CD-player mit 14bit-DACs

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dj_ddt
Inventar
#1 erstellt: 29. Jun 2008, 18:21
hallo,

mal ne frage an die experten hier :

merkt man als "normaler" musikhöhrer einen unterschied zwischen 16bit und 14bit ? klingen die ersten CD-player mit 14bit-DACs wirklich anders als die späteren mit 16bit-DACs ?
DOSORDIE
Inventar
#2 erstellt: 29. Jun 2008, 20:16
Anders klingen die sicherlich, aber das liegt auch an der Wandlung. Ich hatte mal einen Fisher AD 873, ich mag diese alten Geräte, weil das Design einfach so schön ist, viel Leuchtkrams, der hat so ein Fensterchen in der Lade und darüber im Inneren ist eine rote, längliche LED, die die CD bis zur Mitte reflektiert, das sieht total schön aus. Im Display leuchten nicht nur die LEDs, es ist auch mit 2 Lämpchen zusätzlich beleuchtet, da ist vor den LEDs eine Scheibe, die grafisch bedruckt ist, durch den prismatischen Effekt kommen dann die 2 Lämpchen zur Geltung, man kann dann wählen ob man Track und Index oder die Zeit angezeigt haben will, die besseren Typen haben keine LED Blöcke, sondern LCD Anzeigen, die leuchtend Blau getönt sind, die prismatische bedruckte Scheibe sitzt aber auch bei denen davor. Sieht total Studiomäßig und richtig kastig aus. Der ist Baujahr 85 gewesen, ich denke mal, der hatte schon 16 Bit, der Sound war gut, manchmal gab es bei hochausgesteuerten modernen CDs leichte Verzerrungen bei lauten Stellen, aber das hört man von vielen alten Playern und das Grundrauschen war lauter, wenn man den Verstärker voll aufgedreht hat, während der Player auf Pause stand, war es deutlich wahrnehmbar und ähnlich wie bei einer PC Soundkarte konnte man leichte Störgeräusche von der Steuer-Elektronik hören. Weder das Rauschen, noch die Störgeräusche waren aber annähernd so laut, wie beim PC.

Es war bei normalen Lautstärken quasi garnicht wahrnehmbar, es fiel mir im Vergleich zu einem modernen CD Player auf. Da hörte ich dann weder ein Rauschen noch die besagten Störgeräusche, das kann aber auch von irgendeinem kaputten Siebelko gekommen sein. Leider war der Laser kaputt, ich habe ihn dann irgendwann entsorgt. Bis auf die besagten Verzerrungen, die sehr selten auftraten und sich auch nur bemerkbar machten wenn man wirklich genau hinhörte konnte ich zu modernen Playern keinen Unterschied feststellen, ich muss aber auch sagen, dass ich nie Oberklasse Player besaß, weil mir die Klangunterschiede einfach zu minimal sind, teilweise bemerke ich sie auch nicht, für mich klingt ein Player so ziemlich wie der Andere.

Das schöne Design und das Lichtspiel im Display und in der Lade machten mir aber so viel Freude, dass ich das Gerät sehr gerne benutzte. Der CD100 von Philips ist vom Design her auch wunderschön und überhaupt nicht veraltet. Er wirkt nicht so alt, wie er wirklich ist. Aus dieser Zeit gibt es viele Geräte mit toller, professionell wirkender Optik, auch die Verarbeitung der Laufwerke ist eigentlich generell ziemlich gut. Wenn man den kompletten 890er Turm von Fisher mit passendem Equalizer hat und dann mal beim Musikhören das Licht ausmacht, ist das wie ein spannender Prime Time Film überall blinkt und leuchtet es in zig verschiedenen Farben. Ich würde diesen Turm gerne besitzen, mit der Systemfernbedienung kann man auch den Plattenspieler fernbedienen und ich glaube sogar programmieren.

