Braun L1 Lautsprecher-Klassiker verbessern

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phonomenal
Neuling
#1 erstellt: 23. Dez 2020, 23:08
Hallo,

ich besitze eine alte Braun "Atelier 2" Anlage mit zwei Braun L1 Lautsprechern und bin am überlegen diese mit neuen Tief-/Mittel- und neuen Hochtönern klanglich zu verbessern.





Derzeit sind original ein 34x18 cm Isophon Konzertlautsprecher P1834/25/90F und ein 10 cm Isophon Hochtonlautsprecher HM10/13/70F verbaut.



Der LS ist auf der Rückseite nicht verschlossen, sondern es ist eine Blende aus Kunstsoff seitlich mit Klemmen befestigt.



(Bildquellen: www.radiomuseum.org)

Wie oben zu sehen sind innen die Chassis auf einer Holzplatte befestigt, die wiederum an den Rändern mit dem Rahmen des LS-Gehäuses verschraubt ist.
Mein Ziel ist es, alles jederzeit wieder ohne Probleme in den Originalzustand versetzen zu können, falls gewünscht.
Daher ist meine Idee, dass ich innen eine neue Holzplatte nutze, mit neuen Chassis' die moderner und besser klingen. Ich dachte da pro Lautsprecher an jeweils 2 Tief-/Mitteltonchassis in ca. 17-18cm sowie einen Hochtöner.
Die original Platte mit den orig. Chassis werde ich mir dann zur seite Legen und gut verstauen.

Was würdet Ihr mir hier empfehlen? Mir ist bewusst, dass dies kein High-End herangehen ist, aber einen besser klingenden Kompromiss müsste es doch bei diesem L1-Gehäuse geben?

Habe die LS nicht nur am Braun Atelier, sondern natürlich auch an einem 15 Jahre alten DENON Verstärker getestet. Liegt also nicht nur an der Signalaufbereitung im alten Atelier 2, dass sie so dumpf und ohne Tiefen klingen. Hier ist das Steuergerät im Atelier 2 ein Braun RC9 aus den 60ern, wo ich hier aber parallel auch alle nötigen Kondensatoren auswechseln werde.

Besten Dank für Meinungen, Infos und Empfehlungen und natürlich schöne Weihnachtstage an Euch alle!
Andre
Passat
Inventar
#2 erstellt: 24. Dez 2020, 17:08
Die Lautsprecher sind ja hinten offen.
Da spielt kaum ein Heim-Hifi Tieftöner gut drin.
Ich würde daher in diesem speziellen Fall zu Car Hifi-Tieftönern greifen.
Die sind auf offene Gehäuse (z.B. Türvolumen) abgestimmt.

Grüße
Roman
shabbel
Inventar
#3 erstellt: 25. Dez 2020, 08:15
Diese Lautsprecher kannst Du nicht "verbessern". Sie sind für ihre Zwecke ideal. Einzig ein anderer Papierhochtöner wäre interessant. Zum Beispiel ein ovaler Isophon oder ein Feho/Dortmunder Magnetwerke. Der blaue Elko sollte unbedingt erneuert werden.
kempi
Inventar
#4 erstellt: 25. Dez 2020, 08:23
@phenomenal:
Ich würde den Innenraum der Gehäuse ausmessen und einen fertigen Lautsprecher suchen, der da möglichst hineinpasst — eventuelle kleine Zwischenräume kannst Du mit Dämmmaterial ausstopfen. Das spart Dir auch das Schließen der Rückseite des Gehäuses und das Rechnen einer Frequenzweiche und ggf. eines Bassreflextunnels, den Du auch noch einbauen müsstest.
Schau mal bei Nubert nach passenden Lautsprechern, die sind ja ziemlich gut und Du kannst sie zum Test einfach bestellen.


[Beitrag von kempi am 25. Dez 2020, 17:25 bearbeitet]
CxM
Stammgast
#5 erstellt: 25. Dez 2020, 16:10
Hi,

ich würde mit den Boxen gar nichts machen, sondern die wegstellen.
Wenn Dir die Optik wichtig ist, dann bau die Kisten nach als geschlossene Systeme und bestücke sie mit passenden LS
Kann ja auch ein 3-Wege System werden...

Ciao - Carsten
MosFetPapa
Stammgast
#6 erstellt: 26. Dez 2020, 08:04
Hi,
schöne Retroanlage.
Schick doch mal Fotos von Deinen eigenen Teilen.
Ist der Zustand genau so gut wie im radiomuseum?
Dann würde ich auf keinen Fall dran rumbasteln.
In dem Zustand werden die um 1000...1500€ für Boxen+Gerät gehandelt.
Aber nur bei unverbasteltem Originalzustand.
Selbst bei Austausch des Hochton-Elkos unbedingt den original Elko in der Box weiterhin aufbewahren. Es gibt Spezialisten - manche nennen sie auch Nerds - die in das originale Elko-Gehäuse neue Elkos einbauen um auch im inneren das originale Aussehen zu erhalten.

