Marantz 2265B deckt nicht ganzes Frequenzspektrum ab? Höhen werden verschluckt?

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bart1979de
Stammgast
#1 erstellt: 17. Okt 2011, 08:17
Hallo zusammen,

ich habe ja einen 2265B, der letztes Jahr von Helmut Thomas komplett überholt worden ist.

Mit dem Gerät bin ich auch sehr zufrieden soweit, allerdings habe ich im Vergleich zu meinem NAD 160a das Gefühl, als wenn der Marantz die Höhen nicht richtig wiedergibt.

Gerade bei z.B. HiHat-Spiel von Schlagzeugen höre ich bei dem NAD sehr viel besser die Höhen raus. Bei dem Marantz ist es so, als wenn die leise und wie hinter einem Vorhang sind.

Nun habe ich ja an beiden Receivern die Heco Libero dran, die ja bis 30kHz auflösen können. Um defekte Hochtöner auszuschließen, habe ich die Boxen mal getauscht, mit ein und demselben Ergebnis.

Ich habe gestern viel auf dem NAD gehört, und manchmal waren die Höhen sogar etwas zu "kräftig", jedenfalls sind sie angenehm dominant. Bei dem Marantz habe ich den Treble-Regler schon fast ganz aufgedreht, und es kommt mir so vor, als wenn das Gerät die Höhen irgendwie verschluckt.

Nun meine Frage:

Kann sowas wirklich am Receiver liegen? Oder vielleicht an der Raumakkustik? Es sind zwei komplett unterschiedliche Räume mit unterschiedlicher Deckenhöhe (NAD: Decke 2.20, ca. 11qm, Marantz Decke 2,60, ca. 25qm).

Wird so ein Gerät bei Helmut eigentlich auch auf einen linearen Frequenzverlauf in der Wiedergabe geprüft? Wenn nein, kann man das machen und ggf. ein Problem dabei beheben? Woran kann das liegen?

Hat irgendwer schonmal mit einem Vintage-Marantz so ein Problem gehabt?

Falls Helmut hier mitliest, wäre es nett, wenn er was dazu schreiben könnte.


Viele Grüße aus Marl,


Marcel


[Beitrag von bart1979de am 17. Okt 2011, 08:19 bearbeitet]
shabbel
Inventar
#2 erstellt: 17. Okt 2011, 08:26
Ein überholtes Gerät klingt so, wie es ab Werk geklungen hat. Kann durchaus sein, daß der Marantz weniger Höhenbrillianz als der NAD hat. Marantz fängt ja wie müde mit "m" an.
bart1979de
Stammgast
#3 erstellt: 17. Okt 2011, 08:32
Ist das wirklich so, dass es wie ab Werk ist?

ich will nur ausschließen, dass es am Receiver liegen kann, da ich mir eventuell neue Lautsprecher holen möchte - das aber nur, wenn ich weiss, dass der 2265B diese auch ordentlich versorgen kann. Es bringt ja nichts, wenn ich mir Boxen kaufe, die bsp. bis 30Khz auflösen können, wenn der Marantz nur bis bsp. 15kHz liefert...
Memory1931
Inventar
#4 erstellt: 17. Okt 2011, 08:35

bart1979de schrieb:
Ist das wirklich so, dass es wie ab Werk ist?

ich will nur ausschließen, dass es am Receiver liegen kann, da ich mir eventuell neue Lautsprecher holen möchte - das aber nur, wenn ich weiss, dass der 2265B diese auch ordentlich versorgen kann. Es bringt ja nichts, wenn ich mir Boxen kaufe, die bsp. bis 30Khz auflösen können, wenn der Marantz nur bis bsp. 15kHz liefert...


Was willst Du denn mit einer Auflösung bis zu 30khz.

Dein Gehör, kann je nach Lebensalter eh nur 15-17khz Töne überhaupt wahrnehmen.....

Gruß

PS: lt. meinen Erinnerungen....


[Beitrag von Memory1931 am 17. Okt 2011, 08:38 bearbeitet]
daStephen
Gesperrt
#5 erstellt: 17. Okt 2011, 08:37
Das Zauberwort heißt Dämpfungsfaktor.
Memory1931
Inventar
#6 erstellt: 17. Okt 2011, 08:44

daStephen schrieb:
Das Zauberwort heißt Dämpfungsfaktor. :prost


Davon habe ich keine Ahnung, bin "Büromensch"......