Da ich sowieso nur selten CD höre, ist es mir nicht so wichtig wie mein CD Player klingt, bei Cassettendecks, Plattenspielern oder Tonbandgeräten hört man deutliche Unterschiede zwischen guten und billigen Geräten, bei Cassettendecks merke ich zwischen einfachen und teueren Geräten bei der Wiedergabe keine großen Unterschiede (wenn es nicht unbedingt Geräte bis Ende der 70er oder eben billige Kompaktanlagendinger sind), bei der Aufnahme ist aber jeder Schritt zum High End Tapedeck wahrnehmbar. So ist es auch bei Tonabnehmern für Plattenspielern, die Qualität des Systems fällt stark ins Gewicht und da bemerkt man auch auf Anhieb Veränderungen, den Rest finde ich nicht so wichtig, es sollte keine Klapperkiste sein, aber mit einem einfachen DUAL oder Technics kann man schon sehr gut Musik hören, wenn das System gut ist.

Bei digitalen Medien merke ich generell nicht so viel. Mit einem CD Ei ausm Aldi für 30 Euro kann man, wenn man es über den Kopfhöreranschluss an einen guten Verstärker anschliesst schon ziemlich gut Musik hören, mit einem Mister Hit macht Musik hören nicht wirklich Spass. Das man damit kein Klangwunder erwarten braucht ist klar, aber der Sprung zwischen so einer Billig Kiste und einem High End Player ist mir einfach zu gering als dass es da für mich Sinn machen würde wirklich Geld auszugeben, deshalb gebe ich mich digital mit der Mittelkonsumerklasse völlig zufrieden. Ob das für 14 Bit Spieler auch gilt kann ich wie gesagt nicht beurteilen.

Es gibt ja auch Leute die ihre CD Player tunen, indem sie Hohlräume mit Kork ausfüllen und sie mit speziellen Füssen gegen Vibrationen schützen und viele behaupten auch, dass man den Unterschied zwischen gebrannten und Originalen CDs oder normalen und goldenen Presungen hören kann. Ich denke es gibt keine gute oder schlechte Null oder Eins. Entscheidend ist da wahrscheinlich die Fehlerkorrektur, aber selbst die scheint ja so gut zu sein, dass ich mich jedenfalls nicht daran störe, wenn ein Bus draussen vorbei fährt oder jemand an der Anlage vorbei geht und der CD Player dadurch mehr oder weniger vibriert. Ich höre es wenn ein Tonkopf dejustiert ist und es dumpf Klingt oder Dolby nicht richtig arbeitet, aber ob eine CD gebrannt oder Original ist, oder ob der Player mit Kork ausgefüllt ist höre ich nicht.

LG, Tobi
hf500
Moderator
#3 erstellt: 29. Jun 2008, 20:55
Moin,
die "ersten" CD-Spieler mit 14-bit DAC sind leicht zu benennen, es waren die von Philips.
Die anderen hatten 16-bit DAC.

Allerdings hatten die Philips _zwei_ Wandler mit digitalem Filter und 4-fach Oversampling, der Rest in der Regel nur einen Wandler ohne Oversampling. Das erforderte ein kompliziertes analoges Filter im Ausgang, das eine saubere Impulswiedergabe kaum zuliess.
Bei den Geraeten mit einem Wandler wird staendig zwischen linkem und rechtem Kanal hin und hergeschaltet, auch keine Voraussetzung fuer optimale Wiedergabe.

In der Praxis ist der Unterschied im Ergebnis gering, die Analogfilergeraete fielen durch die krummeren Frequenzgaenge im Hochtonbereich auf.

73
Peter
Passat
Inventar
#4 erstellt: 30. Jun 2008, 08:23

hf500 schrieb:
Moin,
die "ersten" CD-Spieler mit 14-bit DAC sind leicht zu benennen, es waren die von Philips.
Die anderen hatten 16-bit DAC.


Genauer: Philips und von Philips-Geräten abstammende Geräte.
Dazu gehören die frühen Grundig (CD 30, CD 35, CD 7500, CD 7550 etc.) und Marantz (CD 63, CD 73, CD 74, CD 84 etc.).

