Suche Anlage ähnlich beocenter 7700

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hbs
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 17. Mrz 2015, 01:44
Hallo zusammen, ich benötige eure Unterstützung. Ich suche eine Anlag vom Aufbau her wie die auf dem Bild, allerdings mit etwas besserer Ausstattung. Wichtig sind mir der Plattenspieler und die Möglichkeit auf Metall Kassetten aufnehmen zu können. Die einzige Anlage mit dieser Ausstattung, die ich gefunden habe, ist die bang & olufsen beocenter 7700. Gibt es noch andere?
Danke für eure Unterstützung.
Bernd

image


[Beitrag von hbs am 17. Mrz 2015, 01:45 bearbeitet]
Monohuhn
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 17. Mrz 2015, 18:34
Diese Kompaktanlagen wie auf dem Bild stammen ja aus den 1970er Jahren und davon gibt es auch viele. Aber ich bezweifle, dass es damals schon Metallband-Kassetten gab. Ich habe gerade mal ein paar Kompaktanlagen von Dual rausgesucht, aber die unterstützen auch nur Eisenoxid-, Chromdioxid- und Ferrochromband. Das könnte also schwierig werden.

Hast du dich schon bei Wegavision durchgeklickt, ob da was Passendes dabei ist?
hbs
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 17. Mrz 2015, 22:06
Danke für deine Antwort, die Seite ist sehr interessant.
Metall gab es meines Wissens ab Beginn der 80er, von daher sollte es schon Überschneidungen geben.
Wenn ich mir die Bilder der Grundig RPC 2500-2 anschaue, kann die wohl Metall:
image
Damit wären es mit der B&O schon zwei
Gibt doch sicher noch mehr?
LG
Bernd
Monohuhn
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 17. Mrz 2015, 22:33

hbs (Beitrag #3) schrieb:

Wenn ich mir die Bilder der Grundig RPC 2500-2 anschaue, kann die wohl Metall:

Ich sehe da nur:

Fe = Eisenoxid = Typ I
Cr = Chromdioxid = Typ II
FeCr = Ferrochrom = Typ III

Also leider kein Typ-IV-Metallband.
hbs
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 17. Mrz 2015, 23:02

Olvin (Beitrag #4) schrieb:

hbs (Beitrag #3) schrieb:

Wenn ich mir die Bilder der Grundig RPC 2500-2 anschaue, kann die wohl Metall:

Ich sehe da nur:

Fe = Eisenoxid = Typ I
Cr = Chromdioxid = Typ II
FeCr = Ferrochrom = Typ III

Also leider kein Typ-IV-Metallband.

Naja, ich sehe zusätzlich über den Tasten Me (beide Tasten draußen).
Habe auch noch eine gefunden: HITACHI SDT-900 M


[Beitrag von hbs am 17. Mrz 2015, 23:04 bearbeitet]
RS-1700
Stammgast
#6 erstellt: 17. Mrz 2015, 23:28
@Olivin

Schau Dir die Bilder nochmal genauer oder mit Brille an . Me geht, wenn beide Tasten gedrückt sind. FeCr geht wenn beide Tasten nicht gedrückt sind, Fe wenn nur die linke Taste und Cr wenn nur die rechte Taste gedrückt ist. So zumindest die Aufschrift auf dem Gerät.

@Bernd

Wozu brauchst Du die Einstellung für Me-Bänder? Diese Bänder sind nur noch gebraucht und zu schweineteuren Preisen zu bekommen. Der Klangunterschied zwischen Cr-Bändern und Me-Bändern hat mich übrigens nie überzeugt, gute Cr-Bänder klingen ebenfalls hervorragend. Leider gibt es die heute auch nur noch gebraucht. Bereits bespielte Me-Bänder kann man auch mit Kassettendecks die keinen Schalter für Metall haben problemlos abspielen. Den Me-Schalter benötigt man nur, wenn man Me-Bänder neu aufnehmen oder überspielen möchte, da diese einen höheren Vormagnetisierungsstrom brauchen. Ich will bestimmt nicht herumlästern, aber in das von Dir gezeigte Kassettenlaufwerk würde ich keine teure, noch intakte Me-Kassette mehr stecken. Ich bin ausgewachsene Kassettendecks gewöhnt, und wenn die mal nicht mehr richtig funktionieren hat man ganz schnell Bandsalat und kann die Kassette wegwerfen. Was ich da auf dem Bild sehe erinnert mich sehr stark an tragbare Kassettenrecorder aus meiner Teenagerzeit, die waren sehr empfindlich und haben nicht lange gehalten.