Ich nutze lediglich nach Gehör....
bart1979de
Stammgast
#7 erstellt: 17. Okt 2011, 09:29

Memory1931 schrieb:


Was willst Du denn mit einer Auflösung bis zu 30khz.

Dein Gehör, kann je nach Lebensalter eh nur 15-17khz Töne überhaupt wahrnehmen.....



Das weiss ich, aber ich will nicht feststellen müssen, dass es sich mit höherwertigen, neuen Standlautsprechern wieder genauso anhört wie mit meinen Hecos. Daher versuche ich herauszufinden, ob es am Receiver liegt - dann würde ich keine neuen Boxen kaufen.

Kernfrage: Kann es sein dass ein Receiver mit zunehmendem Alter bestimmte Töne (also einen bestimmten Bereich des Frequenzbandes) nicht mehr wiedergeben kann - oder ist das Quatsch?

MfG, Marcel
Ralf_Hoffmann
Inventar
#8 erstellt: 17. Okt 2011, 10:43
Ahoi

Am Receiver liegt es nicht. Wäre mir neu, dass ein Verstärker (erst recht wenn er frisch revidiert und damit techn. in Ordnung ist) mit der Zeit Höhen verliert

Ich kann deinen Höreindruck aus eigener Erfahrung mit Marantz und Technics bestätigen. Die Geräte aus den 70ern klingen oben herum eher "gemütlich".
Mag daran liegen das das, im Zusammenhang mit den damaligen Quellen Tape, LP, Tuner, der damalige Stand der Technik war, oder das der Sound so vom Käufer gewünscht war. Ich weiß es nicht

Letztlich hat aber der LS den größten Anteil am Klang. Heißt für dich entweder die Aufstellung der vorhandenen LS zu optimieren oder einen Neukauf ins Auge zu fassen.
Hochtöner möglichst auf Ohrhöhe und mit der Einwinkelung der LS experimentieren sollte bei den Hecos schon was bringen.
Beim Thema Neukauf hab ich gute Erfahrungen mit dem Koax System der Kef Q und IQ Serie gemacht. Die spielten sehr frisch in den Höhen und hatten einen recht breiten Abstrahlwinkel, was sie auch außerhalb des "sweet spots", sehr frisch klingen ließen.

Gruß
Ralf
daStephen
Gesperrt
#9 erstellt: 17. Okt 2011, 10:51

Memory1931 schrieb:

Davon habe ich keine Ahnung, bin "Büromensch"......



Dann versuche ich es mal so zu erklären. Der Dämpfungsfaktor bestimmt im wesentlichen, wie ein Verstärker mit dem Impedanzverlauf des angeschlossenen Lautsprechers zurechtkommt. Da dieser Impedanzverlauf von Lautsprechern niemals linear ist, kann es durchaus sein, daß es in bestimmten Frequenzbereichen zu hörbaren Unterschieden kommt. Das liegt aber weder am Verstärker noch am Lautsprecher. Es paßt halt nicht so gut zusammen. Es kann also durchaus sein, daß der Marantz mit anderen Lautsprechern auf dem gleichen Level spielt wie der NAD mit den Hecos. Dieses kann man aber nicht an irgendwelchen Meßwerten festmachen, da hilft wirklich nur intensives Probehören.
Schwergewicht
Inventar
#10 erstellt: 17. Okt 2011, 11:20
Hallo,

nach meinen gemachten Erfahrungen eignet sich kein Subwoofer/Sattelitensystem dieser Libero-Klasse dazu, einen wirklich aussagekräftigen Klangvergleich zu machen bzw. die "klanglichen Qualitäten" von 2 Receivern aussagekräftig/nachhaltig zu testen (nicht abwertend gemeint).

Um bei Heco zu bleiben, 2 alte Boxen von der Klasse der Superior 850 Standboxen könnten bei so einem Vergleich weiterhelfen. Ausgiebig probehören und den dann für einen selbst vermeintlich "besser" klingenden Receiver behalten.



