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Pioneer CT-939: Passender Pioneer-Verstärker?+A -A |
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Autor |
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Titus_Flavius
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 15. Sep 2015, 21:08 | |
Guten Abend zusammen, ich habe eine Frage: Welche Pioneer-Verstärker "gehören" zum CT-939? Existieren da vlt. Kataloge zu, wo ich auch einen passenden Tuner etc. finden könnte? Lese mich da gerade ein bisschen ein. LG |
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busch63
Stammgast |
#2 erstellt: 15. Sep 2015, 21:49 | |
Alles um das Baujahr 1987-89 sollte passen......z.B. A717, o.ä. http://www.hifi-wiki.de/index.php/Pioneer_A-717 |
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Passat
Inventar |
#3 erstellt: 15. Sep 2015, 22:07 | |
Zum CT-939 gehören folgende Verstärker: A-103, A-223, A-333, A-443, A-616 MK II, A-717 MKII. Grüße Roman |
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Titus_Flavius
Ist häufiger hier |
#4 erstellt: 16. Sep 2015, 18:02 | |
Danke euch! Was gab es dann an Tunern dazu? Im Prospekt 1990 finden sich noch ein paar Zubehörteile wie RG-60, GR-777 und EX-9000, gab es die '87 auch schon? Danke |
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Passat
Inventar |
#5 erstellt: 16. Sep 2015, 18:19 | |
An Tunern gab es: F-223, F-443, F-551, F-737. Den RG-60 gabs von 1984 bis nach 1992. Den EX-9000 gabs auch schon 1987/88. An Equalizern gabs den GR-331 und GR-551. Grüße Roman |
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Titus_Flavius
Ist häufiger hier |
#6 erstellt: 16. Sep 2015, 19:37 | |
Danke sehr! |
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Radiowaves
Inventar |
#7 erstellt: 16. Sep 2015, 20:17 | |
Pioner hatte damals eine Phase, in der das Design vieler Geräte nur marginal verändert wurde. Damit passen optisch auch Geräte aus benachbarten Jahrgängen sehr gut. Das Innenleben wurde dabei behutsam oder manchmal auch radikal weiterentwickelt, außenrum blieb vieles gleich. Da das CT-939 soweit ich mich erinnere keine Fernbedienmöglichkeit hat (kein Sensor und auch keine Anschlußbuchse für ein Systemfernbedien-Kabel), ist es auch dahingegehd wurscht, was Du dazu kaufst. Optisch sehr gut passende Tuner sind z.B.: F-449 (einfaches Gerät für den Einstieg, doch schon recht wertig verarbeitet, kein RDS) F-656 (habe ich, mag ihn bis heute sehr, kein RDS, trennscharf, rauscharm bei Ortssendern, genial zu bedienen) F-656 MkII (wohl baugleich zum F-656 bis auf 36 statt 24 Speicherplätzen) F-757 oder Vorgänger F-737 (jeweils die nächst höherwertige Variante, ebenfalls ohne RDS) F-676 (Nachfolger des F-656 MkII, empfangstechnisch soweit ich mich erinnere sogar schlechter) F-550 RDS (der erste mit RDS, grobschlächtige eckige Buchstabenanzeige, ansonsten wohl empfangsleistungsmäßig mit dem F-449 zu vergleichen) und als allerneuestes optisch noch halbwegs passendes Gerät der F-701, ebenfalls noch ohne RDS, aber mit anderen Tasten Bitte keine F-3... und F-2..., das sind einfachste Konstruktionen und dem CT-939 nicht würdig. Optisch passende Verstärker sind z.B: A-447, A-449 (keine Ahnung, was die unterscheidet, sind grundsolide einfache Verstärker mit nerviger Balanceeinstellung über per Rutschkupplung gekoppelte kanalgetrennte