THE FISHER X-202-C an MiniGalaxis III

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Runkhold
Neuling
#1 erstellt: 08. Dez 2007, 11:37









Hallo,

vielleicht hat ja jemand Mitleid mit einem Ahnungslosen... Also, ich habe schon lange einen ganz alten Röhrenverstärker, wurde mal überholt und ist, soweit ich weiß, in Ordnung. Auf dem Typenschild steht:

THE FISHER Model X-202-C / 105-120 V 50-60 CPS / 280 WATTS, 340 VA / FISHER RADIO CORPORATION / NEW YORK, N.Y.(Das Ding wurde ca. '69 in Deutschland gekauft und Spannungstechnisch umgetsellt, soweit ich weiß)

Ich hatte zwei Boxen ohne Hersteller- und Typenangabe dazu, von 1971, hat aber sehr schön gepasst. Dazu ein Thorens TD 124 und einer der ersten cdplayer, dies gab. Die alten Latsprecher hatten 4 Ohm, den Verstärker konnte ich ungefähr halb aufdrehen, dann wars aber echt schon ziemlich laut, mehr habe ich mich nicht getraut. Ich habe oft weit über Zimmerlautstärke gehört, ohne Probleme. Soweit ich mich erinnere, waren die Boxen wie auf dem Foto zu sehen angeschlossen, ich bin mir aber nichjt ganz sicher. Die Beschriftung kann man leider nicht gut lesen. Ich weiß z.B. nicht, wo genau das Kabel mit der roten Kennzeichnung angeschraubt werden muss, dass an der roten Klemme der Box angeschlossen wird, kann man das irgendwie herausfinden? Kennt vielleicht jemand den Verstärker? Früher ging ja alles, aber nun habe ich nach 2 Jahren den Fisher rausgekramt und mir ein paar gebrauchte Boxen gekauft, OrbidSound Mini Galaxis III (ich habe hier den einen oder anderen Thread gesehen, der mich ein wenig beunruhigt, aber wenigstens kennt die Boxen hier jemand; ich hab sie nun mal, ob sie jetzt gut oder schlecht klingen, und hoffe, dass es deshalb nicht gleich ideologisch wird...). Die haben aber hinten ungefähr 500 Klemmen. Naja, nicht ganz, aber immerhin 10 pro Stück. Ich habe dann die Info gefunden, dass man die oberen 8 brücken soll, und an den untersten zwei die Lautsprecherkabel anklemmt. So hab ich das dann gemacht und es hat auch super funktioniert. Wie gesagt, ich bin kein Kenner oder so, aber ich fand den Klang toll und es war sowas von ultralaut, dass die sehr grosse Fensterscheibe in fast 8 Meter Entfernung richtig vibriert hat. Der Verstärker war so ca. auf 65%, aber man konnte sich kaum noch verständigen, auch wenn man jemandem ins Ohr gebrüllt hat. Der Sound war aber sauber. Dann ist leider ein Hochtöner (Fostex FT96H) kaputtgegangen.

War das einfach Überlastung? Der Verstärker ist ja eigentlich nicht so gross, wenn auch sehr schwer, kann der bei gut halber Leistung schon den Hochtöner durchbrennen? Oder spricht das vielleicht doch eher für einen Verstärkerdefekt? Ich dachte, die Bässe gehen normalerweise zuerst kaputt? Alle anderen Komponenten der Boxen funktionieren noch einwandfrei. Den Hochtöner habe ich jetzt neu bestellt, aber ich habe jetzt auch irgendwie Zweifel an der Verkabelung, sieht das so richtig aus? Die Lautsprecher sind bei gleicher Reglerstellung am Verstärker glaube ich deutlich lauter, als die alten, ist das normal? Soll ich den Schalter, der mit "Impedance Selektor" bezeichnet ist, mal anders einstellen? Man kann leider die Werte nicht lesen, evt. 2, 4 und 16? 16 Ohm, gibts das überhaupt? Die neuen Lautsprecher haben laut Multimeter 1,5 Ohm, kann das denn sein? Ach, und weiß vielleicht jemand, was ein "SpaceExpander" sein könnte? Dafür gibt es auch Anschlüsse am Verstärker, die sind gebrückt.

Wäre nett, wenn mir jemand weiterhelfen könnte; ich habe im Netz bis jetzt nicht vernünftiges gefunden, ist wohl eher ein exotisches Gerät...
audiophilanthrop
Inventar
#2 erstellt: 08. Dez 2007, 17:49

Runkhold schrieb:
Ich weiß z.B. nicht, wo genau das Kabel mit der roten Kennzeichnung angeschraubt werden muss, dass an der roten Klemme der Box angeschlossen wird, kann man das irgendwie herausfinden?

Ich würde annehmen, daß die mit "C" bezeichneten Anschlüsse für "common" zuständig sind, also Masse. Da kommt dann jeweils Minus ran (schwarz).

