K+H O92 Abstrahlverhalten verbessern

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RiffRaff
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 10. Apr 2005, 17:19
Hallo

Ich bin seit ca.1Jahr im Besitz eines Paares O92 Bj.1989
ohne schwingende Rückwand.
Ich habe mich durch einige Threads gelesen,bei denen die selektive Bündelung der O92 angesprochen und darauf hingewiesen wurde,diese durch verändern der Trenn-
frequenzen zu verbessern.

Nun bin ich dem Wahn verfallen,duch Einschleifen eines
DCX 2496,die elektonische Frequenzweiche der O92 zu umgehen
und somit Zugriff zu allen Parametern zu haben.(Die Idee dazu kam mir,als ich den Aufbau von U.S. Selbstbauprojekt gesehen habe.)
Genauer gesagt habe ich vor,das Signal vor der eigebauten Frequenzweiche zu trennen,mit Buchsen nach aussen zu bringen,
den DCX einzuschleifen und das Signal dann direkt den eigebauten Endstufen wieder zuzuführen.
Die Endstufeneigänge müssen natürlich ebenfalls getrennt und auf Buchsen gelötet werden.
Dadurch kann ich die komplette vorhandene Elektronik der O92
einschl. Schutzschaltungen weiterverwenden.
Auch der DCX ist dann zum Betrieb nicht zwingend notwendig,
man braucht nur die Ein und Ausgänge zu brücken und der Urzustand ist wieder hergestellt.

Jetzt zu meinem eigentl. Anliegen:
Ist dieses Projekt überhaupt so einfach zu realisieren wie ich mir das vorstelle,oder gehe ich zu naiv an die Sache heran?
Bevor ich das Projekt angehe,möchte ich natürlich möglichst viele Infos sammeln,um nachher keine böse Überraschung zu erleben.(Zerstörung der O92 durch Dilettantismus z.B.)
Auch habe ich vor mir ein zweites Paar O92,quasi als Ersatzteillager,zuzulegen.(Ist im Moment aber gar nicht so einfach)
Wer kennt sich mit der Elektronik der O92 aus?
Wo kann ich die Signale problemlos abgreifen und auf was
ist sonst noch zu achten?

Zu den Parametern am DCX:
Ich habe vor die vorhandenen 12dB/Okt. Filter durch
48dB/Okt. im MT/HT Bereich und 24dB/Okt. im TT/MT Bereich
zu ersetzen.Als Trennfrequenzen schweben mir 450Hz bzw.2800Hz vor.
Wenn jemand bessere Vorschläge hat - nur zu,denn ich bin mir nicht sicher,wie weit man die KO10 hinunterquälen kann.
Auch möchte ich keine allzu grossen Einschränkungen bei der Belastbarkeit haben.

Jetzt aber die entscheidende Frage:
Sind die zu erwartenden Verbesserungen gross genug,dass
der Aufwand gerechtfertigt ist?
Mein Raum ist ca.45qm,der Abstand der LSP beträgt 2,5m ebenso der Hörabstand.Die Boxen sind etwas überwinkelt auf den Hörer ausgerichtet,bis 400Hz Freifeld,darunter brutal
auf Hörplatz entzerrt.(UC 8024)

