Unterstützung Raumakustik Neubau für Hifi

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Wintermond
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 25. Feb 2020, 23:06
Hallo in die Akustik Gruppe.

Ich bräuchte Unterstützung zur für einem geplanten Neubau und des Wohnzimmers.
Akustik Elemente sind nur eingeschränkt möglich. Es soll Wohnzimmer tauglich bleiben.
Mobilliar wie eingepflegt besteht aus Nussbaum Holz massiv - also recht hartes Holz.
Fussboden: Laminat oder Parkett, zwei dicke Hochflor Teppiche kommen rein. Einer davon vor den LS.
Vorhanden wären noch zwei Bilder von je 1 qm2. 3 cm Dick mit Basotect. Ob die etwas bringen, kann ich nicht sagen.
Außenwände: Porenbeton, Dämmung, Außenputz. Innenwände: Kalksandstein/bzw Porenbeton.

An der Wand wo die LS gestellt werden sollen, ist eine Gesamtbreite von rund 3,30m möglich. Aufgeteilt wie folgt.
Lowboard 1,60m Breite, Höhe 27 cm (dort kommen die Hifi Geräte nicht drauf, sondern auf das Hifi Board )
Je LS zum Lowboard 30-40 cm Platz. Der LS rechts hat zur Außenwand 35-45 cm Platz. LS links Außenkante zum Kaminofen 1m -1,40m Platz.
Nach hinten zur Wand haben die LS 35 - 40 cm Platz.
Lautsprecher.

Am Platz der LS ist die Frage:
Dickere Innenwände - 17,5 cm KS/Porenbeton oder reichen 11,5cm KS/Porenbeton Wanddicke? Akustikputz ist in Diskussion.

Mit welchen Problemen muss ich mutmaßlich rechnen und wie komme ich dem bestenfalls bei ?

Es werden neue LS werden. Ob Stand oder Kompaktlautsprecher ist noch nicht entschieden.
In die engste Wahl sind bis jetzt: Audio Physic Tempo Plus sowie die Midex, von Dali die Epicon 2 bzw. von B&W die 805D3.

An Elektronik sind ein Stereoverstärker mit Klangregelung sowie CD und Plattenspieler vorhanden. Ausbau/Erweiterung/Tausch der Elektronik ist möglich und steht u.a. auf der Agenda. Der TV mit 60 Zoll Diagonale kommt an die Wand.
Ein erster Grundriss Draft mit Laienhaften einzeichen habe ich beigefügt.

P.S.: Ich erhebe nicht den Anspruch dass alles Linear und Top sein muss.

Danke vorab.

Beste Grüße
Rainer

Grundriss Draft - für Hifi
old-DIABOLO
Stammgast
#2 erstellt: 26. Feb 2020, 00:33
Hallöchen Rainer.

Angaben zur Raumhöhe kann ich nicht erkennen?
Ist die Grundfläche des Hörraumes 4,25 x 3,65 Meter?
Ist die Decke massiv (Beton ..), Holzbalken, ..


[Beitrag von old-DIABOLO am 26. Feb 2020, 00:37 bearbeitet]
Wintermond
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 26. Feb 2020, 11:10

old-DIABOLO (Beitrag #2) schrieb:
Hallöchen Rainer.

Angaben zur Raumhöhe kann ich nicht erkennen?
Ist die Grundfläche des Hörraumes 4,25 x 3,65 Meter?
Ist die Decke massiv (Beton ..), Holzbalken, ..



Hallo und guten Morgen

das habe ich in der Tat vergessen - Danke für den Hinweiß

Die Raumhöhe vom fertigen Fussbodenbelag bis zur fertigen Decke soll um 2,60m liegen. Eventuell auch etwas darüber. Je nachdem wie es mit den Steinmaßen hinkommt. Jedoch nicht unter 2,60m.
Grundfläche des Hörbereichs liegt ungefähr in dem Bereich von 4,25 x 3,65. Noch sind Verschiebungen der Wände um bis 50 cm möglich.
Die Decke wird eine Betondecke. Eventuell mit Holzbalken bug. Optik darunter.

