UHER UA-150 von harman -> HILFE!

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rappelbums
Stammgast
#1 erstellt: 26. Okt 2006, 13:17
Hallo,

habe gerade meinen UHER UA-150 zum reinigen geöffnet und etwas entdeckt, was mir nicht ganz geheuer ist.
Da ist neben nem Bauteil so ne dunkle braune Matsche
Ich habe leider keinen Plan, was das ist.
Kann mir jemand helfen? Muß ich mir Sorgen machen?
Der Verstärker soll morgen auf ner Party laufen
Seht Euch einfach die Bilder an, sagt am meisten aus.








Danke schon mal.

Der Rappelbums :-)
hf500
Moderator
#2 erstellt: 26. Okt 2006, 16:39
Moin,
die beiden Bautteile mit ihren Kuehlkoerpern gehoeren zur Stromversorgung des Vorverstaerkers
und stellen dem eine stabilisierte Betriebsspannung zur Verfuegung.

Das braune Zeug ist sehr wahrscheinlich nur Kleber, mit dem die Teile fuer die Produktion fixiert werden,
damit sie, solange sie noch nicht festgeloetet sind, nicht wieder von der Platine fallen.
(und unter dem Fliessband wieder hervorgekramt werden muessen ;-)

Ausserdem verspricht man sich davon eine Art Transportsicherung beim Versand, die Zahl der Schuettelschaeden wird reduziert.

Der Kleber, sehr verwandt mit Pattex, also Kautschukkleber, hat aber den Nachteil, dass er sich
mit der Zeit besonders in der Naehe warmer Bauteile veraendert. In schlimmen Faellen kann er sogar Leitfahehig werden.
Du kannst ja vorsichtig mit einem Messer besonders bei dem vorderen Kuehlkoerper den Kleber entfernen.

Bei diesem Geraet geht es ja noch, andere Hersteller kippen den Inhalt einer Grosstube in jedes Geraet....
;-)

Auf der Party den Verstaerker nicht ueberfordern. Anscheinend ist die Endstufe in einem STKxxxx Hybridbaustein untergebracht.
Diese Dinger sind im Ersatz teuer und wenn man Pech hat, nicht mehr zu bekommen.

73
Peter
rappelbums
Stammgast
#3 erstellt: 26. Okt 2006, 20:44
Danke für die ausführliche Antwort!
War die ganze Zeit mit dem Aufbau für die Party beschäftigt und daher nicht mehr online ...
Haben während des Aufbaus schon ein wenig Belastungstest gemacht, alles im grünen Bereich, der Verstärker wird gerade mal handwarm ;-)
Und daß es sich bei dem dunklen Zeugs nur um Kleber handelt beruhigt mich noch mehr.
Die Fotos oben sind vor dem Reinigen gemacht worden,habe mit nem normalen Pinsel schon ne Menge von dem Kleber wegbekommen, Kurzschlußgefahr bei eventueller Leitfähigkeit ist also nicht gegeben.
Dann kann die Party ja starten, die Boxen sind übrigens vom Udo, siehe DIY-Boxen hier im Forum. Nur zu empfehlen. Beim Aufbau hat mir jemand gesagt, die Boxen wären zu klein. Bis ich den Verstärker auf 1/3 aufgedreht habe ...
LEONE
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 27. Okt 2006, 04:50
Hi,
das mit dem Kleber ist gut möglich.
Es könnten aber auch Reste von Wärmeleitpaste zwischen Transistor/Kühlblech sein die sich mit den Jahren etwas verbreitet hat.
Dann würde ich empfehlen die Transistoren etwas anzulösen und neue Wärmeleitpaste darunter aufzutragen bevor die Transistoren den Hitzetod sterben.
Die Reste auf dem Print sollte man jedenfalls wegputzen.
Gruss aus der Schweiz.
rappelbums
Stammgast
#5 erstellt: 27. Okt 2006, 07:32
Tag!
Hab mir die Bauteile noch einmal angesehen. Wärmeleitpaste scheint es nicht zu sein, es ist nämlich noch weiße Paste direkt am Bauteil zu sehen. Warum sollte sich die Paste dort, wo es am wärmsten ist, nicht verfärben, weiter vom Bauteil weg aber schon?
Welche Wärmeleitpaste kann ich denn generell verwenden?
Habe noch Arctic Silver hier, ist aber eigentlich für den PC-Bereich.
Curd
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 27. Okt 2006, 08:14
Hallo

Von Arctic Silver gibt es ja mehrere Produkte, die 5 sollte für alles einsetzbar sein.

