HIFI-FORUM » Akustik » Akustik » Auswirkungen von Dachschräge auf die Raumakustik ? | |
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Auswirkungen von Dachschräge auf die Raumakustik ?+A -A |
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Autor |
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Lawyer
Inventar |
#1 erstellt: 04. Mrz 2008, 21:28 | |
Ich wende mich jetzt mal an euch mit ein paar Fragen. Und zwar wird unser Dachboden ausgebaut. In das "Wohnzimmer" werde ich die Stereoanlage stellen. Der Raum hat eine größe von 4x5x2,5m. Auf der einen 5m Seite ist eine Türe, gegenüber ein Fenster mit ~ 1,5m² Fläche. Gegenüber der 4x2,5m Wand ist ein Dachschräge. Diese fängt ca. 1m über dem Boden an. Das gerade Stück Decke ist ca 1-1,5m. Eine genaues Maß habe ich momentan nicht. Geplant ist es, die Lautsprecher als auch den Fernseher an die Wand gegenüber der schräge zu stellen, die Lautsprecher natürlich mit genügend Abstand zur Wand. Wie wird sich diese Schräge in etwa auf die Akustik auswirken. Passen die Berechnungen der Raummodenrechner ? Ich denke mal nicht, da ja eben die Schräge vorhanden ist. Eine einschätzung währe nett. Viel mehr wird auch keiner machen können denke ich mal, zumindest nicht ohne Messungen. Ich werde den Raum Akustisch optimieren, um ein gutes, vielleicht auch optimales Ergebnis zu erzielen. Gruß Christian |
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lordexcalibur
Ist häufiger hier |
#2 erstellt: 04. Mrz 2008, 22:44 | |
Ich habe hier einen ähnlichen Raum und hatte die LS zunächst auch gegenüber der Schräge. Mein (subjektiver) Klangeindruck war nicht so gut, ich habe die Anlage und LS jetzt unter der Schräge stehen und bin damit zufrieden. Am besten ausprobieren, wenn die Möglichkeit besteht. |
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Klaus-R.
Inventar |
#3 erstellt: 06. Mrz 2008, 10:45 | |
Für die Abmessungen, bei denen die gegenüberliegenden Wände parallel sind, stimmen die Berechnungen. Für den Raum insgesamt, zum Zwecke einer (meiner Meinung nach unsinnigen) Optimierung der Raumabmessungen hilft nur die Finite-Elemente Methode: Noise control engineering 1979, Nov., p.112 : Van Nieuwland : Eigenmodes in non-rectangular reverberation rooms JASA 1989, vol.85, p.772 : Milner : An investigation of the modal characteristics on nonrectangular reverberation rooms Klaus |
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Lawyer
Inventar |
#4 erstellt: 06. Mrz 2008, 14:40 | |
Die Möglichkeit zum testen wird es geben. Da der Raum noch nicht gemauert ist, kann ich noch nicht testen. Am liebsten wäre mir, wenn die LS an der geraden Wand stehen, da noch ein Fernseher angebrecht werden soll. Gruß Christian |
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gambale
Hat sich gelöscht |
#5 erstellt: 06. Mrz 2008, 15:03 | |
nicht umsonst sind einige Standlautsprecher im HT Bereich angeschrägt, ich denke, das das vielleicht speziell für solche Räumlichkeiten gedacht ist. |
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Klaus-R.
Inventar |
#6 erstellt: 06. Mrz 2008, 17:12 | |
Angeschrägung oder Verrundung von Lautsprechergehäusen im HT-Bereich dient der Verminderung von Kantenbeugungseffekten: Olson, “Direct radiator loudspeaker enclosures”, J. of Audio Eng. Soc. 1969, S.22 Laut Backman, "Computation of Diffraction for Loudspeaker Enclosures", JAES 1989 , S.353 eine Hinterwäldlermethode! Klaus |
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Schlappohr
Inventar |
#7 erstellt: 06. Mrz 2008, 17:23 | |
@Klaus: Du bist ja eine lebende Bibliothek! Ich frag mich gerade: wo finde ich die von dir genannte Literatur, wenn ich sie lesen will? Ok, vieles wirds bei der AES geben, aber die Downloadpreise kann ich mir größtenteils nicht leisten... :/ |
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Klaus-R.