Für Tipps und Vorschläge aller Art bin ich dankbar

Gruss RiffRaff
richi44
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 11. Apr 2005, 09:04
Was heisst verbessernder selektiven Bündelung? Willst Du mehr oder weniger bündeln?
Wenn eine Bündelung im Bereich von 3 kHz besteht, bringt ein tieferlegen der Trennfrequenz eindeutig einen Erfolg. Aber ob das nun 3 kHz oder 2,8 kHz sind, macht den Kohl nicht fett. Und eine grössere Differenz zur Originalabstimmung würde ich nicht empfehlen, weil die verwendeten Chassis so ausgesucht wurden, dass sie im möglichst optimalen Bereich betrieben werden.
Man darf ruhig behaupten, dass das verwendete Material der K+H sher oft aus dem Hifibereich stammte (O98 mit Peerless Tieftöner und Mittel-Hochtonbrücke von WHD) und keineswegs zu den höchstwertigen Vertretern der Branche zu zählen waren. Solche Zusammenstellungen sind manchmal von Natur aus schon gewagt und diese mit anderen Trennfrequenzen zu betreiben ("andere" bedeutet zwischen o,7 bis 1,5 fach, nicht nur 10% Abweichung, denn das bringt nichts), erachte ich als mehr wie kritisch.
Wenn man damit allenfalls die Abstrahlung beeinflussen kann, so ist der Einfluss auf den Frequenzgang weit stärker und wenn das Ein- und Ausschwingverhalten mit Glück noch einigermassen brauchbar war, wird es kaum besser werden.
Meine Erfahrungen mit K+H: In unseren Studios wurden alle Modelle laufend durch andere Fabrikate ersetzt. Das ging los mit der OY und endete mit der O98 und da waren grosse und kleine Dinger betroffen. Der Klang wurde generell als spitz und unmusikalisch bezeichnet. Sie waren bestenfalls für einfachen Spracheinsatz geeignet. Heute sind durchwegs Genelec im Betrieb.
sibro
Stammgast
#3 erstellt: 11. Apr 2005, 11:54
aber die OY war gerade durch das Exp.-horn im Mitt.od. Hochtonbereich einmalig gut in der Sprachverständlichkeit,den Mitten zB. für chöre, background etc., der war Baß satt, trocken u.kräftig durch den 25-od.30er-Korb. Das Bauprinzip wurde kaum mehr durch heutige mittl. A-boxen in dieser Boxengröße erreicht bzw. weitergeführt?!
PS. die heutigen K&H-Aktiv-Boxen sind mE. maßlos überteuert gegen internat. konkurrenz, --
Höre meine Kontrolltöne über die kleine 5Ltr-Box Geithain RL-906, diese haben durch konzentr. BMHT-Chassis gute Bündelung bzw. streuung, beste ortg.möglichkeit, mfrgrüßen, SB (frei.Musikjournalist)


[Beitrag von sibro am 11. Apr 2005, 14:07 bearbeitet]
US
Inventar
#4 erstellt: 11. Apr 2005, 12:32
Hallo RiffRaff,

dein Plan läuft auf eine Neuentwicklung der Box raus, das sollte klar sein.
Ohne den Einsatz Messtechnik halte ich das Unterfangen für nicht sinnvoll.

Filterfunktionen und Trennfrequenzen dürften bei der O92 wohl überlegt abgestimmt sein, das Diffusfeldübertragungsmaß fällt zwar ab 2kHz stark ab, weist jedoch keine Sprungstelle zum Hochtöner auf. Das flache Filter, welches das Bündelungsverhalten der Chassis etwas angleicht und der Miniwaveguide dürfte dafür mit verantwortlich sein.

Um das Abstrahlverhalten im Präsenzbereich weiter zu gestalten, wäre es zielführend die Trennung zum HT tiefer anzusetzen. Wie tief diese sein sollte müsste man ausprobieren, möglicherweise wären 2,4 kHz ein günstiger Kompromiß.


Genauer gesagt habe ich vor,das Signal vor der eigebauten Frequenzweiche zu trennen,mit Buchsen nach aussen zu bringen,
den DCX einzuschleifen und das Signal dann direkt den eigebauten Endstufen wieder zuzuführen.
Die Endstufeneigänge müssen natürlich ebenfalls getrennt und auf Buchsen gelötet werden.
Dadurch kann ich die komplette vorhandene Elektronik der O92
einschl. Schutzschaltungen weiterverwenden.

Du müsstest einfach vom CDP in die DCX gehen, Signal dort bearbeiten und splitten und die 6 Ausgänge der DCX direkt mit den Endstufen verbinden. Das gesamte Filterwerk wird dann umgangen.

Ich würde hierzu einfach je Box drei kurze Kabel rausführen.


Wer kennt sich mit der Elektronik der O92 aus?

Ich leider nicht. Schaltplan und E-Technik-Grundkenntnisse sollten für den Umbau vorhanden sein.


Ich habe vor die vorhandenen 12dB/Okt. Filter durch
48dB/Okt. im MT/HT Bereich und 24dB/Okt. im TT/MT Bereich
zu ersetzen

Filter 8. Ordnung müssen nicht zwangsläufig besser funktionieren. Bei meinem derzeitigen Projekt mit 13er Konus-MT erziele ich mit Filtern 4. Ordnung beispielsweise günstigeres und gleichmässigeres Abstrahlverhalten.


Wenn jemand bessere Vorschläge hat - nur zu,denn ich bin mir nicht sicher,wie weit man die KO10 hinunterquälen kann

2,4 kHz sollten drin sein, soweit ich das in Erinnerung habe.