Lautstärkepotis (auf einer Achse) A-400x (ein UK-Modell ohne Klangregler und nur für ein Lautsprecherpaar, also "typisch britisch", sehr selten in Deutschland, soll gut sein) A-550R (wie A-449, nur fernbedienbar - das Tape geht darüber freilich nicht fernzubedienen, Standby dürfte für heutige Verhältnisse derbe hoch sein) A-676 (eine Volumenklasse größer, auch eine Leistungsklasse größer, soll klanglich deutlich besser als der Vorgänger A-656 MkII gewesen sein, woran man das auch immer hören mag) A-701R (faktisch auf Niveau des A-676, nur fernbedienbar) A-777 (Bolide mit 2 gußverkapselten Trafos) und freilich die Vorgänger A-656, A-616, A-717und deren MkII-Versionen Optisch passende CD-Player: die letzte Serie, die optisch paßt, wäre mit Einschränkungen die Serie mit PD-7700, PD-8700 und PD-9700 (der wohl am ehesten, optisch spartanisch und mit soliderem Laufwerk) aus den Jahren davor dann PD-8500 (solides Laufwerk, spartanisch in Ausstattung und Display, nur normales Blechchassis statt Kupfer, wie von mir erst vermutet, Sollbruchstelle im Laufwerk), PD-9300 (auch ein recht spartanisches Gerät auf sehr hohem Niveau, paßt perfekt) oder die etwas kleineren, dafür deutlich umfangreicher ausgestatteten PD-7500 und PD-7300. Weiter runter würde ich nicht gehen (also keine PD-6... PD-5...), irgendwann kommt die Kunststoff-Frontblende und dann wirds eklig. Google findet dazu auch Fotos und Beschreibungen. Die Tuner werden Dir hinterhergeworfen, die CD-Player eher nicht... Bedenke bitte, daß Du bei den Geräten nicht erwarten kannst, daß sie noch wie am ersten Tag spielen. Die Eingangswahlschalter geben gerne Wackelkontakt, einfachere Lautstärkepotis kratzen (auch die vom Kopfhörerausgang in CD-Playern!), ggf. sind Kondensatoren am Lebensende.. Mit dem Wille zur Restaurierung und ihrer Finanzierung und viel Geduld oder der passenden Werkstatt ist sowas aber oft beherrschbar und dann spielen die Schätzchen wieder 15 bis 20 Jahre lang. [Beitrag von Radiowaves am 17. Sep 2015, 07:56 bearbeitet] |
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Titus_Flavius
Ist häufiger hier |
#8 erstellt: 16. Sep 2015, 20:50 | |
Wow, danke für deine Antwort. Quasi alles, was ich zu wissen brauche Noch eine Frage: Das Zubehör, das Passat aufzählt, ist ja sehr teuer. Kann ein RG oder EX WIRKLICH den Klang entscheidend verändern, das ich sowas brauchen werde? Klingt doof, aber ich habe hier die blaue Serie und ohne RG etc. hört es sich hier auch gut an. Du listest ein paar CD-Spieler auf, weißt du denn, welcher in den Jahrgang vom A 717 hineingehörte? Gab es nicht mal einen "Schlüssel", anhand dessen man rausfinden konnte, welches Gerät in welches Jahr gehörte? [Beitrag von Titus_Flavius am 16. Sep 2015, 20:50 bearbeitet] |
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busch63
Stammgast |
#9 erstellt: 16. Sep 2015, 21:16 | |
Well, Du kannst auch hier mal selbst stöbern [Beitrag von busch63 am 16. Sep 2015, 21:18 bearbeitet] |
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Titus_Flavius
Ist häufiger hier |
#10 erstellt: 16. Sep 2015, 21:20 | |
Kenne ich in und auswendig. Leider sind da keine späten 80er dabei. Deswegen frage ich ja hier |
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Tannhäuser_Tor
Stammgast |
#11 erstellt: 16. Sep 2015, 21:34 | |
