Diffusor Selbstbau- Formwahl

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BASSINVADER
Stammgast
#1 erstellt: 01. Apr 2019, 18:15
Ich habe siet kurzem eine Kappsäge und möchte mir aus Holz einen Diffusor bauen.
Recht leicht umzusetzen wäre ein solcher:
https://www.thomann.de/de/vicoustic_multifuser_wood_64_black.htm
Ich würde ihn aber eigentlich gerne aus solchen Formen bauen:
Neue Bitmap
(also viele von diesen Formen hintereinander und die nächste Reihe um 50% versetzt.
Ich finde im Netz aber kein Bild davon und frage mich, ob die quadratische Grundform akkustisch überlgen ist.

Dann wollte ich noch fragen, ob ich anstatt einer soliden Basis für die Einzelelemente, diese auch auf Teppich kleben könnte und diesen eventuell auch 4cm von der Wand wegzhängen könnte.
Oder brauche ich für gute Diffusion eine solide Grundplatte ohne Abstand zur Wand?
Geraffelsammler
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 01. Apr 2019, 20:21
Viel "hohe Fläche" ist da ja nicht, wenn man die Elemente "dreieckig" baut. Die Streuung wird wohl entsprechend gering ausfallen.
BASSINVADER
Stammgast
#3 erstellt: 06. Apr 2019, 14:48
Das würde auf pyramidale Diffusoren doch auch zutreffen. Diese gibt es.
Geraffelsammler
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 06. Apr 2019, 17:39
Noch nie gesehen... Wo gibt's die?
BASSINVADER
Stammgast
#5 erstellt: 06. Apr 2019, 18:22


[Beitrag von BASSINVADER am 06. Apr 2019, 18:25 bearbeitet]
Geraffelsammler
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 07. Apr 2019, 08:10
Die Teile von Auralex sind mir natürlich bekannt. Ich würde diese aber als Reflektor einordnen. Ein Diffusor soll den Schall nicht nur streuen, sondern zerphasen, also die "Schallwelle" aufbrechen. Und das möglichst unregelmässig. Die Auralex-Elemente reflektieren aber weitgehend nur. Nur wenige Schallanteile werden überhaupt gebrochen, an sich nur jene, die auf eine Kante treffen. Und die Brechung besteht dann aus nicht mehr als einer "Spaltung".

Eine "Ideallösung" für einen Diffusor wäre so:
https://www.acoustic...ch-to-room-acoustic/

Um sich die Wirkung vorzustellen hilft z.B. folgendes Gedankenexperiment: Ein Ball aus Wackelpudding, der auf den Diffusor fällt und aushärtet. Bei dem Auralex-Element bleibt der Ball als Ball erhalten, ist nur etwas krumm. Bei dem gezeigten "optimalen" Diffusor ist hinterher nicht mehr erkennbar, dass es mal ein Ball war.

Letztlich braucht man zum Zerphasen immer Flächen, an denen der Schall auch "hängen bleibt". Ein spitzes Element hat oben keine Fläche, der Schall wird nur geteilt. Das ist immer noch sehr regelmässig, also das Gegenteil von diffus. Das ist was ich meinte als ich schrieb, es gäbe nicht viel "hohe Fläche". Am Ende ist ein guter Diffusor immer eine Materialschlacht, da hat auch noch Niemand eine Alternative gefunden...

Um bei deiner Idee zu bleiben und die Wirkung zu verbessen, würde ich zumindest einige der Dreiecke oben absägen, so dass Fläche entsteht. Und zudem die Elemente versetzt (immer 90° seitlich gedreht) anordnen, also nicht nur reihenweise drehen.
JeeBee68
Stammgast
#7 erstellt: 07. Apr 2019, 08:45
@Bassinvader:
Du möchtest ja sicherlich ganz bewusst aus Holz bauen.
Hast du Infos darüber, ob leichtgewichtigere Alternativen von Nachteil sind?

Hinsichtlich des Handlings hätte Styrodur (extrudiertes Polystyrol) schließlich auch einen gewissen Charme...


[Beitrag von JeeBee68 am 07. Apr 2019, 15:44 bearbeitet]
Geraffelsammler
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 07. Apr 2019, 09:13

JeeBee68 (Beitrag #7) schrieb:
Hinsichtlich des Handlings hätte Styrodur (expandiertes Polystyrol) schließlich auch einen gewissen Charme...