Ich würde einfach auf andere Boxen zurückgreifen.
Alternativ kannst Du auch überlegen mit separaten Hochtönern zum draufstelen in eigenen kleinen Gehäusen was zu machen. Das wäre ein minimaler Eingriff, den original HT tot zu legen.

Wenn Du andere Boxen am Atelier betreiben willst, denk dran, das Röhrengeräte etwas empfindlicher auf Impedanzschwankungen reagieren als Halbleiterendstufen.

Schöne Feiertage
MosFetPapa
DerHilt
Stammgast
#7 erstellt: 26. Dez 2020, 08:29
Wahrscheinlich wird hier jetzt wieder kollektiv aufgestöhnt, aber die Fachleute zu Braun findest du im Braun-Forum. Mein Tipp wäre, die Frage mal da zu stellen.
busch63
Stammgast
#8 erstellt: 26. Dez 2020, 09:23
Unbedingt so original lassen und ggf. verkaufen wenn’s nicht mehr gefällt.
Wenn es besser klingen soll: einfach einen anderen, jüngeren Braun Lautsprecher und StereoVerstärker kaufen; z.B.: L620/625, L630/730, SM1003/1004, LS80 und dazu ein klassischer Vollverstärker.

Solche Original Geräte entweiht man nicht weil der Sound stört...dann gibt man es ab oder nutzt es als DeKo. , des Designs wegen.
phonomenal
Neuling
#9 erstellt: 26. Dez 2020, 13:18

shabbel (Beitrag #3) schrieb:
Diese Lautsprecher kannst Du nicht "verbessern". Sie sind für ihre Zwecke ideal. Einzig ein anderer Papierhochtöner wäre interessant.


Dies scheint mir am Ende die beste Lösung zu sein, bei gleichzeitigem Einhalten der Originalität, und den HM10 Hochtöner kann ich ja immer wieder einsetzen, wenn mal für jemanden wichtig.
Den Elko werde ich ebenso ersetzen.

Für die fehlenden tiefen Frequenzen überlege ich mir, einen Subwoofer versteckt im Raum zu unterbrigen.
Das Atelier 2 hat hinten neben dem 3pol Phonoanshcluss auch einen 5pol Din Anschluss, sprich mit NF-Eingängen re und li. für z.B. das Anschließen eines AirportExpress ... und ebenso mit NF-Ausgängen re li, wo man hier einen Subwoofer anschließen kann.

@MosFetPapa

Ja, Originalität soweit es geht ist mir recht wichtig.
Habe lange gesucht und so einige unter die Lupe genommen, .... diese Anlagen werden mittlerweile locker über 2000€ gehandelt, wenn alles funktioniert und nicht (unwiederbringbar) verbastelt ist. Es gibt hier und dort mal Angebote in der Bucht oder den Kleinanzeigen, aber bei genauen Hinsehen sind oft bereits viele Macken dran oder etwas funktioniert nicht richtig. Bei mir wr es eine kalte Lötstelle an einer Sockelbefestigung einer Röhre sowie der Tonabnehmer, diesen habe ich komplett gegen ein Keramiksystem ersetzt. Die Befestigung des originalen KST-102 Tonabnehmers aber natürlichauf Seite gelegt.
Bilder von meiner Anlage stelle ich gerne dieser Tage hier rein. Sieht extakt genauso aus und Zustand ist sehr schön, auch innen.
phonomenal
Neuling
#10 erstellt: 25. Jan 2021, 10:44
Hier ein kleines Update.

Bevor ich irgendwas an den Lautsprechern o.ä. verändere, wurden im Steuergerät von mir alle Papierkondensatoren gegen Folienkondensatoren ersetzt und ... die Bässe sind nun wieder vorhanden! Dies hat klanglich doch schon etwas ausgemacht.





http://andrewcologne...un-Atelier-2-RC9.jpg


Ich habe das alte Elac Kristallensystem, gemäß Empfehlungen im www, gegen ein Pfanstiehl p132d Keramik-System ersetzt, denn das Elac hat nicht mehr funktioniert und am Markt sind keine derzeit erhältlich. Und selbst wenn man ein Altes bei einem Händler mit Widerufsmöglichkeit kauft, weiß man nicht, wie lange dies noch hält.