Bei Hifi Wiki steht noch das ein oder andere tlw. mit "Baujahrangabe". Hatte den A656 mit dem PD7300 zusammen gekauft (meine damals für ca. 600 + 900 DM) funktioniert noch gut und hat Power. Irgendwann noch CT737 + F757?müsst mal wieder im Keller suchen passt glaube opt. gut zusammen, evtl. die Displays sind von der "Auflösung" leicht unterschiedlich, Farbe passt aber. |
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Radiowaves
Inventar |
#12 erstellt: 17. Sep 2015, 07:47 | |
Mit den RG- und EX-Geräten kenne ich mich nicht aus. Über ihre Fähigkeiten weiß ich nichts. Hier findet sich ein Scan des 1989er Katalogs: http://www.elitebypi...ine-Catalog-1989.pdf Das ist zwar die US-Version, aber man sieht schön den A-717 (und daß bis zum A-777 am grundlegenden Aufbau und an der Front faktisch nix geändert wurde). Man sieht, daß F-717 eine optisch nur schlecht passende Wahl wäre und F-551 sogar mit farblich unpassendem Bernstein-Display daherkäme (Elite-Serie?), es gab aber auch eine Version mit weißblauem Display, wie Fundstellen bei Google verraten. PD-7100 wäre optisch passend und der damaligen Zeit entsprechend völlig mit Funktionen überfrachtet. Auch hier gibt es also eine Bernstein-Version, also vorsicht! Im PD-7100 arbeitet demnach ein Linearmotor-Antrieb für die Bewegung des Laserschlittens, das sollte hoffentlich langlebig sein. Ob es da Alterskrankheiten gibt, weiß ich nicht. Der CT-S800 ist offenbar in Europa der CT-939 gewesen, nur halt mit weißblauem Display. Da sieht man nochmal schön im Vergleich, daß die Laufwerkstasten am besten zu den etwa gleichaltrigen CD-Playern passen, also PD-7100 bis maximal PD-7500. Der PD-7700 hatte dann leicht abgerundete Bedientasten. Im Anlagenverbund fällt das aber kaum auf. Den 1989er Deutschand-Katalog habe ich halbzerfallen noch bei meinen Elternd aheim, da komme ich jetzt nicht ran. Hir sind noch paar Geräte für den teils nicht nur äußerlichen Vergleich: A-445 vs. A-447/449: mehr als nur kleine optische und technische Änderungen http://www.hifi-pict.../Pioneer%20A-445.htm http://www.hifi-pict...neer%20A-449/amp.htm A-550R: die fernbediente Version mit aufwendig zu wartendem Motor-Eingangsumschalter http://www.hifi-pict...eer%20A-550R/amp.htm A-616 MkII vs. A-656: keine äußeren Änderungen http://www.hifi-pict...%20MARK%20II/amp.htm http://www.hifi-pict...neer%20A-656/amp.htm A-676: neue Drehknöpfe außen und innen komplett anders http://www.hifi-pict...neer%20A-676/amp.htm A-701R: außen wie A-676, aber fernbedienbar http://www.hifi-pict...eer%20A-701R/amp.htm Selbst der paßt optisch noch, finde ich. |
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Titus_Flavius
Ist häufiger hier |
#13 erstellt: 17. Sep 2015, 11:55 | |
Danke für die hilfreiche Antworten Ich habe bislang folgendes Setup notiert: A-616 F-737 CT-737 PD-7100 Gibt es etwas dagegen zu sagen? Wenn ich mich nicht ganz getäuscht habe, müssten das immer die zweitbesten Geräte ihrer Klasse zu ihrer Zeit gewesen sein. Wobei ich denke, dass bis auf das F-737 doch alle ein Jahrgang sein dürften? [Beitrag von Titus_Flavius am 17. Sep 2015, 12:15 bearbeitet] |
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Radiowaves
Inventar |
#14 erstellt: 17. Sep 2015, 17:34 | |
