazz-Club benutzen mußten....wer war das noch gleich...

Jedenfalls kaum auszuhalten.
Accuphase_Lover
Inventar
#75 erstellt: 22. Okt 2008, 21:56
Vom kommerziellen Hintergrund des Musikmachens, den man bei kaum einer, eigentlich keiner, Kunst vergessen darf, mal abgesehen, geht es im Zusammenhang (ich darf jetzt mal brutal vereinfachen) "schwarz vs. weiß", sicherlich auch darum, daß Afroamerikaner in der Musik und im Sport ihre Stärken voll ausspielen können und jetzt fürchten, man würde "ihr" Terretorium betreten und ihnen dort den eigenen Erfolg streitig machen. Einen Erfolg, der für alle Afroamerikaner, angesichts ihrer Vergangenheit, von gewaltiger Bedeutung ist.
Von so großer Bedeutung, daß man sich gegen eine "Einmischung" weißer, europäischer Musiker glaubt, wehren zu müssen.

In gewisser Weise nachvollziehbar, angesichts der musikalischen Bedeutung des Jazz im 20. Jahrhundert. Jemand hat mal so schön gesagt, es sei schon kurios, daß der einzig wirkliche Beitrag der USA zur Kultur des 20. Jahrhunderts, sinnigerweise gerade von den ehemaligen Sklaven des weißen Establishments stamme.

Nichtsdestotrotz ist der Aufbau künstlicher mental-künstlerischer Hindernisse im Jazz, überflüssig wie ein Kropf !

Eine Kunstform wie der Jazz in all seinen Facetten, lebt meiner Ansicht nach auch von der Synthese verschiedener kultureller Einflüsse.

Aber mir ist schon klar, daß einige Künstler wie Hörer, eine recht eng gefassten Vorstellung davon haben, was Jazz gefälligst zu sein hat.



Grüße
hat_sich_gelöscht
Hat sich gelöscht
#76 erstellt: 03. Nov 2008, 01:31
Ich denke, der afro-amerikanische Jazz braucht sich keine Sorgen zu machen: Nie wird etwas derart zupackend klingen wie der Jazz der Schwatten. Wir Weissbrote haben einfach eine eigene Auffassung gesucht, was auch völlig in Ordnung ist. Einen "schwarzen", sagen wir Terje Rypdal wird es genausowenig geben wie einen Sun Ra finnischer Prägung. Der Jazz sollte sich als weltweites Ding definieren; jede Region entwickelt eben seine Spielweise.

Wichtig scheint mir allerdings ein Bewusstsein dafür, unter welchen Bedingungen sich der afro-amerikanische Jazz entwickelt hat; zu hinterfragen, warum z.B. Charles Mingus oder Miles Davis immer misstrauisch wurden, wenn "Billboard" Lobeshymnen abschoss. Ich kann Charles Mingus' Ärger gut verstehen, wenn Columbia Records die Vocal-Version von "Fables Of Faubus" ablehnt; das Album (Mingus Ah Um") ein Hit wird und sein eigentliches Anliegen, nämlich der Wut über den Gouverneur von Arkansas Gehör zu geben erst ein Jahr später auf einer Candid-LP realisiert wird.....einem Independent-Label...


Zur Erinnerung:

1957 hatte Gouverneur Faubus versucht, die Rassenintegration in der Schule von Little Rock im Staate Arkansas mit Hilfe der Nationalgarde zu verhindern.

Auszug des Mingus-Textes:

"Hergott, lass sie uns nicht federn und teeren. Hergott, nie mehr Hakenkreuze. Hergott, nie mehr Ku Klux Klan. Nenn mir jemand Lächerliches, Dannie? Gouverneur Faubus! Warum ist er so krank und lächerlich? Er will keine integrierten Schulen. Dann ist er ein Depp! Buh!"

"Oh, Lord, don't let 'em tar and feather us! Oh, Lord, no more swastikas! Oh, Lord, no more Ku Klux Klan! Name me someone who's ridiculous, Dannie. Governor Faubus! Why is he so sick and ridiculous? He won't permit integrated schools. Then he's a fool! Boo!“ nach Charles Mingus, More than a Fake Book."

(Quelle: Wikipedia)


Ich erinnere mich immer wieder an solche Geschichten, wenn z.B. Wynton Marsalis loswettert....


