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Vergessene HIFI Läden - Lost in space+A -A |
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Autor |
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childofman
Stammgast |
#351 erstellt: 10. Jan 2023, 11:04 | |
Naja das ist doch bereits hier im Forum an manchen Themen abzulesen. Ohne das jetzt zu verurteilen. Wenn ein Thema wie "Ultrakleine geil klingende Smartphonelautsprecher" überhaupt zum Thema werden kann ist doch klar wohin der Hase läuft. Ich habe in meinem Umfeld einen guten Freunde der auch seine Öhrchen mit JBL Pappröhren, Laptop und Bluetooth bedient, Zitat "Geht sogar in Stereo!" und prompt gings Pairing schief... "Aber klingt doch geil, oder?" - Nein tuts nicht. Das konnten meine nur knapp doppelt so großen Selbstbauboxen im Jahr 1980 mit Visaton 13 cm Langhubbass schon besser - mit analoger bassoptimierter Frequenzweiche. Aber natürlich geht das heute mit digitaler Frequenzentzerrung viiiiel besser. Und natürlich ersetzt das locker größere Boxen... (Ironie aus). Leider dreht sich bei Boxen nicht der Lautsprecher, sonst wäre sowas wie beim Plattenspieler zu erwarten: Dann wäre so eine Lautsprecherbox plötzlich auch ein voll geiles Gadget. |
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Passat
Inventar |
#352 erstellt: 10. Jan 2023, 23:06 | |
Naja, der überwiegende Teil der Leute hört doch unterwegs Musik über Kopfhörer. Und zwar über große Modelle, die man in den 80ern nur zu Hause benutzt hat oder InEars. Für den Mobileinsatz hatte man kleine leichte Kopfhörer. Diese Gattung ist zugunsten der InEars, die es in den 80ern noch gar nicht gab, ausgestorben. Und heutige InEars und große Kopfhörer klingen oft besser als alles, was man in den 80ern zu Hause hatte. Und gute Kopfhörer sind den meisten Lautsprechern klanglich weit überlegen und haben auch die Probleme von früher dank Noise cancelling nicht. Raumaukustikprobleme kennen die auch nicht. Da laufen die Leute durchaus mit 1000-2000 € Kopfhörern auf der Straße herum! So teure Kopfhörer gabs früher so gut wie gar nicht. Man kann also nicht sagen, das den Leuten die Klangqualität egal ist, nur die Art des Musik hörens hat sich geändert. Man macht es nicht mehr zu Hause, sondern unterwegs und das in einer Qualität, die früher selbst zu Hause undenkbar war. Grüße Roman |
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schmiddi
Inventar |
#353 erstellt: 11. Jan 2023, 09:05 | |
Meiner Meinung nach ist das in der Form nicht zutreffend. Der Niedergang von speziellen Hifi Geschäften begann doch schon viel früher. Bereits Anfang der 90er sind die Hifi Käufer zu den großen elektronik Märkten gegangen und haben dort ihre Geräte gekauft. Lange bevor die jetzigen Teenis und die unter 25 jährigen das mobile Streaming für sich entdeckt haben. Denen jetzt die Schuld am Untergang von Hifi Fachhändlern zu geben halte ich für falsch. Da muss sich unsere Generation an die eigene Nase fassen. wir waren in den 90ern und Anfang der 2000er kaufräftig und hätten uns den Kauf in Hifi Fachgeschäften leisten können. Aber wir sind dann lieber zum Planeten gelaufen und haben dort gekauft. Zum Thema guter Klang zu Hause, kann ich auch nur sagen, dass ich damals gerne das in meinem Zimmer gehabt hätte was die Teenis heute zu Hause stehen haben. Nur weil es häufig 2.1 Anlagen am Computer sind, müssen die nicht schlecht kingen. Von den heutigen Kopfhörern konnte ich damals nur träumen. Zum Thema Streaming und Klangqualität sollte man sich immer vor Augen halten was wir früher gehörtr haben. Platte, Kassette und UKW Radio, später dann auch CD. Das ist klanglich auch nicht immer die Offenbarung gewesen. Jörg |
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childofman
Stammgast |
#354 erstellt: 11. Jan 2023, 10:52 | |
