Setton BS 5500 & Cybernet CA 200M, noodies+ Vergleich!

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Glober-troper
Schaut ab und zu mal vorbei

#1 erstellt: 31. Aug 2014, 20:43

Ich besitze beide Endstufen und bisher ist mir eine Gemeinsamkeit aufgefallen: Die Endstufen haben die gleichen Leistungsanzeigen. Da ich beide Endstufe schön finde habe ich mich entschieden sie zu vergleichen!

Direkte Gegenüberstellung

Erstmal die nackten Bilder. Beide Endstufen sind in Doppelmono aufgebaut und machen Äußerlich einiges her. Die Setton Endstufe sieht aus meiner Sicht schöner aus!

Trafos + Netzelkos

Auf ersten Blick ist erkennbar, dass die Trafos aus der gleichen Schmiede stammen. Nicht nur dass sie die gleichen Abmessungen haben, selbst die Bezeichnung ist nahezu identisch! Die Netzelkos sind unterschiedlich groß, technisch aber identisch. Im Setton sind Nichinon 4 x 10000µf 63V und im Cybernet Nippon Chemicon 4 x 10000µf 63V.

Treiberplatine

Die Treiberplatinen und Kühlkörper sind identisch! Bestückung mit 2SA747A/2SC1116A.

Anzeigen

Die Leistungsanzeigen sind identisch.

Backside

Ein interessantes Indiz zum Hersteller gibt die Rückseite der Endstufen. An dem Spannungsversteller an dem beiden Endstufen ist das Logo von Cybernet abgebildet!

Teschnische Daten:

Leistung: jeweils 100 Watt/8 Ohm
Gewicht: jeweils 20 kg

Da der Cybernet in den 80ern eine Hifi Manufaktur war und Setton bekanntermaßen bauen ließ, liegt die Vermutung nah, dass die Setton BS 5500 von Cybernet gebaut war!

Mein persöhnliches Eindruck ist, dass beide Endstufen grundsolide sind. Klanglich über alles erhaben und zumindest der Cybernet CA 200M noch ein echter sleeper ist!

hifi-collector
Stammgast

#2 erstellt: 01. Sep 2014, 08:10

Die Cybernet und die Setton Geräte sind in der Tat interessant. Das da eine Verbindung besteht, wußte ich bisher nicht. Es stimmt aber, daß Cybernet Zulieferer für viele Firmen war. Deshalb wurde die Firma in den frühen 80ern von Kyocera gekauft. Kyocera ist heute beim Otto Normal Verbraucher als Hersteller von Druckern, Kopierern und hochwertigen Keramikmessern bekannt. Die Firma, groß geworden mit Keramik für technische Zwecke, wollte ihr Geschäft in den 80ern auf breiter Ebene in die Consumerbereiche Foto und Hifi ausweiten. So wurden Cybernet, Yashica und Contax akquiriert. Cybernet und Yashica bedienten weiterhin den günstigen Consumerbreich, während unter Contax und Kyocera hochwertige Spitzenprodukte vermarktet wurden. Die Kyocera Hifi Topprodukte hatten schwere Keramik Compoundgehäuse und punktuell wurde sogar Feinkeramik als Material verwendet. So z.B. bei den von Micro Seiki gebauten Plattenspielern Kyocera PL 901, der in einer Stückzahl von maximal 50 gebaut wurde und dem etwas abgespeckten PL-910. Beide hatten schwere Plattenteller aus weißer Feinkeramik und sind heute absolute Raritäten.

Gruß

Andreas