Wenn Du alles aus einer Zeit haben willst, ist das freilich das Kriterium und anderes hat sich unterzuordnen. Ansonsten wäre der A-676 sicher besser als der A-616 (schon wegen einiger Jahre jüngeren Alters, er wurde auch besser bewertet als der Vorgänger A-656). Bei CD-Playern kann immer noch eine Laser-Problematik auftreten. Neue Laser gibt es meines Wissens nach nicht mehr, viele andere Ersatzteile sind ebenfalls komplett ausverkauft. Das betrifft leider aber auch Geräte, die einige Jahre jünger sind. Ein Defekt ("spielt nicht") muß aber nicht zwingend bedeuten, daß die Laserdiode platt ist, eine Diagnose in guter Werkstatt wäre dann doch zu empfehlen. Das muß man alles bedenken, wenn man sich so alte Schätzchen zulegt. Aber man bekommt heute ja seit Jahren schon keine brauchbare Neuware im Verbund mit Tunern und Tapedecks. Das ging Anfang der 90er zuende. Wozu ein CT-737, wenn Du doch ein CT-939 hast? |
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Titus_Flavius
Ist häufiger hier |
#15 erstellt: 17. Sep 2015, 20:19 | |
@Radiowaves: Haben tu' ich von den Geräten noch keines, ich habe mir quasi nur das 939 als Ausgangspunkt rausgesucht. Stehen habe ich bei mir die blaue Serie. Weil ich gerade so schön am Stöbern & Recherchieren bin, ist mir der geringe Preis der Geräte, über die wir uns hier so schön unterhalten, ins Auge gefallen. Ganz eventuell kaufe ich mir ein paar Teile als Zweitanlage zusammen. Aber den Punkt mit der Wartung, den ihr mir hier nahegebracht habt, den empfinde ich als Hindernis. So werden aus kleinen wieder große Kosten [Beitrag von Titus_Flavius am 17. Sep 2015, 20:20 bearbeitet] |
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Radiowaves
Inventar |
#16 erstellt: 18. Sep 2015, 07:28 | |
"Blaue Serie"? Displays? Sind in Europa wohl immer blau gewesen, dennoch würde ich drauf achten, daß sie es wirklich sind. Wobei sich zu den Ami-Kisten teils ja schon die Typenbezeichnungen unterscheiden und US-Tuner in Europa auch nicht anständig klingen (deutlich dumpf wegen anderer Preemphasis) und ggf. nicht auf alle Frequenzen abstimmbar sind (Mittelwelle mit dem US-10-kHz-Raster statt dem europäischen 9-kHz-Raster wäre inzwischen egal, aber FM kann auch anderes Raster haben und nicht auf alle in Europa ülichen Frequenzen abstimmbar sein). Bei manchen herstellern/Modellen konnte man das mit einem Schalter an der Rückseite umschalten, bei Pioneer weiß ich es nicht. Aber sehr wahrscheinlich erwischt man fast immer ein Europa-Modell. Ja, Geräte, die 25-28 Jahre alt sind, benötigen Wartung oder wenigstens optisches Aufarbeiten. Ich nenne mal ein paar wunde Punkte, die betreffen nicht zwingend nur Pioneer oder in manchen Fällen vielleicht gar nicht Pioneer. Oder nur sehr selten. Nur als anhaltspunkt, was einen nach 25 Jahren erwarten könnte. Die Verstärker sind, so nicht hermetisch in Folie eingeschweißt und also nie benutzt gewesen, innen komplett verstaubt aufgrund des Lochblechdeckels. Sieht unansehnlich aus und ist auch nicht besonders nett zu den Schaltern. Öffnen und Ausblasen / vorsichtiges Abpinseln wäre das mindeste, es bleibt dabei aber weiterhin Staub auf den Platinen, sieht also nicht wie neu aus. Da müßte man tiefer einsteigen. Elektrolytkondensatoren können gealtert sein, können ihre Werte deutlich verändert haben, können ausgelaufen oder geplatzt sein. Mit etwas Pech (nach langer Stillstandszeit) fließt im Netzteil durch einen defekten Elko soviel Strom, daß die Gleichrichter durchbrennen. Danach geht