Grüsse
Roman


[Beitrag von Passat am 30. Jun 2008, 08:27 bearbeitet]
norman0
Inventar
#5 erstellt: 30. Jun 2008, 08:38
Hallo,

kann hier jemand mal erklären, wie die Signale mit einem 14-bit Wandler dekodiert werden können. Laut Wikipedia sind die Daten auf der CD in 16-Bit-Stereo gespeichert.
Curd
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 30. Jun 2008, 09:23
CyberSeb
Inventar
#7 erstellt: 30. Jun 2008, 13:54
Nein nein nein, da steht rein gar nichts zu den 14 bzw. 16 Bit drin.

Man kann nur logisch schlussfolgern:

1. Es werden auf keinen Fall die beiden höchstwertigen Bits ignoriert, da würden praktisch alle vollausgesteuerten Signale zerstört werden (Clipping bei 1/4 der Vollaussteuerung)

2. Die niedrigsten beiden Bits werden wohl auch nicht einfach weggeschnitten. Zwar würde man das bei "normaler" Musik nicht hören, bei extrem leisen Signalen könnte da aber das Rauschen drin liegen. Kann sein, dass die weggeschnitten werden, glaube ich aber nicht. Außerdem würden die linear steigenden Quantisierungsstufen einen "Knick" beim ersten Bit erhalten - nicht gut.

Ich vermute:

Vermutlich wird von den 16 Bit einfach auf 14 Bit heruntergerechnet. Wie?

Mit 16 Bit kann man die Zahlen zwischen 0 und 2^16 - 1 = 65535 darstellen, mit 14 Bit die zwischen 0 und 2^14 - 1 = 16383.

Ein jedes Sample der CD hat also einen Wert zwischen 0 und 65535. Das soll auf max. 16383 heruntergebrochen werden. Wie? Ganz einfach: Einfach durch 4 teilen. Der Wert wird dann von dem A/D-Wandler umgesetzt.

Man sieht also, dass ein 16-Bit-Player eine 4x so hohe Auflösung hat, wie ein 14-bitiger. Trotzdem: es werden 16384 "Stufen" ausgegeben, meines Erachtens völlig ausreichend. Außerdem muss man sagen, dass die A/D-Wandler sicherlich alles andere tun, als genau wandeln. Ob das jetzt 16384 Stufen oder 65536 Stufen sind, ist völlig egal.

Also ich kann nur sagen, dass ich keinen Unterschied zwischen meinem Grundig CD7550 (= Philips CD 304 ) und anderen Geräten höre. Dafür erfreue ich mich an der äußerst massiven Bauweise, der "kultigen" Bedienung und dass so ein alter runzeliger Wandler drin ist.



Gruß
Sebastian
(Informatikstudent)


[Beitrag von CyberSeb am 30. Jun 2008, 13:56 bearbeitet]
Passat
Inventar
#8 erstellt: 30. Jun 2008, 14:43
Nein, das Zauberwort heißt hier Oversampling!

Die 14-bit-Spieler arbeiten mit 4-fach Oversampling.

Vereinfacht gesagt:
Das, was an Auflösung bei den Bits verloren geht, wird durchs Oversampling wieder hinzu gewonnen.
Es geht absolut keine Information verloren!

Es gab auch reine 1-Bit-Wandler, wie z.B. den Philips DAC7 oder 4-Bit-Wandler wie den MASH-Wandler in Technics-Playern (der oft fälschlich als 1-Bit-Wandler bezeichnet wurde).

Bei allen diesen Wandlern arbeitet man mit Oversampling, um den Verlust durch die geringere Bitzahl zu kompensieren.
Je geringer die Bitzahl des Wandlers, desto höher muß das Oversampling ausfallen. Der DAC7 arbeitet z.B. mit 256-fachem Oversampling.