Gruß, Michael


[Beitrag von RS-1700 am 17. Mrz 2015, 23:37 bearbeitet]
Monohuhn
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 17. Mrz 2015, 23:44

RS-1700 (Beitrag #6) schrieb:
Schau Dir die Bilder nochmal genauer oder mit Brille an . Me geht, wenn beide Tasten gedrückt sind. FeCr geht wenn beide Tasten nicht gedrückt sind, Fe wenn nur die linke Taste und Cr wenn nur die rechte Taste gedrückt ist. So zumindest die Aufschrift auf dem Gerät.

Ja, das könnte tatsächlich Me heißen. Aber aufpassen: Me geht, wenn beide Tasten draußen sind, und FeCr, wenn beide gedrückt sind. Soviel zum Thema Brille.
RS-1700
Stammgast
#8 erstellt: 17. Mrz 2015, 23:49
Du hast recht, ich muss wohl wieder zu Fielmann

Gruß, Michael
hbs
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 18. Mrz 2015, 00:49

RS-1700 (Beitrag #6) schrieb:
Wozu brauchst Du die Einstellung für Me-Bänder? Diese Bänder sind nur noch gebraucht und zu schweineteuren Preisen zu bekommen.

Dafür:
IMG_0038


RS-1700 (Beitrag #6) schrieb:
Bereits bespielte Me-Bänder kann man auch mit Kassettendecks die keinen Schalter für Metall haben problemlos abspielen. Den Me-Schalter benötigt man nur, wenn man Me-Bänder neu aufnehmen oder überspielen möchte, da diese einen höheren Vormagnetisierungsstrom brauchen.

Ist mir bekannt. Ich möchte bestimmte Schallplatten auf Kassetten "archivieren", brauche also die Aufnahme.

RS-1700 (Beitrag #6) schrieb:
Ich will bestimmt nicht herumlästern, aber in das von Dir gezeigte Kassettenlaufwerk würde ich keine teure, noch intakte Me-Kassette mehr stecken. Ich bin ausgewachsene Kassettendecks gewöhnt, und wenn die mal nicht mehr richtig funktionieren hat man ganz schnell Bandsalat und kann die Kassette wegwerfen. Was ich da auf dem Bild sehe erinnert mich sehr stark an tragbare Kassettenrecorder aus meiner Teenagerzeit, die waren sehr empfindlich und haben nicht lange gehalten

Ich weiß schon was du meinst, aber bei den eingebauten Decks der drei von mir genannten Anlagen mache ich mir da eigentlich keine Sorgen.

BTW: Wieviel ist teuer für gebrauchte Me Kassetten und was glaubst du sind dann meine neuen, noch eingeschweißten wert?

LG
Bernd
Monohuhn
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 18. Mrz 2015, 00:59

hbs (Beitrag #9) schrieb:

Ist mir bekannt. Ich möchte bestimmte Schallplatten auf Kassetten "archivieren", brauche also die Aufnahme.

Aus einem bestimmten Grund oder nur aus Spaß an der Freude? Die Schallplatten sind mit Sicherheit länger "haltbar" als die Kassettenbänder.
hbs
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 18. Mrz 2015, 01:04

Olvin (Beitrag #10) schrieb:

hbs (Beitrag #9) schrieb:

Ist mir bekannt. Ich möchte bestimmte Schallplatten auf Kassetten "archivieren", brauche also die Aufnahme.

Aus einem bestimmten Grund oder nur aus Spaß an der Freude? Die Schallplatten sind mit Sicherheit länger "haltbar" als die Kassettenbänder.


