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Hohe Nachhallzeiten im Dachgeschoss - Skizzen vorhanden+A -A |
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Autor |
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TheCoasterfreak
Stammgast |
#1 erstellt: 08. Mrz 2015, 20:13 | |||||
Hallo Leute, ich habe kürzlich aufgerüstet und mir ein Paar Elac FS 247 zugelegt und dazu einen Jamo Sub 660. Leider habe ich Probleme mit hoher Nachhallzeit im Bassbereich. Mein Hörraum ist das Dachgeschoss von knapp 42m². Der Boden ist Laminat, darunter Holzbalkendecke, die Dachschrägen beginnen symmetrisch auf beiden Längsseiten in einer Höhe von 50cm und sind mit RIgipsplatten vollständig abgehängt. Im Giebel laufen die Schrägen nicht "spitz" zu, es gibt noch einen geraden Zwischenraum von 50cm. Mein Subwoofer steht etwa auf 40% der Länge des Raumes und hat einen Abstand von etwa 1m zur Rückwand. Aufstellungstechnisch scheint das bereits für mich das Optimum darzustellen, oder? Meine Hörposition befindet sich ebenfalls unter der Schräge gegenüber, Abstand wiederum 1m von der Rückwand. Hier mal ein Grundriss, habe mir auch ganz viel Mühe gegeben (Fenster ganz links mittig, nicht eingezeichnet) Soviel zu den Fakten. Jetzt kommen wir zur Messung. Ich habe mit dem YPAO Mikrofon und Room EQ Wizard gemessen und erhalte folgendes Wasserfallmodell bis 300ms. Der Frequenzgang ist durch Equalizer schon geradegezogen: Für mich sieht das durch die Bank weg "problematisch" aus. Was muss ich also tun, um alle Frequenzen gleichzeitig einzufangen? MIt solchen Helmhotz Resonatoren und dergleichen fange ich doch immer nur bestimmte Frequenzen ein oder? Habt ihr irgendwelche Tipps? Danke! [Beitrag von TheCoasterfreak am 08. Mrz 2015, 20:13 bearbeitet] |
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Buschel
Inventar |
#2 erstellt: 09. Mrz 2015, 08:06 | |||||
Hallo Coasterfreak, auf den ersten Blick sieht der Bassbereich bis auf die Moden bei knapp über 20 Hz und knapp über 30 Hz gar nicht sooo schlimm aus. Ab 100 Hz aufwärts wird es allerdings unschön. Mich wundert, dass die 24 Hz Mode (Längsmode deiner Raumlänge) noch so ausgeprägt ist, obwohl der Sub schon fast genau in der Mitte dieser Achse steht. Hast du versucht, den Sub direkt in die Mitte zu stellen und die Auswirkung zu messen? Betreibst du die Elac's "full range" oder mit Hochpassfilter? Zu den Nachhallzeiten oberhalb 100 Hz zeige doch bitte mal den Verlauf der Nachhallzeit über der Frequenz. Wie sieht das Grundrauschen bei deiner Messung aus (dazu im Wasserfall einen Zeitbereich von 1000 ms wählen und die vertikale Auflösung so einstellen, dass du im vorderen Bereich den "zerklüfteten Boden" siehst)? Viele Grüße, Andree |
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TheCoasterfreak
Stammgast |
#3 erstellt: 09. Mrz 2015, 13:01 | |||||
Hi Buschel, danke für die Antwort! Ich stelle abends mal die weiteren Daten ein. Bzgl. des Wasserfall Models dachte ich, dass man bei 300ms mindestens 60dB abgesenkt haben sollte, damit kein Dröhnen entsteht. Bei mir sind aber nach 300ms fast durch die Bank weg lediglich ca. 30-40 db abgeklungen. Das mit dem Raummoden habe ich nie ganz verstanden. Wenn ich darüber lese geht die Betrachtung der Raumeigenmoden immer davon aus, dass die Schallquelle am Anfang einer Wand beginnt oder nicht? Es wird also immer der Fall betrachtet, bei dem der Subwoofer direkt an der Wand steht. Wenn ich den Subwoofer nun entfernt von der Wand hinstelle -> nach meinem Verständnis würfelt das die "berechneten" Frequenzen der Raummoden dann wieder komplett durcheinander. Oder sehe ich das falsch? [Beitrag von TheCoasterfreak am 09. Mrz 2015, 13:02 bearbeitet] |
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Buschel
Inventar |
#4 erstellt: 09. Mrz 2015, 13:22 | |||||
Hallo,
Die Nachhallzeit bezieht sich auf eine Absenkung um 60 dB, d.h. 30 dB nach 0,3 s deutet auf eine Nachhallzeit von 0,6 s hin. Im Tiefbass ist das nicht unüblich, in den Mitten und Höhen aber zu hoch. Hier mal ein Bild, das zeigt wie der Verlauf der Nachhallzeit aussehen sollte: Klick mich. Tm (also die Mitte des "Schlauchs") liegt bei den vor dir zitierten 0,3 - 0,4 s.
