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PE 3310 studio Gibbert TAK replica+A -A |
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SGibbi
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#1 erstellt: 31. Jan 2008, 23:16 | |
Okay, Okay, sachte, sachte, vielen Dank für die Diskussion, ich poste es hier. Kleinere Tippfehelr entschuldigen, war eigentlich noch nicht ganz fertig. PE 3310 studio Gibbert TAK replica Ich hatte ihn bereits angekündigt, hier ist nun der umfassende Beitrag zum PE 3310 studio. Ich kontere der internetforen üblichen Modesty mal mit einer »selten Briefmarke« wobei die seltenste »Briefmarke« meiner gesamten Plattenspielersammlung sicherlich meine PE 3310 replica ist. Wer es mit Sammlerleidenschaft, Kultur, uralten Plattenspielern und seltenen Briefmarken nicht so sehr kann, möge überblättern. Oder vielleicht doch nicht, der Kombinationsantrieb des PE 3310 gilt als Vorwegnahme des Thorens TD 124 Antriebs. Genug der Vorrede, hier erst einmal ein »Prospektbild des originalen PE 3310 studio aus 1959«: (Bild PE 3310 studio original) http://www.hifi-foru...iooriginalprovf2.jpg (ob wohl dieser klappt ?) Der PE 3310 studio hat mich vom ersten Augenblick, vom ersten Foto an fasziniert. In seiner Schlichtheit & Eleganz, aber auch in seinen technischen Details erreicht dieser Spieler Werte, die ansonsten manchmal 20 bis 30 Jahre später, oft aber gar nicht mehr erreicht wurden. Es ist sicherlich der für das Auge schönste PE, der jemals gebaut wurde. Alles, was man an zeitgleichen Plattenspielern dagegen stellen könnte, etwa einen Dual 1006, das zeitgleiche Dual Spitzenmodell vom Konkurrenten gegenüber, wirkt in Technik & Design geradezu »barock«, geradezu »steinzeitlich« veraltet im Vergleich zu einem PE 3310. Man muß sich immer wieder vergegenwärtigen, daß dieses Gerät tatsächlich noch aus den 50er Jahren stammt; vom ersten Eindruck her könnte man eine Vorwegnahme etwa eines Dual 505 erkennen, welcher aber erst ca. 20 Jahre später auf den Markt kam, und auch noch Heute, 20 bis 25 Jahre nach der Markteinführung, ungebrochene Beliebtheit besitzt. Nein, das hier ist nicht Dual ULM, es ist nicht 80er Jahre, nicht schlichte Technikmode, das hier ist in der Tat Deutschland der 50er Jahre, also 20 bis 30 Jahre zuvor. Historie & Modellpflege PE 3310: Der Perpetuum Ebner PE 3310 (ohne Zusätze) kam Ende 1951/52 auf den Deutschen Markt. Es handelt sich dabei um einen Einfachspieler (keine Automatik, kein Wechsler) mit 10 Zoll Plattenteller, drei Geschwindigkeiten (33, 45, 78), Netzschalter in der Tonarmstütze integriert. Der Plattenteller dieses Urmodells ist aus rotem Samt angefertigt, der Tonarm ist, soweit bekannt, aus rotem Bakelit, und trägt ein Kristallsystem mit einem Nadelträgerlager aus Schränkblech, ca 12 bis 15 Gramm Auflagekraft (nur für unempfindliche Schellacks eingeschränkt zu empfehlen). In 1952/53 kam der PE REX, ein Wechsler, der als (sinnige) Erweiterung des PE 3310 gilt. Ein Exemplar dieses »Ur« Rex ist noch Heute im Deutschen Phonomuseum (sowie auf dessen Website) zu bestaunen. Der »Einzelspieler« PE 3310 blieb aber, quasi als Rex ohne Wechsler, weiterhin im PE Programm. Soweit bekannt ab 1954/55 kam eine Umstellung beider Geräte (3310 & Rex) auf einen Tellerbelag aus grünem Gummi (lichtempfindlich, dunkel aufbewahren) sowie einem weißen Polystyrol Tonarm mit einem ELAC Lizenstonabnehmer (in Lizens bei oder für PE gefertigtes ELAC, je nach Baujahr ELAC KST 8 oder 9 compatible) mit »nur« 8 Gramm Auflagekraft. Dieser Tonarm & Pickup sind, eine angemessene Elektronik vorausgesetzt, durchaus besser, als der »moderne HiFi Fan« es erwarten würde. 8 Gramm auf einer »dicken« Mononadel (25/65 Mikrometer) entsprechen etwa 4 bis 5 Gramm auf einem modernen Rundschliff, und zudem war das ELAC System mit einer relativ weichen Nadellagerung mit 2 Stück austauschbaren Gummis ausgestattet. Auch klanglich ist dieses Pickup ganz OK, ELAC gab 30 Hz bis 16 kHz innerhalb 3 dB an, ein sehr guter Wert für ein Kristallsystem der 50er Jahre. Stereo Schallplatten sollte man mit diesem Pickup aber nicht abspielen, als reines Mono System kann es keine Tiefenschrift abtasten, und beschädigt dann die Schallplatten. Wer seinen PE wenigstens ab- & an einmal wartete, und stets eine korrekte Nadel einsetzte, dessen Mono Plattensammlung hat idR. gut überlebt. Eine, wie gesagt, angemessene Elektronik vorausgesetzt, hat das alte Elac Pickup zudem einen guten Klang. Aus dieser Serie habe ich u.a. einen PE REX in vorführbarem Zustand erhalten. Diese Modellreihe blieb bis zum Ende der Mono Ära weitgehend unverändert im Programm. Ab 1958/59 kam wahlweise das Modell PE 3310 Stereo in den Handel. Es hat ebenfalls einen weißen Polystyrol Tonarm, aber mit einer etwas breiteren Headshell sowie der Aufschrift »Stereo« auf der Headshell. Als Pickup wurden leicht modifizierte OEM »Turnover« Kristallsysteme des Herstellers »Ronette« eingesetzt. Es gab hier 2 Modelle, für das Auge sehr ähnlich, welche sich am verwendeten Nadelträger unterscheiden lassen. Das Debütmodell verwendet Nadelträger Lager aus Schränkblech mit ca. 12 Gramm Auflagekraft auf einer »feinen« Stereonadel. Das Nachfolgemodell verwendet Nadelträger aus weißem Plastik in einem Gummilager, ca. 6 bis 8 Gramm Auflage. Diese Pickups waren dem PE 3310 sicherlich nicht angemessen, gehörten aber zum Ersten, was ab 1958 an Stereo Pickups überhaupt in Deutschland lieferbar war. Das Modell mit Schränkblech Lager ist zudem ein absoluter »Plattentöter«. Selbst einmaliges Abspielen führt zu hörbarer Beschädigung der Schallplatte. Lieber gutes Mono als schlechtes Stereo ! Ab 1959 hatten alle PE Plattenspieler 4 Geschwindigkeiten (16, 33, 45, 78). Bei einigen Modellen wechselte die Farbe des Plattenteller Gummis von Grün nach Weiß. Parallel zu dem »Normalmodell« gab es, soweit bekannt ab 1952/53, einen sogenannten PE 3310 HiFi zu kaufen. Das HiFi Modell ist mit einem recht aufwendigen Mono Magnetsystem bestückt, und verfügt zudem über eine eingebaute Phonostufe (Mono, Röhre). Das Origin des PE Mono Magnetsystems habe ich bis Heute nicht herausgefunden. Wir haben eine Schnittzeichnung gefunden, und mal ein Defektes auseinandergenommen. Das Pickup verwendet 3 kegelförmig gewickelte Spulen, sowie 2 feststehende Anker in Gegentakt Anordnung & mit hyperbolischer Krümmung. Der Magnet ist feststehend (MJ, Moving Jig), und es gibt einen mit der Nadel drehbar angeordneten Magnetanker zwischen den hyperbolisch geformten Polplatten. Für die reine Seitenschrift einer Mono Schallplatte genügt das völlig, Stereo sollte man damit aber nicht abspielen, weil das Pickup keinerlei Compliance bezüglich der Tiefenschrift hat, Stereo Schallplatten werden beim Abtasten beschädigt. Auch beim PE 3310 HiFi gab es den Wechsel vom roten Bakelite Tonarm zum weißen Polystyrol Tonarm, allerdings blieb das Pickup technisch weitgehend unverändert. Beim Modell mit weißem Tonarm ist die Abtastnadel (im PE Deutsch: »Nadelanker«) austauschbar, beim Modell mit rotem Tonarm mußte ursprünglich stets das ganze Pickup ausgetauscht werden. Allerdings gab es später auch für die erste Serie einen Werksumbau zu kaufen. Wer in einem