Beste Grüße

Rainer
Tobiii2
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 26. Feb 2020, 14:15
Würde ich heute einen Neubau... Dann nicht ohne Akustikdecke in den wichtigsten Lebensbereichen, d.h. Wohnzimmer, Schlafzimmer, Flur und den besonders halligen Räumen wie Bad und Küche. Und im Wohnzimmer würde ich die Akustikdecke entsprechend tiefer abhängen und ordentlich hinterdämmen, so dass sich eine Wirkung bis in den Grundton/Bassbereich ergibt. Das kann fast unsichtbar erfolgen, ist bei einem Neubau nur ein geringer Mehraufwand und höchst wirksam.
Wintermond
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 26. Feb 2020, 16:12

Tobiii2 (Beitrag #4) schrieb:
Würde ich heute einen Neubau... Dann nicht ohne Akustikdecke in den wichtigsten Lebensbereichen, d.h. Wohnzimmer, Schlafzimmer, Flur und den besonders halligen Räumen wie Bad und Küche. Und im Wohnzimmer würde ich die Akustikdecke entsprechend tiefer abhängen und ordentlich hinterdämmen, so dass sich eine Wirkung bis in den Grundton/Bassbereich ergibt. Das kann fast unsichtbar erfolgen, ist bei einem Neubau nur ein geringer Mehraufwand und höchst wirksam.


Definitiv. Das was ich von früher noch kenne und günstig ist, wäre eine Holzlattenschalung (bspw 3/5) in den Räumen bzw. Haus. Wolle dazwischen und darauf Gipskarton-Schallschutzplatten verschrauben.
Die haben auch keine Löcher. Spachteln und dann streichen. Fertig. Ob das heute in den Häusern mit viel Glasflächen noch Hilfreich/Sinnvoll ist, weiß ich leider nicht.


[Beitrag von Wintermond am 26. Feb 2020, 16:19 bearbeitet]
old-DIABOLO
Stammgast
#6 erstellt: 26. Feb 2020, 16:20
Hallöchen Rainer

Eine (meine) Berechnung zu deinen Angaben ergibt eine gemittelte Nachallzeit Rt60 zwischen 0,43 bis 0,55 Sekunden. Die Schwankungsstärke wird vor allem von 2 Faktoren bestimmt. 1. je nachdem ob die Wände glatt verputzt bzw. tapeziert werden oder mit einem mittleren Rauputz beschichtet. 2. Von der Nachallzeit des Nachbarraumes zu dem eine Öffnung mit 2 x 2 Metern besteht. Wenn du zur Wandbeschichtung sowie zur Einrichtung des Nachbarraumes nähere Angaben machen kannst, lässt es sich gezielter berechnen.

Das Raumklangempfinden wird voraussichtlich nur mäßig unangenehm hallig sein, die Sprachverständlichkeit auch noch akzeptabel, jedoch für hochwertige Musikwiedergabe ist es nicht gut. Hier liegt die EBU-Empfehlung für hochwertige Reproduktion bei 0,26 Sekunden. Bis 20% darüber gilt für Hifi-zu Hause noch immer als ausreichend.

Folgende Raumeigenschaften und Inventar sind bei der Berechnung bisher berücksichtigt:
Die Couchgarnitur
2 Hochlorteppiche 2x2 Meter
Das Board zwischen den Boxen
Die beiden Lautsprechergehäuse
Die Vitrine
Ein Couchtisch
Parket schwimmend verlegt
Die beiden Akustikbilder mit je 1 m² Basotect 30mm
2 Fenster mit 1,9 und 1,0 m²
Anteilig der Kaminofen
1 Raumöffnung zu Nachbarraum mit 2 x 2 Metern
2 Personen im Raum

Wenn diese Angaben unvollständig oder fehlerhaft sind teile es bitte mit, dann kann ich die Berechnung entsprechend anpassen.

Wände aus Porenbeton dämpfen zu tiefen Frequenzen mehr als beispielsweise eine aus Beton oder mit Ziegelsteinen gemauerte Wand, daher steigt die Nachhallzeit zu tiefen Frequenzen entsprechend vergleichsweise geringer an.

Die Wandstärke des Porenbeton ist für die Raumakustik weniger relevant da ist die dünnere sogar etwas besser geeignet (eine dickere ist für den Schallschutz besser).