Klingt jetzt sicher blöd, aber ich glaube eine Schallplatte nutzt ich bei jeden Abspielen etwas ab. Bei Platten die ich oft höre und die schwer zu bekommen sind ist dies für mich eine Alternative. Ist die Kassette platt, nehme ich eine neue auf.
So kann ich auch aufwendiger vorgehen, z.B. Platten vor der Aufnahme waschen, würde ich beim "täglichen" abspielen nicht tun.
Wiley
Stammgast
#12 erstellt: 18. Mrz 2015, 16:32
Also wenn's um archivieren geht würde ich ganz sicher keine Kasetten nehmen - auch wenn's hochwertige Metallkassetten sind!
Dafür ist Digitalisierung in höchstmöglicher Qualität sicher besser geeignet!
Aber Du kannst es umgekehrt machen: HÖREN von Kasette und die Schallplatten archivieren - so macht's eher Sinn.
Dann schonst Du Deine Platten und hörst in guter, zeitgenössischer Qualität!
hbs
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 18. Mrz 2015, 17:31

Wiley (Beitrag #12) schrieb:
Also wenn's um archivieren geht würde ich ganz sicher keine Kasetten nehmen - auch wenn's hochwertige Metallkassetten sind!
Dafür ist Digitalisierung in höchstmöglicher Qualität sicher besser geeignet!
Aber Du kannst es umgekehrt machen: HÖREN von Kasette und die Schallplatten archivieren - so macht's eher Sinn.
Dann schonst Du Deine Platten und hörst in guter, zeitgenössischer Qualität!

Digital kommt für mich nicht in Frage
Ich meinte es auch so herum, also Platten schonen und Kassetten hören.

Hat den jemand von euch noch Vorschläge für Anlagen, die ich noch nicht genannt habe?
LG Bernd


[Beitrag von hbs am 18. Mrz 2015, 17:32 bearbeitet]
philbert762
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 18. Mrz 2015, 21:55
n'Abend,

vielleicht hab ich was Überlesen,

aber warum muß es eine Kompaktanlage sein

lG Frank
hbs
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 21. Mrz 2015, 02:16

philbert762 (Beitrag #14) schrieb:
n'Abend,

vielleicht hab ich was Überlesen,

aber warum muß es eine Kompaktanlage sein

lG Frank

Ich mag den Formfaktor, sollte nicht zur Diskussion stehen
DOSORDIE
Inventar
#16 erstellt: 21. Mrz 2015, 15:05
Cassetten sind aber nicht gleich Cassetten, weißte, ne?

Die Arbeitspunkte unterschiedlicher Bänder von unterschiedlichen Herstellern weichen mehr oder weniger ab und die Werkseinmessung der Cassettengeräte ist entweder ein Kompromiss um alle Bänder einigermaßen vernünftig bespielen zu können oder eine gezielte Einmessung auf eine bestimmte Sorte pro Typ, die meist in der Gebrauchsanweisung empfohlen wird, was aber auch nicht immer wirklich stimmt. Bei meinem Fisher Turm wird z.B. Maxell UDXL II empfohlen, klingt aber nicht sonderlich gut, TDK Bänder liefern mit der Werskeinmessung deutlich bessere Ergebnisse.

Es ist also, wenn man das Optimum der Cassette ausnutzen will (es auf dem Band also möglichst so klingt wie das Original) nötig die Bandsorte auf die das Gerät von Werk eingemessen wurde zu verwenden, oder das Gerät auf die Bandsorte einzumessen bzw. einmessen zu lassen, die man verwenden möchte.

Sonst klingt es dumpfer oder heller als das Original und ist lauter oder leiser ausgesteuert, als vorher am Gerät eingestellt. Cassettendecks mit aufwändigem Einmesscomputer oder einer Einmesshilfe waren bis in die 90er nur absolute Spitzenklasse. Erst in der zweiten Hälfte der 90er hatten auch günstigere Geräte mehr als nur einen BIAS FINE Regler. An einer Kompaktanlage können zwar gute Komponenten verbaut sein, aber so gut sind sie dann nun auch wieder nicht.

Deshalb halten sich bei der Masse bis heute die Gerüchte über bessere und schlechtere Bänder, die dann oft gar nich besser oder schlechter sind, weil sie dann dumpf oder brillianter klingen, weil sie halt nicht korrekt eingemessen waren. Das hat dann auch zufolge dass Dolby in den allermeisten Fällen nicht richtig arbeitet und dann heißt es hinterher Dolby klingt dumpf oder nimmt Höhen weg oder macht Pumpgeräusche oder funktioniert eh nie richtig oder "Der Audiophile nimmt nicht mit Dolby auf, das zerstört das Klangbild zu sehr..."