Die SACD hat übrigens genau 1 Bit Auflösung, aber die Samplingfrequenz ist sehr hoch.

Weiterer Vorteil des Oversampling ist, das die nachfolgenden analogen Filterstufen, die die Aliasingfrequenzen filtern sollen, viel weniger Flankensteilheit benötigen.

Grüsse
Roman


[Beitrag von Passat am 30. Jun 2008, 14:47 bearbeitet]
hf500
Moderator
#9 erstellt: 30. Jun 2008, 14:46
Moin,
in einer Grundig TI war mal ein Artikel, der die Geschichte mit dem Digitalfilter und Wandler der Philips (Grundig) CD-Spieler beschrieb.
Unterm Strich bekommt man das gleiche Ergebnis wie bei 16-Bit Wandlern.

73
Peter
CyberSeb
Inventar
#10 erstellt: 30. Jun 2008, 15:02
Hallo,

Passat - vorsicht! Du kannst mit Oversampling keine Informationen herzaubern, die schon weg sind. Das geht einfach nicht. Man denke mal bloß an die Science-Fiction Filme, in denen irgendwelche Computerexperten in irgendwelche ditigalen Fotos reinzoomen und wo dann wahnsinng scharfe Details erscheinen ...

Das Oversampling kann keinesfalls die Dynamik wieder erhöhen. Es hat auch mit der Bit-Auflösung nur indirekt zu tun. Im Prinzip geht es hier um die Abtastrate.

Genau hier nachzulesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Oversampling

Auch kann man einen 1-Bit-Wandler keinesfalls mit den 14- und 16-Bit-Wandlern vergleichen (Multi-Bit-Wandler).

Ein Multi-Bit-Wandler arbeitet, indem er das Signal aus verschiedenen Spannungen addiert, die über ein Widerstandsnetzwerk erzeugt werden. D.h., ein 14-Bit Wandler hat 14 Widerstände eingebaut. Die Ausgansspannungen werden addiert, was dann den Zielwert ergibt. Die Genauigkeit ist so gut wie die Toleranzen dieser Widerstände.

Ein 1-Bit Wandler arbeitet völlig anders: Abhängig von dem Zielwert (z.B. 10000) wird ein extrem hochfrequentes 1-Bit-"Sinussignal" erzeugt (An-Aus-An-Aus-An-Aus, 1 Bit eben ), das kann durchaus im Mhz-Bereich liegen. Je nach Zielwert ist die "An-Phase" länger oder kürzer. Dieses Signal wird über einen Kondensator "geglättet", d.h., er wird daher mit einer Spannung (dem Zielwert) aufgeladen.

1-Bit Wandler sind erheblich genauer. Ob man das hört? Ich nicht.


Peter: Kann sein. Vermutlich macht es keinen Unterschied, ob wir sehr viele Stufen haben oder noch mehr viele Stufen

Was aber Fakt ist: Man kann nichts rekonstruieren, was nicht mehr da ist.



Gruß
Sebastian
CyberSeb
Inventar
#11 erstellt: 30. Jun 2008, 15:34
Nachtrag: Ich versuche mal, das Oversampling intuitiv zu erklären ...

Nehmen wir das Beispiel mit den Bildern, in die man hereinzoomt. Wenn man in ein Computerbild hineinzoomt, werden aus den Pixeln irgendwann Quadrate, die immer größer werden.

Neuere Computerprogramme kaschieren das, indem sie diese Quadrate bzw. "Kanten" unscharf machen. Das Bild wird an dieser Stelle weichgezeichnet. Der Benutzer empfindet dieses Reingezoome "schöner", als die Klötzchen.

Und genau das ist Oversampling - hier nur im Zweidimensionalen.

Es enstehen keine neuen Informationen, und man erkennt auch nicht mehr. Aber es werden die Kanten herausgefiltert. Diese Kanten gibt es ja auch bei eindimensionalen Audiosignalen (das sind die "Treppchen"). Was das Oversampling macht, ist, dass es hier mehrere Abstufungen einfügt. Damit sind die Treppen (hochfrequente Anteile!!!) vermindert.