Bei einer Rohdeckenhöhe von über 2,6 Metern wäre eine Akustikdecke eine gute Option. Bei einer Gesamtstärke/Abhängehöhe von 200 mm (Wirkung zu tiefen Frequenzen ) blieben noch immer 2,4 Meter Raumhöhe. Wäre das in deinem Sinne noch ausreichend?

Akustikdecken gibt es auch mit einer Putzbeschichtung, diese gleichen optisch einer normal verputzen Decke. Nachteil von Akustikputzen, gleich ob Decke oder Wand ist, sie können bei einer Renovierung nicht einfach überstrichen werden, ohne dass die akustische Eigenschaft verloren geht. Auch hier gibt es Lösungen, die jedoch im Preis höher sind.

Einer Akustikdecke im Musik-Wohn-Raum und im Nachbarraum wäre die effektivste Lösung die Nachhallzeit auf gute Werte zu reduzieren. Nur mit einer Akustikdecke kann es, Je nachdem wie viele Möbel du noch vor den Wänden (und im Raum) aufstellst zu Flatterechoneigung kommen. Hier helfen ein paar zusätzliche Wandabsorber, beispielsweise vergleichbar deinen bereits vorhandenen, besser jedoch mit einer Absorberstärke von 50 mm. Akustisch gute Positionen sind vermutlich an der Wand gegenüber der Frontlautsprecher gegeben.

Der Hörabstand zwischen Lautsprecher und Zuhörer beträgt laut deinem Plan ca. 2,4 Meter. Das ist weit außerhalb des Hallradius (= ca. 50/75 cm, ohne sowie inklusiver raumakustische Maßnahme) . Der Einfluss der Raumakustik auf den Klang ist entsprechend hoch.

Anstelle einer Akustikdecke kann dasselbe Prinzip auch an Wänden angewendet werden, allerdings ist es aufwändiger eventuell auch nicht möglich auf dieselbe Gesamtfläche zu kommen.

Zur geeigneten Aufstellung der Lautsprecher, der Sitzposition und Montageorte der Wandabsorber gibt es einige gute Berechnungsprogramme, zu diesen auch Informationen hier im Forum, daher keine weitere Aussage meinerseits hierzu.

Zur Berechnung für Nachfolgende Grafik ist für T-Massnahme eine Akustikdecke, beispielsweise Rigiton Quattro 50, mit 185 mm Abhängung und 50 mm Absorberauflage berücksichtigt. Die Wände zu 50 % glatt und zu 50 % mittelrauer Putzbeschichtung

Gute Zeit

Raumakustik Rainer Wintermond
Tobiii2
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 26. Feb 2020, 16:43

Wintermond (Beitrag #5) schrieb:

Tobiii2 (Beitrag #4) schrieb:
Würde ich heute einen Neubau... Dann nicht ohne Akustikdecke in den wichtigsten Lebensbereichen...

Holzlattenschalung (bspw 3/5) in den Räumen bzw. Haus. Wolle dazwischen und darauf Gipskarton-Schallschutzplatten verschrauben. Die haben auch keine Löcher. Spachteln und dann streichen. Fertig.

Dieser Aufbau ist aber gerade nicht der einer Akustikdecke, sondern eine reine Schallschutzmassnahme. Schallschutz ist nicht Raumakustik; theoretisch böte ein Betonbunker eine guten Schallschutz, Musik hören darin wäre aber ein Graus. Was man braucht ist im Prinzip die "gelöcherte Decke", eine Decke also die dem Schall Zugang zum Dämmmaterial bietet (wobei es da auch viel schönere Varianten gibt als Gipskarton mit Löchern, z.B. Holzplatten, mikroperforiert statt Löcher, etc.). Alternativ wäre auch eine Spanndecken möglich.
Wintermond
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 26. Feb 2020, 18:10
@old-DIABOLO:
Wahnsinn. Vielen lieben Dank dafür.
Zu den Raumeigenschaften.Dazu kämen:
Ein Esszimmertisch aus Massivholz. 200cm x 100 cm x 76 cm
Ein Highboard im Bereich Esszimmer aus Massivholz (190cm x 120cm x 45cm)
6 Schwingstühle mit dickem Bezug Bezug aus Mikrofaser/Wildleder
An allen Fenstern im Bereich ES/WZ dicke Schlaufen
Zwei größere Pflanzen (so Palmenartige Teile) mit Höhe von ca. 100 cm und 120 cm
2 neue Bilder werden bestellt mit 1 m2 - 1,5 m2. Dicke 5 cm Basotect.
Das Sofa hat einen Stoffbezug.
Einen Bassabsorber (Dreicecksform) habe ich noch. 100 cm x 25 cm x 25 cm. Basotect. Jedoch noch nie benutzt.
Einbauküche mit Geräten und Schränken.