Und nun ist aber das Problem, dass es ja nicht nur Standardbänder, sondern auch hochwertigere Cassetten gab, die hatten dann mehrere Schichten und waren nur mit Einmesshilfen oder Einmesscomputern korrekt einzumessen, die 3 Messtöne hatten, weil der mittlere Frequenzbereich dort einen Einbruch hat, der entweder nach oben oder nach unten geht, den ein normaler Einmesscomputer mit 2 Messtönen nicht ausgleichen kann, wenn beide Töne auf dem gleichen Niveau sind, denkt der Computer das Band ist korrekt eingemessen, entweder ist dann der Höhenbereich überspitzt oder abgesenkt, dafür gibts bei einigen Decks den dritten Messton, der den Mittenbereich angleicht.

Auf den Geräten, auf denen ich die Metal XR verwendet habe, klangen sie - trotz Einmessung - aus oben genannten Gründen Etwas dumpf.

Man kann mit einem vernünftigen Mittelklasselaufwerk, das dem einer guten Kompaktanlage mit Sicherheit entspricht bei richtiger Einmessung schon wirklich gute Aufnahmen machen, die vom Original - bis auf das Bandrauschen, was aber bei Schallplatte unerheblich ist - fast nicht zu unterscheiden sind. Die Aufnahmequalität eines guten Cassettendecks kommt nahe an die des Originals und ist sogar besser als die von 4 Spur Tonbandgeräten. Mit Dolby C hat man Schwierigkeiten überhaupt raus zu hören, dass es sich um eine analoge Quelle handelt...

Wenn du nur "passable" Aufnahmen ohne Dolby machen willst, ist die Einmessung nicht so wichtig, Kompaktanlagen in dieser Bauweise sind aber nur bis in die frühen 80er im höherwertigen Segment gebaut worden, deshalb musst du damit rechnen, dass das Cassettendeck mindestens neue Riemen und eine neue Andruckrolle braucht um dauerhaft fehlerfrei zu arbeiten.

Ich tape auch immer noch wahnsinnig gerne und finde es ebenfalls am Einfachsten meine Vinylschätze schnell auf Cassette aufzunehmen, vor Allem, wenn ich sie unterwegs hören will. Wenn man nur hochwertige Geräte benutzt machen Cassetten sehr viel mit und nutzen sich auch bei häufigem Abspielen nicht ab.

Das was man Ihnen so nachsagt stimmt wirklich nur, wenn man ausschliesslich Billigst Bänder und Schrott Recorder verwendet. Ich hatte schon seit Jahren auch mit wirklich Uralten Cassetten aus den 60ern keinen Bandsalat mehr und selbst das Laufwerk des Ur Cassettenrecorders EL 3300 bis EL 3302 hat bei mir noch nie für Bandsalat gesorgt. Das waren immer nur diese 2 Mark 50 Laufwerke in Radiorecordern und billige Walkmans...

LG, Tobi
hbs
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 21. Mrz 2015, 15:59
Danke Tobi, da habe ich doch noch was dazu gelernt.
Welche Decks, mit guter Einmessung, würdest du empfehlen?
Komplett Bauart und "Zeitära" unabhängig?
Cool wäre, wenn es da etwas in silber gibt

Gibt es eine Art Vergleichswebseite, bei der ich für mich interessante Punkte anklicke und mir werden die Decks angezeigt? http://www.vintagecassette.com kenne ich, gibt es noch andere?

Wenn es zusätzlich doch ein richtiges Deck sein "muss", dann möchte ich auch auf jeden Fall auch Hinterbandkontrolle.

Du sprichst Dolby C an, was hältst du von Dolby S und HX Pro?
Danke Bernd


[Beitrag von hbs am 21. Mrz 2015, 16:13 bearbeitet]
DOSORDIE
Inventar
#18 erstellt: 21. Mrz 2015, 18:38
Also Dolby HX Pro ist keine Rauschunterdrückung sondern optimiert die Vormagnetisierung während der Aufnahme frequenzabhängig - je nach Musik, das soll dann die Dynamik und den Frequenzquang im Höhenbereich erweitern. Bei meinem GX 75 kann man das HX Pro ausschalten und ehrlich gesagt höre ich da keinen Unterschied, es gab auch vor HX Pro gute Decks, aber schaden kanns nicht. Ab spätestens den frühen 90ern haben es sowieso alle Geräte.