[Beitrag von Schwergewicht am 17. Okt 2011, 13:52 bearbeitet]
anymouse
Inventar
#11 erstellt: 17. Okt 2011, 11:54
Das kann alles möglich sein, es hängt auch ein wenig davon ab, wieviel die Höhen "verschluckt" werden:

  • Den meisten Anteil machen die Lautsprecher.
  • Ebenfalls einen großen Einfluss macht die Aufstellung der Lautsprecher in Bezug auf den Hörer. Je nach Stärke der Ausrichtung auf den Zuhörer kann es da deutliche Unterschiede geben. Dies gilt vor allem für den Hochton.
  • Der Raum bzw. die sonstige Raumakustik kann ebenfalls eine Rolle spielen. Ein sehr stark bedämpfter Raum dürfte besonders im Hochton deutlich anders "klingen" als ein stark halliger mit vielen harten Reflexionsflächen.
  • Je nachdem kann auch der Verstärker selbst in total funktionsfähigen Zustand anders klingen. Das mag eine Herstellerphilosophie sein -- die einem mögen es sehr linear, die anderen eher Höhendominant, die dritte Gruppe wiederum "englisch" abgestimmt.
  • Zu guter Letzt könnten in Extremfällen auch die Verkabelung einen Einfluss haben


Nunächst würde ich mal den NAD und den Marantz gegeneinander tauschen -- also an gleicher Quelle, gleichen Boxen und im gleichen Raum hören und vergleichen.

Danach kann man -- je nach Equipment -- immer noch einige Messungen durchführen.
Für eine Differenzmessen könnte schon ein Computer mit Soundkarte und einem einfachen Mikrophon reichen.
bart1979de
Stammgast
#12 erstellt: 17. Okt 2011, 12:15
OK, ich werde dann mal die Receiver tauschen.

Also kann man sagen, dass es eigentlich nicht sein kann, dass ein Receiver bestimmte Frequenzen im Alter nicht mehr wiedergeben kann?
Ist es so richtig, dass sich da nichts "verstellen" kann?


Nochwas: Wäre es möglich dass die Libero für 25qm einfach zu klein sind?


MfG, Marcel
Ralf_Hoffmann
Inventar
#13 erstellt: 17. Okt 2011, 12:55
Yepp.
Eher kannst du mit zunehmenden Alter höhere Freq. nicht mehr hören, als das dein Verstärker diese "verliert"

25qm - da kommt immer die Gretchenfrage: Kompakte oder Standlautsprecher.
Letztlich musst du selber entscheiden, ob dir der Pegel, den die Lüdden bei der Raumgröße halbwegs sauber erreichen genügt oder nicht.

Bei den - doch recht einfachen - Liberos (wer gibt Boxen nur so einen bescheuerten Namen ) kann ich mir das nur schwer vorstellen.

Der Marantz hätte aber auf jeden Fall adäquate Spielpartner verdient
Schwergewicht
Inventar
#14 erstellt: 17. Okt 2011, 13:58
Ach du dickes Ei, das hatte ich ja zuerst überlesen, 2 unterschiedliche Räume und dann wahrscheinlich noch eine unterschiedliche Plazierung der Lautsprecher, das geht ja gar nicht.

Im Übrigen klingen die Liberos schon höhenbetonter, wenn die Satelliten nicht direkt an einer Wand hängen, sondern relativ frei stehen.

Aber wie gesagt, es sind keine guten "Testboxen".



[Beitrag von Schwergewicht am 17. Okt 2011, 13:59 bearbeitet]
bart1979de
Stammgast
#15 erstellt: 17. Okt 2011, 16:05
Ja, sind zwei unterschiedliche Räume.

Ich beschreibe es mal anders:

Bei dem Marantz ist es so, dass der Klang insgesamt nicht schlecht ist.

Am besten kann man es so zusammenfassen:

Alles super, wei Live-Atmosphäre (z.B. bei Jazz-LP´s). Allerdings hört es sich so an, als wenn die Becken vom Schlagzeug im Nebenzimmer aufgestellt sind und die Tür angelehnt ist.

Bei meinem NAD hört es sich an, als wenn sie mitten im Raum stehen. Ich kann es besser nicht beschreiben...

Mal schauen, was der Receivertausch bringen wird, ich halte den Thread dann auf dem Laufenden.