die Freude erst richtig los, ggf. ist der komplette Signalweg transistormäßig hinüber. Lautstärke-Potis, Klangsteller-Potis etc. können kratzen, die Eingangswahl- und Aufnahmewahlschalter können Aussetzer haben (zeitweise Kanalausfall oder kratzender Sound). Ich besitze seit 1991 einen A-447. Bei dem kratzte das (überaus mickrige) Lautstärke-Poti dann um 2003 herum so sehr, daß ich Ersatz bestellte (damals noch zu haben) tauschte. Ebenfalls getauscht habe ich die langen Schiebeschalter für Eingangs- und aufnahmewahl, die waren nämlich auch anfällig, es gab bei Aufnahmen Wackelkontakte / Tonausfälle und teils auch bei der Wiedergabe. Diese Schiebeschalter sind über Flachstahl- Bowdenzüge mit einem Kulissenschalter verbunden, der hinter den Drehknöpfen an der Frontplatte sitzt. Eine damals übliche Konstruktion (u.a. auch bei Kenwood und Sony, nicht nur bei Pioneer). Seit 2003 habe ich aber keine Probleme mehr gehabt, bin aber auch umgezogen, vielleicht ist das Klima in meiner Berliner Wohnung günstiger als in meiner Jenaer Wohnung. Die Tuner können vergammelten Speicher-Elko haben, also vergeßlichen Senderspeicher. Es könnten auch HF-Parameter im Frontend weggelaufen sein, da kommt man als Laie gar nicht sinnvoll zum Neuabgleich, sondern macht mehr kaputt als man gut macht. Was man als Laie noch hinbekommt: wenn die Mittenfrequenz im Diskriminator weggelaufen ist, der Tuner also z.B. immer 0,05 MHz zu tief oder zu hoch einrastet beim Suchlauf. Im Standby (ja, für heutige Verhältnisse unakzeptable etliche Watt, normaler Trafo, der auch so warm wird, daß das Gehäuseblech über dem Trafo schwarz angefärbt ist durch Ausdünstungen) wird zumindest beim F-656 völlig bescheuert weiterhin das Display geheizt (VFD-Röhre). Dadurch verblassen die Segmente mit der Zeit. Man kann sie "freibrennen" im Betrieb, wenn sie lange leuchten. Aber man bekommt damit nicht alle Symbole und Segmente gleichmäßig hell, da man einige im Betrieb nicht nutzt oder nutzen will ("mono", "narrow", ...). Außerdem werden selbst in Nichtraucher-Haushalten die Display-Fenster von hinten irgendwann schmierig (Ausdünstungen aus dem Tuner?) und die Anzeige verliert dadurch an Brillanz und Schärfe. Das kann man freilich bei einer Grundreinigung hinter der Frontplatte beseitigen. Mein F-656, 1991 gekauft, hat abgesehen von der Display-Schmiere noch keinerlei Macke, die mir aufgefallen wäre - außer optischen (Speichertaste 1 hat etwas abgegriffene Beschriftung, der goldene Strich in der Power-Taste ist abgegriffen). Er ist aber auch kaum noch in Benutzung, ich höre kein UKW mehr seit etwa 2004 (nur noch Sat-Radio). Teils hat der Tuner wochenlang keine Netzspannung - die Speicher hat er irrerweise bislang immer noch gehalten. Ein optisch hässlicher, technisch ordentlicher F-502 RDS (später gekauft für eine Freundin) hatte verstellten Diskriminator, ich mußte neu auf Mitte abgleichen. Bei den CD-Playern kommt die gleiche Display-Problematik, wobei sie hier nicht so übel ist, da die hochwertigeren CD-Player oft harten Netzschalter hatten, so daß die Displays nicht sinnlos im ausgeschalteten Zustand beheizt wurden. Es könnte Schmierfett auf den Führungsschienen des Pickup und an den Schubladenführungen aufgehärtet sein, es könnten Gummiriemen (Schubladenantrieb) zu wechseln sein. Bei manchen geräten bricht auch was im laufwerk und