roten »HiFi« Tonarm ein Pickup mit austauschbarer Nadel vorfindet; es könnte original sein. Der Unterschied betrifft hauptsächlich die eingebaute Phonostufe. Das »rote« Modell verwendet eine ECC Röhre sowie 2 Klangregler (Höhen & Tiefen), das »weiße« Modell verwendet eine EF Röhre sowie ein steilflankiges Rauschfilter. Wer gut erhaltene Monos hat, soll das frühere Modell suchen, für zerkratztes Schellack ist das spätere Modell ein Segen. In beiden Fällen gilt jedoch, daß das HiFi Modell selten ist; nur sehr vereinzelt habe ich Sammler finden können, die einen PE 3310 HiFi in vorführbarem Zustand erhalten haben. Der PE 3310 HiFi ist noch Heute in soweit bemerkenswert, als vielfach unbekannt ist, daß es bereits mitte der 50er Jahre und von einem Deutschen Hersteller qualitativ hochwertige »HiFi« Plattenspieler mit Magnetsystem zu kaufen gab. Wir sind im HiFi Forum ! Der PE 3310 studio kam 1958/59 auf den Markt, ein Stereo Plattenspieler der seinerzeitigen TOP Klasse. Es handelt sich um das traditionelle 3310 Laufwerk, allerdings mit einem häßlichen »dicken« Marquardt Netzschalter (Netzschalter nicht mehr in der Tonarmstütze wie bei allen anderen 3310). Als Tonarm wurde der »SP Serie« Debutarm von Bang & Olufsen eingesetzt. Es handelt sich dabei zweifellos um einen der besten Tonarme sowie um eines der besten Pickups, welche in der frühen Stereo Zeit lieferbar waren. Der SP Tonarm von B&O betrifft, für PE erstmals, einen resonanzarmen, relativ leichten Metallrohr Tonarm mit leichtgängigen Präzisionslagern. Der SP Serie Stereo Tonabnehmer von B&O ist im Aufbau sehr ähnlich den Heutigen Grado Pickups, also ein MJ (Moving Jig) System. Als wesentlicher Unterschied ist bei B&O der feststehende Magnet hinten angeordnet (beim Grado sitzt er vorne), und das B&O verwendet ein verschraubtes Metallgehäuse (weitgehend brummfrei), was den Nadeltausch erschwert. Wer das will, soll das obige Bild des Originalgerätes mal vergrößern, man sieht dann sehr gut, warum es in Deutschland auch »Ton Dose« genannt wurde. Der 3310 studio gilt als »Startup« für die Verbindung zwischen PE sowie B&O, welche bis zum Ende von PE andauern sollte (PE wurde DER B&O Importeur dieser Jahre). Die SP Serie von B&O ist noch Heute legendär, bekannt wurde insbesondere das B&O SP-6 in den Nachfolgemodellen PE 33 sowie PE 34. Es bringt den legendär kräftigen Klang, wie er auch für die ebenfalls legendären Grado Pickups bekannt ist, allerdings in Verbindung mit der nordischen Kühle & Transparenz, für die B&O noch Heute berühmt ist. »Eisblau« mit einem »knochentrockenen Anschlag« ist eine unter PE Fans bekannte Umschreibung. Die Auflagekraft von nur 2 bis 3 Gramm war in 1958 eine absolute Sensation der Technik & Schallplattenpflege, und betrifft einen bis Heute, auch 50 Jahre später, noch immer gültigen Standard. Zum PE 3310 studio wurde wahlweise eine transistorisierte Phonostufe angeboten. Der PE 3310 studio wurde 1961/62 vom PE 33 studio abgelöst.
Die »Gibbert Replica« habe ich zum 50. Jahrestag des PE 3310 studio nachgefertigt; ich habe das Gerät in vorführbarem Zustand, und derzeit sogar im Vorführ Regal neben meinem Thorens im Alltagsbetrieb. Der PE 3310 studio ist extrem rar, das Auftauchen auch nur eines einzigen, betriebsklaren, original erhaltenen Gerätes wäre in PE Sammlerkreisen eine kleine Sensation. Hier also ein Bildchen meiner Replica: (Bild PE 3310 studio Gibbert TAK replica) Wie Ihr seht, verwende ich aus verschiedenen Gründen einen anderen Tonarm.
Eine Nachbauanleitung für meinen Tonarm (Nachbauanleitung, keine Berechnungsunterlagen, lediglich eine Fertigungsanleitung) würde ich auf Anfrage für DIY posten - man braucht Uhrmacherhände für die Anfertigung. Es handelt sich um einen Gibbert TAK, hier in einer Ausführung mit 2-Faden-Lager, sehr ähnlich dem Vorbild von Ernie Lowlinger aus 1978, und wesentlich einfacher als das anderswo beschriebene Modell "TAK-3" mit 3 Lagerfäden. Im Unterschied zum Original kommt auch dieser Fadenlager Arm ohne jede Dämpfung aus, und ist doch weitgehendst wobbel- & pendelresistent. Grund für die Anfertigung eines individuellen Tonarms ist die Tatsache, daß es gar nicht so einfach ist, überhaupt einen Tonarm zu finden, der auf das 3310 Chassis mechanisch paßt. Der 3310 verwendet, wie gesagt, einen 10 Zoll Teller, und ein entsprechend kleines Chassis. Man benötigt einen relativ kurzen Tonarm, was Qualitätsbemühungen entsprechend einschränkt. Ein DECCA Tonarm, um ein gängiges klassisches Beispiel zu nennen, paßt schon rein mechanisch nicht. Der von mir für meine Replica angefertigte Tonarm paßt dann aber NUR auf Plattenspieler mit 10 Zoll Teller (keine Piraterie!) Doch um es vorweg zu nehmen - das Resultat ist besser als erwartet, Im Nachhinein würde ich wahrscheinlich einen aufwendigeren Tonarm für diesen Spieler anfertigen, etwa einen 12 oder 15 Zöller, den man außerhalb des eigentlichen Chassis auf der Zarge befestigt. Hier mal ein Farbbild von der ganzen Sache ohne Teller (man sieht den Kombiantionsantrieb): (Bild PE 3310 studio Gibbert TAK replica ohne Teller) Notizen zum Umbau: Ich wollte eine Replica, die spielt, wie sie kann, aber ansonsten den originalen Geschmack so weit als möglich trifft. Insgesamt habe ich mehr als 6 Monate daran gearbeitet. Manche Dinge brauchen Zeit, etwa das Verleimen & Tränken der Zarge, und für manche Details muß man bei der Nachfertigung sehr präzise arbeiten. Außerdem hat man ja auch noch anderes zu tun. Laufwerksbasis war ein defekter PE REX Modell 1954. Das ist in soweit OK, als REX & 3310 den gleichen Antrieb hatten. Der 3310 ist quasi ein Rex ohne Wechsler. Die 1959er Version verwendet ein etwas anderes Reibrad und hat 4 Geschwindigkeiten bei insgesamt 3 Riemen und 4 Pulleys (mit Motorpulley). Außerdem verwendeten sowohl HiFi als auch studio Version eine Wirbelstrombremse auf der Motorwelle. Wer die Details kennt, weiß, daß die Vorgängerversion, wie abgebildet klanglich besser ist. Wer den schönen REX betrauert; ich habe mir aus 2 defekten REX einen im vorführbaren Zustand erhalten, das Laufwerk blieb übrig, und hat seinen Ehrenplatz bekommen. Die schwere Zarge ist relativ einfach, aus mehrfach verleimtem, in Firnisöl getränktem Spanholz angefertigt. Das Chassis ist wie beim Original aus 1959 fest (nicht federnd) mit der Zarge verschraubt. Der Deckel (nicht abgebildet) ist ebenfalls aus lichtundurchlässigem Holz, damit die noch originale »wunderschöne« herrlich grüne Gummiauflage des Plattentellers nicht detoriert (bei PE nicht ersetzbar, Vorsicht). Der Deckel hält außerdem einiges an Zubehör bereit. Der Tonarm ist aus goldenem Messing (obwohl das eigentlich viel zu schwer ist), Knöpfe & Schalter sind weiß, auch für das Pickup konnte ich eine weiße Ausführung bekommen. Ein echter 50er Jahre »Goldie« in (Hammerite) Gold mit weißen Bedienelementen ist es geworden. Der Tonarm ist der Tradition meines Hauses entsprechend fadengelagert, hier mit 50er Jahre Skalenseil aus einem defekten Holzradio. Das Pickup aus der Ortofon VMS Serie verwendet u.a. die gleiche Spulenanordnung wie das originale SP Pickup von B&O (MJ), ist aber ein »modernes« MM System. Der Tonarm ist in vielen Punkten (Geometrie, Masse, usw.) dem