Weltempfänger Sony ICF SW 10 oder Sony ICF 7601: welcher ist besser?

Hallo,

welche deutschen (außer denen auf UKW) Sender konntest Du denn empfangen?
Hast Du Dir schon mal angeschaut, was überhaupt im Bereich von 150kHz - 30MHz heute noch los ist?
http://websdr.ewi.utwente.nl:8901/

Kann man den (internationalen) Empfang mit irgendwelchen Tricks verbessern?

Nun, schon der alte Marconi wußte: der heste HF-Verstärker ist eine ordentliche Antenne.

Der ICF-SW10 ist ein Einfachsuper, der ICF7601 ist ein Doppelsuper, aus dieser Sicht ist der Letztere die bessere Wahl. Beide Geräte haben eine analoge Frequenzanzeige. Eine Möglichkeit für SSB-Empfang haben sie beide nicht, außerdem fehlen Stücken des Bereiches mit interessanten Diensten.

Du solltest Dich zunächst einmal fragen, was genau Du vorhast und wo Du das Gerät einsetzen willst. Danach kann man Dir besser raten.

MfG
DB

P.S.: zum Empfang: ich höre gerade Radio Romania 9810kHz, mit einer Schleife aus zwei Laborstrippen und S9+40.

Hallo DB

vielen herzlichen Dank für deine Antwort, die mir schon eine erste Orientierung gibt (Doppelsuper und SSB Empfang = besser).

Tatsächlich bekomme ich außer UKW nichts rein. UKW klingt erstaunlich klar und differenziert für ein so kleines Gerät, aber auf KW ist nix los... (obwohl die Empfangsleuchte teilweise relativ konstant leuchtet, ist hier wie gesagt nur ab und zu eine Art Andeutung zu hören - als käme das aus dem Alll:)

Wenn ich dich richtig verstehe, gibt es kaum mehr Sendestationen in der Welt?
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Mein ursprünglicher Wunsch war es, gelegentlich schweizerische (SWR 1) und skandinavische Sender sowie BBC zu hören... Interessant fände ich auch Eindrücke aus Tansania.

Diesen Wunsch habe ich bereits dahingehend angepasst, dass ich mich auch etwas überraschen lasse, was denn überhaupt reinzukriegen ist. Wenn denn wenigstens einer dieser Wünsche erfüllt würde, bin ich schon zufrieden.

Nochmals großen Dank!
Kirsten
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PS. Der Satz "Gute Technik ist immer auch schön", gefällt mir:)

Obwohl ich eher einen kleineren Reiseempfänger suche, habe ich zwischenzeitlich auch diesen Analog-Empfänger in Betracht gezogen:

https://www.ebay.de/...f:g:uKUAAOSw~gRVxKnX

Der hat eine sehr lange Antenne...

Komme ich damit meinen Wünschen näher als mit den älteren Klassikern? ´

Du hast ja noch nicht gesagt, ob das Gerät nun transportabel oder nur zuhause eingesetzt werden soll, welchen Frequenzbereich es haben soll und was alles Du damit zu empfangen beabsichtigst (von Rundfunk mal abgesehen).

Gänzlich analog, geringer Stromverbrauch, 550kHz-30MHz durchgehend: Century-21
Alter Empfänger mit handgestrickter PLL: https://www.fenu-radio.ch/JRC_NRD-515.htm
Etwas größer, aber auch sehr gut: 1340.21
Mit all denen geht übrigens auch der Empfang von Wetterkarten und Rtty-Synop-Wettermeldungen, mit dem Letztgenannten läßt sich auch der Längstwellensender Grimeton empfangen.

Generell ist es ganz hilfreich, sich bei https://www.fenu-radio.ch durchzuklicken; auch im Hinblick auf die früher oder später notwendigen Antennen.

Hallo DB

hab nochmals vielen Dank, für die Hinweise, Links und Tipps. Die Seiten kannte ich noch nicht. Und den erst genannten Stationsempfänger finde ich spannend. Werde mal danach suchen.

Eigentlich dachte ich schon an ein portables Gerät und nur an Rundfunkempfang / kein anderer Funk...