Wie ist das jetzt mit der Dynamik? Zurück zum Bild. Man nehme ein echtes Schwarz-Weiß-Bild. Also nur aus schwarzen und weißen Pixeln. Dieses Bild hat eine Dynamik von 1 (also Null oder Eins).

Wenn man jetzt mit einem modernen Programm reinzoomt, werden die Übergänge zwischen den schwarzen und weißen Pixeln weichgezeichnet, es entstehen graue Farben, also mehrere Informationen? Nun, die grauen Farben könnte man wieder mit 8 Bit (256 Farben) quantisieren. Man hätte eine lokale 8-Bit Dynamik. Auf das ganze Bild gesehen ist es trotzdem nicht mehr, da das Maximum bei Weiß und das Minimum bei Schwarz liegt.

Bei Audiosignalen ist es genauso. Die Kanten werden durch das Oversampling "verfeinert", aber es kommen keine neuen Informationen hinzu.

Gruß
Sebastian


[Beitrag von CyberSeb am 30. Jun 2008, 15:40 bearbeitet]
dj_ddt
Inventar
#12 erstellt: 30. Jun 2008, 16:56

Passat schrieb:
Nein, das Zauberwort heißt hier Oversampling!


aber das machen 16-bit-cd player auch !



Die 14-bit-Spieler arbeiten mit 4-fach Oversampling.


das macht mein PHILLIPS CD160 auch, und der hat 2x16bit-wandler.
CyberSeb
Inventar
#13 erstellt: 30. Jun 2008, 16:57
Ja. Wie gesagt, Oversampling hat nichts mit der Bit-Anzahl des Wandlers zu tun. Man versucht damit, das Signal zu verbessern (siehe meine ausführlichen Ausführungen oben).

Gruß
Sebastian


[Beitrag von CyberSeb am 30. Jun 2008, 16:58 bearbeitet]
linear
Stammgast
#14 erstellt: 30. Jun 2008, 17:09
Ein 1 Bit Wandler ist nciht genauer, vor allem nicht im Bass. Um einen akzeptablen Abstand zum Quantisierungsrauschen zu erreichen, muss man bei 1 Bit sehr hoch sampeln. Oder man braucht Filter mit wahnsinniger Steilheit. Multibiter, vorallem mit mehr bits, als 16 reduzieren das Problem, indem sie "mehr" Daten aus der CD rauslesen (interpolieren). Da kann man Oversampling etwas niedriger halten. Das wiederum sorgt dafür, dass das Nutzsignal und das Spiegelsignal wegen der Abtastung weit genug auseinander liegen. Folge. Einfacher Filter. Bei 16 Bit und 44,1 kHz Abtastrate würde man innerhalb von wenigen kHz das Signal um mehr als 90 dB filtern müssen.
@ CyberSeb:
Das würde ich eher dem Upskaling zuschieben, wenn man aus den vorhandenen Punkten Zwischenwerte berechnet und so z.B. bei einer CD von 16 auf 24 Bit kommt.


[Beitrag von linear am 30. Jun 2008, 17:13 bearbeitet]
CyberSeb
Inventar
#15 erstellt: 30. Jun 2008, 17:14
Hi linear,

da könntest du schon Recht haben. Danke für den Beitrag.

Man muss noch anmerken, dass ein 1-Bit-Wandler deutlich billiger in der Produktion ist. Heutzutage findet man eigentlich nur noch diese Wandler, auch in Soundkarten, usw.

Es gibt sogar 1-Bit-Verstärker (ich glaube von Sharp?). Die arbeiten ähnlich wie die DA-Wandler, nur mit etwas größeren Strömen und Spannungen . Durchgestetzt hat sich der Kram nicht, jedenfalls nicht bei Endstufen. Ich glaube bei kleinen Verstärkern (Kopfhörerausgang am Laptop ...) könnte man sowas öfters finden.