Original aus 1959 nachempfunden, soweit mir dies irgend möglich war, und soweit es mit dem Pickup technisch harmoniert. Eine wesentliche Besonderheit des PE 3310 ist der Kombinationsantrieb aus Riemen & Reibrad. Jeder Heutige Plattenspieler Fan bringt den Kombinationsantrieb mit Thorens und dem legendären TD 124 in Verbindung. Das ist allerdings nicht ganz richtig. Zwar konnte Robert Thorens in 1957 sein Patent auf den TD 124 Antrieb bekommen; das grundsätzliche Prinzip, Riemen & Reibrad gemischt einzusetzen, ist jedoch mindestens runde 10 Jahre älter, und sicherlich nicht gerade vom Robert Thorens erfunden worden. Ich habe über einen gewissen Zeitrahmen sehr intensiv gesucht, und konnte das Ingenieurbüro JOBO aus Frankfurt / Main als Urheber & ursprünglichen Patentinhaber des Kombinationsantriebs ausmachen. Hier mal ein Bildchen vom Antrieb eines alten JOBO Spielers mit Patentantrieb aus 1948: (Bild Jobo Antrieb aus 1948) Wie man deutlich erkennen kann, enthält der Antrieb zwei Riemen sowie ein Reibrad in Kombination (»Kombinationsantrieb«), außerdem ist er patentiert (»Patent Applied For«). Das Bildchen stammt, wie gesagt, aus einem Prospekt der Firma JOBO aus 1948, das ist, wie gesagt, rund 10 Jahre vor dem Thorens Patent. Thorens konnte nach meinen Unterlagen lediglich noch die Magnetbremse auf dem Pulley patentieren, nicht aber den Kombinationsantrieb an sich, wie das von Thorens Fans allzu gerne behauptet wird. Der erste Kombinationstriebler aus dem Hause Perpetuum Ebner (PE) war, soweit bekannt, der 1951 eingeführte PE 3310 (Grundmodell), also 3 bis 4 Jahre nach dem Jobo Patent. Dieser qualitativ hochwertige, sehr aufwendige Antrieb ist wesentlicher Bestandteil aller Spieler der PE 3310 Modellreihe. Auch ein Modell mit Langriemen und schwerem Pulley (vergl. Thorens) gab es bereits Jahre zuvor aus dem Hause PE zu kaufen (den PE 3420). Es gab eine ganze Serie von Kombinationstrieblern aus dem Hause PE. Bei PE sprach man übrigens von einem »Reibradantrieb mit vorgelegtem Beruhigungsriemen«. Doch bleiben wir beim legendären PE 3310. Hier mal ein Bildchen von der PE 3310 Ausführung des Kombinationsantriebs: (Bild des PE 3310 Kombinationsantriebs) Selbstredend habe ich mir sehr viel Mühe mit der Restaurierung dieses Antriebs gemacht, teils freiwillig, teils unfreiwillig. Was zu retten war ist original 50er Jahre. Das betrifft z.B. Motor, Pulleys, Lager, usw. Die Lager habe ich aufgearbeitet und frisch abgeschmiert. Der PE 3310 hat Öllager, also keine »selbstschmierenden« Sinterlager, sondern noch Solche, die ab- & zu mal einen Tropfen Öl benötigen. Wer so einen Plattenspieler (oder einen Verwandten, z.B. einen PE REX) besitzt, sollte ab & an einen Tropfen nichtharzendes Nähmaschinenöl auf alle bewegten Teile der Mechanik geben. Es geht dabei nicht nur um HighEnd Spielereien; ein schlecht gewarteter PE dieser Baureihen fängt mitunter gotterbärmlich an zu quietschen. Spätestens dann muß man ölen, sonst sind die Lager unrettbar verloren (beim PE 3310 sind die Lager nicht demontierbar). Der Motor braucht in jedem Fall ein leicht laufendes, nicht harzendes Öl, Für die Pulleys, insbesondere aber für Reibradlager & Tellerlager ist ein vaselineartiges Fett zu verwenden. Falls der Motor ein schlechtes Drehmoment aufweist, kann das aber auch andere Ursachen haben; fast immer ist der Motorkondensator defekt, bei stark verrosteten Motoren entstehen Wirbelstromverluste im Blechpaket, weil die Papierisolation zwischen den einzelnen Blechplatten detoriert ist. Es gibt leider auch unangenehmere Fehler, die Stücke sind mindestens 50 Jahre alt. Glücklicherweise findet man den PE Vierpol Kondensatorläufer in sehr vielen PE Plattenspielern, sodaß man mit etwas Glück noch einen Teileträger finden kann. Die Gummiteile sind bei uralten Plattenspielern stets ein besonderes Problem. Sehr viel Mühe habe ich mir mit den Antriebsriemen gemacht. Eher unfreiwillig, denn ich konnte keine mehr bekommen. Die Originale sind fast immer ausgetrocknet & brüchig. In Zusammenarbeit mit einem bekannten Riemenhersteller aus dem Raum Konstanz haben wir ein neues PE Riemchen entwickelt, welches universell für alle PE Kombinationstriebler mit diesem Antrieb paßt, und nun wieder in quasi unbeschränkter Stückzahl fabrikfrisch für Restauratoren verfügbar ist. Von Basteleien mit billigen Schlauchabschnitten und so weiter ist unbedingt Abstand zu nehmen. Wie bei allen Kombinationstrieblern, welche den Riemen vor dem Reibrad anordnen (es gab auch die umgekehrte Anordnung, z.B. bei Braun & Philips), läuft der Antriebsriemen sehr schnell. Ausgesprochene Präzisionsware ist hier unabdingbar. Selbst kleinste Präzisionsmängel führen zu Pendeleien & Wimmern im Riemenantrieb. Grundsätzlich kann man, wie bei allen derartigen Kombinationstrieblern, sagen, daß ein etwas härteres Gummi mehr Punch gibt, ein etwas weicheres Gummi eine bessere Durchsichtigkeit. Wir haben auch »Exoten«, z.B. Riemchen aus Silikongummi, angetestet. Die Entscheidung fiel schließlich auf ein Riemchen aus einem weichen künstlichen Kautschuck, welches im wie betriebsgemäß gespannten Zustand von Innen überschliffen werden muß. Das Reibrad ist beim PE 3310 meist weniger kritisch, denn anders als z.B. beim REX muß es keine Wechslermechanik treiben, und ist daher maßlos überdimensioniert. Weil der Durchmesser des Reibrades unerheblich ist, kann man die Oberfläche etwas abdrehen lassen. Die Kanten sollten dabei eine leichte Fase angedreht bekommen, auch, wenn diese im 50er Jahre Original nicht enthalten ist, es verbessert die Laufeigenschaften erheblich. Falls das Reibradgummi unrettbar ist, kann man es z.B. mit Gummidichtungen aus dem Sanitärbereich retten. Ein präzises Nacharbeiten auf der Drehbank ist dann aber unabdingbar. Sehr wesentlich ist auch das Reibrad Lager, das bei schlecht gewarteten PE in Verbindung mit dem recht großen Reibrad gerne zum Taumeln neigt. Ein noch nicht gelöstes Problem sind die Gummis der Motoraufhängung. Oft sind diese im Lauf der Jahrzehnte ebenfalls ausgetrocknet, und Motorvibrationen übertragen sich auf das Chassis. Doch Vorsicht, es handelt sich um Präzisionsware ! Hängt der Motor auch nur minimal schief, pendeln die Pulleys auf & ab. Betriebsverhalten Meßwerte: Die Meßwerte für Gleichlauf hängen, wie bei allen uralten Plattenspielern, in erster Linie vom Zustand der Lager (Verschleiß) sowie von der Präzison der Aufarbeitung ab. Als besonders kritisch erwies sich nicht etwa das Fadenlager des von mir verwendeten Tonarms, sondern das Reibradlager. Auf genaue Messungen habe ich der Fairness halber verzichtet. Die präzise polierten bzw. gehohnten Laufflächen in der Mechanik zeigen noch Heute an, daß PE es mit der Präzision sehr ernst genommen hat. Trotz relativ leichtem Plattenteller sind bei ordentlich aufgearbeiteten Stücken 0,1% bis 0,3% Wow & Flutter erreichbar. Als S/N habe ich unbewertet (nur das ist realistisch) ca. 42 dB bei Stereo sowie 46 dB bei Mono aus der Leerrille einer Maxi Single gemessen. Dabei besteht das Grundgeräusch leider in erster Linie aus mechanisch übertragenem 100 Hz Motorbrumm, mit neuwertigen Motorgummis sollte sich dieser Wert noch verbessern