Mit Dolby S habe ich keine Erfahrungen, soll aber zu Dolby C noch Mal eine Verbesserung bringen und ist mit Dolby B kompatibel - d.h. eine Dolby S Aufnahme kann auch in anderen Geräten, die nur Dolby B haben "gewinnbringend" abgespielt werden. Das schöne an Dolby im Vergleich zu anderen Kompandern ist, dass man Dolby Aufnahmen auch auf Recordern ohne Dolby abspielen kann, ohne dass es schlecht klingt. Kompander wie dbx oder HighCom sind zwar effektiver, haben aber auch hörbare Artefakte und die Aufnahmen klingen ohne passenden Entzerrer ganz fürchterlich.

Ich hatte Mal ein Tonbandgerät mit dbx, das Grundrauschen wurde wirklich extremst gesenkt, man hatte in den Pausen das Gefühl, da läuft eine CD, denn selbst bei voll aufgedrehtem Verstärker war bei Stille kein Rauschen mehr zu hören, dafür zog das Ganze aber - trotz korrekter Einmessung - bei schnellen Dynamikspitzen Rauschfahnen und bei höhenbetonten Aufnahmen kam ein Zischeln dazu.

Bei Dolby hast du auf jeden Fall immer Kompatibilität zu Recordern, die das nicht können, allerdings ist Dolby C nicht kompatibel zu Dolby B. Wenn du also beispielsweise im Walkman, Ghettoblaster oder dem Autoradio deine Cassetten ebenfalls hören willst, die alle nur Dolby B haben und du Wert auf den Vorteil des geringeren Rauschens legst, würde ich nicht mit Dolby C aufnehmen.

Mit dem Dolby ist das sowieso immer so eine Sache. Tonköpfe sind selten 100%ig richtig eingestellt, es gibt da von Deck zu Deck immer kleine Abweichungen, dann hält sich kaum ein Hersteller an die DIN oder IEC Norm, jeder spielt da Etwas mit der Vormagnetisierung und der Wiedergabeentzerrung um die besten Werte zu erreichen. So kann es dann passieren dass die Aufnahme, die mit dem Gerät von Hersteller A gemacht wurde in einem Deck von Hersteller B nicht neutral klingt, sondern etwas höhen oder basslastiger. Auch durch einen falsch justierten Kopf gehen Höhen verloren und Phasenfehler entstehen wodurch Dolby ebenfalls nicht richtig arbeitet. Die Abweichungen sind aber im normalen Betrieb so gering, dass man das nicht hört, nur Kompandersysteme sind da halt sehr empfindlich. Egal wird das Alles sowieso, wenn die Cassetten nur in dem Gerät abgespielt werden, in dem sie auch aufgenommen wurden, wenn sie aber bei der Aufnahme nicht eingemessen war entstehen da dann halt die Fehler und die kriegt man auch nicht weg, wiedergabeseitig bleiben die Parameter bei jedem Bandtyp gleich.

Ein Kompander arbeitet ja frequenz und lautstärkeabhängig, d.h. wenn jetzt eine laute Passage kommt, die so laut ist, dass das Grundrauschen der Cassette nicht mehr hörbar ist, arbeitet er gar nicht, aber unterhalb eines bestimmten Punktes wirkt er immer stärker gegen, deshalb muss das Signal schon bei der Aufnahme quasi spiegelbildlich codiert werden. Wenn du während der Aufnahme also Dolby einschaltest, wird bei leisen Passagen der Pegel bei bestimmten Frequenzen angehoben, der Faktor um den das Signal bei der Aufnahme angehoben wurde, wird es bei der Wiedergabe wieder abgesenkt, so verschiebt sich das Rauschen einfach nach unten und ist nicht mehr so stark hörbar. Dadurch steigt die Dynamik der Cassette augenscheinlich, in Wirklichkeit ist das Rauschen natürlich die ganze Zeit da und gleichlaut.