@Richie:

Man darf ruhig behaupten, dass das verwendete Material der K+H sher oft aus dem Hifibereich stammte (O98 mit Peerless Tieftöner und Mittel-Hochtonbrücke von WHD) und keineswegs zu den höchstwertigen Vertretern der Branche zu zählen waren.

Ich sehe bei den verwendeten Treibern keinen Hinweis, dass es sich um minderwertige Ware handeln könnte – im Gegenteil. Tief- und Mitteltöner stammen von Görlich und sind in der DIY-Szene hochbegehrt. Eher ist fraglich, ob man heute noch Treiber in dieser Qualität bekommt…

Gruß, Uwe
richi44
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 11. Apr 2005, 15:17
@US
Beispiele: Die kleinste K+H ist mit einem Westra Breitbandchassis bestückt, das im Handel etwa 15 Euro kosten dürfte und bei anderen Herstellern in PA-Lautsprecherzeilen verbaut wird. Und die Autoradioendstufe kann den Preis der fertigen Box auch nicht ausmachen.
Die O98 habe ich erwähnt und damals waren die Chassis vom Lautsprecherimporteur für total 120 DM zu haben. Auch da stimmt doch einfach das Preis-Leistungsverhältnis nicht.
Und eine grosse Box, deren Typenbezeichnung ich im Moment nicht nennen kann, war mit Seas Tieftöner 30cm, Peerless Mitteltöner 13 cm mit fest angebauter rückseitiger Abdeckung und 2,5cm Peerless Kalotte bestückt. Dass hier noch EQ zur Linearisierung der teils abenteuerlichen Frequenzgänge der Chassis eingesetzt wurden, interpretiere ich nicht als Qualitätsmerkmal, sondern als Kosmetik, um ein gerades Messprotokoll zu bekommen.
Irgendwie kriegt man den Eindruck, es wird das gekauft, was gerade günstig zu haben ist und daraus wird dann eine Box geschustert. Und die Chassis stammten wie gesagt eher von mittelprächtigen Herstellern. Das kann sich heute geändert haben, aber irgendwie fehlt einem nach 25 Jahren Erfahrung mit dieser Firma das Vertrauen...
US
Inventar
#6 erstellt: 11. Apr 2005, 16:04
Hallo Richi,

der Chassispreise scheinen zur Qualität in keinem angemessenen Verhältnis zu stehen – fast so wie bei kompletten Lautsprechern.
Der angesprochene Peerless-Mitteltöner macht beispielsweise einen ausgesprochen guten Eindruck. Wo gibt es heute noch vergleichbare richtige Mitteltöner? Ich habe bei meiner Suche nur noch ein Isophon-Modell gefunden, welches ja auch schon eine Uraltkonstruktion ist.

Zum Breitbänder und der kleinen K+H:
Halte ich auch nicht gerade für eine glückliche Konstruktion und scheint nur zur Komplettierung des Produktportfolios zu dienen.

Zur O98: Eine sehr sinnvolle Konstruktion mit niedrigen Verzerrungswerten und ausgeglichenem Diffusfeldübertragungsmaß. Der Preis für die Chassiskosten stehen dabei für mich nicht im Vordergrund, auch wenn 120DM gar nicht so wenig sind. Meinst du dass der Einfach-Polyprop von Vifa in Verbindung mit der 19er Alukalotte, die bei Genelec eingesetzt werden, teurer sind? Bestimmt nicht.

Beispiel O400:
Der eingesetzte Mitteltöner Dynaudio DF76 ist heute noch für rund 250€/Stck zu beziehen.
Hoch- und Tieftöner sind die Modelle, die auch in der Genelec 1031 eingesetzt werden.

Beispiel O500:
Mitteltöner ATC SM 75 ist für 600€/Stck bei audiotra zu beziehen, der Tieftöner von PHL um 310€ bei Achenbach. Beide Modelle werden auch bei anderen Herstellern (Genelec, ATC, Quested) in den aboluten Top-Serien eingesetzt.

Beispiel O92:
Die Görlich-Chassis mit den aufwendig verklebten Hartschaummembranen gehörten damals zur Avantgarde verfügbarer Chassis und erzielen auf dem Gebrauchtmarkt hohe Preise, waren aber auch damals nicht billig.

Beispiel O110:
Peerless HDS-Tieftöner wie in den neuesten Genelec-Modellen, Seas-Hochtöner TAF 27.
Aber wie gesagt, der Komponentenpreis ist auch ein schlechter Gradmesser für die Qualität einer Box.

Gruß, Uwe
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