Gründung einer Big Band

@JulzTR

Super Idee, tolle Initiative! Vielleicht könnt ihr einen Musiklehrer eurer Schule überzeugen, sich da mit zu engagieren, dann gibt es einen Promoter der Idee mehr und - angenehmer Nebeneffekt - ihr müsst euch schon mal über das Thema Probenraum keine Sorgen mehr machen.

Was ich nicht verstehe: Du schreibst, ihr spielt schon in einer Big Band namens "Druckluft" - was soll in der Neugründung anders sein?

Der Begriff "Big Band" ist relativ fest, vielleicht meinen wir ja unterschiedliche Ensembles. Eine Big Band ist nicht einfach nur eine Band, die etwas größer ist ;), sondern hat eine recht feste Besetzung.

Natürlich sind auch immer andere, z.T. auch exotische Instrumente möglich, häufig wirds bei denen aber mit den Noten im Arrangement schwierig. Die klassische Besetzung ist:

* Rhythmusgruppe
+ Schlagzeug
+ Klavier (E-Piano etc.)
+ Bass (E-Bass oder Kontrabass)
- Gitarre (geht zur größten Not auch ohne)
- Percussion (muss nicht sein)

* Holzbläser
+ 2 x Altsaxophon (1. und 2. Stimme)
+ 2 x Tenorsaxophon (1. und 2. Stimme)
+ Baritonsaxophon
- Klarinette
- Querflöte

* Blechbläser
+ 3-4 Trompeten (1., 2., 3. (4.) Stimme)
+ 3-4 Posaunen (1., 2., 3. (4.) Stimme)
- Bassposaune

Mit "-" sind die Stimmen gekennzeichnet, auf die man zur Not verzichten könnte. Bei den Holzbläsern werden in professionellen Big Bands Klarinette und/oder Flöte von einem Saxophonisten als Zweitinstrument gespielt.

Wie gesagt, Abwandlungen sind möglich, solange es gut klingt und Noten vorhanden sind. Ich selbst spiele z.B. in einer Big Band mit zuwenig Blech-Kollegen - das klingt mitunter recht "dünn", es fehlt einfach etwas im Ensemblesound.

Wie man anfängt? Indem man anfängt! Vor allem dann, wenn man, wie Ihr, schon Ensembleerfahrung hat. Das macht andere Musiker (egal von welcher Schule) neugierig, ebenfalls einzusteigen, und so werden es langsam immer mehr werden. Und wenn es keine klassische Big-Band-Besetzung wird, so vielleicht ein reines Blech-Ensemble...auch sehr spannend!

Vor allem werdet ihr einen erfahrenen Ensembleleiter benötigen, der mit euch die Arrangements auswählt und einübt, und einen Mitmusiker unter euch, der sich um organisatorische Fragen kümmert, wie Termin- und Probenplanung, Geldeinsammeln, Notenbeschaffung usw.

Noten, d.h. Ensemblearrangements, wie Sand am Meer gibt's z.B. beim Notenversand Kurt Maas - klick mal links oben auf "Jazz / Pop", das sind dann rechts unten etliche Ensembletypen aufgeführt. Alles weitere wird von eurem Geschmack bestimmt. Was wollt Ihr denn für eine Musik machen?

Für Auftritte Gage? Also wenn Ihr richtig gut seid (und das dauert einige Zeit, bis alle Mitmusiker auf konzertreifem Niveau sind), gibt's vielleicht auch Gage...aber sollte nicht mehr der Spaß am Zusammenspiel und an der Musik, die Ihr machen wollt, im Vordergrund stehen?? Für die Ehre gibt's in mehreren Bundesländern Schul-Bigband-Wettbewerbe - vielleicht wäre das ja mal ein Ziel, dort auftrittsreif zu sein?

Schreib mal hier, wie es weitergeht, und ob die Tipps hier in die richtige Richtung gehen für Euch!

Herzliche Grüße aus Frankfurt am Main
Holger

Hi

ersmal vielen vielen Dank, dass du dir so viel Mühe für uns gemacht hast!
Natürlich sollte das Musizieren in erster Linie Spaß machen, da hast du vollkommen recht!
Wir haben mal unsere Musiklehrer gefragt, die meinten, dass man eine Combo machen könnten. In unserer Big Band "Druckluft" wird das ganze halt geleitet und wir wollten etwas ganz alleine auf die Beine stellen und je mehr mitmachen desto komplexer wird die Angelegenheit, daher wollten wir das ganze mit nur ca. 6-8 Personen machen. Wir haben uns jetzt erstmal gedacht, dass wir jedes Instrument einzelnd besetzen, bis auf Trompete und Saxophon, wobei wir hier auch auf Tenor und Bariton Sax greifen können. Dazu halt noch Bass, Piano und Schlagwerk evt. Gitarre für Funk Stücke.
Mit den Proberaum wäre das schon klasse, weil unser Schlagzeuger nicht unbedingt den Platz zum Proben hat.

Also noch mal vielen vielen Dank!
Wir lassen von uns hören!

Also damit es eine minimale Big Band ist braucht ihr: 3 Trompeten,3 Posaunen,(E)Bass, Schlagzeug, KLavier, Saxophone(die bekommt ihr am schnellsten und könnt euch was Aussuchen).
Also es gibt viele fertige Arrangationen z.B. von Peter Herbolzheimer. Da sind die Sachen auch nicht sooo schwer.
Aus welcher Stadt seit ihr wenn man fragen darf?
Wenns um Auftritte geht würde ich mich noch etwas gedulden. Der deutsche Jazzmarkt ist leider nicht so groß und es gibt ein paar Weltklasse Big Bands.
Aber die Idee is super!!!

@Richard Strauss

Die Herbolzheimer-Arrangements sind genial, das finde ich auch. Gelegentlich ist mir der Sound zu Blechbläser-orientiert, aber das ist Geschmackssache. Aber eines ist es keinesfalls: leicht. Je nach Erfahrung und Ausbildungsstand mag der eine oder andere Instumentalist seinen Part vielleicht "nicht soo schwer finden", aber bis alle auf diesem Niveau sind, auch die, die erst seit einem oder zwei Jahren ihr Instrument fließig übend spielen (das ist der typische Ausbildungsstand für den Einstieg in eine (Schul-)Big Band) dauert es doch einige Zeit. Auch muss das Zusammenspiel und das Aufeinander-Hören entwickelt werden. Und für all dieses finde ich die Herbolzheimer-Arrangements überwiegend schlicht zu schwer, jedenfalls für den Anfang. Gerade am Anfang soll es doch spürbar vorangehen, und niemand mag aufeinanderfolgende Übungssessions, in denen man sich mit im Endergebnis erfolglos mit einem zu schweren Stück herumplagt.

Bei Noten Maas gibt es eine amerikanische Reihe mit Arrangements für Schul-Big-Bands, die fand ich recht vielfältig und interessant. Schwerer darf es dann ja immer noch werden.

Herzliche Grüße aus Frankfurt am Main
Holger