Da die Dynamik einer Schallplatte von Haus aus sowieso unter der einer guten Cassette liegt, sollte es eigentlich kaum einen Unterschied machen, ob du Dolby nun einschaltest, oder es ausmachst, denn das Rauschen und Rumpeln der Quelle wird dadurch nicht unterdrückt, nur das Eigenrauschen der Cassette.

Gute Decks gibt es Viele. Es kommt halt auf deinen Anspruch an. Wie gesagt, mit nem fest eingemessenen Deck lassen sich auch gute Ergebnisse erzielen, die sind dann eben nicht perfekt, aber zum "so hören" fällt das hinterher meistens gar nicht so wahnsinnig auf. Einen Service braucht so ein Gerät zu 80% sowieso. Natürlich gibts Geräte, die nach 30 Jahren immernoch laufen, wie am ersten Tag, aber irgendwann bekommst du da Problem, weil das Gummi altert, die Mechanik verharzt oder ein elektronischer Defekt vorliegt. Bauteile altern und selten ist es der Tonkopf, vor Allem bei höherwertigen Geräten nicht, da wurden harte Materialien verwendet, nicht nur AKAI hat seine Glasköpfe, das gabs auch bei anderen Herstellern und die Köpfe nutzen sich so gut wie gar nicht ab.

In silber gibt es viele Geräte, allerdings gibt es insgesamt nicht so viele Recorder mit 3 Messtönen. Ich glaube aber dass z.B. die Pioneers mit Super B.L.E. das haben, das waren dann aber fast Alles höherpreisige Decks und die sind auch größtenteils nicht billig zu bekommen.

Die aktuellen Kurse weiß ich allerdings auch nicht, mein GX75 hab ich jetzt seit 10 Jahren und solange das läuft und sich reparieren lässt bleibt das auch mein "Hauptgerät", 3 Messtöne hat allerdings auch das nicht.

Zur Not verkauf doch die Sony Cassetten bei ebay (da kriegst du mit Sicherheit ganz gutes Geld für) oder tausch sie hier im Forum gegen Standardbänder, z.B. TDK SA, Maxell XL II oder ein Metallband das nicht so "schwierig" ist, dann klappts auch mit der Kompaktanlage. Und wie gesagt ich kenne deine Ansprüche nicht und schlecht wird eine Aufnahme ohne perfekte Einmessung auch nicht. Es kommt allerdings öfter vor, dass die Aufnahmen in besonders alten Geräten mit neueren Cassetten nicht so ideal werden, weil die Parameter vor 35 Jahren noch ganz anders waren, als ab Mitte/Ende der 80er.

Mit Standardcassetten meine ich, die besonders nah an der vorgegebenen Vormagnetisierung dran sind und keine Doppel oder Mehrschichtbänder sind, die gibt es für jeden Bandtyp (TDK SA ist Standard bei Typ II, das steigert sich dann mit SA-X und SA-XG und noch andere Varianten, je mehr an den Bezeichungen dran hängt umso besser sind die Bänder und Gehäuse, was aber nicht immer die beste Aufnahmequalität in deinem Deck bedeutet). Bei Typ II also Chromdioxid ist es übrigens ein Unterschied ob man echte Chrombänder wie es sie von deutschen Herstellern gab verwendet oder die sogenannten Chromsubstitute - also Chromersatzbänder - internationaler Hersteller.

So steht z.B. SA für Super Avylin Technology, was sich auf das Gemisch der magnetischen Schicht auf dem Band bezieht. Die Chromsubstitute lassen sich ähnlich hoch aussteuern, wie die Ferrobänder, während Chromdioxid Bänder meistens nicht oberhalb der 0 dB Marke kommen, weil sie relativ früh in die Sättigung kommen. Der Dynamikumfang der Chrombänder ist aber verglichen mit den Chromsubstituten etwa gleich. Das Grundrauschen ist bei Chromdioxid geringer, wodurch sich der gleiche Abstand zwischen Maximalpegel und Grundrauschen ergibt.