MfG, Marcel
ruesselschorf
Inventar
#16 erstellt: 17. Okt 2011, 16:13
Hallo,

der Marantz Receiver wurde bei mir nach der Revision auf Einhaltung der techn. Daten überprüft.
Natürlich kann jetzt ein Fehler aufgetreten sein - ich halte es aber für unwahrscheinlich dass durch einen Defekt Beide Kanäle Höhen verlieren.
Man kann aber 2 Verstärker nur vergleichen wenn sowohl Loudness, etwaige Filter und Klangregelung abgeschaltet sind, sowie Beide Geräte auf exakt gleichen Lautstärkepegel eingemessen sind - ohne exakte Messmittel kaum möglich.

Soweit ich mich erinnere, ist der NAD 160 nicht 'gesoundet', der Marantz auch nicht.

Schließe mich den Vorrednern an: Anteil am 'Klang' 50% der Raum, 40% die LS, 10% Elektronik - nochmal 100% die persönliche Befindlichkeit des Hörers

Gruß, Helmut
bart1979de
Stammgast
#17 erstellt: 17. Okt 2011, 17:25
Danke,Helmut, für deine Antwort.

Wie sieht das eigentlich aus: WENN ein Deferkt da wäre, müssten die Höhen dann auch per Kopfhörer so schlecht da sein?
Wie ist das intern in den Geräten gehandhabt?

Hintergrund meiner ganzen Fragerei ist übrigends, dass ich umgezogen bin, und die Boxen vorher anders aufgestellt hatte, in anderen Räumlichkeiten. Da war ich mit dem Klang aber zufrieden.


Kopfhörer würde mich aber trotzdem interessieren... oder hat dieses Ergebnis keine Aussagekraft?

MfG, Marcel
daStephen
Gesperrt
#18 erstellt: 17. Okt 2011, 17:56
Ich gehe mal davon aus, das sowohl beim Marantz als auch beim NAD die Kopfhörerausgänge direkt über Vorwiderstände von den Endstufen abgegriffen werden. Da wäre ein Vergleich per Kopfhörer sinvoll und auch zielführend. Und ich glaube nicht, daß du dabei noch irgendwelche signifikanten Klangunterschiede bemerken würdest. Vorrausgesetzt, es werden die selben Testbedingungen eingehalten, die rüsselschorf weiter oben beschrieb. Die Raumakustik kann man dabei natürlich mehr als nur vernachlässigen.
bart1979de
Stammgast
#19 erstellt: 18. Okt 2011, 18:13
Hallo,

also, wenn ich per Kopfhörer höre (Sennheiser HD480II), dann sind die Höhen voll da.

Kann ich also davon ausgehen, dass es nur an meinen Lautsprechern in dem betreffenden Raum liegt?

Oder sind die Lautsprecher anders "geschaltet" als der Kopfhörerausgang?

MfG, Marcel
daStephen
Gesperrt
#20 erstellt: 18. Okt 2011, 18:15

bart1979de schrieb:

Kann ich also davon ausgehen, dass es nur an meinen Lautsprechern in dem betreffenden Raum liegt?




Ja!
bart1979de
Stammgast
#21 erstellt: 18. Okt 2011, 19:44
Danke Stephen, dann bin ich ersteinmal beruhigt, und werde mich nach neuen LS umsehen. Da es speziell um meine Konstellation mit dem Marantz geht, stelle ich hier mal die Modelle in den Raum, die ich mir bis jetzt überlegt habe, mit der Bitte um Meinungen und evtl. Erfahrungen an dem Receiver:


In loser Reihenfolge:


1. Wharfedale Diamond 10.7
2. Heco Celan GT 702 oder Heco Celan XT 701
3. Braun LS 150
4. ELAC FS 247
5. Klipsch RF 82
6. Quadral Argentum 390
7. Nubert NuBox 511

Meinungen? Alternativen? Ratschläge?

Eigentlich wollte ich nicht mehr als ca. 1200 Euro pro Paar ausgeben, ca. Die Elac sind teurer, allerdings möchte ich hierzu erstmal Meinungen hören.


Ich stelle die Frage auch mal in der Kaufberatung, lasse sie hier aber bewusst stehen, falls jemand auch mit einem Marantz diese Probleme hat und nach Alternativen sucht.

Viele Grüße, und einen schönen Abend noch!


[Beitrag von bart1979de am 18. Okt 2011, 19:53 bearbeitet]
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