lassen. Die zur Messung verwendete Phonostufe (Gibbert PH-85) erreicht bei dieser Meßmethode etwa 62 dB S/N, es handelt sich um eine Loftin-White Multi-EQ Röhrenphono (Messung in Einstellung RIAA), die bis auf 3 Hz hinab sauber arbeitet. Bei weniger kritischen Meßanordnungen sind durchaus noch ein paar dB mehr drin. Für Heutige Verhältnisse kein umwerfender Meßwert, für ein uraltes Laufwerk der 50er Jahre eine absolute Spitzenkalsse. Wer sich jemals die Mühe gemacht hat, uralte Reibrad Rumpler aus den 50ern (Mono Aera) durchzumessen, wird den Meßwert von 42 dB »unweighted« als geradezu unmöglich erachten. Wir wissen aber auch von unzähligen Plattenspielern der 70er & 80er Jahre, daß diese 42 dB nicht untypisch sind für ein präzise gearbeitetes Laufwerk mit »echtem« Vierpol Netzmotor. In der Summe ein für HiFi nicht unbrauchbarer Wert, gemessen am Alter des Laufwerks eine absolute Spitzenklasse. Klangbeschreibungen Wie klingt er nun, der Gute ? Was taucht er ? Das ist wahrscheinlich die wichtigste Frage für alle PE Fans, denn jeder wirkliche Fan der einstigen PE Spitzenklassen will diesen PE Urahn des Stereo einmal kennenlernen, doch kaum jemand von uns dürfte so ein Gerät jemals gehört haben. Einfache Antwort: Gut ! Man gewinnt durchaus noch Heute & auch in einer aufwendigen Stereoanlage den Eindruck, ein HiFi Gerät vor sich zu haben. Es rumpelt nix, es wimmert nix, das Klangbild ist unspektakulär, natürlich, ausgewogen, und sehr, sehr durchsichtig mit einem Hang zu komplexen Signalen. Es scheint beinahe kein Auflösungslimit zu bestehen - je größer ein Orchester, je größer das klatschende Publikum bei einer Live Aufnahme, desto mehr Details kommen durch, ohne daß das Klangliche Bild jemals aufdringlich würde. Im A-B Vergleich zu einem Dual 505: Der Dual 505 bietet sich als Vergleich geradezu an, denn schon für das Auge sieht der PE 3310 studio aus wie eine Vorwegnahme des Dual 505. Zudem verwenden beide Spieler (zumindest in meiner Version) ein Pickup von Ortofon & mit elliptischer Nadel. Ich bin sogar soweit gegangen, die gleiche Nadel umzustecken, um diesen Unterschid auszuklammern. Zudem messen sich die beiden Spieler auch noch sehr ähnlich, obwohl der modernere Dual ein reiner Riementriebler ist. Zu allem Überfluß klingen sie auch noch gleich. Das ist der erste Eindruck, der PE 3310 studio in meiner Version und die Urform des Dual 505 (mit Pickup ULM 65 E) klingen zum Verwechseln ähnlich. Nach dem Hören mehrerer Aufnahmen an eingespielter warmer Stereoanlage fällt dann doch auf, daß der PE aus einer anderen Zeit stammt, und ursprünglich für einen anderen Geschmack ausgelegt ist. Eine Vier-Mann-Rockband füllt beim Dual den Raum. Die Musiker sind groß, der Wiedergaberaum wird mit einem Klangteppich gut geflutet. Der Dual setzt ein warmes, aber sehr kraftvolles Spotlight auf den Solisten. Solche Musik mit dem alten PE abgespielt ist durchaus hörenswert, allerdings verbleibt etwas Distanz zwischen den einzelnen Musikern. Die Instrumente stehen stabiler als beim Dual im Raum, und zwischen den einzelnen Instrumenten verbleibt etwas Luft, sodaß man jedes Geräusch sicher zu seinem Instrument zuordnen kann. Der Solist scheint sich einzureihen, dafür werden spieltechnische Details, z.B. des Schlagzeugs, deutlicher aufgelöst. Bei Orchestermusik wendet sich das Blatt. Das Spotlight auf den Solisten ist beim PE weniger kräftig als beim Dual, dafür wird der Raum insgesamt tiefer & gleichmäßiger ausgeleuchtet. Bei »Pink Panther« kann man die Stuhlreihen der Musiker quasi abzählen, wohingegen der Dual bei solchen Aufnahmen nur noch einen gesamten, aber durchaus angenehmen Klangkörper vermitteln kann. Im A-B Vergleich zu einem PE 34: Den PE 3310 studio im Vergleich zu einem PE 33 studio zu messen, das wäre ziemlich unfair. Es gibt, eine angemessene Stereoanlage vorausgesetzt, überhaupt nur wenige Plattenspieler, die sich an einem PE 33 messen könnten. Also habe ich den PE 34 aus dem Regal geholt, und zeitweise hatte ich auch meinen 3310 studio mal mit dem B&O SP-6 bestückt (leider habe ich nur noch eines, das funktioniert). Definiert man den Klang eines PE 34 als »Eisblau mit saftigem Punch«, so ist der PE 3310 studio im Klang so golden wie seine Hammerschlag Lackierung. Das fällt in dieser Form aber nur auf, wenn man einen 34er daneben stellt. Auch der PE 3310 studio hat das kühle, durchsichtige Klangbild, das diese besseren PE nunmal auszeichnet, er hat jedoch weniger Punch als der 34er, klingt aber dafür etwas wärmer. Einen deftigen Blues, der das Schwergewicht auf die unteren Mitten legt, würde ich lieber mit einem 34er hören, Techno, Tanz- & Discomusik, welche den Punch des 34ers unterstützen, kommen dort ganz einfach besser. Die Auflösung bei Orchestern ist ähnlich, mit leichten Vorzügen für den 34er. Der PE 3310 studio gewinnt, falls sich die Aufnahme eigentlich etwas unterkühlt anhört, oder falls kein Tiefbaß vorhanden ist. Kammermusik, z.B., hört sich auf dem PE 3310 studio realistischer an. Das sanfte, natürliche Ausklingen von Stimmen & akustischen Instrumenten ist beim 3310 besser, was aber auch am Fadelager meines Tonarms liegen könnte. Ich hettw bisher noch kein Fadenlager auf meinen 34er montiert. Das sind allerdings Nuancen. Der Nachfolger PE 34 HiF ist durchaus der bessere Plattenspieler. Klangbeispiele auf MP3: Die aktuellen Digitalformate können die Qualität nach meinem Ermessen nicht fassen, man kann sich aber selbst mit seinem eigenen Plattenspieler ein MP3 zum Vergleich anfertigen, und gewinnt somit doch einen recht brauchbaren Eindruck. Von einer LP einer Wiesbadner Rockband darf ich unter Bedingungen einzelne Stücke kostenfrei als Demo weitergeben. Die Bedingung betrifft, daß Werbung für das Vinyl gemacht wird, d.h. es sind noch einige pressfrische Vinyls käuflich zu erwerben. Die Stücke sind mit meiner PE 3310 replica sowie einer Gibbert Phono 85 ins 320er MP3 Format überspielt und können weitergegeben werden wie beschrieben, in den Grenzen meines eMail Acconts, oder, falls irgendjemand Webspace bereitstellt. Des weiteren existieren Demos von uralten und daher (hoffentlich) lizensfreien Schellacks, unter gleichen Bedingungen überspielt, aber 160er Mono. Schlußwürdigung Die frühen Stereo Plattenspieler der Baureihe 1958/59 hatten als Anbeginn einer neuen Aera durchwegs eine sehr hohe Beachtung erfahren, doch nur wenige wurden zu Klassikern. Die frühen Stereomodelle waren zu hastig entwickelt, hatten zu viele Kinderkrankheiten, die meisten waren ausgesprochene »Plattentöter«, und strenggenommen war die Mehrzahl dieser vielbeachteten Erlkönige schlichtwegs unbrauchbar. Die wirklich wertigen, brauchbaren Spitzenmodelle dieser Jahre sind sämtlich zu Klassikern geworden. Nur so läßt sich der Hype erklären, den Modelle von Braun, EMT, Thorens TD 124, usw. noch Heute darstellen. Die meisten dieser wirklich guten Stereos der ersten Stunde hatten, wie der PE 3310, direkte Laufwerks Vorgänger in der Mono Aera, und wirkten in 1958/59 zunächst veraltet. Auch der PE 3310 studio war zu seiner Zeit sicherlich kein Verkaufsschlager. PE war ein Massenhersteller, der sein Geschäft mit der Mittelklasse machte, aber seit der ersten Hälfte