Wie gesagt, ich bin kein Kenner oder so, aber ich fand den Klang toll und es war sowas von ultralaut, dass die sehr grosse Fensterscheibe in fast 8 Meter Entfernung richtig vibriert hat. Der Verstärker war so ca. auf 65%, aber man konnte sich kaum noch verständigen, auch wenn man jemandem ins Ohr gebrüllt hat. Der Sound war aber sauber. Dann ist leider ein Hochtöner (Fostex FT96H) kaputtgegangen.

Irgendwann clippt auch ein Fisher, selbst wenn es sich um solch ein solides Exemplar handelt (2x 35 W sinus war damals kein Pappenstiel). Hochtöner absichern scheint unter LS-Herstellern irgendwie altmodisch und uncool zu sein (OK, Nubert macht's z.B.).

War das einfach Überlastung? Der Verstärker ist ja eigentlich nicht so gross, wenn auch sehr schwer, kann der bei gut halber Leistung schon den Hochtöner durchbrennen?

Der Schluß von der Stellung des Lautstärkereglern auf die Ausgangsleistung ist grundfalsch (aber du bist bei weitem nicht der erste, der darauf reingefallen ist). Erstens ist das Lautstärkepoti eh logarithmisch (entsprechend unserem Gehör), zweitens wird man als Hersteller auch etwas Reserve für leise Signalquellen einplanen. An normalen Hochpegelquellen kann maximale Ausgangsleistung schon bei 12-Uhr-Position erreicht werden! Wenn erst einmal die durch die Betriebsspannungen bedingte Vollaussteuerung erreicht ist, werden bei weiterer Steigerung des Verstärkung schnell sehr starke hochfrequente Anteile erzeugt.

Die Lautsprecher sind bei gleicher Reglerstellung am Verstärker glaube ich deutlich lauter, als die alten, ist das normal?

Kann schon sein.

Soll ich den Schalter, der mit "Impedance Selektor" bezeichnet ist, mal anders einstellen? Man kann leider die Werte nicht lesen, evt. 2, 4 und 16? 16 Ohm, gibts das überhaupt?

Klar, bei den Amis früher schon. Hierzulande waren dagegen 4 Ohm normal (auch wegen der DIN 45500). Die Schalterpositionen sind übrigens 4, 8 und 16 Ohm, vermutlich betrifft das die Ausgangsübertrager. Nachdem die neuen Boxen in Richtung 4 Ohm zu gehen scheinen, würde ich es so eingestellt lassen.

Die neuen Lautsprecher haben laut Multimeter 1,5 Ohm, kann das denn sein?

Bißchen niedig, bei Gleichspannung aber schon denkbar. (Jamo D570: Gut 6 Ohm, nominal 4.)

Ach, und weiß vielleicht jemand, was ein "SpaceExpander" sein könnte? Dafür gibt es auch Anschlüsse am Verstärker, die sind gebrückt.

Das wird ein Zubehörteil gewesen sein, das als Stereo-Expander (Basisverbreiterung) fungierte. L+R und L-R bilden, L-R verstärken, L und R neu zusammensetzen, fertig. Bei einem Kofferradio mit zwei dicht nebeneinander befindlichen Lautsprechern vielleicht ganz nützlich, der Nutzwert für Hifi-Anwendungen darf bezweifelt werden.

Eintrag zum X-202 C im Radiomuseum
Runkhold
Neuling
#3 erstellt: 08. Dez 2007, 20:51
Hi,
vielen Dank für die erschöpfende Antwort, sehr nett, dann wars wohl einfach zu laut :-] Jetzt weiß ich Bescheid...

Viele Grüße
Runkhold
audiophilanthrop
Inventar
#4 erstellt: 09. Dez 2007, 13:55
Wenn du es gern derart laut magst, wären wirkungsgradstarke PA-Lautsprecher oder gleich Hörner anzuraten. Die holen nochmal bis zu 10 dB raus (und das entspricht immerhin der 10-fachen Leistung). Eine weitere Steigerung ist bei vollaktivem Betrieb möglich, wegen des Wegfalls der passiven Weiche.
Runkhold
Neuling
#5 erstellt: 09. Dez 2007, 23:58
Ja, laut muss schon mal sein, nicht immer natürlich, aber kommt schon vor... und rauschen soll es nicht. Was Boxen unterhalb von Zimmerlautstärke können, ist mir relativ egal. Kannst Du das mit dem "vollaktiven Betrieb" mal genauer erklären? Welche Lautsprecher könntest Du denn diesbezüglich empfehlen? Ist eigentlich mit Wirkungsgrad die Impedanz gemeint, also 4-Ohm Boxen sind lauter als 8-Ohm Boxen bei gleicher Ausgangsleistung?
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