muß behutsam geklebt werden. Linsen fallen bei Pioneer gerne aus der Fassung - kann man behutsam mit einem winzigen, weitgehend eingetrockneten Klebepunkt wieder einkleben (vorsicht, keine lösemittelhaltigen Kleber, Kunststofflinse kann sonst trüben). Natürlich kann auch eine Laserdiode den Geist aufgeben und es gibt keinen Ersatz mehr. Mein PD-7700 (1991) verlor seine Linse (neu eingeklebt), hat segmentweise leicht verblasstes Display und stark kratzendes Kopfhörer-Poti (das gäbe es sogar noch als Ersatz). Ansonsten hat er idiotisches Standby, betrifft die großen Altgeräte zum Glück nicht. Bei den hochwertigen Pioneer-Tapedecks mit Reference-Master-Laufwerk sind nach 20 Jahren mit Sicherheit (!!!) die Antriebsriemem zu erneuern und der sogenannte "Idler". Das ist ein gummibelegtes Zwischenrad, das zwischen Wickelmotor und Wickeldornen vermittelt. Der Gummi wird hart wie Bakelit, danach spult das Deck nicht mehr um (bleibt gegen Bandende stecken) und wickelt später auch im normalen Betrieb nicht mehr auf. Bei allen "Reference Master"-Decks außer dem Boliden CT-A9 werden die Schwungamssen von einem normalen Gleichstromläufer mit 2400 UpM CCW (gegen den Uhrzeigersinn) angetrieben. Diese Motoren sind auch u.U. hinüber und brummen / kreischen. Manchmal bekommt man sie mit einem winzigen Tropfen Sinterlageröl auf die Lagerbuchse und einem neuen Riemen (mehr mechanische Spannung, Motorachse schlackert wieder nicht mehr in ihrem ausgeleierten Lager) ruhig. Ansonsten muß man sehen, einen passenden Motor zu bekommen. Mindestens China-Nachbauten sind teils noch zu haben, mancher hochwertige Motor au den edelsten Decks ist auch noch erhältlich. Doppelcapstan-Laufwerke (CT-939, CT-939 MkII, CT-959, CT-979, CT-777, CT-900S, Urushi-Modelle) haben 2 Flachriemen, einer vom Capstan-Motor zur rechten Schwungmasse, ein zweiter über beide Schwungmassen. Single-Capstan-Laufwerke (CT-737, CT-737 MkII, CT-757, CT-676) haben nur den Riemen vom Motor über die rechte (einzige) Schwungmasse. CT-A9 hat nur den Riemen über beide Schwungmassen, da die rechte Schwungmasse direktgetrieben ist. Den Idler haben sie alle. Der ist auch bei allen hinüber. Man bekommt noch Ersatz, der Einbau ist fummelig, aber mit ruhiger Hand machbar. Ebenfalls alle Geräte haben den "Assistriemen", der vom Assistmotor auf die Mechanik vermittelt. Der wird hart und rutscht dann - dann schließt z.B. die Klappe nicht mehr richtig oder die Köpfe fahren nicht komplett hoch. Also Totalblockade. Die Riemen gibt es teils noch als Originalteile neu bzw. als ebenfalls passende Originalriemen für andere Pioneer-Decks mit nur gering abweichender Breite - oder als Nachbau bei eBay mit mir nicht bekannter Qualität. Die Mechanik-Position der Reference-Master-Laufwerke wird durch einen Positionsrückmelder mit 4 Stellungen an den Controller zurückgemeldet. Dieser "Rotary Encoder" machte bei mir Wackelkontakt mit fatalen Folgen für den Bandlauf (Aufwickel stoppt, Band wird weiter transportiert -> Bandsalat). Er ist als Neuteil auch nicht mehr zu haben. Tonköpfe können verschlissen sein bei langer Benutzung. Fett könnte verharzt sein, die Andruckrollen können ebenfalls ausgehärtet /gerissen sein. Man bekommt nur noch die linke der Doppelcapstangeräte neu, die rechte ist seit einiger Zeit ausverkauft. Schau Dir mal diese Reparatur-Beschreibung an, es