@Roman und Jörg. Ich sehe das schon auch so, dass der Niedergang der Fachhändler und der Branche an sich natürlich nicht die Schuld einer jüngeren Generation ist. Da haben die Hersteller selbst und auch der Handel reichlich Mist gebaut. Da sehe ich einerseits falsche Vermarktungsstrategien (DAT/DCC/MD usw.), Gewinnoptimierung (Qualitätseinbußen, immer billigere Herstellung/Malaysia/Elkodesaster um 2000) und Serviceunfreundlichkeit (Reparatur Fehlanzeige oder Unwillen). Große Fachhändler (Bsp.: Lerche in Stuttgart) waren selbst irgendwann nichts anderes als Elektromärkte - der Unterschied wurde immer kleiner. In Sachen Heimsound/Kopfhörer/unterwegs hören bin ich allerdings dann anderer Meinung: a) Kopfhörer: Seit 1980 benutzte/benutze ich Jaecklin Flat / Beyer Dynamic770DT / AKG und Sennheiser (HD25) - oder auch Technics DJ Kopfhörer. Daneben auch seit etwa 1990 InEar von Sennheiser für Walkman/CD Walkman und MD Walkman. Allesamt auch aus beruflichen Gründen - tätig in der Medienbranche. Ich kann nicht bestätigen, dass Kopfhörer qualitativ in den Jahren besser geworden sind. Ein schönes Beispiel übrigens: Einige der Kopfhörer gibt es heute noch und sind im Profibereich durchaus noch Standard. b) Auch in den 80er und 90er Jahren hörten viele "unterwegs" - wenn nicht sogar mehr als heute. Auch mit großen Kopfhörern (z.B. ich selbst). Auch von CD... (ab 1986 CD auch mobil). Daneben war die Tonqualität mancher Boombox über Lautsprecher beachtlich. Ich sehe Noise cancelling nicht unbedingt als Verbesserung der Tonqualität. Das Zumischen von Umgebungsgeräuschen in Gegenphase kann auch zu Auslöschungen von Klanganteilen führen. c) Was heute teilweise als "Studiotauglich" an Monitorlautsprechern angeboten wird (auch bei Thomann) - wie z.B. KRK ist aus meiner Sicht geradezu grenzwertig. Ein Beispiel: Ich besitze unter anderem an einer Workstation KRK 5 Rookit (2012, Kevlarmembran, 2 Band aktiv, Plastikgehäuse, Klangregelung) zur Abhöre. Die Aktivmonitore sind im Vergleich zu Technics SB-F1 (kleiner, Baujahr 1976, passiv, Alugehäuse) deutlich schlechter. Nach einer Frequenzweichenanpassung und Überholung klingen die SB-F1 heute um Klassen besser als die KRK 5. d) @ Jörg - was "wir" früher gehört haben: Ich habe ab 1984 CD gehört, Cassette mit DBX, Platte: Direktantrieb (am Anfang nass gespielt) mit Shure / Ortofon Tonabnehmern. Tonband (19/38cm/Super S Sanyo Rauschunterdrückung/Halbspur/AMPEX Studio 256). Lautsprecher: Selbst entwickelt und gebaut ab 1979 u.a. mit Bändchenhochtönern nachdem ich mit Canton 350 (erste Serie etwa 1977) unzufrieden war. e) Ein Problem das eine halbwegs ausgewogene Auseinandersetzung verhindert ist, dass aktuelle Musik häufig recht "bescheiden" abgemischt ist und deshalb der Eindruck entsteht neue Lautsprecher würden besonders toll klingen. In die Falle bin ich 2012 mit den KRK Lautsprechern getappt. Erst als ich selber ein Masterband abgemischt habe wurde mir bewusst was da los ist. Angefettete Mischungen klingen an 2.1 Computerlautsprechern "ganz gut". Auf guten Lautsprechern sollte man sowas nicht anhören, da ist die Ernüchterung unter Umständen riesig: Zu dicke mumpfende Bässe, schrille Höhen. |
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schmiddi
Inventar |
#355 erstellt: 11. Jan 2023, 11:58 | |
Wenn ich mir anschaue was du schon alles zu der Zeit gehabt hast, bist du aber nicht wirklich repräsentativ. . Bandmaschine, 84 direkt schon CDs. Ich bin 84 volljährig geworden und war noch auf der Schule. Da konnte ich mir keinen CD Player leisten, im Freundeskreis sah es ähnlich aus. Ne Bandmaschine war auch immer ein Traum, wenn auch zum reinen Musik hören total unpraktisch. Klar gab es auch damals schon wirklich gute Kopfhörer. Die waren allerdings auch reichlich teuer und viel zu gut um sie mit nach draußen zu nehemen. Daher finde ich, dass mobiles Hören gar nicht so verbreitet war. Erst mit dem Walkman kam das sehr schnell auf. Aber diese Kopfhörer waren alles andere als gut und hatten letztendlich auch nur eine Kassette als Quelle die von der Qualität her begrenzt war. Die Discman hatten zwar das bessere Medium, haben aber mit den Erschütterungen zu kämpfen. Klar ist das Mastering der Aufnahmen immer von entscheidener Bedeutung. Ich jetzt kein Experte auf dem Gebiet. Meiner Meinung nach, klingt ein schlechtes Mastering auf einer 2.1 Anlage auch schlecht. Ich gehe davon aus, dass auf die Zielgruppe mit In Ears gemsicht wird, damit die einen satten Sound auf die Ohren bekommen. Aber es ist wie so oft, es gibt keine pauschale oder monokausale Erklärung. Jörg |
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Passat
Inventar |
#356 erstellt: 11. Jan 2023, 12:25 | |
