"Stereo"-Bewertungsschema?

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torbi
Inventar
#1 erstellt: 25. Nov 2009, 15:54
Hallo zusammen,

ich habe letztens eine alte "Stereo" (1978) gelesen, in der meine Braun-Anlage (RS1 + PC1) im grossen "Kompaktanlagen-Test" kritisch gewürdigt wurde.

Heraus kam etwas wie "fast Spitzenklasse" "angehende Spitzenklasse" usw.

Was ist das denn in heutige Bewertungen übersetzt? Oder, was kam da noch drüber? Über ein wenig Aufklärung würde ich mich freuen

Mir gefällt die Anlage übrigens optisch, empfangsmässig und klanglich sehr gut, möchte nix anderes mehr.

Lg, Torben
The-Luxman
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 25. Nov 2009, 16:33
Die Frage ist, in welche Richtung Du gerne ein Antwort hättest
Mal abgesehen davon, daß über individuelles Klangempfinden gar nicht diskutiert werden sollte (auch und schon gar nicht in Magazinen), könnte ich mir vorstellen, daß diese Magazine es gar nicht so gerne sähen, wenn 30 Jahre alte Geräte an heutigen gemessen werden würden - da käme sicher manche Überraschung heraus, die weder das Magazin, noch die betreffenden Hersteller gerne sähen
Gleichwohl: Audio macht dies ja zuweilen (wobei ich zumindest aus den Ergebnissen und Konstatierungen manchmal nicht recht schlau werde).
Was nun die Klassifizierungen anbelangt, hat sich zuminest STEREO von solchen Bezeichnungen abgewandt und verwendet prozentuale Bewertungen und ein Sternchen-System (bis zu fünf). Aber auch das macht die Sache nicht einfacher: Nehmen wir als Beispiel einen Sony CDP-XE 370 und einen ROTEL RCD-1072:
Die Beschreibung in der schönen Bestenliste lautet einmal "Entspanntes Klangbild mit schöner Räumlichkeit und ausgewogenen Klangfarben" (SONY) und beim anderen Gerät "Überzeugender CD-Spieler mit hoher Auflösung und großer Spielfreude".
Und jetzt sage mir bitte, für welchen Du dich entscheiden würdest?
Hilft es Dir, wenn ich dann sage, daß sowohl Sony, als auch ROTEL drei Sternchen haben?
Nicht? Ok, der Sony hat aber nur 26 % in der "Klangqualität" erhalten und der ROTEL derer 44. Dafür kostete er aber mal knapp fünf- bis sechs Mal soviel wie der SONY.
Was ich damit (persönliche Meinung) zum Ausdruck bringen möchte, ist, daß mir solche Aussagen generell sehr suspekt erscheinen, da ich keine absoluten Maßstäbe erkennen kann - schon gar nicht, wenn man weiß, es ja selten immer die gleichen Tester sind, die dann aber ihre Eindrücke und Bewertungen in solche absolut verfaßten Tabellenwerke einfließen lassen.
Ein Luxman LV-113 wurde bei STEREOPLAY seinerzeit in die Spitzenklasse gehievt, bei STEREO reichte es nur zur "angehenden" Spitzenklasse und bei AUDIO gar nur zur OBerklasse. Und weil diese ganze Undurchsichtigkeit nicht genug war, gab es dann bei einem Magazin zeitweise gleich vier Abstufungen in der Spitzenklasse, zwei in der oberen Mittelklasse und darüber darunter noch absolute Spitzenklassen und Mittelklassen...abstruser ging es nicht. Jenes Magazin mußte damals sehr verzweifelt gewesen sein, als es nach einem Test der WHARFEDALE "Laser" tatsächlich mal eine Standardklasse kreiieren mußte... (was heißt "mußte"?...ein anderes Magazin sah das nicht so negativ )
Gelobt seien die Zeiten, als sich z.B. die FonoForum noch auf die bloße Darstellung der Meßwerte und Ausstattungsmerkmale beschränkt hatte.

Mein Fazit: Wenn Dir deine Braun (vor allem klanglich) gefällt, kann und sollte es Dir ruhigen Gewissens egal sein, was die Magazine damals und heute dazu sagen (würden).
Genau dies ist z.B. auch meine Denke, wenn in meinem kleinen Wintergarten sitze und Dvoraks Neunte aus den kleinen WEGA mini direct genieße (!), die ja laut AUDIO damals (1978) "nur für Popmusik" geeignet war.

torbi
Inventar
#3 erstellt: 25. Nov 2009, 16:52
Huhu Luxman,

hihi, vielleicht hast Du mich falsch verstanden, ich würde die Braun-Anlage nie wegtun, weil sie mich persönlich überzeugt. Ich gebe sie sogar nochmal zum Service, weil der Plattenspieler manchmal spinnt.

Ich frage mich nur, was die Stereo-Leute früher noch so alles an Kategorien hatten? War "Spiteznkasse" das Ende, oder gabs dann noch "Superklasse", "Referenzklasse" usw. usw.?