Der Nachteil bei Chromdioxid ist aber, dass durch das niedrige Grundrauschen ist der Durchkopiereffekt sehr schnell deutlich zu hören, der wird bei den Substituten vom Rauschen verdeckt. Ein weiterer Nachteil von Chromdioxid ist, dass durch den geringen Maximalpegel gerade in Geräten wo man die Lautstärke braucht - z.B. im Autoradio oder im Walkman relativ früh Schluss ist.

Also eine BASF Chromdioxid Cassette geht bei mir im Autoradio deutlich leiser, als eine japanische Chromsubstitut Cassette, bei Chromdioxid erreiche ich die maximale Lautstärke ohne Zerren nicht, bei Chromsubstitut kann ich lauter drehen, als ohne Verzerrung möglich ist. Zuhause, wo man eine leistunggstarke Stereoanlage hat spielt der Maximalpegel keine besonders große Rolle, weil man das da ja ausgleichen kann. Ein weiterer Nachteil von Chromdioxid ist, dass Temperaturen stärkere Auswirkungen auf die Magnetisierung haben, als bei Ferro (also Typ I) und Chromsubistut Band.

Dann sollte man auch nicht vergessen, dass auch Typ I Bänder HiFi fähig sind. TDK D, Sony HF oder BASF Superferro sind hervorragende Bänder, mit denen man gute Aufnahmen machen kann. Die Dynamik ist geringer, als bei Typ II und das ist auch hörbar, aber gerade bei Analogkopien oder wenn man richtig laut aussteuern will sind diese Bänder ideal. Typ II Bänder sind im Bassbereich empfindlicher, während Ferro Bänder im Höhenbereich früher zerren, da der Höhenbereich dort aber eh begrenzter ist, als bei Typ II macht sich das meistens kaum bemerkbar, man kann ein gutes Typ I Band auch bei basslastiger Musik normalerweise bis kurz vor die Sättigung treiben, wo Typ II Bänder dann schon anfangen zu zerren und man den Pegel ein Bisschen zurück nehmen muss, natürlich ist die Aufnahme auf dem Typ II Band qualitativ immernoch besser, aber eben auch etwas leiser. Wenns also um leistungstechnisch begrenzte Verstärker im mobilen Bereich geht, können Ferrobänder durchaus von Vorteil sein...

Zur Funktion eines Dreikopf Decks: Normale Cassettendecks, wie sie auch in Kompaktanlagen oder günstigeren Bausteinanlagen üblich sind - was auf mit Sicherheit 80 oder 85% der Fälle zutrifft haben nur 2 Köpfe. Einen Löschkopf und einen Aufnahme/Wiedergabekopf, der kann dann eben entweder nur aufnehmen oder nur wiedergeben. Ein 3 Kopf Gerät kann gleichzeitig aufnehmen und wiedergeben, der Vorteil dabei ist, dass man schon während der Aufnahme feststellen kann, wenn z.B. das Band defekt ist oder der Tonkopf verschmutzt, ausserdem kann man Original und Aufnahme miteinander vergleichen, weil man mit der Source/Tape Taste immer hin und her schalten kann, dafür ist übrigens auch die Monitor Taste an den meisten HiFI Verstärkern gedacht. Man hat ausserdem einen entscheidenden Vorteil: Man kann die Aussteuerung nach Gehör tätigen.

In der Gebrauchsanweisung von Cassettendecks gibt es immer einen Richtwert, der bei der Aussteuerung empfohlen wird, meistens passt das so, aber es gibt vor Allem in der modernen Musik, die starker Dynamikkompression unterliegt viele Fälle, wo die Pegelanzeige absolut keinen Wert hat, wenn du dich danach richtest, hast du hinterher eine total verzerrte Aufnahme, bei einem 2 Kopf Deck merkst du das entweder erst nachdem du die Aufnahme schon gemacht hast, oder du musst immer ein paar Sekunden aufzeichnen, zurückspulen und dann anhören ob sich das Ganze gut anhört, über Kopfhörer hört man das am Besten.

Das war dir jetzt wahrscheinlich keine große Hilfe, aber das sind so die Basics... wenn du allerdings unbedingt die Sony Cassetten benutzen und optimale Ergebnisse damit erreichen möchtest, würde ich einfach mal hier in der HiFi Klassiker Sektion speziell nach Cassettendecks mit 3 Messtönen fragen, vielleicht hat ja auch Jemand ein funktionierendes Deck für einen vernünftigen Preis für dich über.