der 50er Jahre stets auch ein paar Spitzengeräte bereit hielt. Während der PE REX (gleiches Laufwerk) nach Informationen aus zweiter Hand ein Million Seller wurde, erreichte der PE 3310 studio (nach gleicher Quelle) nur wenige hundert Stück Auflage. Der edle Tonarm von B&O machte das Gerät teuer, und das traditionelle PE Kombinationstriebler Laufwerk erschien aufgrund seiner in 1958/59 bereits zehnjährigen Fertigungsgeschichte (ab Jobo Patent 1948) zunächst als Anachronismus. Schon in 1960 wollte man eigentlich keinen »Goldie« mehr, sondern ein modern wirkendes, völlig neu für die Stereoschallplatte konstruiertes Gerät. Die Basis des PE 3310 studio wirkte da etwas altbacken, war dem guten Tonarm in ihrer Qualität aber nicht unangemessen. Das schlichte, sachliche, rein Technik orientierte Design des PE 3310 studio darf vor dem Hintergrund der 50er Jahre als sehr gewagt gelten. Das Nachfolgemodell, der PE 33 studio, sieht denn in seinen Proportionen auch wieder wie ein richtiger Barockengel aus, im Vergleich zum PE 3310 studio. Der Begriff der PE »studio« Reihe wurde zweifelsfrei in der PE 3310 Reihe geboren, denn es gibt sowohl einen PE 3310 HiFi als auch einen PE 3310 Stereo. Um die Verwechselungen mit den Vorgängermodellen zu vermeiden schuf man mit diesem Stück den Begriff »studio«, der ansonsten meines Wissens nur noch beim direkten Nachfolger PE 33 studio beibehalten wurde. Die Diskussion in der Fachpresse war zu sehr & zu kritisch, denn der PE 3310 studio war sicherlich nicht für Studiogebrauch angedacht. Zudem Perpetuum Ebner (PE) von der Konkurrenz- & Nachfolgemarke Dual ab 1970 geradezu systematisch »plattgemacht« wurde. Auf dem Stand der 50er ein sehr gewagtes Gerät also, welches erst 10 bis 20 Jahre später seine Berechtigung bekam. Der Kombinationsantrieb des PE 3310 studio ist sicherlich bei Weitem nicht so aufwendig ausgelegt wie etwa bei einem TD 124 oder einem PE 33 studio, auf dem Stand von 1959 wirkte der Antrieb sogar veraltet. Es kam aber auch nichts mehr nach. Mit den Plastik Lauferwerken in der HiFi Klasse aus den 70er & 80er Jahren kann man auch mit dem guten alten PE 3310 studio noch ziemlich locker mithalten. Als dann gute 20 Jahre später der 505 ULM von Dual erschien, war auch dem härtesten Kritiker klar, daß der PE 3310 studio zu seiner Zeit nicht etwa veraltet, sondern mindestens 20 Jahre im Voraus war. Seinen Status als Klassiker der Moderne hat der PE 3310 studio erst im Laufe der 80er Jahre gewonnen. Auf dem Heutigen Stand ist der PE 3310 studio ein Plattenspieler, mit dem man auch 50 Jahre nach seinem Erscheinen noch immer richtig gut Musik hören kann, falls das Gerät mechanisch überlebt hat. Von welchem anderen Plattenspieler der 50er Jahre könnte man das noch in dieser Form behaupten ? -> Grüße -> Dipl. Ing. (FH) Gibbert, Mainz [Beitrag von SGibbi am 31. Jan 2008, 23:28 bearbeitet] |
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wegavision
Inventar |
#2 erstellt: 01. Feb 2008, 09:44 | |
Schöne Arbeit, aber der Text ist etwas lange, vielleicht mehr Bilder und auf eine html-Seite stellen, würde das Lesen erleichtern. Hier eine Anmerkung zur Historie. Der PE-C3310 ist im Handbuch 51-52 drin, also wird es ihn 1951 schon gegeben haben, nicht Ende 1952. Es gab übrigens noch einen C3311 und C3210. http://wegavision.pytalhost.com/rndfnk51/Rndfnk51-91.jpg PS: Die Dualis sind gar nicht so böse, dort gibt es sogar eine PE-Rubrik. |
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SGibbi
Gesperrt |
#3 erstellt: 01. Feb 2008, 12:45 | |
Vielen Dank für den Link. Auch das Philips Gerät auf Deiner Preisliste ist technisch sehr interessant, denn es verwendet einen soganannten "Reibriemenantrieb". Der "visi-on" aus dem Analogforum lacht sich immer halbtot, wenn ich davon anfange. Ich habe ein paar Zeichnungen, hatte bisher aber noch keinen Prospekt. "PE" Pi mal Daumen, Dein Prospekt stammt vermutlich aus Oktober 1951, und bertifft die Baureihe 1951/52. Den Anbeginn des PE 3310 hatte ich ab Ende 1951/52 angegeben, war mißverständlich, Sorry. Klarstellungen sind selbstverständlich willkommen: C3210 1951 = das, was später PE 3310 wurde C3310 1951 = PE 3310 mit Pitch (Wirbelstrombremse) C3311 1951 = das, was später PE 3310 HiFi wurde Wußte garnicht, daß es die HiFi Version schon in 1951 gab. Wahrscheinlich ist es mir wegen der anderen Nummer nicht aufgefallen. Die Farbgebung in 1951 war übrigens silbergrau Hammerschlaglackiert mit rotem Tonarm und rotem Samt auf dem Plattenteller. Die "Goldies" kamen erst später. Toller Prospekt, tolle Website, Respekt !! Ich habe von der Restauration / Aufarbeitung / Replica meines "studio" mehr als 40 Bilder geschossen, und eine Menge MP3 Klangbeispiele überspielt. Derzeit aber nur ein Wählmodem. Normalerweise tausche ich sowas per CD mit Freunden, allein von historischen Plattenspielern habe ich mittlerweile mehr als 400 Bilder. Mal sehen, wie der Thread verläuft, und wo die Interessen sind, und was man noch nachlädt. Hier speziell für Dich noch 2 Fotos meines Wegavision 723, selbstverständlich in vorführbarem Zustand bei mir vorführbar: [Beitrag von SGibbi am 01. Feb 2008, 12:52 bearbeitet] |
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Tommy_Angel
Inventar |
#4 erstellt: 20. Feb 2008, 16:54 | |
Was genau ist der Sinn dieses Beitrasgs? Geht das Ding jetzt in Serie? Anleitung zum Nachbau? |
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SGibbi
Gesperrt |
#5 erstellt: 22. Feb 2008, 22:34 | |
Die Sache hatte ich ursprünglich unter "Bilder Eurer Plattenspieler" gepostet. Sie wurde von der Administration hierhin verschoben. Sinn der Sache ? Vielleicht die Dokumentation von HiFi Klassikern vorab des Dual 1009. Wer PE Fan ist, wird sich über die Beschreibung dieses sehr raren Stücks freuen, auch, wenn es eigentlich nur ein repliciertes Funktionsmodell ist. Wer TD 124 Fan ist wird vielleicht erfahren, daß Thorens ja gar kein Anbeginn war, und den Beitrag hassen. Kurzum: Dokumentation eines erhaltenswürdigen HiFi Klassikers. Den weiteren Verlauf des Threads wird die eventuelle Nachfrage zeigen; eine spezielle Absicht ist nicht vorgegeben, und es wird eine Menge Leute geben, die mit sowas wirklich garnichts anzufangen wissen, denn ein uralter rarer Plattenspieler als museales Kulturgut ist bestimmt kein Superschnäppchen das es in Massen bei eBay gibt. Konservismus (nicht konservatismus) und Sammlerstolz, vielleicht. Um Verwechselungen & Vorwürfe auszuschließen: Ich mache mein Geld nicht mit Plattenspielern. - Grüße auch [Beitrag von SGibbi am 22. Feb 2008, 22:38 bearbeitet] |
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Yorck
Gesperrt |
#6 erstellt: 26. Feb 2008, 15:32 | |