Finde es aber auch interessant, sich etwas mehr mit den Stationsempfängern zu befassen, die wohl doch nochmal einen substanziell besseren Empfang haben? ´

Eventuell wäre ja auch Beides denkbar...

Ich möchte Dich nicht noch mehr beanspruchen. Habe schon viele hilfreiche Tipps bekommen und gehe jetzt mal Tauchen - in diese spannende Welt der Weltempfänger:)

Vielen Dank nochmals und einen schönen Abend!

Ki7473 (Beitrag #6) schrieb:

hab nochmals vielen Dank, für die Hinweise, Links und Tipps. Die Seiten kannte ich noch nicht. Und den erst genannten Stationsempfänger finde ich spannend. Werde mal danach suchen.

Der Century 21 hat Brüder, z.B. den Standard C-6500 und den Drake SSR-1. Sie alle sind Super mit Wadley-Loop. Tragbar, aber schaltungsmäßig sehr ähnlich ist der Barlow Wadley.
Bei den alten Stationsempfängern nutzten die Wadleyschaltung noch der Yaesu FRG-7, FRG-7000, Realistic DX-302.
FRG-7000 und Realistic DX-302 hatte ich selber und empfehle ich nicht, weil die einen billigen keinen Drehko mit Kunststoffdielektrikum haben und dadurch nach dem Abstimmvorgang bis etwa 1kHz driften. Der FRG-7000 rauscht zudem enorm.

Ki7473 (Beitrag #6) schrieb:

Finde es aber auch interessant, sich etwas mehr mit den Stationsempfängern zu befassen, die wohl doch nochmal einen substanziell besseren Empfang haben? ´

Die Möglichkeiten von Stationsempfängern sind vielfältiger. Da hast Du nicht nur die Möglichkeit des Empfanges amplitudenmodulierter Sender, sondern auch SSB- und CW- Sender lassen sich hörbar machen. Weiterhin haben die Stationsempfänger in den meisten Fällen auch mehrere ZF-Bandbreiten, was beim Empfang dicht beieinanderliegender Stationen hilft.
Man muß sich eine Weile damit beschäftigen und auch verschiedene Geräte ausprobieren, bis man weiß was man will und was einem liegt.
Genau so wird es auch bei den Antennen, es gibt nicht die Antenne, mit der man alle Anwendungsfälle erschlagen könnte. Es kommt auf den Empfänger an, den zu empfangenden Frequenzbereich und Dein Wohnumfeld.

Ki7473 (Beitrag #6) schrieb:

Ich möchte Dich nicht noch mehr beanspruchen. Habe schon viele hilfreiche Tipps bekommen und gehe jetzt mal Tauchen - in diese spannende Welt der Weltempfänger:)

Dafür ist das Forum doch da.

Hallo DB

vielen Dank für deine neue Antwort.

Da sind viele interessante Geräte dabei. Gleichzeitig bin ich auch etwas verwirrt und ganz nach dem Motto dafür ist das Forum ja da, stelle ich mal zwei eher technische Rückfragen.

Es wird häufig von 1, 5 oder 10 kHz Auflösung sowie

und von 10, 50 oder 100 kHz Abstimmschritten gesprochen.

Ist es richtig dass die Auflösung möglichst klein sein sollte, die Abstimmschritte dagegen eher groß, um die Trennschärfe zu erhöhen?

Oder liege ich da ganz falsch?

HG

Hallo,

zunächst mal Fehlerkorrektur:

weil die einen billigen kleinen Drehko mit Kunststoffdielektrikum haben

Die Auflösung bzw. Abstimmschritte sagen, in welchem Raster sich eben die Abstimmung bedienen läßt. Wenn Stationen neben dem Abstimmraster des Empfängers liegen, lassen sie sich nicht genau einstellen. Der Fernschreibsender DDH47 des DWD sendet beispielsweise auf 147,3kHz. Um den vernünftig einstellen zu können, braucht man dann ein Abstimmraster von 100Hz.