Meiner einer hat das hier zum Zähneputzen

Scheint ewig zu reichen...
rappelbums
Stammgast
#7 erstellt: 27. Okt 2006, 10:58
bedankt ...
hf500
Moderator
#8 erstellt: 27. Okt 2006, 16:23
Moin,
obwohl meist eine Aufschwemmung von Aluminiumoxidpulver oder aehnlichem in dickem Silikonoel,
neigt Waermeleitpaste kaum zum Kriechen und erzeugt schon gar nicht dunkle Flecken dieser Art.
Das ist Kleber.
Wenn man trotzdem die Waermeleitpaste ersetzen will, an dieser Stelle ist jede passend.
Das Zeug soll ohnehin nur die Luft ersetzen, die sich in den mikroskopischen Vertiefungen der
Oberflaechenrauhigkeit befindet und dort vorzueglich isoliert. So besteht der Waermekontakt bei nicht polierten,
ebenen Oberflaechen aus 30% metallischem Kontakt, ueber den die Waerme fliesst und der Rest ist ein duenner
Luft"film", der bestens isoliert.
Waermeleitpaste soll nur sparsam angewendet werden. Viel davon hilft nichts, es wirkt nur eine moeglichst
duenne Schicht zwischen Bauelement und Kuehlkoerper.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 27. Okt 2006, 21:35 bearbeitet]
Stormbringer667
Gesperrt
#9 erstellt: 27. Okt 2006, 17:24
Dann noch viel Spaß bei der Party und Toi!Toi!toi!,das der Uher nicht vor euch anfängt,zu schwächeln.

@hf500: Diese Temperaturfühler an den Kühlblechen von Endstufen,sind das eigentlich Standardteile,oder ist das von Hersteller zu Hersteller verschieden? Und kann das sein,das man Schwierigkeiten bei der Einstellung vom Ruhestrom bekommt,wenn diese defekt sind? Wir hatten das zwar mal in der Berufsschule gelernt,aber das ist schon soooo lange her....
hf500
Moderator
#10 erstellt: 27. Okt 2006, 21:32
Moin,
ich hoffe, diese Frage war allgemein gestellt (Temperaturfuehler)

Sehr oft sind das Transistoren, naemlich die, die in der Endstufe fuer den Ruhestrom sorgen.
Mit dem Kuehlkoerper verbunden (thermisch), kompensiert ihr Temperaturgang den der Endstufe und
haelt so den Ruhestrom konstant.

Andere Schaltungen benutzen dafuer Dioden, die ebenfalls an einer Stelle in der Schaltung liegen,
wo sie den Ruhestrom der Endstufe beeinflussen koennen.

Und dann gibt es noch die Temperaturabhaengigen Widerstaende in Form von NTCs als aelteste Methode.
Die liegen im Basisspannungsteiler der Endstufe und regeln so den Ruhestrom.

All das bedingt, dass man feststellen muss, was die Endstufe stabil haelt, wenn man Reparaturen daran hat.
Diese Bauteile muessen unbedingt einen guten thermischen Kontakt zum Kuehlkoerper haben.
Fehlt dieser, geht die betreffende Endstufe durch, da Transistoren einen positiven Temperaturkoeffizienten haben.

Das hatte ich mal bei der Reparatur eines Grundig MR100.
Den "vorreparierten" Bausatz hatte ich zu richten. Ich ersetze also beide Endstufen und wundere mich ueber die bei
Grundig unueblichen Silikon-Isolierscheiben, lasse sie aber drin. Ergebnis waren zwei zuegig in ungeahnte Hoehen
laufende Endstufenruhestroeme. Dann sehe ich mir die Sache genauer an und finde die kaum sichtbaren Glimmerscheiben,
die die Transistoren isolieren. Die hat der Vorgaenger auch nicht gesehen und deshalb die Silikonscheiben eingebaut.
Damit hat er aber den Kontakt zu den "Regeltransistoren" auf dem Kuehlkoerper unterbrochen.
Die Gummischeiben flogen also raus, die Transistoren wurden korrekt und mit Waermeleitpaste montiert
und der Arbeitspunkt blieb fortan stabil.

Wenn man also Probleme mit dem Ruhestrom hat, feststellen, ob die auf dem Kuehlkoerper montierten Transistoren etc.
in etwa die Temperatur des Kuehlkoerpers haben. Bei dem MR100 fiel auf, dass sie (Endtransistoren)trotz anscheinend korrekter Montage
wesentlich waermer werden konnten und somit "durchgingen".

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 27. Okt 2006, 21:37 bearbeitet]
rappelbums
Stammgast
#11 erstellt: 28. Okt 2006, 14:09
Vielen Dank noch mal für die Antworten!

Der Uher hat die Party ohne Schwierigkeiten überstanden, ist zwar zwischendurch mal leicht warm gewesen, war aber alles kein Problem.
Wegen des und des und der Bässe ist heute aber bei mir
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