Gruß
Sebastian

PS: http://de.wikipedia.org/wiki/Digital-Analog-Umsetzer
Hier steht noch einiges, wer sich dafür interessiert.
Passat
Inventar
#16 erstellt: 30. Jun 2008, 17:34

dj_ddt schrieb:

Passat schrieb:
Nein, das Zauberwort heißt hier Oversampling!


aber das machen 16-bit-cd player auch !


Ja, die späteren Modelle.

Die CD-Player der ersten Generation mit 16-Bit Wandler machten kein Oversampling.
Bei der 2. Generation kam dann 2-fach Oversampling auf, später dann auch 4-fach Oversampling.

Grüsse
Roman
dj_ddt
Inventar
#17 erstellt: 30. Jun 2008, 17:57
also mein CD160 ist von 1986 oder 1987 (weis ich jetzt nicht so genau). der hat 2x16bit DACs und 4xOVERSAMPLING. der hat auch einen chinch-digital-ausgang. aber wofür konnte man den damals nutzen ? zum überspielen auf DAT vielleicht...aber sonst ? gabs damals schon verstärker mit digital-eingang ??? aber das nur so nebenbei...14bit-DACs sind das thema und das thema gefällt mir bisher ganz gut. danke dafür an alle !
Gelscht
Gelöscht
#18 erstellt: 30. Jun 2008, 18:31
Nachdem ich mir nicht ganz klar bin, ob die Frage der Auflösung hier als abschließend beantwortet gilt:

Die ersten Philips CD-Player hatten einen 14 bit Wandler und ein digitales 4-fach Oversampling-Filter. Die Auflösung im Bereich 0-20kHz (genauer 0-fs/2) betrug 16 bit.

Was war der Trick? Natürlich ändert das Oversampling allein nichts am SNR nach der D/A-Wandlung. Der Trick war, das für jedes Sample die Differenz zwischen dem wahren 16-bit-Wert und dem 14-bit-Wert zum nachfolgenden Sample addiert wurde - das alles nach dem Oversampling. Mit dem nachfolgenden Sample konnte also der Fehler (teilweise) korrigiert werden. Weil vier mal mehr Samples als im Originalsignal zur Verfügung stehen, wird der Fehler als Rauschen in das Frequenzband oberhalb fs/2 vorschoben -> Noise-Shaping.

Die Funktion konnte man mit einer Test-CD überprüfen, die ein Signal enthält, bei dem nur das (16.) LSB kippt.

Gruß,
Thomas
CyberSeb
Inventar
#19 erstellt: 30. Jun 2008, 18:35
Ah wie geil

Danke für die Erklärung des "Tricks". Wirklich raffiniert!

Gruß
Sebastian
dj_ddt
Inventar
#20 erstellt: 30. Jun 2008, 19:13
so ist das eben...es wird überall mit tricks gearbeitet, hauptsache es funktioniert im endeffekt !
CyberSeb
Inventar
#21 erstellt: 30. Jun 2008, 19:28
Nein, das ist kein Trick im Sinne von "tricksen", es ist "Kunst" (überschraubt gesagt). Der Ingenieur trickst die Hardware mit Software aus, damit sie macht, was er will. Einfach toll.

Gruß
Sebastian
dj_ddt
Inventar
#22 erstellt: 30. Jun 2008, 19:34

CyberSeb schrieb:
Der Ingenieur trickst die Hardware mit Software aus, damit sie macht, was er will. Einfach toll.


und genau das ist die definition von trick !
Gelscht
Gelöscht
#23 erstellt: 30. Jun 2008, 19:59

CyberSeb schrieb:
Nein, das ist kein Trick im Sinne von "tricksen", es ist "Kunst" (überschraubt gesagt).

Es ist übrigens definitiv der gleiche "Trick" wie bei 1-bit-Wandlern.

CyberSeb schrieb:
Der Ingenieur trickst die Hardware mit Software aus, damit sie macht, was er will.