Inwiefern? Lässt sich das sägen? Mein Vater hat das zur Aussendämmung eingesetzt und nur geflucht. Zudem ist es nicht schallhart gegen langwelligeren Schall.
JeeBee68
Stammgast
#9 erstellt: 07. Apr 2019, 15:36
Ja, lässt sich gut sägen (Tischkreissäge), weil es sehr dicht/fest ist.
Ich hatte das oben auch falsch geschrieben. Ich meine mit Styrodur die festen Hartschaumplatten, nicht das weichere/losere Styropor.

Was allerdings die Eignung bzgl bestimmter Schallanteile betrifft, da kenne ich mich nicht aus. Daher meine Frage.


[Beitrag von JeeBee68 am 07. Apr 2019, 15:47 bearbeitet]
Geraffelsammler
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 07. Apr 2019, 16:27
Ich meinte schon auch schon Styrodur. Ich weiss nicht wie mein Vater es probiert hatte, am Ende hat er sich jedenfalls so einen Drahtschneider ("heisser Draht") dafür gekauft. Da sehen dann die Kanten aber nicht schön aus.

Ich schätze mal das Zeug ist bis etwa 3 Khz schallhart, darunter nicht mehr (abnehmend mit sinkender Frequenz). Wenn man 10 cm tief baut, streut man einen Frequenzbereich von etwa 850 Hz an aufwärts. Da wäre es schon sinnvoll, ein härteres Material zu nehmen. Mit Holz wird so ein Diffusor natürlich irre schwer. Irgendein Material dazwischen wäre prima. Oder eine Beschichtung für das Styrodur.
BASSINVADER
Stammgast
#11 erstellt: 08. Apr 2019, 13:56
Es soll ganz bewusst aus Holz sein. Fichte ist billig und klingt gut.
Die Erklärung mit dem Gelatineball hat mich überzeugt und ich werde die Skyline Form wählen.
Was mich nur wundert ist dass ich bei über 50% von denen keine abgeschrägte Oberfläche sehe.
(mein allererster Link hat die schrägen Oberflchen).
Baulich ist das für mich kaum Mehraufwand und ich stelle mir die Streuung besser vor.
Wo liegt das Für und Wider bei schrägen Oberflächen?

Bleibt noch die Frage beüglich Wandabstand und anbringung der Einzelemente auf Teppich.

Vielen Dank erstmal!


[Beitrag von BASSINVADER am 08. Apr 2019, 14:00 bearbeitet]
Geraffelsammler
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 08. Apr 2019, 15:07
Schall hat die Eigenschaft sich um schallharte Objekte herum zu beugen, statt reflektiert zu werden. Das passiert an den Rändern dieser Objekt (abhängig u.A. von der Wellenlänge). Dadurch entstehen natürlich auch gewisse Verluste in der Wirkung eines Diffusors, oder auch Absorbers (der zwar nicht wirklich schallhart ist, aber "schallhärter" als "Luft").

Bei 850 Hz, also etwa 40 cm Wellenlänge, beginnt die Beugung um das Objekt etwa 20 cm vom Aussenrand. D.h., ein 40 x 40 cm breiter/hoher Diffusor hat bei 850 Hz und darunter auf der gesamten Fläche schon Verluste durch Beugung. Verhindert wird die Beugung teilweise, wenn hinter dem Diffusor eine schallharte Fläche ist. Denn dann kommt der Schall da ja nicht weiter und staut sich zurück, was das weitere Beugen verhindert.

Jetzt kommen wir zu deiner Frage: Wenn Wandabstand, dann den Diffusor möglichst gross bauen, so dass die Beugungsverluste gering bleiben. Besser wäre kein Wandabstand. Noch besser wäre, den Diffusor in die Wand einzubauen

Ob man die Elemente auf Teppich oder Holz anbringt, akustische Nachteile sehe ich da nicht. Ich stelle es mir nur etwas instabil und nicht gerade schön vor...

Was das Anschrägen angeht, etwas besser wird die Streuung schon werden. Es gibt allerdings Visualisierungen der Streueigenschaften von Skyline-Diffusoren, das Resultat ist schon derart gestreut, dass ein Anschrägen kaum nötig erscheint. Schall trifft ja ohnehin aus allen Richtungen auf den Diffusor auf, zudem spiet die Beugung mit rein. D.h., der effektive Einfallswinkel (der ja dann auch Ausfallswinkel ist) ist ohnehin schon ziemlich variabel.


[Beitrag von Geraffelsammler am 08. Apr 2019, 15:32 bearbeitet]
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