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Klangästhetik neuerer Jazz-Aufnahmen+A -A |
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Autor |
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zeronaut
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 10. Aug 2008, 18:29 | ||||
Hilfe, habe ich ein Knoten in den Holzohren? Mein Problem mit den meisten Jazz-Aufnahmen heutiger Zeit ist die mangelnde räumliche Proportionierung: Ich höre Klaviere so groß wir Konzertsäle, Schlagzeuge füllen eine ganze Bühne und Saxophone sind 2 m groß. Bei älteren Aufnahmen, z.B. Bill Evans oder alte Miles Davis Sachen, finde ich eine proportioniertere Bühne vor. Klar ortbahre Instrumente: links ein Schlagzeug, rechts ein Klavier und ein Bass und in der Mitte eine Trompete. Alle im ordentlichen Größenverhältnis. Zwar mit mehr Verfärbungen wie heute, aber wie ich finde räumlich korrekter. Bin ich ein hoffnungsloser Einzelfall? Was sind Eure Erfahrungen? Wie seid Ihr mit der Abbildung der Musik bei neueren Aufnahmen zufrieden? Welche Aufnahmen könnt Ihr aufgrund der räumlichen Abbildungsqualitäten empfehlen? Bin Gespannt auf Euere Erfahrungen z. |
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Flurinamsler
Stammgast |
#2 erstellt: 11. Aug 2008, 17:26 | ||||
Ja, das geht mir manchmal auch so!
Ich denke nicht, nein! |
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Onkel_Siggi
Stammgast |
#3 erstellt: 11. Aug 2008, 19:45 | ||||
Zufügen würde ich noch: Die "Vokalakteure" sind manchmal nur 1,2 Meter groß. Ich weiche deshalb oft auf alte Aufnahmen aus. Mit der Aktion haben natürlich dann neuere Aufnahmen leider keine Chance. Aus dem Grund kann ich dir in Bezug auf räumlichen Abbildungsqualitäten neuerer Aufnahmen keine Tips geben. Nein, du stehst sicher nicht allein. Siggi |
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hat_sich_gelöscht
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 26. Aug 2008, 20:18 | ||||
Yep, ich höre da auch oft irgendwie unfettes. Als leidenschaftlicher Bassist fällt mir natürlich zunächst der Bass auf: "Soul Note" oder "Black Saint"-Platten sind merkwürdig "bauchlos", was auch mein eigentliches Feindbild, den "ECM"-Sound des öfteren auszeichnet. Da ist wunderbare Musik erschienen, aber manche Produktion ist derart läppisch...huuh! Nils Wogram, mit dem ich auch schon zusammengespielt habe, gehört auch zu meinen möglichst-komplett-haben-wollen...Auch da, bei aller irren Musik, klingt das oft so merkwürdig steril.... ...richtig fett klingt eigentlich immer alles, wo John Zorn eingreift. Sehr zu empfehlen! Da macht auch seine zum Teil völlig durchgeschossene Musik gleich viel mehr Spass! [Beitrag von hat_sich_gelöscht am 26. Aug 2008, 20:22 bearbeitet] |
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Dualplattenspieler
Inventar |
#5 erstellt: 29. Aug 2008, 15:39 | ||||
dem darf ich mich anschliessen, hier ist so ein Beispiel: klingt als hätte Herr Eicher während der Aufnahmen morgens vergessen seine Q-Tips aus den Löffeln zu nehmen apropos John Zorn hat auch bei dem kleinen HAT Label eine Aufnahme gemacht die Aufnahmen dieses Labels finde ich sehr gelungen, sehr old-fashioned wie von zeronaut beschrieben, mit der gebührend Größe für alle Instrumente und eine schöne räumliche Verteilung Marc Copland (hatte ich gerade im "was hört Ihr gerade " Beitrag eingesetzt) und Archie Shepp sind dort auch vertreten (den höre ich jetzt zwangsläufig als nächstes |
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Micha_L
Stammgast |
#6 erstellt: 29. Aug 2008, 19:43 | ||||
1:1-Abbildung zu fordern ist Purismus. Wenn das immer so wäre, dann würde ich es als langweilig empfinden. Wenn die "Größe" der Instrumente unproportional ist, dann ist das so, als wenn man vor Ort nicht still in der Mitte bleibt, sondern sich mal dem Einen, mal dem Anderen zuwendet. Diese Zuwendung ist körperlich oder reine Aufmerksamkeit. In diesem Sinne verstehe ich es, wenn auf einer Platte Soloinstrumente wechselnd hervorgehoben werden. Kollektive Passagen sollten aber im Sinne des Eingangsbeitrags stimmen. Gruß Micha |
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hat_sich_gelöscht
Hat sich gelöscht |
#7 erstellt: 29. Aug 2008, 21:53 | ||||
Huh; was ein Beitrag, Micha L.! Ich denke, um 1:1 Abbildung geht es tatsächlich nur Klang-Fetischisten. Eine irgendwie liebenswerte Spezies, die 59 € für einen "Blue Note"-Umschnitt auf zwo 45er LPs hinblättern. Oder gar Platten aufgrund der Aufnahmetechnik kaufen; die Musik ist sekundär. Ich habe da den einen oder anderen High-Ender im Freundeskreis, die derartiges sammeln, was okay ist; aber mein Ding ist das nicht. Ich müßte dann auf zuviel großartige Musik verzichten. Mir reicht ein vernünftiger HiFi-Sound. Und da gibt es auch Ärgernisse; ich darf an die Re-Issues der "Candid"-LPs auf CD erinnern; ganz schlimm! Was aktuellen Jazz angeht: Da offensichtlich keine analogen Master mehr erstellt werden, fasse ich LPs nur mit spitzen Fingern an; ich bevorzuge da doch die CD. Und da hat der Themenersteller Zeronaut recht: oft eine mangelnde räümliche Proportionierung! Was mir noch auffällt ist eine Kompression oder umbekehrt eine Limitierung des Sounds: alles soll offensichtlich gleich laut sein; für mich eine Verbeugung vor den technischen Möglichkeiten; die Direktheit und die Rohheit des Jazz bleibt auf der Strecke; immerhin eines seiner einzigartigen Elemente. Dazu im Vergleich der ja auch durch Studio-Effekte charakteristische Sound eines Rudy Van Gelder: Da ist Raum; da ist ein "Stereo"-Platz für jedes Instrument! Und da schliesst sich der Kreis: Das Mischpult ist eben auch ein Instrument; und die Kritik an den Engineneers entspringt ja letzlich aus der Liebe zum Jazz. Und der darf elegant sein, aber nicht flach. Jazz braucht einen dicken Sound. Ein Kontrabass ist aus Holz; und das sollte man auch hören! [Beitrag von hat_sich_gelöscht am 29. Aug 2008, 21:56 bearbeitet] |
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Micha_L
Stammgast |
#8 erstellt: 30. Aug 2008, 08:27 | ||||
Hallo Carsten, mit 1:1-Abbildung meinte ich lediglich, daß das Klangbild der Platte dem der Konzertbühne entspricht, d.h. daß die Instrumente an ihrem Platz bleiben. Wobei das Ganze selbst im Konzert nicht funktioniert, da schon dort die "Bühnen-Stereo-Anlage" spielt (Boxen rechts und links) und nur der Gesichtssinn uns eine exakte Klangrichtung der einzelnen Instrumente vorgaukelt. Macht man die Augen zu ist das weg. Gruß Micha [Beitrag von Micha_L am 30. Aug 2008, 08:32 bearbeitet] |
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