Nicht, dass da jetzt falsche Vorstellungen aufkommen: Das ist bei den Philips-CD-Playern (und auch den meisten späteren CD-Playern) komplett mit Hardware (Multiplizierer und Addierer) gelöst worden (Philips 14 bit: SAA7030 und TDA 1540). 1983 wäre das mit einem DSP und Software unbezahlbar gewesen.

Wer einen (eher wissenschaftlichen) Artikel zur D/A-Wandlung der ersten Philips-CD-Player haben möchte (Philips Technical Review 40, No.6), möge mir eine PN schicken.

Gruß,
Thomas
CyberSeb
Inventar
#24 erstellt: 30. Jun 2008, 20:05
Hallo Thomas,

man lernt nicht aus. Klasse, danke für Deine Ergänzungen. Ich sehs' schon, ich muss mich noch mehr mit der Materie befassen. Ist ja auch sehr interessant.

Du bekommst gleich eine PM.

Viele Grüße
Sebastian
dj_ddt
Inventar
#25 erstellt: 30. Jun 2008, 23:18
leider kann ich mit wissenschaftlichen abhandlungen nichts anfangen. ich bin wirklich nicht doof, aber sowas ist mir dann doch meistens zu hoch.
zonebattler
Stammgast
#26 erstellt: 01. Jul 2008, 13:03

dj_ddt schrieb:
also mein CD160 ist von 1986 oder 1987 (weis ich jetzt nicht so genau). der hat 2x16bit DACs und 4xOVERSAMPLING. der hat auch einen chinch-digital-ausgang. aber wofür konnte man den damals nutzen ? zum überspielen auf DAT vielleicht...aber sonst ? gabs damals schon verstärker mit digital-eingang ??? aber das nur so nebenbei...14bit-DACs sind das thema und das thema gefällt mir bisher ganz gut. danke dafür an alle !


Bei der RCA-Buchse an der Rückseite handelt es sich vermutlich nicht um einen (damals noch nicht üblichen) Digital-Ausgang, sondern um den Anschluß für den separat erhältlichen IR-Fernbedienungsempfänger Philips EM-2100. Ich hatte Ende der 1980er Player nebst Fernbedienung, kann mich aber nicht mehr erinnern, ob der pyramidenförmige Empfänger einen RCA- oder einen DIN-Stecker am Kabel hatte...

Beste Grüße,
Ralph
dj_ddt
Inventar
#27 erstellt: 01. Jul 2008, 13:43

zonebattler schrieb:

Bei der RCA-Buchse an der Rückseite handelt es sich vermutlich nicht um einen (damals noch nicht üblichen) Digital-Ausgang, sondern um den Anschluß für den separat erhältlichen IR-Fernbedienungsempfänger Philips EM-2100. Ich hatte Ende der 1980er Player nebst Fernbedienung, kann mich aber nicht mehr erinnern, ob der pyramidenförmige Empfänger einen RCA- oder einen DIN-Stecker am Kabel hatte...


ich hab CHINCH geschrieben ! da ist eine CHINCH-buche hinten, da steht auch digital out dran ! die buchse für den IR-empfänger sieht aus wie eine DIN-buchse !

ich würde ein bild der rückseite machen, aber meine digicam macht so unscharfe bilder, da würde man eh nix erkennen !

aber hier hab ich was gefunden :

http://philips.pytalhost.com/philips87/philips65.jpg

schau mal bei PHILIPS160 und dann bei digitalausgang und siehe da...den gibts tatsächlich !

und hier noch ein bild des players von vorne. ich hab den silbernen :

http://philips.pytalhost.com/philips87/philips12.jpg


[Beitrag von dj_ddt am 01. Jul 2008, 13:48 bearbeitet]
egrot
Stammgast
#28 erstellt: 01. Jul 2008, 13:49
es heißt Cinch (sprich "Zinsch")