geht um ein anderes Deck, aber prinzipiell mit gleichem Laufwerk wie das CT-939. Da kannst Du ahnen, was auf Dich zukommt, wenn das Gerät nicht gewartet ist. Und wenn es "gewartet" wurde, kannst Du erahnen, an welchen Stellen gemurkst werden konnte. Nein, das alles soll kein Horror sein und Dich nicht davon abhalten, eine Anlage aus diesen soliden und optisch schönen (sage ich) Komponenten zuzulegen. Wo ein Wille ist, ist meist auch ein Weg, und selbst vergammelte Schalter und Potis, die es neu nicht mehr gibt, könnte man bei Dominiks Klassiker-Service restaurieren / nachfertigen lassen. Das kostet halt. Aber wer solche Geräte liebt, muß auch dazu bereit sein. Ist doch bei alten Autos nicht anders. Und wenn Du nichtmal den CT-939 bislang besitzt, dann schau doch eher nach dem CT-939 MkII. Mehr als nur Optik: er hat zusätzlich einen Kalibriereinsteller für die Bandempfindlichkeit. Der ermöglicht das Einmessen von einigen weiteren Bandsorten als es nur der einfache BIAS-Steller des 939 tut. Das ist aber nur relevant, falls Du mit Dolby aufnehmen möchtest. Fürs Abspielen ist er generell wirkungslos und bei Aufnahmen ohne Dolby braucht man ihn auch nicht - man bekommt dann nur den kosmetischen Effekt, daß Vorband und Hinterband bei der Aufnahme geringfügig unterschiedlichen Pegel haben können. |
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Passat
Inventar |
#17 erstellt: 18. Sep 2015, 07:58 | |
Ja, da waren die Japaner leider wenig innovativ. Mein alter Grundig ST 6000 von 1980 hat für den Senderspeicher ganz simpel 2 AAA-Batterien. Die halten, sofern die nicht auslaufen, gut 20 Jahre! (eigene Erfahrung). Der Nachfolger ST 6500 von 1983 hat dann einen EEPROM als Senderspeicher. Der verliert den Inhalt auch in 1000 Jahren nicht. Diese Elko-Geschichte (oft wurde auch ein Goldcap genommen) war also schon zur Bauzeit der genannten Pioneer-Tuner veraltet. Heutzutage würde ich das mit einem Flashspeicher machen. Grüße Roman |
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j97k
Ist häufiger hier |
#18 erstellt: 18. Sep 2015, 17:53 | |
Ich würde gar nicht so sehr auf den Jahrgang achten, die Geräte können trotzdem gut zusammenpassen. Hier zum Beispiel ein Bild meiner Pioneer Anlage, die ein wenig "gemischt" ist. Zu sehen sind folgende Geräte: Pioneer F301 RDS (Baujahr 1992) Pioneer CT447 (Baujahr 1990) Pioneer PD-S505 (Baujahr 1997) Pioneer A676 (Baujahr 1991) Meiner Meinung nach, passen die Geräte super zusammen. Der Tuner wird allerdings noch ausgetauscht, RDS ist für mich kein Kaufkriterium, aber eine bessere Haptik als der F301 wäre nett (Plastikfront). Der CD Player PD-S505 hat leider ebenfalls eine Plastikfront, wird aber so schnell nicht ausgetauscht, da er sich in einem sehr guten Zustand befindet (technisch und optisch). Noch dazu wird der CD Player im Moment nicht so oft benutzt, der Dual Plattenspieler siegt hier, gerade auch durch die Haptik.. CD Spieler der PD-S Reihe haben aber einer 7 vor der Modellbezeichnung eine Metallfront, wenn ich das mal richtig gelesen habe. Wenn man von den Plastikfronten bei Tuner und CD Player absieht, sind die Geräte allesamt tadellos verarbeitet und haben bis heute keine Probleme gemacht, lediglich das Tape hat eine Revision nötig. Der CD Player hat sogar schon einen schlecht verpackten Versand hinter sich, wie durch ein Wunder sitzt die Linse immer noch. Die Regler vom Verstärker sind schön gängig und machen keine Geräusche. Das ist nun keine wirkliche Kaufberatung, ich möchte nur zeigen, dass die Geräte auch so gut zusammenpassen. |