Die Raumhöhe wäre mit 2,40 m etwas wenig. 2,50m wäre untere Grenze. Aber das kläre ich nochmals ab.

Thema Putz, Decke. Das wird herausfordernd werden.

Fussboden. Wäre anstatt Parkett im Bereich EZ/WZ ein Teppichboden (dicker Velours?) Sinnvoller ?
Korrektur: Das wären locker 35 qm2 an Fläche Teppichboden.


@Tobiii2:
Ah ok.Das war mir nicht bewusst. Das Holzplatten, mikroperforiert schau ich mir an.


Beste Grüße

Rainer


[Beitrag von Wintermond am 26. Feb 2020, 18:49 bearbeitet]
old-DIABOLO
Stammgast
#9 erstellt: 26. Feb 2020, 19:09
@Rainer. Danke fürs Lob, Bis zum 1.3. hab ich noch etwas Zeit, helfe gerne.

Kannst du bereits etwas zur Oberfläche der Wände sagen (Tapete, gestrichen glatt, mittelrauer Putz, ...)
Den Bassabsorber berücksichte ich (wenn du ihn lieber weglassen möchtest bitte mitteilen)
Ist die Aussparung in der Wand mit 5,74 Meter ein Fenster oder Balkontüre?
Stoffbezug Sofa ist hilfreich, die typischen Absorptionswerte zu glatt bzw. Leder untersheiden sich nicht wenig.
Wintermond
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 26. Feb 2020, 19:31

old-DIABOLO (Beitrag #9) schrieb:
@Rainer. Danke fürs Lob, Bis zum 1.3. hab ich noch etwas Zeit, helfe gerne.

Kannst du bereits etwas zur Oberfläche der Wände sagen (Tapete, gestrichen glatt, mittelrauer Putz, ...)
Den Bassabsorber berücksichte ich (wenn du ihn lieber weglassen möchtest bitte mitteilen)
Ist die Aussparung in der Wand mit 5,74 Meter ein Fenster oder Balkontüre?
Stoffbezug Sofa ist hilfreich, die typischen Absorptionswerte zu glatt bzw. Leder untersheiden sich nicht wenig.


Hallo
ja sehr gerne.
Oberfläche Wände wird zu 99% ein Gipsputz, glatt, gestrichen.
Den Bassabsorber gerne berücksichtigen.
Die Aussparung wird dort ein Fenster. Ich denke so 1,2m Breit.

Update zum Thema Fussboden: Teppich ist gesetzt. Parkett fliegt raus.
Teppich quasi im gesamten Bereich WZ/EZ bis zu dem klein eingezeichneten Highboard auf der linken Seite oberhalb
des Esszimmertisches. Velourteppich mit 11-12mm Dicke. Ich hoffe dass der Teppich positiven Einfluss haben wird.

Danke und beste Grüße

Rainer
old-DIABOLO
Stammgast
#11 erstellt: 27. Feb 2020, 03:29
OK.
Vorgaben sind deinerseits:
•Teppich anstelle Parket (tät ich nochmal überlegen, jedoch bin ich nicht du, weiß daher nicht …)
•Decke mit gesamt max. 120 mm Abhängung.
•Wände glatt, gestrichen.

Mit der angegebenen Akustikdecke + Akustikputz System Knauf Claneo lässt es sich brauchbar lösen. Besser bis 100 Hz geht es noch mit einer Lochplattendecke, sofern dir das optisch zusagt. Für bessere Werte unter 100 Hz ist eine grössere Abhängehöhe erforderlich.