Ich habe mir das Geld damals mit Ferienjobs verdient. 3 Wochen Ferienjob, da hatte man dann je nach Job durchaus schon mal 800,- DM in der Tasche. Und davon konnte man sich dann auch teurere Sachen leisten. Zu den Läden: Gerade mit Aufkommen der Elektrodiscounter wie Saturn, Mediamarkt, ProMarkt, etc. haben viele kleinere HiFi-Läden den Preiskampf nicht mehr mitmachen können und haben aufgegeben. Natürlich gibt es auch andere Gründe, wie z.B. in einem mir bekannten Fall, bei dem die Inhaber an der Börse sehr viel Geld gemacht haben und dann keine Lust mehr hatten, den HiFi-Laden zu betreiben. Die haben den dann geschlossen. Ehemalige Mitarbeiter haben dann einen neuen Laden unter anderem Namen aufgemacht. Der existiert auch heute noch. Und nicht nur Läden haben aufgegeben, auch viele ehemalige große Namen existieren nicht mehr oder nur noch als Handelsmarke für Ramsch oder sie bauen kein HiFi mehr. Beispielsweise Akai, Kenwood, Sansui, Sony, Toshiba, Hitachi, die ganzen deutschen Marken (Blaupunkt, Nordmende, Saba, Telefunken, etc.) Und die meisten übrig gebliebenen Marken haben sich auf hochpreisiges HiFi zurückgezogen, wie z.B. Luxman. Und wenn man sich mal die Ware in heutigen Läden anschaut (und auch auf den Herstellerseiten), dann ist der Bereich der günstigen bis mittelpreisigen Geräte nahezu ausgestorben. Auch bei den Elektrodiscountern gibt es kein echtes HiFi mehr. Nur durch die hohe Marge der hochpreisigen Geräte können die Läden heute noch überleben. Grüße Roman |
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mr_highfidelity-blues
Inventar |
#357 erstellt: 12. Jan 2023, 09:19 | |
Das ist ja auch kein Wunder, da mindestestens 90% aller Musikhörenden heutzutage ihr Zeug mobil direkt ins Ohr streamen oder zuhause die mehr oder weniger schicken Multiroom-Speaker durch die ganze Wohnung plärren lassen. Da bedarf es keinerlei Angebots günstiger oder mittelpreisiger HiFi-Komponenten mehr ... und wenn, dann ist alles um ein riesiges TV-Gerät herum konfiguriert und hat mit Hifi im klassischen Sinne nix zu tun. Diese weißen Dinger übrigens, die von den angesprochenen 90% wohl ebenfalls 90% in den Ohren haben, klingen in ihrer dritten(?) Generation immer noch geradezu lächerlich schlecht. Ich hatte ähnliches vor Urzeiten mal von Sony kabelgebunden für umgerechnet 15 € in den Ohrschmuscheln ... ohne Noise Cancelling und dem ganzen Schnick-Schnack ... und es klang vergleichsweise um Welten besser! Rock on Olli |
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Radschläger
Ist häufiger hier |
#358 erstellt: 12. Jan 2023, 11:11 | |
Das (mobile) Streamen wird auch in Zukunft nicht mehr weg gehen, aber ich erkenne einen zaghaften Trend, gerade bei jungen Leuten, zum besinnlichen Musikhören. Es ist ja nicht so, dass der Mensch alle seine Empfindungen, was z. B. Haptik, Optik (Ästhetik) ,... usw. auf einmal vergessen hat. Das zusammen mit immer größer werdender Hektik, Erfolgsdruck,... lässt den Wunsch nach mehr Ruhe aufkommen. Der Plattenspieler erlebt gerade eine Renaissance, und die CD wird für mich auch nicht (komplett) sterben. Geschichte wiederholt sich. Und wer von den Jugendlichen mal ein paar gute Boxen an einer echten Anlage gehört hat, will seine Brüllwürfel nicht mehr. Hier ist es Aufgabe der Oldschool Hersteller mit Marketing anzusetzen. Wenn die aber meinen, mit dem was sie jetzt haben, über ein auskömmliches Einkommen zu verfügen, passiert da nicht viel. Zum Thema, ich vermisse immer noch Brandenburger in Düsseldorf, der Stadt in der ich aufgewachsen bin. |
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UriahHeep
Inventar |
#359 erstellt: 12. Jan 2023, 13:08 | |
Dafür ist Hifi-Referenz immer noch um die Ecke da. Da war es zwar immer teurer als bei Brandenburger, aber lebt immer noch. Meine Heimatstadt ist hifimäßig äusserst schwach vertreten. |
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Radschläger
Ist häufiger hier |
#360 erstellt: 12. Jan 2023, 13:17 | |
Yes, aber was waren Steinstr., Friedrich Ebert Str. für ein Hifi Eldorado. Gegenüber Brandenburger war ein paar Jahre ein Boxen Laden, ein paar Schritte Richtung Hauptbahnhof war Schlembach. Und um die Ecke auf der Oststr. gabs/ gibts(?) auch noch einen kleinen Laden. Eine weitere Institution war Evertz auf der kleinen Kö. |
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