CyberSeb
Inventar
#29 erstellt: 01. Jul 2008, 13:51
Wenn Peter (hf500) das sieht, gibts eines auf den Latz. Das heißt offiziell eigentlich ganz anders!
egrot
Stammgast
#30 erstellt: 01. Jul 2008, 13:53
ja, rca

aber wenn cinch, dann schon richtig
CyberSeb
Inventar
#31 erstellt: 01. Jul 2008, 13:55
Ach menno. Hättest Du nicht noch etwas warten können? So lernt das doch keiner. Man soll die Leute zappeln lassen.
Passat
Inventar
#32 erstellt: 01. Jul 2008, 14:02

egrot schrieb:
es heißt Cinch (sprich "Zinsch")


;)


Nicht 100%ig richtig.
Es spricht sich richtig "ßinsch".

Die fast ausschließlich zu hörende falsche Aussprache "Tschinsch" würde aber tatsächlich Chinch geschrieben.
Das dürfte dann auch der Grund sein, warum es viele Leute falsch (bzw. der falschen Aussprache entsprechend richtig) schreiben.

Vor vielen Jahren hat man auch noch die völlig falsche Schreibweise Cynch gefunden (z.B. bei Conrad, Westfalia).

Grüsse
Roman


[Beitrag von Passat am 01. Jul 2008, 14:03 bearbeitet]
egrot
Stammgast
#33 erstellt: 01. Jul 2008, 14:16

Passat schrieb:

Es spricht sich richtig "ßinsch".


meine ich doch

ˈsɪntʃ



[Beitrag von egrot am 01. Jul 2008, 14:17 bearbeitet]
hf500
Moderator
#34 erstellt: 01. Jul 2008, 14:49
Moin,
und es gibt tatsaechlich einen auf den Latz.
;-)

Die Steckverbindung heisst "RCA Phono Connector", die Firma RCA hat diese billige Steckverbindung "erfunden".
(Stecker und Buchse bestehen im Urzustand nur aus je drei billig herzustellenden Teilen)
Cinch ist nur ein Hersteller von Steckverbindern, ich habe auch Roehrenfassungen und Verbinder auf Platinenkanten von Cinch hier herumliegen.
Mit den RCA-Verbindern hat Cinch nichts zu tun, ausser, dass sie die Dinger vielleicht hergestellt haben.
Die RCA-Verbindung ist uebrigens nicht genormt, daher die manchmal grossen Massabweichungen.

Und "Cinch-Stecker" wird das Ding fast nur in Deutschland genannt, woanders wird man deswegen dumm angeguckt. Die Hollaender haben noch eine witzige Bezeichnung dafuer, hat mit Tulpen zu tun. Angesichts der Ur- und Billigform dieser Stecker irgendwie naheliegend...

Der RCA-Anschluss fuer Fernbedienungen hat bei Philips in der Regel ein orangefarbenes Isolierteil.
73
Peter
dieterh
Stammgast
#35 erstellt: 02. Jul 2008, 09:40
Moin,

und wenn Philips da dranschreibt Digital-Out dann ist das auch so.
Ich habe einen Multidiskplayer (LaserVision ... CD) der hat auch so einen Anschluß und das ist ein S/P-Dif und funktioniert bestens.

Grüße,
dieter
dj_ddt
Inventar
#36 erstellt: 02. Jul 2008, 09:54
nachtesten kann ich es leider nicht, da ich keinen verstärker mit digitaleingang habe. ich hab eine externe soundblaster mit digitalanschlüssen, aber das sind nur ausgänge !
hf500
Moderator
#37 erstellt: 02. Jul 2008, 15:25
Moin,
aber man kann erwarten, dass der Geraetehersteller die Anschluesse eindeutig kennzeichnet.
Irgendetwas sollte also dranstehen.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 02. Jul 2008, 18:29 bearbeitet]
dj_ddt
Inventar
#38 erstellt: 02. Jul 2008, 16:22

hf500 schrieb:

Irgendetwas sollte als dranstehen.


steht doch auch !
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