Inventar |
#8 erstellt: 06. Mrz 2008, 18:27 | |
Rechts neben mir im Schrank Einfach 'ne PM oder mail schicken. Wenn Dich das Thema Kantenbeugung interessiert, dazu habe ich noch mehr. Klaus |
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Schlappohr
Inventar |
#9 erstellt: 08. Mrz 2008, 17:45 | |
kantenbeugung grad nicht so akut, aber
macht neugierig |
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Klaus-R.
Inventar |
#10 erstellt: 09. Mrz 2008, 07:45 | |
Ein Zitat aus Backman: "The problem with diffraction calculations is that they, in contrast to other aspects of loudspeaker design, such as crossover design or low-frequency alignments, cannot be performed by using simple analytical formulas, and (usually) elaborate and time-consuming numerical computation is necessary. Because of this the designer usually ignores the exact computation and uses only his or her experience and qualitative results from the literature [such as Olson, “Direct radiator loudspeaker enclosures”, J. OF AUDIO ENG. SOC. 1969, p.22] to guess the approximately correct shape for the enclosure”. Wie gesagt, Hinterwäldlermethoden. Die Frage ist jedoch, sind Kantenbeugungseffekte hörbar, muss man sich also derart ausgiebig damit beschäftigen, reichen Hinterwäldlermethoden oder braucht man sich sogar gar nicht darum zu kümmern? Laut Salomons (1995) würden derartige Kammfilter eher zu hörbaren Klangverfärbungen führen: bei Kantenbeugung wäre 1 ms eine typische Verzögerung der Reflexion, dies führt zu einer Kammstruktur mit Maxima bei 1000 Hz (und Vielfachen davon) und Minima bei 500 Hz ((und Vielfachen davon) und Minima bei 500 Hz ((und Vielfachen davon). Die Wahrnehmbarkeit hängt von der Amplitude ab,m diese wiederum vom Pegel der Reflexion. Je niedriger dieser, desto niedriger die resultierende Amplitude und die Klangverfärbung nimmt ab. Die Verfärbung hängt im weiteren davon ab, ob eine einzelne oder mehrfache Reflexionen vorhanden sind und im Falle der mehrfachen Reflexionen, ob diese regelmäßig oder unregelmäßig auf der Zeitachse verteilt werden. Unregelmäß verteilte Reflexionen führen zu einer niedrigeren Amplitude des Kammfilters und die wahrgenommene Klangverfärbung wird kleiner, wenn die Zahl solcher Reflexionen zunimmt (Salomons 1995, Halmrast 2000, Case 2001). Für zeitlich regelmäßig verteilte Reflexionen wird die Verfärbung mit steigender Anzahl der Reflexionen stärker. Der zweite Punkt wäre Abbildung: sehr frühe und starke Reflexionen, die unterhalb des Zeitfensters des Präzedenzeffektes liegen, können als sekundäre Schallquellen wahrgenommen werden, werden also nicht mit dem Direktschall verschmolzen. Bloss, wo liegt die untere Grenze dieses Zeitfensters bei Musik? Ich habe bisher noch keine psychoakustischen Untersuchungen zu Kantenbeugung finden können, man scheint pauschal anzunehmen, daß sie ein Problem sind und ausgemerzt werden müssen. Klaus Case (2001), “An investigation of the spectral effect of multiple early reflections”, J. of the Acoustical Society of America, Vol. 109, No. 5, S.2003 Halmrast (2000), “Orchestral timbre: comb-filter coloration from reflections”, J. of Sound and Vibration, Vol.232, No.1, S.53 Ähnliches paper: http://www.akutek.info/Papers/TH_Coloration2001.pdf Salomons, “Coloration and binaural decoloration of sound due to reflections”, Thesis, Delft University, 1995 http://www.darenet.n...ai:tudelft.nl:200755 |
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