Ja . Die Maxima/Minima einer Raummode sind immer an denselben Stellen im Raum -- unabhängig vom Ort der Schallquelle. Der Ort der Schallquelle ändert aber den Grad der Anregung. Wenn du den Subwoofer z.B. genau in ein Minimum der betreffenden Raummode stellst, regt der Subwoofer diese kaum an und es dröhnt bei dieser Frequenz weniger. Viele Grüße, Andree |
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TheCoasterfreak
Stammgast |
#5 erstellt: 09. Mrz 2015, 13:44 | |||||
Hi Buschel, ok, das setzt dann Voraus, dass an den Wänden immer ein Druckmaximum anliegt, richtig? |
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TheCoasterfreak
Stammgast |
#6 erstellt: 09. Mrz 2015, 19:34 | |||||
Hi, hier die Messungen. Zuerst der Frequenzgang nach Einmessung durch YPAO (Am Receiver) ohne weitere Korrekturen. Sieht ja eigentlich ganz OK aus oder? Ok der Subwoofer ist etwas zu laut aufgedreht Dann das aktualisierte Wasserfall Diagramm. Ich hoffe ich habe dich richtig verstanden und die EInstellungen korrekt vorgenommen. Was sagt uns diese Art der Darstellung nun konkret? Und nochmal das Wasserfall bis 300ms und 60db Unterschied: Und hier die Nachhallzeit (?) Und hier einmal das Messergebnis als Room EQ Datei: Klick Ich habe über Absorber nachgedacht, diese dürften an der Dachschräge über meinem Kopf montiert (Über Couch) zuerst mal am meisten bringen oder? Danke [Beitrag von TheCoasterfreak am 09. Mrz 2015, 19:40 bearbeitet] |
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Buschel
Inventar |
#7 erstellt: 09. Mrz 2015, 21:13 | |||||
Hi,
Ja, das sieht schon ganz gut aus. Ich würde oberhalb 2 kHz noch den Pegel zurücknehmen und versuchen den Verlauf dort noch ein wenig glattzubügeln. Der Sub scheint für Filmgenuß eingestellt zu sein.
Ich wollte nur sehen, ob der Rauschteppich tief genug ist. Ist er. Die 1/3-Oktavauflösung zeigt wie gut die Nachhallzeit im Tiefbass schon ist -- beneidenswert gut. Ich schätze das liegt an den Rigipsplatten, die letztlich wie Plattenabsorber arbeiten. Man sieht aber auch, dass der Nachhall im Bereich 100-200 Hz problematisch ist, und dass die Mitten und Höhen auch mehr Dämpfung vertragen könnten. Nachhallzeit 1/3-Oktavglättung
Zur Verminderung des Nachhalls im Bereich 100-200 Hz kannst du mit Steinwolle arbeiten (recht günstig im Baumarkt verfügbar). Diese würde ich wohl in deiner Skizze in der Ecke oben links, an der oberen Wandseite und/oder an der Wand hinter dem Sofa aufstellen. Mit Basotect kannst du dann die Mitten / Höhen bearbeiten. Durch die Dachschrägen hast du offenbar kaum gegenüberliegende parallele Wände, an den sich Absorber zur Verringerung von Flatterechos anbieten -- Ausnahme ist die dem Fenster gegenüberliegende Wand. An deiner Stelle würde ich die Absorber an den Reflexionspunkten zwischen Lautsprecher und Hörplatz anbringen. Die Reflexionen sind bei dir heftig ausgeprägt. Es gibt mehrere starke frühe Reflexionen. Um die Reflexionen konkret zuzuordnen, musst du die in Frage kommenden Stellen einzeln abdecken und erneut messen. Wenn du die ausgeprägten diskreten Reflexionen mit 50x100 Platten mit je 7-10 cm Stärke abdeckst, sollte auch die Nachhallzeit in den Mitten/Höhen sinken. Was auch immer hilft: mehr Möbel. Impulsantwort (logarithmiert) Frage zur Messung: Ist das nur ein Kanal, oder beide gleichzeitig? Einzelne Messungen von linken und rechtem Kanal helfen bei der Auswertung der Reflexionen. Viele Grüße, Andree |
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Steluhh
Schaut ab und zu mal vorbei |
#8 erstellt: 14. Mrz 2015, 13:35 | |||||
Hallo Buschel, vielen Dank für deine Hilfe. Ich werte das jetzt alles mal aus und werde zunächst mit Steinwolle Rockwool Absorbern arbeiten. Die Messung ist mit beiden Lautsprechern gemacht worden. Bzgl. der Reflexionen könnte es in der Tat hilfreich sein, getrennt zu messen. Wenn die Reflexionen dann immer noch so stark sind, dann wird es wohl die Dachschräge über meinem Kopf sein. Die Wand hinter der Couch reflektiert jedoch deutlich hörbar. Viele Grüße und ein schönes Wochenende, Stefano |
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Buschel
Inventar |
#9 erstellt: 14. Mrz 2015, 17:22 | |||||
Hallo Stefano, wenn du Stereo gemessen hast, wird deine Messung im Hochton Probleme mit Auslöschungen haben. Du solltest die Messungen definitiv getrennt für linken und rechten Kanal nachholen. Dann ist die Aussagekraft im Hochton besser und du kannst du Reflexionen gezielter auswerten. Schönes Wochenende, Andree |
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