[Beitrag von hat_sich_gelöscht am 03. Nov 2008, 01:42 bearbeitet]
Glen_S.
Hat sich gelöscht
#77 erstellt: 03. Nov 2008, 13:11
Auch auf die Gefahr hin, dass ich einiges bereits gepostete wiederhole ... (ja ich habe den Thread komplett gelesen )

Wie schon beschrieben, hat sich in jeder Region die Musik so entwickelt, wie es der sozio-kulturelle Hintergrund hergegeben hat. Eine objektiv wertende Aussage, wo der Jazz nun besser ist ist meines Erachtens nicht zulässig. "Wer hats erfund'n?" na klar, die Amis, das gibt ihnen aber nicht das alleinige Recht guten Jazz zu machen. Ohne europäische Einflüsse hätten die Schwarzen auch nicht den Jazz erfunden. Was war denn Amerika? Ein Schmelztiegel aus europäischen und afrikanischen Einflüssen (OK, die Indianer ...).

Selbstverständlich hat der amerikanische Jazz großartiges geleistet, Coltrane, Davis, Baker, und so weiter haben das ihre dazu beigetragen, dass der Jazz heute das ist was er ist. Nicht zuletzt die Europäer haben es aber geschafft, Jazz aus der eigenen Isolation zu befreien, indem verschiedenste Elemente, auch der s.g. Weltmusik, aus Folklore, Klassik, Kammer, Pop, Rock integriert wurden. Heute ist doch alles, was man nicht weiter zuordnen kann irgendwie Jazz und das finde ich gut so.

Vorbei sind die Zeiten des ewigen Thema/Solo/Thema/... Getröte mit peinlich erzwungenem Szenenapplaus, nicht falsch verstehen, einige Vertreter dieser Spielart haben großartiges geleistet (und ich mag sie auch sehr) und durch ihr solistisches Können den Jazz weiterentwickelt.

Aber Jazz ist doch einfach nur Musik und Musik muss offen sein für alles, es gibt (subjektiv) gute und schlechte.

Zu E.S.T. muss ich sagen, dass ich froh bin, das es sie gibt, bzw gab, denn sie haben einige Menschen zum Jazz gebracht, die sonst wohl nie dort angekommen wären. zB ein Freund von mir, der mich immer fragte, was ich da für ein schrägen Kram hören würde ist über E.S.T. mittlerweile bei Kenny Barron (zählt der? ) gelandet und ist immer interessiert, was ich mir so an neuen Scheiben zugelegt habe. Vieles bleibt für ihn weiterhin "Gehupe", aber Rom wurde ja auch nicht an einem Tag erbaut ...

Bei den angesprochenen "Weichspülern" E.S.T., Garbarek, ... geht es nicht in erster Linie um solistische Selbstdarstellung ala "Wer hat den Größten?" sondern einfach nur um Musik. Man muss nicht der begnadete Instrumentalist sein um begnadete Musik zu machen.

Zu guterletzt kann jeder das hören was er will und jeder Veranstalter kann die Künstler buchen die er will, die er sich leisten kann und mit denen er sich den größt möglichen Erfolg verspricht. Zudem kann jedes Land, jede Stadt den oder die Künstler fördern die sie will, dass europäische Förderer eher europäische Künstler fördern versteht sich wohl von selbst. Es reguliert sich also alles von selbst ... warten wirs ab ... freue mich auf alle (subjektiv für mich persönlich) guten Jazz Scheiben, kommen sie aus den USA, oder Europa, oder Asien, ob weiß, schwarz oder gelb ...
MjjR
Hat sich gelöscht
#78 erstellt: 16. Nov 2008, 22:15

Glen_S. schrieb:
(...)
Zu guterletzt kann jeder das hören was er will und jeder Veranstalter kann die Künstler buchen die er will, die er sich leisten kann und mit denen er sich den größt möglichen Erfolg verspricht. Zudem kann jedes Land, jede Stadt den oder die Künstler fördern die sie will, dass europäische Förderer eher europäische Künstler fördern versteht sich wohl von selbst. Es reguliert sich also alles von selbst ... warten wirs ab ... freue mich auf alle (subjektiv für mich persönlich) guten Jazz Scheiben, kommen sie aus den USA, oder Europa, oder Asien, ob weiß, schwarz oder gelb ...


naja, seh ich als musiker etwas anders.
man muss da oft kämpfen (um förderungen), die politiker fördern nämlich nicht leute, die (ihnen) nicht auffallen. wenn wo im staats-, landes-, stadtbudget eingespart wird, dann ist das meistens als erstes der kunstsektor.

selber sollte man halt die CDs kaufen, die man mag und auch die konzerte besuchen (aber wem erzähl ich das hier? )
Glen_S.
Hat sich gelöscht
#79 erstellt: 17. Nov 2008, 20:23
Ich habe ja nicht gesagt, dass bei der Förderungspolitik alles gut läuft, aber trotzdem kann ja jeder fördern, wen er will

Meine Aussage bezog sich nur darauf, dass in dem Tread vorher mal sich darüber beschwert wurde, dass immer mehr nur noch europäische Künstler gebucht und gefördert werden und die armen (Afro-) Amerikaner außen vor bleiben müssen.
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