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Titus_Flavius
Ist häufiger hier |
#19 erstellt: 19. Sep 2015, 08:29 | |
@Radiowaves: Ja, ganz sicher, die echte "blaue Serie" Danke für deinen ausführlichen Beitrag, der sehr interessant war. Ich werde mir nach dem Schnuppern hier natürlich gut überlegen, was ich machen werde. @j97k: Interessant, sieht wirklich gar nicht mal so schlecht aus. Dann werde ich mal wieder Kataloge wälzen. |
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Radiowaves
Inventar |
#20 erstellt: 19. Sep 2015, 16:10 | |
Ich finde, die Anlage von j97k passt nicht allzu gut zusammen. Der CD-Player hat gewölbte Front - da wars für mich mit Pioneer komplett aus. Die Kunststoff-Fronten wurden ja schon erwähnt, wirkt einfach billig. Das sind aber auch schon die gröbsten "Vergehen". Selbst die wenigen Komponenten aus den 90ern mit "Delle" in der Alu-Front lassen sich hingegen noch recht passabel mit älteren Geräten kombinieren. Das betrifft z.B. den MJ-D707. Wer unbedingt einen MD-Recorder in der Anlage haben will (leider einen ohne Longplay, also nicht vollkompatibel mit allem, was MD so konnte), hat damit eine optisch und haptisch wertige Möglichkeit. Die Tasten sind anders als bei den Geräten der späten 80er und frühen 90er Jahren, aber vieles ist noch gemeinsam. Die Delle stört meiner Meinung nach gar nicht. Der MD ist aber recht empfindlich, meiner war schon kostspielig defekt. Es gibt aus dieser Zeit auch ein obskures Tapedeck: CT-S670D. Sieht außen recht wertig aus, hat aber nur ein Standard-Zweimotorenlaufwerk von der Zukauf-Palette, kommt also nicht an die Qualität der reference-Master-Laufwerke ran. Das irre: die Kiste arbeitet intern teils digital, bietet auch eine digital arbeitende Single-End-Rauschunterdrückung für nicht-dolbysierte Kassetten, hat einen SPDIF-Eingang (!) und einen Einmesscomputer. Ist ein Exot, durchaus ein Sammlerstück aus der Endzeit der Kassettentechnik. Und paßt optisch auch noch brauchbar, ist nun aber wirklich nicht mehr "echt" späte 80er/frühe 90er Jahre. |
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Radiowaves
Inventar |
#21 erstellt: 19. Sep 2015, 16:21 | |
Das muß ich zurücknehmen, gerade nochmal nachgeschaut. Das Display wird offenbar nicht geheizt im Standby. Aber sobald man (was man normalerweise ja nicht tut) im Standby irgendeine Taste des F-656 drückt (außer der Power-Taste natürlich), geht die Displayheizung an und man sieht einen leichten Lichtschein durch die Frequenzanzeige huschen. Da merkt man dann, wie wenig "aus" das Gerät ist, wenn es im Standby ist. Der PD-7700 läßt das Display aber dauerheizen. Ja, so verblasst Erinnerung mit den Jahren. |
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englojag
Hat sich gelöscht |
#22 erstellt: 15. Okt 2016, 13:16 | |
sehr interessant ich habe mich für ein Pioneer A-777 250 euro Pioneer CT 939 170 euo wollte erst sony es serie habe aber dann doch pioneer genommen das tape deck soll besser sein wie das sony k 790 es sind die preisse fair gruß kai [Beitrag von englojag am 15. Okt 2016, 13:21 bearbeitet] |
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