Dass diese Tests keine "Bindungswirkung" haben, ist klar. Und, hehe, Klangbeschreibungen wie von Dir zitiert gab es damals noch nicht. Die haben seitenlang gemessen und dann kam recht trocken "Der Klang ist einwandfrei". Herrlich, musste da etwas schmunzeln.

Lg, Torbi

PS: Der Klang ist übrigens: Musikalisch-transparent, eher schlank mit schöner Räumlichkeit, gut konturierten Bässen - jedoch nie nervig. Ach ja, an meinem anderen Paar Lautsprecher ganz anders
The-Luxman
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 25. Nov 2009, 17:05
Ach...sooo banal war die Frage?
Ok: Es gab als Grobraster die Standardklasse, die Mittelklasse und die Spitzenklasse.
Für "Übergangsräume" den Zusatz "angehend", ganz zu Beginn der STEREO (1973) hieß es stattdessen noch "eingeschränkt".
Damals wurden dann auch noch Adjektive wie "problematisch" oder "nicht optimal" verwendet, wenn es um die Bewertung von Meßwerten oder Ausstattungsmerkmalen ging.



P.S.: Hatte der RS1 schon diese nette Sendersuch-Wippe?


[Beitrag von The-Luxman am 25. Nov 2009, 17:40 bearbeitet]
torbi
Inventar
#5 erstellt: 25. Nov 2009, 21:19
Super, dankeschön!

Und, klar hatte der schon Sendersuchlauf mit Wippe. Das funktioniert richtig gut.

Der passende PC1 ist komplett sensorgesteuert, was für eine Show 1978. Heute noch genial.

Lg, Torben
The-Luxman
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 25. Nov 2009, 21:29
Ich erinnere mich noch an die Anlage im Musiksaal unseres Herrn Gymnasialprofessors Rolf M.:

- Preceiver CES 1020
- Aktiv-Boxen LV 1020
- Dreher PS 450 mit formidablem Shure V15
- Revox A77

Das war auch eine Show!
Auf dieser Anlage wurde uns dann Alan Parson schmackhaft gemacht
Feathead
Stammgast
#7 erstellt: 25. Nov 2009, 21:50
Ich erinner mich zwar nicht mehr an die Komponenten, die 1971 im Musiksaal des Gymnasiums standen, aber so richtig hat es nicht geklungen.

An was ich mich aber immer erinnern werde: Der Musiklehrer wollte ja auch progessiv sein (entgegen seiner inneren Einstellung) und erlaubte ab und zu, dass wir Schüler Platten mitbringen, die dann gehört wurden.

Meine "Grand Funk Live" war zu viel für ihn, mitten in "Inside Looking Out" macht er aus und meint, das sei überhaupt nicht anhörbar. Großes Gelächter bei den Mitschülern...

Ich konnte allerdings damals nix mit seinen Symphonien anfangen, aber schon seit 15 Jahren dann mit 22 Jahren Anstand zu '71 höre ich begeistert symphonische Klassik (Rock natürlich auch weiterhin). Da bin ich wohl progressiver geworden als mein alter Musi-Lehrer (Gott hab ihn selig!)
torbi
Inventar
#8 erstellt: 25. Nov 2009, 21:50
Coool!!

Wir hatten damals auch dicke Braun-Lautsprecher (L710 oder aktiv 720, weiss nicht mehr genau) im Musikraum.

Urplötzlich dröhnte Led Zeppelin "Whole lotta Love" aus den Teilen, mörderlaut. Es war um mich geschehen. Ich dachte, ich spinne. Die Mucke, der SOUND!! Musikalische Früherziehung der anderen Art.

Meine jetzigen Speaker (L630, also eine Nummer kleiner) haben den gleichen Sound, nur mit etwas weniger Voloumen. Herrlich.

Lg, Torben
The-Luxman
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 25. Nov 2009, 22:29
HAAA!! Mit "Whole lotta love" - allerdings mit der Instrumental-Version von CCS - habe ich meinen ersten Lautsprecher-Exitus erlebt!

@ Feethead:
Naja, Alan Parson hat ja viele klassische Elemente in seiner Musik eingebaut - wahrscheinlich, bzw. mit ziemlicher Sicherheit war das der Grund, warum wir das gehört haben. Musiklehrer der 70er waren halt so...
Aber unser Rolf M. war schon eine Nummer für sich - unter anderem mit einem absoluten Gehör gesegnet
CC_1963
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 26. Nov 2009, 22:01
Alte Geräte brauchen zum ausprobieren gute Boxen,die erste Hifi Box in Europa wurde in Geithein DDR entwickelt und setzt heute noch Maßstäbe - Name BR 25 - immer noch für kleines Geld
HW
andisharp
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 26. Nov 2009, 22:50
Sicher, sicher.
The-Luxman
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 27. Nov 2009, 01:18
Ach was...?
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