Hinweis:
Die zwei zusätzlichen Hochfloorteppiche sind nicht mehr enthalten (macht keinen großen Unterschied), da Teppichboden anstelle Parket oder?
Du siehst die nun ungünstigeren Vorbedingungen mit Teppichboden und überall glatt gestrichenen Wänden (violette Kurve). Überdämpfung zum Hochton, zu wenig Dämpfung im Bassbereich. Das zu kompensieren ist keine 0815 Aufgabe.

Unter 100 Hz wird die Nachhallzeit eingeschätzt auf bis zu 0,8 Sekunden ansteigen. Eine elektronische Kompensation z.B. mit Antimode ist ein möglicher Kompromiss, die Ortsabhängigkeit zum Wiedergabefrequenzgang im Bassbereich ist dann ausgeprägter.

Wenn das Dämmaterial über der Decke (PET-Flies, Basotect, Mineralwolle) in Folie eingepackt wird sinkt die Absorptionswirkung zu hohen Frequenzen, das ergibt einen ausgeglicheneren Verlauf der Nachhallzeit (solange der Teppich bleibt, spätere Renovierung?)

Knauf bietet für die Akustikputze eine Renovierungsbeschichtung, ohne dass sich die akustischen Eigenschaften zu sehr verändern. Das Vergleichbare System von Rigips mit Scherff Akustikputz bietet, soweit mir bekannt keine Renovierungsempfehlung, jedoch Dekozell .. Dein hoffentlich kundiger Stuckateur, Trockenbauer, .. kann dich weiter beraten.

Auch online sind zum Thema Akustikdecke umfangreiche Infos der Hersteller zu finden.

In der Berechnung berücksichtigt ist, die Akustikdecke sollte auch den Nachbarraum umfassen!!

Tipp, Wenn die Akustikdecke nicht bis zur Küche reicht kannst du dort die Akustik optimieren, die Fronten und sichtbare Seiten der Möbel mit BVS Mikrolochplatten (Akustibohr) ausführen. Diese sind von der Sichtseite mit nur ca. 1 mm großer Lochung versehen, von der Rückseite werden die Löcher größer aufgebohrt. Dies ermöglicht bei guter Optik einen hohen Schallabsorptionsgrad.

Passt?

Raumakustik Rainer Wintermond

Vergleich Lochdecke anstelle Akustikputz auf Lochdecke
Raumakustik Rainer Wintermond .3

Berücksichtigtes Inventar "ist" (ohne akustische Maßnahme)
Raumakustik Rainer Wintermond .4

Berücksichtes Material "soll" (Absorber zu aukustischer Maßnahme)
Raumakustik Rainer Wintermond .5
Vinylo
Stammgast
#12 erstellt: 27. Feb 2020, 13:50
@old-DIABOLO
Welches Programm nutzt du da, würde meinen Raum damit auch gern mal "nachstellen".
old-DIABOLO
Stammgast
#13 erstellt: 27. Feb 2020, 18:24
Hallöchen Vinylo.

Sorry, das Tool ist nicht zum Weitergeben gedacht / geeignet.
Wintermond
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 27. Feb 2020, 20:13
Hallo und wooooow - kann mich nur wiederholen.
Unglaublich solch eine Unterstützung zu bekommen. Vielen lieben DANK

Ich versuche in Kürze auf die Themen einzugehen.

Fussbodenbelag. Das ist fast frei zur Diskussion. Es ginge auch, das Parkett bis zum
Übergang EZ zu WZ zu verlegen. Wie meine Lebensgefährtin mitteilte, solle der WZ bereich jedoch
mit Teppich ausgestattet werden. Also der Bereich bis zur Ausspaarung der 5,74m mit Teppich.
Der Bereich EZ Parkett. Das würde die qm2 Teppich auf rund 20 qm2 verkleinern.
Macht das einen großen Unterschied ?

Porenbeton ist auch für die Innenwände gesetzt.

Frage: In der rechten Ecke des Sofas zur Außenwand ist der Gedanke einen Absorber in Dreiecksform zu integrieren.
Größe 40x40x120 cm. Hilfreich/Sinnvoll ?

Die Vitrine wird im 45 Grad Winkel aufgestellt. Dahinter könnte ein Lamellenabsorber. Hilfreich ?