Feine Abstimmschritte sind schön, sollten sich aber umschalten lassen, weil man sonst bei größeren Frequenzwechseln sehr lange braucht. Dafür hat jeder Hersteller so seine eigene Strategie. Ob einem das Jeweilige liegt, muß man selbst herausfinden:
Bei den Empfängern von Lowe kann man mit Tasten in MHz-Schritten springen, außerdem ändert sich die Schrittweite in Abhängigkeit von der eingestellten Betriebsart und der Drehgeschwindigkeit des Abstimmknopfes.
Der NRD-515 hat einen Stufenschalter für die MHz, dann muß man drehen (oder man hat die optionale Tastatur oder den Speicher).

Die Auflösung der Abstimmung und Anzeige ist aber nur das Eine. Was nützen Dir Abstimmschritte von 10Hz, wenn das Gerät 500Hz driftet? Bei besseren (teureren) Geräten wird der Frequenzstabilität enorm viel Aufmerksamkeit geschenkt.
Generell sollte man aber die Drift der Geräte erst nach gründlichem Aufwärmen (30min ... 1h) beurteilen.

Bei den Geräten mit Wadleyschaltung wie auch bei allen übrigen mit rein analoger Frequenzaufbereitung hat man keine Abstimmschritte, weil deren Abstimmelemente (Drehkondensatoren) stufenlos arbeiten. Selbst wenn eine Digitalanzeige dran ist, wird von dieser nicht die Abstimmung beeinflußt, weil sie lediglich die Oszillatorfrequenz mißt.
Da hat man zumeist einen Bereichsschalter zur groben Vorwahl (MHz) und dann eine Abstimmung mit ggf. vorhandener Feinabstimmung. Da muß man halt kurbeln oder man hat als Hilfe eine Motorabstimmung.

Die Geräte mit Wadley Loop waren die letzten Entwicklungen, bevor die digitale Frequenzsynthese ihren Durchbruch hatte. Deren Stabilität ist insgesamt recht gut.

Aber die Abstimmung ist nur ein kleiner Teil. Weiter geht es mit dem Rest des Empfangsteils, z.B. mit der Großsignalfestigkeit, der Trennschärfe, dem Rauschen usw.
Manche Geräte vertragen z.B. keine langen Drähte oder aktive Antennen. Deren Eingang wird dann überfahren. Das merkt man z.B. daran, daß eine ganze Menge von Sendern zu empfangen sind, die es aber in Wirklichkeit gar nicht gibt.

Hallo

wow. Hab noch einmal herzlichen Dank.

Ich beginne etwas zu begreifen, die Begriffe besser einzuordnen und genauer zu lesen...

Dass das ganze Feld extrem komplex ist und die Qualität am Ende vom guten Zusammenspiel verschiedener Faktoren abhängt, habe ich vorher schon geahnt und wird jetzt auch noch mal deutlich.

So verstehe ich jetzt auch besser, warum Du mir z.B. diese Geräte empfohlen hast.
´
Intuitiv habe ich immer noch einen Faible für diesen
Century 21... und Yaesu FRG-7... das erscheint mir jeweils
eine tolle Kombi.´Bei den Portablen bin ich noch nicht ganz fündig.

Obwohl ich Vieles noch nicht ganz durchdrungen habe, habe ich eine Grundidee jetzt und versuche mit diesen Eckpunkten weiter zu kommen. ´

Nochmals ´herzlichen Dank dafür! ´
Kirsten

´´´´´´

Zum FRG-7 liegen mir keine Erfahrungen vor. Den Century-21 habe ich selbst, es sind beides Geräte mit identischem Frequenzbereich und gleichem Empfangsprinzip. Der FRG-7 ist allerdings ein Dreifachsuper, im Gegensatz zum Century 21, der nur ein Doppelsuper ist. Den Geräten ist ebenso gemeinsam, daß sie keinen Langwellenbereich haben. Wadley Loop und bis unter die Langwelle herunter findet man beim Realistic DX-302.

Wie gesagt, es ist ein weites Feld und wenn Du damit angefangen hast, bleibt es zumeist nicht bei einem Empfänger.
Richte Dein Augenmerk auch auf die von Dir gewünschten bzw. möglichen Antennen. Damit stehen und fallen auch manche Empfänger.

Portable Empfänger: Barlow Wadley XCR-30 FM (selten und teuer). Ansonsten könntest Du nach den Geräten von Sangean schauen oder Du siehst Dich in der eBucht um, da gibt es aus China mittlerweile tragbare SDRs.