Was gegen Verlust der psychologischen Hörerfahrung tun?

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scotlandinsider
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 20. Apr 2022, 11:34

Laut Suche hat bisher noch niemand was zu diesem Thema hier im Forum gepostet. Ich habe in den letzten ca. 25 Jahren die ich bewusst Musik höre immer wieder die Erfahrung gemacht, daß Musik die ich ursprünglich emotional sehr faszinierend fand nach einer gewissen Zeit nicht mehr hören konnte. Das ging mir z.B. mit den 6 Studio-Alben von Nirvana so. Heute kann ich mir von denen nur noch Sachen anhören die nicht auf diesen Alben drauf waren, wie "Marijuana" oder "Marigold". Wie geht ihr damit um? Geplante Hörabstinenz oder Suche nach immer neuem Material?

Basstian85
Inventar

#2 erstellt: 22. Apr 2022, 05:50

Was bedeutet "nicht mehr hören können". Ist es nur langweilig geworden oder gefällts grundsätzlich nicht mehr? Hast dich vermutlich an dem Material "sattgehört" oder dein Geschmack hat sich geändert(?)...

Ich schätze es ist normal, dass Musikstücke mit der Zeit uninteressant werden können. Gerade einfach gehaltene Songs können für mich schnell ihren Reiz verlieren. Bei komplexeren Stücken ist das "Problem" dafür, dass ich es erstmal öfters hören bzw. mich "reinarbeiten" muss. Dafür kann ich mir auch nach Jahren hin und wieder anhören.

Vieles was ich damals gehört habe, höre ich mir auch nicht mehr an. Selten komme ich aus irgendwelchen Gründen mal wieder auf einen Interpreten den ich damals gehört habe und krame (digital) in meiner Sammlung. Meist nostalgiere ich dann kurz und danach ist es wieder gut und verschwindet in der Schublade...

scotlandinsider
Ist häufiger hier

#3 erstellt: 22. Apr 2022, 10:46

Basstian85 (Beitrag #2) schrieb:

Ich meine damit dass die Faszination nicht mehr vorhanden ist, ich keine positive Hörerfahrung mehr habe. Das Gehirn lernt wohl dazu. Jordan Peterson meinte mal irgendwo man könnte Musik ca. 70x hören bevor man damit durch ist. Mich würde interessieren ob das mal wirklich wissenschaftlich untersucht wurde.

Das hier habe ich gerade gefunden:

13mart
Inventar

#4 erstellt: 22. Apr 2022, 13:51

scotlandinsider (Beitrag #3) schrieb:

Das Gehirn lernt wohl dazu.

Bei bewusster Beschäftigung mit Musik: Ja.
Mir ging es auch so, dass mich eine ganze Weile Pop Musik mit drei Akkorden und vier Vierteltakten beeindrucken konnte.
Wenn man sich aber in die Bereiche von Alter Musik, Klassik, Romantik, Jazz vorwagt, kann man bemerken, das Komplexität
Spass machen kann. Wenn es verschiedene Interpretationen des gleichen Stückes gibt, wird es noch einmal interessanter.
Wenn man dann noch das Glück hat, Musiker kennen zu lernen, die mit Verstand und Leidenschaft bei der Sache sind, egal
in welchem Genre, wird der populäre Mainstream immer langweiliger.

Gruß Mart