GRUNDIG Receiver RTV 1040 aus den 70ern

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schabi
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 17. Nov 2005, 13:59
Hallo,
habe vor ein paar Tagen einen sehr beeindruckenden Receiver bekommen: der RTV 1040 von GRUNDIG war das absolute Mega-Flagschiff im Programm aus 1974 und wahrscheinlich damals auch kein Schnäppchen. Das Gerät bekam ich von einem sehr netten, alten Herren der mir stolz erklärte, dass das Gerät sein 20 Jahren nicht mehr in Betrieb war - klingt im ersten Moment toll, ist ja aber offensichtlich nicht ganz so tóll für so ein Gerät.
Optisch ist das Gerät tatsächlich traumhaft und es is auch noch alles dran und unverkratzt. 10 (!) Gleitschieberegler sind allerdings allsamt sehr schwergängig, offensichtlich verharzt. Es bestehen Anschlussmöglichkeiten für 2 Lautsprecherpaare. Mit 2 Lautsprechern läuft das Ding atemberaubend. Allerdings scheinen 2 weitere Anschlussmöglichkeiten nur begrenzt zu funzen, da der Sound von da nur schwach oder gar nicht kommt. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass der alte Herr die Dinger durchgeblasen hat. Nun meine Fragen:
1. KANN ICH DIE GLEITSCHIEBEREGLER WIEDER GANGBAR MACHEN UND WENN JA WIE?
2. KANN ES SEIN DASS DIE ENDSTUFEN DURCH DIE LANGE ZEIT OHNE BETRIEB GELITTEN HABEN?
3. WAS KANN ICH DENN DEM TEIL GUTES ANGEDEIHEN LASSEN?
Für eventuelle Tips&Hinweise möchte ichmich sehr gerne vorab bedanken, lg schabi
hf500
Moderator
#2 erstellt: 18. Nov 2005, 21:39
Moin,
der 1040 hat einen echten 4-Kanalverstaerker fuer Quadro-Wiedergabe (4x 30W).
Ein SQ4-Decoder ist m.W. nicht eingebaut.

Wenn aus zwei Kanaelen nichts kommt und diese beiden Kanaele zusammengehoeren
(vorn oder hinten), dann liegt wohl meist ein Bedienungsfehler vor.
(hoffentlich gibt es die Anleitung noch)

20 Jahre Stillstand koennen so ein Geraet beschaedigen, muessen es aber nicht.
Nachdem es das Wiedereinschalten ohne Knall ueberstanden hat, haben die Elkos
die Moeglichkeit, sich im Betrieb zu regenerieren. Wenn nicht, muessen sie ausgetauscht werden.
Das gilt erfahrungsgemaess besonders fuer Elkos in einem weinroten Kunststoffbecher. Der wird mit der Zeit
rissig und die Kondensatoren trocknen aus.
Andere Elkos aus der Zeit sind eher unauffaellig und anscheinend besser als bei vielen juengeren Geraeten.
Jedenfalls, was ihre Langzeitstabilitaet angeht.

Die Schieberegler loest man am besten mit Kontakt 61, das man in die Schlitze sprueht und dabei das Poti betaetigt.
K61 ist auch ein gutes Feinschmiermittel.

73
Peter
Peter_Wind
Inventar
#3 erstellt: 18. Nov 2005, 21:56
Mit einer Bedienungsanleitung kann ich dienen.

Gruß
Peter
Zweck0r
Moderator
#4 erstellt: 19. Nov 2005, 12:31
Hi,

Tantalelkos sind bei Grundig auch eine häufige Fehlerursache. Bei meinem 1040 war, wenn ich mich recht erinnere, ein Tantalelko für einen Kurzschluss der Abstimmspannung verantwortlich. Besonders bei zufälligen Knacksern oder gelegentlich einfach so durchbrennenden Sicherungen ( ) würde ich zuerst alle Tantals rauswerfen, die dafür verantwortlich sein könnten.

Ich ersetze sie mittlerweile durch ganz gewöhnliche Al-Elkos. Bei einem SXV 6000 habe ich nämlich eine ganze Zeit suchen müssen, bis ich feststellen musste, dass einer der gerade erneuerten Tantalelkos auch schon eine Macke hatte Seitdem habe ich auf die Dinger einen Hass.

Selengleichrichter sind auch häufig hinüber. Entweder bauen sie gleich einen Kurzen und killen die (hoffentlich nicht von einem Pfuscher geflickte) Sicherung oder - besonders gemein - erhöhen ihren Innenwiderstand, wodurch die Spannung absackt und für allerhand seltsame Fehler sorgt.

Ganz allgemein prüfe ich bei alten Schätzchen immer zuerst, ob alle Sicherungen auch die Werte haben, die auf der Platine stehen.

Grüße,

Zweck


[Beitrag von Zweck0r am 19. Nov 2005, 12:32 bearbeitet]
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