Putz/Decke. Mit den Graphen und Deinen Daten gehe ich zum Trockenbauer. Schauen wir, was die mir erzählen und
mit für mich sinnvollen PLV machbar ist. Wenn ein passendes System gefunden ist, wird es im gesamten Raum verbaut.
Küche, EZ, WZ.

Spätere Renovierung. Da ich auch in der Alterklasse Anfang 50 bin, wird maximal noch 1 x der Teppich getauscht bzw. neu gestrichen ;-)
Zumindest ist so der Plan für den Neubau

Antimode ist ein guter Punkt. Reicht ein Antimode, oder ist sinnvoller eine Raumeinmessung zu integrieren ? Wobei ich AVR nicht mag.


// Edit: Nach Diskussion ist ein Akustikputz für Wände möglich und genehmigt.

Beste Grüße
Rainer


[Beitrag von Wintermond am 28. Feb 2020, 11:41 bearbeitet]
BassTrap
Inventar
#15 erstellt: 28. Feb 2020, 02:44

old-DIABOLO (Beitrag #13) schrieb:
Sorry, das Tool ist nicht zum Weitergeben gedacht / geeignet.

Es würde aber das Vertrauen fördern, wenn Du den Ursprung des Programms nennst.
old-DIABOLO
Stammgast
#16 erstellt: 28. Feb 2020, 03:18
Hallöchen Rainer.

Wenn finanziell aktuell nicht ein arger Notstand herrscht, ist es (mir) mehr Wert einem positiven Menschen eine Freude bereiten zu können. Daher auch Dank an dich, mit etwas Glück ist für und beide platt eine winwin Situation gegeben.

Die beiden zu den unterschiedlichen Basisvorgaben erstellten Diagramme + Text dazu veranschaulichen wie enorm sich wenige Änderungen maßgeblich auf die Basisbedingungen auswirken können.

Sie zeigen auch
.Eine Mischung aus Vorgabe 1 und 2 ist ebenfalls möglich. (Wenn du weist was du möchtest rechne ich gerne auch noch diese Variante bis zum 1.3.)

.wenn eine Akustikdecke möglich ist, die Grenze derer Anpassung je nach Ausführung, jedoch auch derer enorm möglichen Nutzen.

.eine typische Eigenschaft. Bei einer akustischen Maßnahme ist zumeist der Bassbereich der begrenzente Faktor. Gelingt es hier mit Absorbern die Nachhallzeit ausreichend zu reduzieren, bekommt man die erforderliche Absorption zu hohen Frequenzen nahezu geschenkt dazu. Zusätzliche Absorber an Wänden und Boden haben dann vorwiegend die Aufgabe Erstreflexionen und Flatterechoneigung zu minimieren.

Für die 2 x 2 Meter große Öffnung vom Wohnzimmer zum Esszimmer gilt folgendes. Die Absorptionswirkung kann maximal 1 sein (100%) vergleichbar idealisiert einem offenen Fenster, der Schall gelangt komplett ins Freie und kommt nie zurück. Ist die Nachhallzeit im Nachbarraum annähernd ähnlich oder besser als die des Hauptraumes beträgt eine typische Absorptionswirkung frequenzabhängig 0,5 – 0,7 ( 50-70%). Daher ist bei deinem Projekt das Inventar des Nachbarraumes, wenn die Akustikdecke dort auch gegeben ist, nicht mehr wirklich relevant.

Putz Wand. Ein rauer (grobkörniger) Putz (nicht Akustikputz) vergrößert die Oberfläche, dies kommt vor allem der Verringerung der Nachhallzeit tiefer Frequenzen zugute. Ein geeigneter Akustikputz müsste wieder als ca. 200 mm starkes System ausgeführt werden damit die Wirkung bis in den Tieftonbereich ausreichend gegeben ist. Daher an den Wänden, sofern keine 200 mm (min. 150) möglich sind, kein Akustikputz, sondern möglichst grobkörniger Rauputz. Ein dünnerer Akustikputz würde vor allem die bereits geringe Nachhallzeit des Mittels/Hochtonbereiches weiter reduzieren, die Linearität der Nachhallzeit über den Frequenzbereich negativ beeinflussen.