http://andrewcologne...2d-braun-atelier.jpg

http://andrewcologne...un-atelier-nadel.jpg
shabbel
Inventar
#11 erstellt: 25. Jan 2021, 18:06
Das sieht gut aus. Hast Du die blauen bipolaren Elkos in den Lautsprechern auch schon erneuert? Das kann ganz andere Klangwelten auftun...
phonomenal
Neuling
#12 erstellt: 25. Jan 2021, 19:16
Die sind als nächstes dran. :-)

Habe auch den Selengleichrichter des Steuergeräts auf dem Schirm, hier sollten hinter ihm – mit 240v Modus mit 230v Spannung anliegend – laut Schaltplan 280v DC anliegen, sind aber nur 245, daher denke ich ist der Selengleichrichter hochohmig geworden und müsste gegen einen Siliziumgleichrichter ersetzt, bzw "innen" in dessen Gehäuse eingebaut werden
phonomenal
Neuling
#13 erstellt: 08. Feb 2021, 22:33
Heute die Elkos in den lautsprechern ersetzt:







Zudem die Gehäuse mit Visaton Schalldämpf-Material ausgefüllt.

Und es hat alles nochmal merklich was am Klang gebracht!
Demnach keine neuen Hochtöner oder Tieftöner notwendig und ... ich bin sehr überrascht, was da aus einer Konstruktion von 1961 (bzw. die L1 Lautsprecher sind von 1959) für ein Klang heraus kommt. Besonders beeindruckend klingen gute Aufnahmen aus eben jener Zeit, wo die Instrumente im sehr tiefen Bereich kaum dominieren. Beispiel hier wäre "Brazil" von Ray Connif oder "Wonderful Land" von den Shadows.
Aber auch moderne wie Dire Straits "Why Worry" etc. ... sehr harmnisch und ausgewogen.
Bin sehr positiv überrascht.

Den Höhenregler muss ich für meinen Geschmack recht weit aufdrehen, aber so wie ich es gelesen habe, war es damals normal, dass die Hörer zu jener Zeit den Klang mit etwas weniger Höhen als heute genossen haben – ob das stimmt, nun ja .... man mag mich eines Besseren belehren.
shabbel
Inventar
#14 erstellt: 09. Feb 2021, 10:18
Dann bist Du mit dem Tuning wohl fertig.

Man hat damals verschiedene Herangehensweisen in Bezug auf Frequenzgang und Klangregelung gehabt. Es kann durchaus sein, dass ein gerader Frequenzgang erst bei stark eingeregelten Höhen erreicht wird.
phonomenal
Neuling
#15 erstellt: 21. Feb 2021, 10:38
Gestern den Selengleichrichter innen auf Siliziumgleichrichter umgebaut – mit zusätzlichem 150 Ohm Wiederstand hinter Plus.
So liegt jetzt wieder die gewollte Gleichspannnung im Gerät bei ca. 250 Volt





shabbel
Inventar
#16 erstellt: 22. Feb 2021, 09:59
Interessant, dass habe ich vor einer Woche an meiner Grundig Röhre auch gemacht. Hatte 150 und 180 Ohm zur Auswahl, bei 150 Ohm passte die Spannung dann. Nur gab es bei Pollin nur 5 Watt Widerstände. Die werden definitiv zu heiss.
phonomenal
Neuling
#17 erstellt: 22. Feb 2021, 10:49
Ja, habe zuerst den, zum Selengleichrichter zugehörigen, originalen 200 Ohm Siebwiderstand zwischen Lade- und Siebelko gegen einem 330 Ohm / 7 Watt Draht-Widerstand ersetzt.
https://www.reichelt...ial-330-p110662.html

Der wurde dann auch richtig heiß, obwohl ...

285 V - 250 V = 35 V
( 35 V * 35 V) / 330 Ohm = 3,7 Watt

Demnach, wenn ich richtig gerechnet habe, ... voll im Bereich liegend.
Habe hier auch viel in diversen Foren gelesen und es scheint "normal" zu sein, weshalb jene Widerstände eben auch Hochlastwiderstände sind mit Keramikummantelunf und ... bis zu 350 C° Temperaturbelastbarkeit besitzen.

Bin dann aber hingegangen und habe den originalen 200 Ohm Widerstand erneut eingesetzt und mit einem 150 Ohm Drahtwiderstand (gleiche Modellreihe wie der 330er) in Reihe geschaltet, um die Belastbarkeit/Wärmeentwicklung etwas "aufzuteilen".

Der original 200 Ohm-Widerstand hat übrigens, laut technischer Unterlagen von Braun, nur 2 Watt.
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