Zitat: "Es gibt, eine angemessene Stereoanlage vorausgesetzt, überhaupt nur wenige Plattenspieler, die sich an einem PE 33 messen könnten." Endlich mal einer der sagt wo die Glocken hängen: Es ist wie ich immer sage: Thorens und Garrard 301 sind nicht die alleinigen Reibrad Wunderdinger, man kann auch einen anderen Weg einschlagen. PE baute hervorragende aber selten genug gewürdigte Spitzen-Plattenspieler. Ein PE33 Studio ist eine Klang-Sensation, vielleicht der beste Plattenspieler (mit Reibradtechnik) der jemals gebaut wurde und klanglich schon unmodifiziert besser als ein TD 124 und Garrard 401 in Maximalausbaustufe. (Entsprechender Tonabnehmer vorausgesetzt!) Liebevollste Detailverarbeitung, eine Platine aus dickem Guß...da gibts keine Resonanzen und ein Mondpreis "Keel" à la Linn braucht man auch nicht nachzurüsten... das ganze PE33 Teil ist ein einziges "Keel" sowas von solide und stabil--Panzerkreuzer triffts eher. Ich persönlich fröhne 100% überzeugt dem vollkommen unterschätzen PE2020 von 1969, der zusammen mit einem 1973er Philips GP412/2 Super-MM-Tonabnehmer und einiger Feinarbeit in der Masseführung und Verkabelung einem voll ausgebauten Linn LP12 samt Einstein MC das Fürchten lehrt(e). Den 3310 würde ich ja zu gerne mal hören, bisher kannte ich dieses Modell gar nicht... PE baute eine sagenhafte Qualität...ich wundere mich immernoch dass ein PE2020 heute als Plattenhobel gilt, während ein TD124 für Unsummen weggeht. Selbst ein SME 9 Zoll Tonarm ist nicht besser als der PE2020 Serienarm, wird bloß hochgehyped. Beim PE braucht tonarmtechnisch nichts gebastelt zu werden, das ist wohl sein einziger Nachteil. Im Prinzip bekommt man mit einem gut gewarteten PE 2020 ein Gerät in die Hand, dessen Klangpotential mit einem guten Tonabnehmer wie Shure V15/3 und Philips GP412/2 erst erschlossen werden kann...dann aber bewegt man sich am technisch machbaren Limit und klanglich im Phono-Zenit.. Mehr geht (klanglich gesehen) mit Phono nicht. Viel Spaß mit dem 3310....und (lechz) mit dem hervorragenden PE 33 Studio, dem Besten der Besten ud schönsten der Schönen Beste Grüße Dirk [Beitrag von Yorck am 26. Feb 2008, 21:04 bearbeitet] |
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Yorck
Gesperrt |
#7 erstellt: 26. Feb 2008, 16:18 | |
Hier der PE2020 thread.. http://www.hifi-foru...9980&back=&sort=&z=1 so langsam kommen die Leute dahinter wie gut so ein PE2020 ist und wie kriminell unterschätzt;) Der PE33 studio ist da noch eine ganz andere Profi-Kategorie... die letzten gingen allerdings soooooo teuer weg, dass ich bis heute noch zu keinem PE33er gekommen bin obwohl dieses Spitzen-Teil mein All-Time Favorit ist. Eine ungefähre Vorahnung auf das was der PE33 als echtes Studiogerät bietet vermittelt mir notgedrungen mein Consumer PE2020...auch nicht übel "der Kleine" aber beileibe kein PE33 Studio...nen 3-4mm dicken Alu Spritzgußrahmen hat der leider nicht... Beste Grüße Dirk [Beitrag von Yorck am 26. Feb 2008, 16:20 bearbeitet] |
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derprellbock
Hat sich gelöscht |
#8 erstellt: 03. Mrz 2008, 13:30 | |
Wenn ich mir das Bild des fadengelagerten Tonarmes betrachte, scheint mir dieses zwar eine lustige Idee zu sein, aber absolut ungeeignet den Tonabnehmer präzise zu führen! Bei der dort gewählten Fadenlänge besitzt der Tonarm zu viele Freiheitsgrade! Der Tonarm ist aufgehängt wie ein Pendel! Das mag in Sonderfällen geringe Vorteile haben, gereicht im Regelfall aber zum eklatanten Nachteil! [Beitrag von derprellbock am 03. Mrz 2008, 16:44 bearbeitet] |
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Matthias41
Hat sich gelöscht |
#9 erstellt: 11. Mrz 2008, 14:30 | |
Hallo Prellbock, in diesem Thread findest Du mehr Infos zu dem TAK-Arm http://www.analog-fo...Thread&threadID=7549 |
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SGibbi
Gesperrt |
#10 erstellt: 03. Apr 2008, 11:45 | |
Lieber Matthias 41, Links auf Foren, wo ich gesperrt bin, sind bekanntlich nicht willkommen, weil so etwas zwangsläufig zum Ärger mit einem bekannten Scheißverein führt. Hatten wir nicht darüber telefoniert ???
In der Tat ! Du kommst bei dieser Konstruktion (2 Faden Lager) nicht umhin, die Pendelresonanz in einen sinnigen Bereich zu schieben, sonst pendelt es. Oder man fügt künstlich wieder eine Dämpfung ein (Reibungsfaden nach Ernie Lowlinger, ein Silikonpaddel, o.ä.). Dabei nicht vergessen, daß auch die Abtastnadel in der Plattenrille reibt, es ist also in der Praxis weniger kritisch, als es ausschaut, sofern die gesamte Konstruktion leichtgewichtig ist. Einen wesentlich aufwendiger berechneten 3 Faden Lager Arm, der völlig pendel- & gleichlauffehlerfrei auch Schallplatten mit 1 bis 1,5 cm Höhenschlag abtastet, wurde ebenfalls bereits realisiert (und mehrfach vorgeführt). Das 3 Faden Lager habe ich aber noch nicht kostenlos freigegeben. Den 2 Faden Lager Arm darf im DIY nachgebaut werden, siehe Eröffnungsbeitrag. werde einige Zeit offline sein, schaue nur gelegentlich mal rein. Grüße. |
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Matthias41
Hat sich gelöscht |
#11 erstellt: 05. Apr 2008, 21:39 | |
Hallo Herr Gibbert, wo steht solches geschrieben...... => Hallo Prellbock, hier findest Du übrigens auch einiges zum Gibbert TAK-Tonarm..... http://mb.abovenet.d...43ed58cce30ff602710b ..... ab Post 012 Gruß aus dem Rheinland |
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derprellbock
Hat sich gelöscht |
#12 erstellt: 06. Apr 2008, 16:53 | |
Der Link erzeugt bei mir (IE7) nur kriptische Zeichen. Nach dem Ausführen eines Active-X Steuerelementes wurde ein Angriff auf mein System abgewehrt.... Was soll denn das? Anscheinend führt Dein Link ins Nirwana..... |
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derprellbock
Hat sich gelöscht |
#13 erstellt: 27. Apr 2008, 21:09 | |
Hier geht ja richtig die Post ab! Hier rockt der Bär und walzt der Papst im Kettenhemd! HAAAAAAAAAALLOOOOOOOOH! JEEEEEEMAAAAAND ZUUUUU HAAAAAAUUUSEEE? |
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SGibbi
Gesperrt |
#14 erstellt: 04. Jun 2008, 19:32 | |
Hallo Prellbock (und alle anderen Interessierten), falls Du noch mitliest Der Gibbert TAK Tonarm ist eigentlich so ein Faible aus meiner Studentenzeit. Die ersten Modelle entstanden im Bastlerstil so um 1988 auf Basis eines defekten Dual 1011. Originaler Tonarm & Mechanik waren defekt, also hatte ich alles bis auf den Antrieb "gechoppt", gute Zarge ´drunter, und ein selbstgebastelter Fadenlager Arm in der zum Dreher passenden Länge (kurz). Der Klang war ab Anbeginn recht gut, meine Freunde & Besucher hat das "Ding" sehr fasziniert, und ich habe das Design in der Folgezeit verfeinert. Insgesamt entstanden 4 verschieden Modelle (nicht nur 4 Stück, sondern 4 Berechnungsmodelle), welche sich an der Zahl der Lagerfäden unterscheiden. Der Gibbert TAK-1 (discontinued) war ein Unipivot an einem Faden, TAK-2 (wie hier abgebildet) verwendet ein zweifaden Lager, TAK-3 hat 3 Lagerfäden, und der TAK-4 deren vier. Ich selbst poste im Netz nur den Gibbert TAK-2, seltener den TAK-4. Die anderen Modelle sind fürs Netz "eigentlich" tabu. Der Gibbert TAK-4 entsteht als "Service" aus einem Normaltonarm mit defekten Lagern. Zuerst nehme ich die originalen Lagerstifte & -Buchsen heraus. An Stelle der Buchsen verwende ich dann Vergaserdüsen vom Moped (nennen wir es mal so), an Stelle der Lagerstifte fädele ich die Lagerfäden. Die Vergaserdüsen sind in soweit ideal, als Sie erstens ein Loch für den Faden haben, und zweiters haben Sie ein Außengewinde, sodaß man den Faden ideal spannen kann. Die meist sehr kurzen Fäden bringen Resonanzen im Mitteltonbereich, geht