Edit: Ich hab grad mal eine Metal XR rausgekramt und sie auf meinem GX 75 mit der Einmesshilfe eingemessen. Ich muss den BIAS Regler ganz an den Rand drehen, damit beide Balken gleich lang sind, der Unterschied zwischen Vorband und Hinterband ist aber vom Gehör her gering. Kann sein, dass ich die Metal XR mit der Metal Master oder Metal ES verwechsle, in dem Fall ginge es in diesem Fall auch mit 2 Messtönen.

Am Besten ist du fragst noch Mal nach.

Wenn man sich nicht zu viele Gedanken über eine fast 100%ige Kopie macht, kann man wie gesagt auch ohne Einmesshilfen und Schnickschnack gute Aufnahmen machen. Cassette rein, Pegel einstellen und gucken was rauskommt, so haben wir es ja früher eigentlich Alle gemacht. Dass ich dieses Wissen habe kam auch erst durchs Forum und die ganzen Freaks hier und seitdem bin ich bei der Aufnahme natürlich recht pingelig.

LG, Tobi
highfreek
Inventar
#19 erstellt: 22. Mrz 2015, 10:40
um dich jetzt völlig zu verwirren, soweit ich es weis gab es die hochwertigsten Cassettendecks,- eingebaut in kompacktanlagen von SABA.
= Ultra hifi Anlagen
Diese hatten zumindest 2 Motoren. Ob die auch ME: keine Ahnung !

Und es ist zumindest nicht unwarscheinlich, das diese Werkseitig auf BASF Eingemessen waren.
Trotzdem, in dem Alter wo diese Kassettenteile jetzt sind, muss man schon Glück haben eins zu bekommen das nicht nur Funktioniert, sondern auch noch so
klingt als wärs neu.
Zumindest muss man Riemen tauschen, köpfe reinigen, entmagnetisieren und Andruckrolle reinigen oder gar Tauschen.

gruß


[Beitrag von highfreek am 22. Mrz 2015, 10:42 bearbeitet]
DOSORDIE
Inventar
#20 erstellt: 22. Mrz 2015, 11:00
Ja, wie gesagt, wenn du davon ausgehst, dass die meisten hochwertigen Cassettendecks mindestens 20 Jahre alt sind, braucht für den zuverlässigen Einsatz so ziemlich jedes Gerät einen Service oder einen Check, aber aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass die bei täglichem Gebrauch irgendwann Alle anfangen rumzuspinnen, meistens ist es die Andruckrolle, die nicht mehr richtig zieht und die Bänder dann durchrutschen, oder das Idler Wheel und oft ist auch der Capstan Riemen nicht mehr so 100%ig und wenn das Gerät warm gelaufen ist verändert sich plötzlich die Geschwindigkeit.

Wenn es jetzt nicht passiert, passiert es dann irgendwann unerwartet in 2 oder 3 Jahren. Die höhere Chance, dass die Geräte ohne Service noch einwandfrei laufen hat man ironischerweise oftmals eher bei einfacheren Laufwerken. Man sollte zusätzlich zum Kaufpreis auf jeden Fall noch mal was dazu rechnen.

Es gibt ja auch Dinge, die man nicht unbedingt beim Normalen hören bemerkt, z.B. wenn die Andruckrolle nicht mehr 100% Grip hat, dann kann es passieren, dass jedes Band in einem anderen Winkel zum Kopf steht, obwohl die Bänder im gleichen Gerät aufgenommen wurden, sowas merkt man aber eher, wenn man mal ein Bisschen spielt. Zum Testen schliesse ich Geräte, die ich neu bekomme immer erst Mal an einen Verstärker an, bei dem man Mono erzwingen kann und probiere dann mehrere Bänder durch, wo ich weiß, dass der Azimut da stimmt. Wenn beide Kanäle zusammengelegt sind, hört man deutlich die Phasenverschiebungen, wenn die von Band zu Band stark abweichen, weiß man, dass da was im Bandlauf nicht stimmt, entweder der Bandzug oder die Andruckrolle. Mittlerweile habe ich aber auch eine Software, die es mir genau anzeigt, damit kann man dann auch gut Tonköpfe justieren.

LG, Tobi
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