An der Wand wo die Frontlautsprecher und der Monitor aufgestellt werden scheint mir laut deinem Plan eine 200 mm starke Akustikwand gut möglich, oder? Diese hätte den zusätzlichen Vorteil einer guten Absorption der Erstreflexionen hinter den Boxen sowie eine hervorragende Unterdrückung zur Flatterechoneigung. Optisch schick könnte der Monitor eingelassen werden, bündig mit der umgebenden Wand abschließen. Er würde nicht wie bei einer „auf die Wand Montage“ herausragen (entspricht meinem Geschmack).

Im Vorigen beschriebenes zur Akustikdecke ermöglicht folgendes Resümee, lieber dicker bzw. tiefer abgehängt als die gesamte Fläche. Ist ein 200 mm tiefe Abhängung, jedoch nicht über die gesamte Deckenfläche deines Wohn- & Hörraumes, eventuell eine mögliche interessante optische Variante (Stufendecke, indirekte Beleuchtung, ..)?

Boden, folgende Hinweise. Die absorbierende Wirkung des Parketts zu tiefen Frequenzen ist nur gegeben, wenn dieses schwimmend, bzw. holliegend verlegt wird. Fest mit dem Rohboden verklebt (ohne Trittschalldämmung, aber das ist aktuell untypisch) geht die absorbierende Eigenschaft des Parketts verloren. Bei auf das Parket gelegten Teppichen (nicht flächig sondern Teilflächen) bleibt die Wirkung des Preketts zu tiefen Frequenzen nahezu erhalten.

Es zählt nahezu nur der Boden im Hörraum, der Einfluss des Nachbarraumes auf den Hörraum wird, s.o. größtenteils von der Akustikdecke vorgegeben.

Deine Frage zu Antimode oder alternativen Systemen (Eigene Einschätzung). Möchtest du annähernd die Dynamik eines Bassfeelings wie im Proberaum einer Band, einem guten Live-Konzert im Freien oder Vollbestzter akustisch gelungener Halle soweit erreichen wie es die Aufnahme zulässt bleibt es ein Kompromiss. Mit Systemen wie Antimode gleichst du (soweit meine Kenntnisse zutreffen) schlussendlich hauptsächlich den Frequenzgang an einem bestimmten Punkt an. Anti in Form von zusätzlichen Signalen zur Auslöschung von Reflexionsschallen findet nicht statt. Das Lautheitsempfinden passt dann besser, nicht diegehörte Dauer des gehörten Signals.

In der Hoffnung dir mit diesen Angaben richtig, nicht vorwiegend verwirrend, sondern etwas Hilfe zur sinnvollen Gestaltung gegeben zu haben.

Wenn du selbst oder wer auch immer fleißig rechnen möchte, hier die benötigten frequenzabhängigen Absorptionsflächen-Angaben. Dies entspricht der Absorptionsfläche bei einer Absorptionswirkung von 1 (100%) bei 0,5 wird entsprechend der doppelten Fläche … benötigt. Bezug ist der Ist-Raum ohne Maßnahme mit glatten Wänden, gestrichen und Teppich auf dem Boden, inklusive Inventar.

benötigte vrtuelle Absorptionsfläche


[Beitrag von old-DIABOLO am 28. Feb 2020, 03:30 bearbeitet]
old-DIABOLO
Stammgast
#17 erstellt: 28. Feb 2020, 03:23
Hallöchen @ BassTrap

Eigene Fleissarbeit (with a little Help from my friends)
Wintermond
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 29. Feb 2020, 13:53
Hallo .

Das schaut Klasse aus. Freue mich riesig wie viele hilfreiche und sinnvolle Infos ich bekommen durfte.

Um das zu konkretisieren und eine finale Basis im Rohbau zu schaffen, sind Deine Maßnahmen wie folgt eingeflossen.

Was ist jetzt fest als Maßnahmen gesetzt:

Oberfläche Wände (EZ/WZ Bereich) wird ein "grobkörniger" Putz.
Im Bereich WZ wird eine abgehängte Decke integriert - 20 cm. Der Übergang zum
Bereich EZ, Küche die benannte Stufendecke (super Idee - Top) und dort ein grobkörniger Deckenputz.

