Quinton Records: Österreichische Jazzjuwelen

So, ich hab ja schon einige "fremde" Jazzproduktionen hier angesprochen, jetzt mal zu ein paar Aufnahmen die von einem unserer Österreicher hier im Forum produziert werden: www.quinton.at

Nun im vorhinein ein paar Sätze zu den CD's als solchen...

- Aufmachung: jede CD ist mit individuellem Art Work versehen, hat eine stabile buchartige Anmutung und wirkt sehr hochwertig. Man merkt hier schon am Umschlag das man Qualität bekommt und das Versprechen auf einen tollen Inhalt wird auch nicht enttäuscht.

Sprich die Verpackung und ihr inhalt passen gut zusammen.

Wie Heinrich mal anmerkte: wer eine kopierte CD-R bekommt hat das beste verpaßt...

- Klangqualität: unabhängig von der eigentlichen Musik,ist jede der Aufnahmen die ich bisher von Quinton Records kenne (6 an der Zahl, 4 Stereo und 3 DTS Surround ...wer mir jetzt mangelnde Mathekenntnisse vorwirft... nein 4+3=6 stimmt, kein Voodoo :D, denn eine der DTS Surrounds hab ich auch als Stereo CD) excellent abgemischt und produziert. Der Begriff Livehaftig trifft es.. als ich das erstmal die BigBand Aufnahme von der Continental Call CD gehört habe, hat mich ein Brumm gestört und ich habe gesucht wo diese Brummschleife denn her kommt

->> Ende vom Lied war... der Guitarren AMP hat bei der Aufnahme wohl ein leichtes Brumm gehabt... es entsteht bei den Aufnahmen das Gefühl man wäre dabei

Zu den einzelnen Aufnahmen, drei CD's die ich seit zwei Tagen mein Eigen nenne und seither mindestens zwei mal das Licht der Welt in Form einer Laserdiode gesehen haben hier ein paar Anmerkungen, die andere vielleicht selber mal nachvollziehen wollen:

Allen drei CD's ist gemeinsam, daß hier Gitarristen den Taktstock schwingen und die Pace vorgeben

Lucky Southern von Rudy Linka, Tscheche seines Zeichens, spielt hier mit seinen Lehrern John Abercrombie und John Scofield zusammen (dazu kommen noch die Rhythmsection Bass (Dan Fabricatore) und Drums (Kenny Wollesen) )

das ganz klingt fast etwas ruppig nach dem Motto... jetzt zeig' ich Euch mal, was ich gelernt habe! Fast alle Stücke sind von Linka selbst komponiert, nur ein Keith Jarreth Standard (der Titelsong) ist drauf, allerdings kaum wiederzuerkennen.. (ich habs jedenfalls nicht geschafft ) 9/10 Punkten


Real Stories von Muthspiel/Johnson/Blade

Wolfgang Muthspiel (Gitarre) , Mark Johnson (Double Bass) und Brian Blade (Drums) spielen auf dieser CD Stücke die eigentlich jeder kennt, bzw deren Interpretationen von den Großen des Jazz weltberühmt sind. Die Referenzen sind Monk, M.Davis, Gary Burton, J.J. Johnson und andere.

Diese CD enthält alles in allem eine Liste der Standards von denen im Booklet Muthspiel sagt sie hätten eine Beziehung zu seiner Laufbahn als Jazzmusiker (in der einen oder anderen Form) .. in soweit ist es recht persönlich geworden.

Leider habe ich diese CD nicht all erstes gehört, denn sie unterscheidet sich etwas von den anderen beiden.

Warum ??? sie ist nicht schlechter, aber anders, ruhiger und doch etwas respektvoller im Umgang mit den Vorbildern (so sie es denn sind). Der Unterschied zu der neuesten Aufnahme der Drei empfand ich dann sehr deutlich, daher nur 8/10, ein Tip ist in jedem Fall,

denn

Air, Love & Vitamin von Muthspiel/Johnson/Blade , ist ganz anders geraten.. viel direkter und man merkt deutlich daß das seine Kompositionen sind. Man merkt der Aufnahme förmlich an das da drei Musiker zusammen saßen und zusammen spielen.

Als ich die Scheibe das erstmal in den Player legte kam bei mir das selbe Gefühl auf wie 1977 als ich als 14Jähriger das erste mal Pat Metheny Group gehört habe.. nicht das Muthspiel diesen kopiert. Es ist mehr das Gefühl das dies die Musik ist, die man selber gerne machen würde wenn man denn jemals so spielen könnte. Volle Punktzahl 10/10.....

Cheers, Tjobbe