man davon aus, daß die meiste U-Musik in e-moll geschrieben ist, lassen sich diese Resonanzen aber durch geschickte Einstellung so verschieben, daß sie nicht stören. Zumindest hört sich das besser an als ein rasselndes, ausgeschlagenes Defektlager, wirkliches High End ist soll das aber nicht werden. Der Gibbert TAK-4 hat eigentlich die Absicht, einen alten Dreher nochmal zu retten. Der TAK-2 entspricht bis auf einige Feinheiten der Berechnung weitgehnd dem "Bizarrm" von "Ernie Lowlinger". Das ist mal einem Besucher aufgefallen, der mir auch eine Kopie des originalen Artikels angefertigt hat. Der Artikel von Lowlinger begann mit den Worten "... if we publish it here, it cannot be patented later ...", der Arm ist daher als "Freeware" anzusehen. Was den Handel sehr "verschnupft" hat, bekanntlich brauchte auch ein Frank Schröder, den ich sowohl als Mensch als auch für seine Arbeit verehre, mehr als 20 Jahre, bis sein bekannt gutes Design (zunächst ebenfalls mit 2 Lagerfäden, anm.) zur Handelswürde kam. Auch der "Well Tempered" brauchte seine Zeit. Das "Bastelimage" der Fadenlager resultiert zum Großteil aus diesem besagten Zeitschriftenartikel. In 2002/2003 sah ich eine Marktnische für einen leichten, hochwertigen, nicht zu teuren Tonarm, sagen wir "Gibbert Phono 98 Klasse". Leichte Tonarme in Verbindung mit weich aufgehängten MM Pickups sind sehr schallplattenschonend (man will seine Schallplatten ja auch abspielen dürfen ...), zudem fällt das Verhältnis von Tonarmmasse zu Plattentellermasse günstiger aus, sodaß die Wiedergabe einen guten "Punch" hat. Die Lager selbst sind de facto resonanzfrei, die Wiedergabe feinzeichnend & kräftig, subjektiv etwas dunkler tempriert als mit klassischen Lagern. Ich hatte die Absicht, den TAK-3 professionell auszuarbeiten, und als Bausatz zu einem Preis unter 100,- Euro zu verkaufen. Einen Tonarm wie den Gibbert TAK sollte der Kunde selbst bauen, damit er ihn ideal auf das verwendete Pickup anpassen kann, aber auch, um die Lagerfäden je nach Geschmack selbst zu wählen. Das Interesse war zunächst groß. Zu meinem Stil gehört es, zunächst einige Beta Muster zu bauen, und diese in verschiedenen Stereoanlagen zu erproben. Das spätere Resultat, die Kunden sollen dafür Geld zahlen, soll kompatibel sein, fuinktionieren und befriedigen. Im Herbst 2004 war es wohl, da ich das Betamuster auf einer Session der AAA Szene dabei hatte. Als wesentliches Resultat wurde ich während der Session im dortigen Forum gesperrt, und die Gemeinde stellte sich daran, sofort Detailfotos dieses neuen, daher sensiblen Produktes ins WWW zu stellen, um es denn unter Ausschluß des Entwicklers zu diskutieren. Ich bin darüber nach wie vor sehr wütend, denn sobald die "Jungs" ein neues Produkt ins Netz stellen, ist es tot, vor allem bei dieser Form (den Entwickler mußten wir ausschließen ... dafür ???). Ich habe im Verlauf der letzten 4 Jahre geratemal eine einzige Anfrage auf den TAK noch ´reingekriegt. Es ist derart, daß Du im Netz sehr gut Dinge verkaufen kannst, welche gut eingeführt, so ähnlich aber billiger (z.B. weil gebraucht) sind, aber keine Neuentwicklung, denn wonach sollte die Suchmaschine suchen? Für den Handel ist das Produkt ebenfalls kaputt, weil ein solches Post indirekt unterstellt, das Produkt sei als Billigware im Netz erhältlich, sodaß der Händler damit keinen Profit mehr haben kann. Kommt dann noch die beschriebene Form dazu, mit Forensperre usw., ist das Produkt tot. Auch ein Patent wird nach einer solchen Publikation sehr schwierig (der Gibbert TAK-3 ist bisher unikativ). Der Gibbert TAK ist, wie jeder gute Tonarm, ein Klasse-A-Mathematikproblem, und zusätzlich ist es eine ziemliche Arbeit, eine kundenverständliche Anleitung zu erstellen, die auch ein "Normalkunde" versteht, und ihm den erfolgreichen Nachbau ermöglicht. Alle diese Arbeit war bzw. ist verloren, und ich bin darüber sehr wütend. Der Gibbert TAK (Tone Arm Kit, Tonarm Bausatz) ist in der Folge nicht mehr entstanden. Wie die Postings im Netz verbleibt bisher nur der Ärger mit den entsprechenden Foren. Daher die etwas "verspannte" Form, welche Du bemängelst. Zurück zum Thema. Fadenlader Tonarme, zumindest die Lager, unterscheidet man ganz grob nach Anzahl der Lagerfäden. Beispiele: 1 Faden, ähnlich Unipivot, z.B. Schröder Referenz, z.B. einige Well Tempered, Gibbert TAK-1 2 Fäden, z.B. Schröder Klassisch, Lowlingers Bizarrm, einige Well Tempered, Gibbert TAK-2 3 Fäden, bisher nur Gibbert TAK-3 4 Fäden, z.B. Gibbert TAK-4, einige nichtkommerzielle Nachbauten & Eigenkonstruktionen Des weiteren unterscheidet man die Arme nach Art der Dämpfung, Beispiele: Dämpfung durch Reibungsfäden (Lowlinger, unikativ, soweit bekannt) Dämpfung durch Ölpaddel (z.B. Well Tempered) Dämpfung durch Magnetbremse (z.B. Schröder, Patent) keine Dämpfung, mathematische Optimierung (Gibbert) Der Artikel des Ernie Lowlinger, welcher den Nachbau eines Tonarms sehr ähnlich dem hier im Thread abgebildeten Gibbert TAK 2 gestattet, ist, wie gesagt, frei. Ich gebe ihn im privaten Rahmen gerne weiter, nebst einem mathematisch heftigen Grundlagenartikel zur Berechnung von Tonarmen. Unter Freunden, wo auch mal was zurück kommt, kostenlos, kommen auf einen solchen Forenaushang zig Anfragen, zum Selbstkostenpreis (CD-Rohling oder Fotokopierkosten, Umschlag, Porto). Versuche ggfs., mich per eMail oder PN zu erreichen, falls ein Interesse besteht. Fürs Netz ist einerseits die Copyrightfrage noch ungeklärt, zweitens sind es zig Seiten Material, und die Forenbetreiber sind (zu Recht!) wegen des massiven "Traffic" nicht immer glücklich, wenn man da zig Seiten hochauflösender Scans ins Forum stellt. Sobald mein privater Rechner wieder am Netz ist, reiche ich noch ein paar Bildchen vom originalenm Lowlinger Arm nach, falls überhaupt Interesse besteht ... - Grüße |
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SGibbi
Gesperrt |
#15 erstellt: 18. Nov 2008, 23:51 | |
Hallo nochmal, ich bekomme noch immer gelegentlich kuriose, meist anonyme Anfragen und eMails auf den Tonarm, auch ein (allerdings netter) PN´er waren dabei. Allen diesen Kontakten gemeinsam ist, daß sie sofort abbrechen, sobald man eine Postadresse oder eine Erstattung der Selbstkosten wünscht. Nun, wie bereits zuletzt dargestellt, ich verlange entweder einen Selbstkostenbetrag, oder angemessenen Tausch. Die Zeiten, da ich 20 oder 30 CD´s oder Packs mit Fotokopien je Monat kostenlos verschickt und ein Nichts zurückbekommen habe, sind seit geraumer Zeit vorbei. Ich bitte das vorab zu beachten, aber auch, daß ich mit so einer Sendung keine gewerblichen Absichten verfolge. Der "Bizarrm" von Ernie Lowlinger ist frei, d.h. unkommerziell, d.h. ich kann die Weitergabe der Unterlagen nicht einmal steuerlich als Werbung absetzen. Es ist wie es ist. Und ich habe ganz sicherlich nichts dagegen, wenn sich jemand die Unterlagen von anderswo beschafft. Das ist bei einem "freien" Produkt völlig OK. Das Projekt "Bizarrm by Ernie Lowlinger" ist frei, es existiert jedoch, wie bereits gesagt, ein Copyright auf die seinerzeitige Zeitschriften-Veröffentlichung. Falls man Fotokopien (Scans... Bilder ...) vom Zeitschriften Artikel weitergeben will (ich