Innenwand WZ TV: 20 cm Akustikwand mit rund 5 cm Aussparrung für den TV. LS können 40 cm von den Wänden/Rückwänden entfernt stehen.

Fussbodenbelag: WZ Bereich Velours-Teppich.Also der Bereich bis zur Ausspaarung der 5,74m mit Teppich.

Der Bereich EZ Parkett, schwimmend verlegt. Küche Fliesen.

Zzgl.
In der rechten Ecke des Sofas zur Außenwand , Bass Absorber in Dreiecksform Größe 40x40x120 cm.

4 Bilder: (1 x qm2 mit 3 cm dicke, Basotect , 2 x 1,5 qm2 mit 5 cm dicke, Basotect)

Es wird höchstwahrscheinlich noch eine Raumkorrektur integriert. Dazu muss ich mich noch belesen und sowas Probehören.
Ob es für mich dann noch klingt und inwieweit sich eine Raumkorrektur in den Gegebenheiten auswirkt, muss ich dann sehen wenn alles steht. Jedoch kein AVR mit XT32 oder ähnliches.

Beste Grüße und ein schönes Wochenende.

Rainer


[Beitrag von Wintermond am 29. Feb 2020, 13:56 bearbeitet]
old-DIABOLO
Stammgast
#19 erstellt: 01. Mrz 2020, 17:49
Hallöchen Rainer.

Nachfolgend die Berechnung & Auswertung unter Berücksichtigung deiner letzten Angaben. Es passt hoffe ich und ist verständlich. Auch Stukateuer/Trockenbauer und Architekt sollten damit etwas anfangen können.

- Lochplattenempfehlung Decke und Akustikwand. Knauf oder Rigips mit Fließ und hinterlegtem Absorbermaterial min. 40 mm stark, besser bis 80 mm (Absorption unter 100 Hz wird besser). Akustikputzbeschichtung von" flumi" KRAFT oder SCHERFF
- Wandputz (nicht Akustikwand) grobkörnig
- Boden mit Teppich velours ca. 10 mm lang.

Wenn du es ca. so wie nachfolgend angegeben verwirklichen kannst, sollte die Raumakustik auf sehr hohen Niveau sein. Die Kombination aus Akustikdecke und Akustikwand sind maßgeblich daran beteiligt.

Folgende Bitte meinerseits. Wenn mal alles fertiggestellt ist, bitte ich dich das ganze zu messen und mir die Daten zuzusenden. Als Messsoftware ist meine Empfehlung ARTA (ARTA labs). Das kostet nicht viel und ist anerkannt. Mir würden die zu einer Messreihe erzeugten PIR-Dateien reichen um alles auswerten zu können. Hilfestellung zum Prozedere und Einstellungen am Programm gebe ich dir gerne wenn es soweit ist.

Gute Zeit

akustische Raumzuordnung & Nachhallzeit

akustische Raumzuordnung & Nachhallzeit

Nachhallzeit Vergleich Ist zu Massnahme, mit und ohne Inventar

Vergleich Nachhallzeit Ist und Massnahme

akustisch relevantes Inventar Ist

Akustisch relevantes Inventar


Absorber zu Massnahme

Absorber zu Massnahme

Plan

Plan

Raumabmessungen

Raummaße
Wintermond
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 03. Mrz 2020, 12:50
Hallo und Mega Klasse.
Ja damit kann ich selbst ich als Aktusik-Greenhorn etwas anfangen.

Dank, danke, und nochmals danke. Bin begeistert. Das nehme ich doch gleich her und sende es am WE zu meiner
Planungsdame.

Zur Frage Messergebnisse wenn alles fertig ist. Ich hoffe dass wir im Herbst starten könnenund wer weiß, eventuell wohnst
Du gar nicht soooo weit von mir entfernt.
Dann bist Du natürlich herzlichst gerne auf Kaffee & Kuchen eingeladen.
Bei mir ist zwar noch Bayern/Dachau als Wohnort angegeben, doch es geht in den ganz hohen Nordwesten.
Die Gegend um MUC ist einfach nicht mehr zu bezahlen.....(anderes Thema).

Beste Grüße
Rainer


[Beitrag von Wintermond am 03. Mrz 2020, 21:53 bearbeitet]
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