besitze das Heft im Original) dann sollte man wenigstens Namen & Adresse des Empfängers kennen, damit die Sache einen (lt. Gesetz) "privaten" Touch behält. Ich werde mich hüten, so etwas ins "off" zu versenden, tut mir leid. Wer sein Gesicht vor mir verstecken will, kann sich den originalen Artikel seit einiger Zeit nun auch von der AES herunterladen. Der originale Ernie Lowlinger Artikel ist von der AES (Audio Engineering Society, USA) archiviert und mittlerweile neu auch für das Internet publiziert worden. Der Link betrifft: http://www.aes.org/e-lib/browse.cfm?elib=8478. Die Downloagebühr betrifft ca. 20 Dollar nebst den Internetkosten usw. usf. Wer den Artikel kostenlos auf eine Netsite stellen möchte - ich denke da z.B. an Sitenbetreiber wie den "Wegavision" - für den fertige ich gerne nochmal ein paar gute Scans an, die Copyrightfragen sollte er aber zuvor selbst abklären und mir zuvor ein Einverständnis des Copyrightinhabers anzeigen. Law as law. Sorry. Zum Schröder Tonarm hatte ich mich bereits abgegrenzt. Als ich mit dem Fadenlager Fetischismus angefangen habe, war Frank noch jenseits des "Eisernen Vorhangs", die Designs sind völlig unabhängig voneinander entstanden, und verfolgten eine völlig andere Optimierung. Wer von meiner Erfahrung in Sachen Fadenlager profitieren, und von mir einen Support für den Schröder Tonarm haben will, kann das selbstverständlich bekommen. Ich kann Schröder Tonarme beschaffen, vorführen, montieren, verkaufen, warten, servicen, beraten, usw., usf. Allerdings ist der Schröder Tonarm ein gewerbliches Produkt, und auch ich werde das nicht kostenfrei erledigen. Darüber hinaus leistet auch Frank Schröder selbst einen ganz vorzüglichen Support, in vielen Internet Foren ist er unter dem Nick "berlinta" per PN oder per Thread kostenfrei zu erreichen. Manchmal erreichen mich noch Anfragen, wie nach meiner Erfahrung denn ein DIY-Schröder-Clone auszulegen & zu optimieren sei. Ich kann dazu nur sagen, die Leute sollen erstmal das Patent verstehen, bevor sie loslegen. Ich denke, damit auch die Linie von Frank Schröder zu untertstützen, es sind mehrere Statements von ihm bekannt geworden, wonach sich ein interessierter DIY´er doch bitte erstmal selbst die Patentschrift beschaffen, durchlesen, und verstehen solle, schließlich sei sie kostenlos im Netz publiziert worden. Das Schröder Patent betrifft die Nummer US 7086071, suchen kann man es zum Beispiel bei www.wikipatents.com oder www.freepatentsonline.com, usw. usf. Ich selbst empfehle bekanntlich, für DIY Fadenlager erstmal mit dem "Bizarrm" (Originalversion nach Lowlinger mit Fadendämpfung) anzufangen, ein DIY Clone eines Schröder erreicht in aller Regel nicht die Qualität des teuren Originals. Denn wer die Funktionen des Magneten und der Wirbelstromdämpfung nicht verstanden hat, und/oder nicht realisieren kann, wird nicht selten Schiffbruch erleiden. Ein schlecht realisiertes magnetisches Torsionslager bewirkt im Extremfall keinerlei Dämpfung, sondern wirkt als "nach Unten gerichtete Feder". In diesem Fehlkonstruktionsfall wird die Pendelneigung des Fadenlagers nicht bedämpft, sondern eventuell sogar noch verstärkt. Zudem neigen unpräzise gearbeitete Magnetlager gerne zum "Rasten" in eine bestimmte Position. Magnetlager sind ganz sicherlich nichts für den Anfänger. Unberdingt empfehlen möchte ich in diesem Sinne auch die vorherige Literatur von wohlbekannten ergänzenden Patentschriften, z.B. DE 3002013 von Hans-Jürgen Tietze, welcher eine selbstzentrierende magnetische Lagerung für die reibungsfreie Drehbewegung nebst integrierter Antiskatingkrafterzeugung für HiFi Tonarme beschreibt. Man sollte sich, mein Tip, für DIY nicht am aktuellen HighEnd Marktpreis des käuflichen Produktes orientieren, sondern an einem "Pflichtenheft", an den eigenen Anforderungen für das Produkt, sowie an den eigenen Fähigkeiten. Denn, mal ganz ehrlich, wie würde ein Schröder, echt oder im Clone, auf diesem wunderschönen "Goldie" wirken ? Ist mein durch und durch "goldiges" Design nicht viel, viel schöner, passender, zumindest für eine Replica dieses 50er Jahre Klassikers ? Ich habe mich durch & durch bemüht, nur Materialien zu verwenden, welche man auch 1959 bekommen konnte. Ein Schröder scheidet da schon wegen der notwendigen Spezialmagnete aus, man würde sofort bemerken, daß es kein zeitnahes Design betrifft. Der Gibbert TAK-2, wie abgebildet, wäre aber, wie das Laufwerk, auch in 1959 so bereits möglich gewesen. Das war für mich sehr entscheidend. Forengrüße. |
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SGibbi
Gesperrt |
#16 erstellt: 20. Nov 2008, 06:49 | |
Sorry, daß ich Euch schon wieder zuposte, aber manchmal fällt einem im Nachhinein noch etwas ein, was man eigentlich beitragen sollte. Zum Thema Magnetlager: Mit dem folgenden Link: http://mb.abovenet.d...ight=gibbert%20decca solltet Ihr zu meinem alten Threat über den Decca Tonarm kommen. Dort bitte nichts mehr beitragen. Der Threat zählt trotz allem zu den besten seiner Art im Deutschen Internet, ich habe gerade kürzlich wieder anerkennende eMail darauf bekommen. Dort findet Ihr auf Seite 3 u.a. Detailbilder des demontierten Lagerblocks, deutliche Aufnahmen des unipivotären Edelsteinlagers, aber auch von oberem & unterem Magnetlager des Decca. Vergleicht man den Antiskatingring des Decca mit dem Tietze Design aus DE3002013, so sind Parallelen unverkennbar. Die Magnete aus der Zeit des Decca waren wohl noch nicht kräftig genug, um ein reines Magnetlager wie dasjenige von Tietze zu bauen, oder wie auch immer. Dreht man das bildchen aus DE 3002013 um, erkennt man Ähnlichkeiten zum Schröder Design aus US 7086071. Das ist natürlich alles sehr Oberflächlich, es sind stets noch Details auszuarbeiten, bis man von einem Design zum Anderen kommt. Immerhin gestatten die Bilder aus meinem Decca Threat noch einmal eine funktionelle Einsicht in ein weiteres Magnetlager. Zum Thema Lowlinger Bizarrm: Hier mal 2 Bildchen aus der Originalveröffentlichung. Scans von Zeitungsdruck sind stets kritisch, aber ich denke mal, eventuell bei etwas Vergößerung des Lagerblock Bildchens kann man die beiden Reibungsfäden gut erkennen, mit denen Lowlinger bei seinem Fadenlager die Dämpfung einstellte. Außerdem mal ein "echter" Bizarrm von Lowlinger in Aktion. Viel Spaß damit ! |
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SGibbi
Gesperrt |
#17 erstellt: 06. Jan 2012, 18:55 | |
So, dann darf ich's nochmal hochholen. Das "PE 3310 studio" in meiner aktuellen Signatur bezieht sich nicht auf die Replica, ich habe mir nach Jahren des Suchens einen "geschossen". Das Gerät ist noch vom Baujahr 1958 (erste Serie), befindet sich im aufgearbeiteten Zustand und wird hier museal gepflegt. Wer Fragen zu diesem sehr raren Debütanten des HiFi - Stereo der Marke Perpetuum Ebner -PE 3310 studio - hat, möge sich bei mir melden. Eine Bildersammlung zum originalen PE 3310 studio hatte ich hier veröffentlicht Zur Klangbeschreibung gab's einen Nachtrag Was wird nun aus der Replica von weiter oben ? Ganz einfach, dieser Spieler heißt ab sofort "REX GT", und er bereitet mir nach wie vor viel Freude. |
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